Kritiken von "TylerDurden79"

Death Proof

Todsicher
Thriller, Action

Death Proof

Todsicher
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Ich kann wieder zu Recht behaupten, dass ich alle Filme von Tarantino gesehen habe!
Und dass obwohl meine Lust auf den Film gesunken war nachdem ich drei, unabhängig voneinander fast identische Meinungen gehört hatte: „Langweilig“!
Diesem Urteil kann ich mich nur bedingt anschließen. Zwar besitzt Death Proof – Todsicher ausschweifende Dialoge bei denen sich Tarantino selbst übertrifft, und es eine Spur übertreibt, aber das machen die grandiosen Actionszenen weg. Besonders in der 2. Hälfte kommt kaum Langeweile auf. Der dialoglastige Teil ist eine witzige Satire über Filmschaffende. Was danach kommt lässt die Kinnlade 15 Minuten am Boden kleben.
Beim manchen Filmen hat sich der ein oder andere bestimmt schon gedacht, man könnte doch auf Schauspieler verzichten und einfach deren Stuntdoubles die ganze Arbeit übertragen. Death Proof hat dieser Schritt nicht geschadet, Zoe Bell, die Stuntfrau von Uma Thurman in Kill Bill, ist echt der Hammer, und liefert eine grandiose Leistung. Die abschließende Jagd auf Stuntman Mike (großartiges Comeback: Kurt Russel) fetzt und geht ab wie ein Zäpfchen, ein Highlight für Action-Enthusiasten.
Die erste Hälfte besitzt nur einen kurzen, dafür aber umso heftigeren Action-Einschlag! Davor erleben wir Tarantino in Reinkultur. Einen Gastauftritt lässt sich der Meister natürlich nicht nehmen während er eine Gruppe junger Frauen sich in stumpfsinnigen Gesprächen verlieren lässt. Die waren teilweise witzig, aber einfach zu viel des guten. Lediglich Kurt Russels bedrohliche Art sorgt bereits sehr früh für Spannung.
Zum Abschluss der ersten Geschichte liefern ein Sheriff und sein Sohn Nr.1 noch eine amüsante Anekdote auf Tarantinos vorherigen Film Kill Bill.
Besonders interessant ist bei Death Proof die Machart. Eine Hommage auf die B-Movies und Grindhouse-Filmchen der 80er-Jahre sollte DeathProof zusammen mit Rodrigez’ Planet Terror ja werden. Als Normalo-Kinogänger entdeckt man die Anekdoten aber leider nicht, kennt man doch kaum diese Art von Film. Die bewusst eingebauten ‚Fehler’ erkennt man dagegen als solche, diese sind daher nicht störend. Eine komplett fehlende Szene, die durchaus auch dem Indez zum Opfer gefallen worden sein könnte wird einfach mal als verloren gegangen deklariert. Ungewöhnlich und witzig, und dadurch typisch Tarantino.
Ja, Death Proof ist ein typischer Tarantino. Wohl etwas zu typisch. Denn was die Kuriosität der Charaktere angeht kommt Death Proof beinahe an Tarantinos Erstlingswerk Reservoir Dogs heran.

Fazit:
Wirklich nur etwas für Fans. Die Actionszenen suchen ihresgleichen aber auch außerhalb der Tarantino-Werkstatt. Solide Unterhaltung.

