Sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt!
Fantasy
Sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt!
Fantasy
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Gnislew" am 06.03.2014Für mich war “Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse” definitiv eine gelungene Sneak-Preview. Alleine die Einleitung des Film ist grandios. Wenn der Nickelodeon-Schriftzug auf der Leinwand erscheint und dann eine fröhliche Elfe aus seinem Baumhaus klettert und durch eine Blumenwiese tollt und alle mit dem schlimmsten rechnen und dann eine die Stimme von Lemony Snicket, der in dem Film nur eine Erzählerfunktion hat, erklingt und verkündet, dass man nun keinen Film mit fröhlichen Elfen sehen wird, sondern eine traurige Geschichte über drei Waisenkinder und dass nun ein guter Zeitpunkt wäre das Kino zu verlassen wenn man einen Film mit Elfen sehen will, nimmt “Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse” auch den letzten Erwachsenen im Kino gefangen. Klar, der Film richtet sich primär nicht an eine Erwachsenen Zielgruppe, sondern definitiv an junge Teenager, aber auf Grund der “Tim Burton”-Film ähnlichen Präsentation werden auch die Erwachsenen Zuseher an diesem Film Ihre Freude haben.
Das moderne Märchen “Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse” überzeugte mich allerdings nicht nur durch seinen Opener, auch die erfrischende, düstere Geschichte um die drei Waisenkinder und den bösen Onkel begeisterte mich. Natürlich ist die Geschichte nicht sonderlich anspruchsvoll, durch die vielen fast surreal wirkenden Bilder, als Beispiel sei hier nur mal das Haus an der Küste von Tante Josephine oder das Tropenhaus von Onkel Monty genannt, und die brillianten Schauspieler fühlt man sich aber über die ganze Laufzeit gut unterhalten.
Gerade Jim Carrey (Ace Ventura, Die Maske, The Trueman Show) findet in “Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse” genau den richtigen Grad zwischen Komik und Ernsthaftigkeit. Er schafft es in diesem Film tatsächlich nicht so übertrieben komisch zu wirken wie zum Beispiel in seinem Komödienhit “Die Maske”, spielt aber auch nicht so bierernst wie zuletzt in “The Majestic”. Alles in allem liefert Carrey in seinem neusten Film eine seiner besten Leistungen seiner Karriere ab, aber auch die Jungdarsteller Emily Browning (Ghost Ship, Der Fluch von Darkness Falls), Liam Aiken (Sweet November, Road to Perdition), Kara Hoffmann und Shelby Hoffman überzeugen voll und ganz. Natürlich sind die Leistungen der Kinder noch lange nicht oscarverdächtig, bei einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Fähigkeiten werden wir mit diesen Jungschauspielern aber noch den ein oder anderen Film zu sehen bekommen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass “Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse” mir auch eine Vollpreiskinokarte wert gewesen wäre. Brad Silberling präsentiert in seinem zweiten Kinofilm nach “Moonlight Mile” grandiose 108 Minuten Kinounterhaltung in der Tradition von Tim Burton und hätte ich nicht von vorneherein gewusst, dass “Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse” nicht von Tim Burton ist, wäre ich sicherlich überrascht gewesen im Abspann Silberlings Namen und nicht den von Burton zu lesen.
Auf Grund all dieser Aspekt kann ich deshalb den Film allen Lesern nur wärmstens Empfehlen und guten Gewissens fünf Sterne vergeben und da es sich bei “Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse” um die Verfilmung der ersten drei Bände von Kinderbüchern handelt, erwartet uns beim kommerziellen Erfolg des Films sicherlich eine Fortsetzung. [Sneakfilm.de]
ungeprüfte Kritik