ungeprüfte Kritik

Projekt Gold

Eine deutsche Handball-WM.
Dokumentation

Projekt Gold

Eine deutsche Handball-WM.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Fußball ist mir zu prollig
Wenn ein kleiner Junge so denkt, was wird dann aus ihm? Handballer. Was kann aus einem Handball spielenden Jungen werden? Handball-Profi. Was wurde aus einigen deutschen Handball-Profis Anfang des Jahres? Weltmeister. Und was wurden die Weltmeister nun? Filmhelden.
Der Vergleich zwischen Projekt Gold und Deutschland – Ein Sommermärchen ist natürlich sehr nahe liegend, allerdings muss man diesen verwerfen, wenn man berücksichtigt das bei der Verfilmung des Sommermärchens mit Sönke Wortmann ein anerkannter Fachmann für Filmemachen und Fußball hinter der Kamera stand, während hier mit Winfried Oelsner doch ein eher unbeschriebenes Blatt, allerdings mit Erfahrungen was Dokumentationen angeht, das Ruder in der Hand hatte.
Oelsner legt den Schwerpunkt auf die Spiele. Diese erlebt man fast als wenn man live dabei wäre. Das nervenaufreibende Halbfinale ist fast so spannend wie der WM selbst, die Stimmung in den Hallen kommt teilweise realistisch rüber. Und am Ende, beim kollektiven Jubel, ist man mittendrin statt nur dabei.
Davor liegt allerdings ein langer Weg, den man schon während der Vorbereitung begleiten darf. Hier kann sich so mancher Trainer ein paar Tipps abholen. Verblüffend, wenn auch etwas zu lang geraten ist eine Szene mit dem Motivationstrainer. Hier merkt man das Oelsner ein gewisses Fingerspitzengefühl für Timing fehlt. Allerdings ist bei Projekt Gold diese Vorbereitung eh nur Beiwerk, denn auch beim Handball trifft der Spruch von Alt-Fußball-Bundestrainer Sepp Herberger zu: Entscheidend ist auf dem Platz. Oder eben in der Halle.
Natürlich zeigt Projekt Gold mehr als nur die Spiele, sondern liefert wie sein fußballerisches Gegenstück einen Blick hinter die Kulissen. Dieser geht vom Salzstangen-futternden Christian Schwarzer über einen während der Massage Weißbier trinkenden Christian Kehrmann zu einem akupunktiertem Pascal Henz. Immer dabei: Humor und gute Laune. Man spürt richtig wie gut die Stimmung im Team war. Auch wenn sie mal durch eine nächtliche Pizzabestellung ins Stocken geriet. Ansonsten sorgen diese Szenen für reichlich Humor und schaffen es, einen großartig zu unterhalten.
Wer nach der WM mit dem Gedanken gespielt hat selbst eine Handball-Karierre zu starten sei gewarnt, denn hier lernt man einiges über die Härte dieses Sports. Mit der Auflistung der Verletzung aller Spieler hätte der Filme locker Überlänge bekommen, deswegen beschränkte man sich auf lediglich zwei Spieler.
Mit solchen interessanten und unterhaltsamen Details ist Projekt Gold gespickt, das Sommermärchen hatte da aber ein wenig mehr zu bieten. Darüber hinaus hatte das Klinsi, während Projekt Gold Heiner dagegen stellt. Den Unterschied spürt man am meisten bei den Kabinenansprachen, die des Fußballtrainers waren einfach unterhaltsamer als die des Handballlehrers. Aber auch Heiner Brand bietet Unterhaltungswert, das fand auch ein Spieler, der ihn beim Sudoku rätseln im Zug! filmte.
Ja, die Handball-Nationalmannschaft fährt Zug, und muss andere Fahrgäste sogar von ihren reservierten Plätzen verscheuchen. Das ist nur eines von zahlreichen Beispielen in denen einem die Profisportler als Normalbürger vorkommen, dies war bei den Fußballern nicht der Fall.
Eine Parallele zu den Balltretern waren auch die Fanversammlungen vor dem Hotel der Nationalmannschaft, die immer mehr wurden, aber bei weitem nicht die Euphorie der Fußball-WM erreichten. Nicht zu letzt deswegen ist es gut dass die Doku sich stets nahe an der Mannschaft und dem Spiel bewegt, den die Begeisterung geht hier von den Sportlern selbst aus. Diese Begeisterung bewegt sich im Laufe des Films parallel zur Leistung, etwas abgeschwächt zu beginn, steigert sie sich ins Unermessliche bis zum grandiosen Finale. Der Erfolg ist am Ende das was einen einfach begeistert aus dem Kino gehen lässt.
Die Spannung, Dramartugie und Begeisterung saugt man auf wie bei der WM selbst, mit dem feinen Unterschied das man weiß das alles ein gutes Ende nimmt. Somit kann man die Spiele zwar beruhigter genießen, Oelsner verstand es aber die Momente herauszufiltern die den Blick an den Bildschirm bzw. die Kinoleinwand bannen lassen. So mancher Latten- und Pfostenwurf lässt einen zusammenzucken als wäre man live dabei. Häufig sind die Spielübertragungen mit den Original-Fernsehkommentaern versehen und vermitteln dabei ein deutlich realistischeres Gefühl des Erlebens als die Spielfetzen die die Fußball-Doku lieferte. Wohl weil sie sich weniger als Doku sah, als dies bei Projekt Gold der Fall ist. Somit muss Oelsner den Vergleich mit Wortmann nicht scheuen, die Filme sind lediglich aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Ausrichtung nicht zu vergleichen.

Projekt Gold ist ein unterhaltsames und äußerst mitreisendes Stück Erinnerung an ein großartiges Kapitel deutscher Sportgeschichte. Die WM begeisterte auch die Menschen die sich ansonsten nicht für Handball interessieren, dieser Film hat es verdient dass es ihm ebenso geht. Wer diesen Erfolg nicht noch einmal nachempfinden will, hat wohl seinen letztes bisschen Patriotismus im Mutterleib vergessen. Diesen Film anzuschauen ist staatsmännische- und frauische Bürgerpflicht!

ungeprüfte Kritik

Stirb langsam 4.0

Action, Thriller

Stirb langsam 4.0

Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Helden sterben nie, sie werden höchstens alt, aber sie bleiben Helden. Der größte Actionheld war mit Sicherheit John McClane alias BBruce Willis. Dreimal Held wider Willen, wird er auch dieses Mal eher zufällig in einen Kriminalfall der besonderen Art hineingezogen. Einmal in den Fall verstrickt gibt McClane natürlich nicht auf bis alle Bösewichte getötet sind.
Dieses Mal wird nicht ein Gebäude, Gelände oder eine Stadt angegriffen sondern das ganze Land. Im geplanten fünften Teil wird McClane wohl die Welt retten müssen um diese Steigerung voranzutreiben zu können. Diese Distanzierung vom Grundprinzip der Reihe verringert zwar den Widererkennungswert als typischen Stirb Langsam – Film, macht aber mehr Sinn als eine billige Kopie. Besonders nachdem diesen Weg bereits ‚Jetzt erst recht’ sehr imposant begonnen hat, erscheint diese Weiterentwicklung der Reihe doch sehr nachvollziehbar.
Um der neuen Zeit, in die John McClane gerissen wurde, musste natürlich ein aktuelles Thema her. Computerterrorismus ist zwar fast schon wieder out, und die ersten Hacker mittlerweile gut bezahlte Sicherheitschefs, trotzdem ist die Abhängigkeit des Menschen von Computern stets ein aufrüttelndes und permanent existentes Thema. Dieser Abhängigkeit entzieht sich selbst John McClane nicht, hat er doch einen Partner zur Seite gestellt bekommen der mit technischer Raffinesse die Bösewichte überlisten kann.
Die modernste Technik die John selbst einsetzt ist seine Pistole. Aber John McClane ist auch ein Handwerker, und erledigt den ein oder anderen Gangster im Faustkampf. Währenddessen erschlägt er sie noch mit markigen Sprüchen die er jederzeit parat hat.
Diese Schlagfertigkeit mit dem Mund ist es was Stirb Langsam 4.0 als Stirb Langsam – Film erkennbar macht. Ansonsten werden zu viele typische Actionelemente verwendet. Kurzzeitig erinnert der Film an Willis’ letztjähriges Actionspektakelchen 16 Blocks als er Bodyguard spielen muss und einen Zeugen von A nach B bringen soll. Aber das größte Manko kommt erst gegen Ende.
ACHTUNG Spoiler
In jedem zweitklassigen Actionfilm kommt eine Entführung vor, nun auch zum ersten Mal in einem Stirb Langsam – Film. Schade dass dem Drehbuchautor nichts innovativeres eingefallen ist als McClane’s Tochter entführen zu lassen.
Spoiler Ende
Das bleibt nicht das einzige Klischee das die Grenze zwischen dem typischen Die Hard und dem Standard-Actionfilm fliesend werden lässt. Das sie nicht ganz verschwindet liegt lediglich an Bruce Willis, dem das John McClane – Kostüm nach 12 Jahren immer noch wie angegossen passt. Seine markigen Sprüche, seine Coolness, seine Art mit dem Bösen fertig zu werden ist einfach einzigartig und macht immer noch Spaß. Mit dem Computerspezialsten Matt Farrell hat er einen Gehilfen an seiner Seite der nach anfänglicher Angst zum mutigen Helden aufsteigt und in Sachen Schlagfertigkeit John McClane nur wenig nachsteht. Überraschender Weise schafft es der unbekannte Justin Long(Trennung mit Hindernissen) die Fußstapfen von Samuel L. Jackson weitestgehend auszufüllen.
Die Rolle des Bösewicht übernahm mit Timothy Olyphant(Scream2, Nur noch 60 Sekunden) kein unbeschriebenes Blatt, aber auch kein jedem bekanntes Gesicht. Souverän und skrupellos, wenn auch etwas überdreht stellt er den Sicherheitsfanatiker Thomas Gabriel dar, der zwar ein adäquater, aber auch klischeehafter Bösewicht ist.
Auch wenn der Held aus den 80ern ist, kommt ein Film aus dem 21. Jahrhundert nicht ohne Spezialeffekte aus. Diese fallen nur in einer, relativ langen, Szene negativ auf. Allerdings sind die Effekte hier dermaßen übertrieben unrealistisch das es beim Zuschauen fast weh tut.
Schade das so ein negativer Punkt einen bleibenderen Eindruck hinterlässt als die hand-made Action von Willis oder der geniale Kurzauftritt von Kevin Smith als Computerfreak.
Auch wenn es genug kurzweiligen Humor gab, besteht der Großteil des Films aus Action. Die Story weiß zu unterhalten und gewinnt an Spannung und Dramatik wenn die Bösewichte ihre Macht unter Beweis stellen, oder McCLane im Alleingang die gegnerische Armee erledigt.
Die Macht der Bösewichte ist fast erschreckt, man fühlt sich ihnen total ausgeliefert. Gut, das die Kontrolle sehr global ausfällt wodurch es zu unrealistisch wirkt um Angst in der Realität bewirken.
Der Kameramann leistet hier ebenfalls solide Arbeit und filmt die Actionszenen nicht wie der von Spider-Man 3 mit Nasenhaar-Zoom.
Fazit:
Wie zu erwarten der untypischste Stirb-Langsam-Film, der sich dem Actionfilmeinheitsbrei dieses Jahrtausends deutlich annähert.
Trotzdem wird John McClane seinem Ruf gerecht und bringt einen äußerst unterhaltsamen Actionfilm auf die Leinwand. Störend waren nur die Entführung und der Jet, ansonsten sehr spannend und unterhaltsam. Der Stirb Langsam-Stil ist zwar nur noch rudimentär vorhanden, aber BruceWillis macht im Muskelshirt einen genauso guten Eindruck wie im Feinripp-Unterhemd.

ungeprüfte Kritik

Prestige

Die Meister der Magie - Freunde, die zu Rivalen werden. Rivalen, die zu Feinden werden.
Thriller

Prestige

Die Meister der Magie - Freunde, die zu Rivalen werden. Rivalen, die zu Feinden werden.
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Schauspieler sind wie Magier. Beide wollen ihrem Publikum eine irreale Welt vorgaukeln, und je besser sie darin sind, dem Zuschauer etwas vorzumachen, desto bewundernswerter sind sie. Der Unterschied ist das Schauspieler eigentlich nur Marionetten sind, denen ein Regisseur sagt was sie wo wie wann zu tun haben.
Sie sind die Künstler hinter der Bühne, die gewissermaßen die Fäden ziehen, die die Ideen haben. Für Zauberer sind solche Strippenzieher die Erfinder, wie Cutter(Michael Caine), der die Illusionen die Archer(Hugh Jackman) vorführt, entwickelt.

Zauberer machen mit alltäglichen Gegenständen ungewöhnliche Dinge, der Zuschauer weiß nicht wie das gesehene von Statten geht. Ähnlich ist es bei Prestige. Der Zuschauer wird in eine Welt entführt die er nicht versteht und teilweise weiß man gar nicht was einem der Zauberer auf der Bühne bzw. der Schauspieler auf der Leinwand zeigen will. So undurchsichtig wie ein Zaubertrick so verwirrend ist auch dieser Film. Glücklicherweise unterscheidet er sich von einem Zauberstück darin, das dem Zuschauer am Ende die Auflösung verraten wird, und er nicht unwissend nach Hause gehen muss. Davor liegen 90 Minuten Faszination und Unterhaltung wie bei einer Zaubervorführung. Man taucht in eine Welt ohne sie wirklich zu verstehen, nur das offensichtliche zu erblicken, ohne zu wissen was die Vorgänge im Hintergrund sind.
Dazu konstruiert The Prestige eine spannende Geschichte zwischen zwei Magiern die durch den Tod einer Frau zu Feinden werden. Aus dem Drang die Shows des Anderen zu manipulieren wird am Ende ein Kampf auf Leben und Tod. Das vorläufige Ende dieses Kampfes bekommt man bereits zu Beginn vorgesetzt, ohne aber den Kampf zu kennen. So bleibt ein wesentlicher Teil der Thematik eine Weile im Dunkeln während die spannende Vorgeschichte erzählt wird. Diese Vorgeschichte ist kein Kampf Gut gegen Böse, diese Grenzen sind hier ähnlich undurchschaubar wie so mancher Zaubertrick.

Hugh Jackman und Christian Bale, die den meisten wohl ausschließlich aus Actionfilmen bekannt sind, liefern sich hier einen großartigen Schlagabtausch. Beide beweisen das sie mehr können als in engen Kostümen kräftig grobschlächterisch auszuteilen. Sie spielen ihre Rollen einfühlsam und glaubwürdig. Bei Christian Bale fiel mir lediglich die verblüffende Ähnlichkeit mit Tom Cruise negativ auf. In einer Nebenrolle taucht Scarlett Johansson auf, die hier wie üblich, gut ausschaut, aber ausnahmsweise auch nicht viel mehr tut. Altmeister Michael Caine fasziniert jedes mal wenn er nur den Mund oder die Augen aufmacht, er ist eine Idealbesetzung für die Rolle des Erfinder und Beraters.

Prestige ist ein herausragender Film der eine ungewöhnliche Geschichte auf eine sehr ungewöhnliche, teilweise verwirrende Art erzählt. Diese Verwirrung ist allerdings selten störend, im Gegenteil, sie trägt größtenteils zur Spannung bei.
Prestige ist wirklich wie ein Zauberkunststück: unterhaltsam, verwirrend, faszinierend, mitreisend. Nur mit Auflösung, die man durchaus als Geschmackssache bezeichnen kann. Der Untertitel Meister der Magie trifft auch auf Christopher Nolan zu, der die Faszination der Magie geradezu magisch auf die Leinwand gebracht haben.

ungeprüfte Kritik

Departed

Unter Feinden
Krimi, Thriller

Departed

Unter Feinden
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Ich gehörte ja zu den Leuten die es für unwahrscheinlich hielten das Martin Scorsese jemals einen Oscar gewinnen wird, aber mit diesem Film hat es endlich geklappt.

Inhalt:
Departed – Unter Feinden erzählt die Geschichte von zwei jungen Männern die jeweils Undercover für die jeweils andere Seite für einen Mafiosi bzw. die Polizei von Boston arbeiten.
Nach einer gründlichen Einführung der Charaktere beginnen die beiden „Ratten“ sich gegenseitig in die Quere zu kommen, ehe sie gejagt und enttarnt werden.

Kritik:
Wem die Story bekannt vorkommt, hat wohl den Film „Internal Affairs“ gesehen, den Departed ist ein Remake des Thrillers aus Hong Kong aus dem Jahr 2002. Da ich das Original nicht kenne verzichte ich hier allerdings auf irgendwelche Vergleiche.
Departed ist ein herausragend spannender Thriller, der etwas schafft, was für dieses Genre in den letzten Jahren ungewöhnlich geworden ist. Er begeistert nicht durch Action, sondern durch seine tollen Darsteller und deren Zusammenspiel. Jack Nicholson erweißt sich als idealer Mafiosi, kann er hier doch die Art von Rolle spielen, die er am besten kann: selbstgerechtes Arschloch! Sogar Matt Damon zeigt eine ordentliche Leistung, was für den Mann der meistens mit einem Gesichtausdruck über die Leinwand stolziert, ein echtes Kompliment ist. Leonardo DiCaprio macht einen weiteren Schritt auf dem Weg vom Schönling zum harten Kerl, mittlerweile nehme ich ihm den fast ab. Besonders gut gefiel mir Mark Wahlberg als leicht reizbarer, ständig fluchender Cop. Alec Baldwin rundet das Zusammentreffen toller Schauspieler ab. Nicht vergessen darf man auch Martin Sheen, der den Boss von Caprio souverän und eindrukcsstark spielt. Zusammen schaffen es diese Herren eine der spannendsten Geschichten auf die Leinwand zu zaubern, die ich seit Jahren gesehen habe.
Als die beiden Verräter sich am Telefon anschweigen, stockt mir der Atem, ebenso wie bei einigen überraschen Storywendungen. Die waren zwar teilweise ein wenig brutal, aber die Darstellung der Gewalt ist bei einem Film der in der Unterwelt einer US-amerikanischen Großstadt spielt wohl äußerst realistisch. Außerdem ist der Film ab 16 freigegeben, da sollte man kein Ringelpitz mit Anfassen erwarten, sondern knallharte Action. Außerdem würden bei einer niedrigeren Altersfreigabe einige Dialoge zum Großteil aus PIEP bestehen. Den die stehen im Vordergrund, nicht die Action, oder irgendwelche Spezial-Effekte.
Hier wird ohne viel Effekthascherei eine spannende Geschichte erzählt, die dank Oscarpreisträger Howard Shore auch permanent mit der stets passenden Musik untermalt ist. Das Ende des Films ist schockierend realistisch, und bietet nach über zwei Stunden eine der zahlreichen Überraschungen, die den Film zum absoluten Sesselkraller machen. Das verdankt man neben den tollen Darstellern auch der guten Leistung des Regie-Altmeisters Scorsese. Denn er schafft in diesen spannungsgeladenen, gewalttätigen Film eine Brise Humor einzustreuen, die weder unpassend wirkt, noch den Film zu lächerlich werden lässt. Hierfür sorgt auch die Liebesgeschichte. Einige werden nun sagen: „muss die sein?" Ich sage: Muss sie nicht, aber sie stört auch nicht, sondern sorgt sowohl für einige der gut gestreuten Lacher, als auch für eine zusätzliche Spannung zwischen den beiden Undercover-Agenten.
Neben dem stets sehr hohen Spannungsbogen ist die sehr dichte Athmosphäre ein Pluspunkt des Films. Scorsese versetzt einen geradezu in die Rolle seiner verdeckten Ermittler, man leidet und bangt mit DiCaprio, man wünscht dem Bösewicht Damon nur das Schlechteste, und am Ende bangt man um etwas was zumindest ansatzweise eine Art Happy-End darstellt, was man zwar nicht bekommt, aber zumindest siegt die Gerechtigkeit.

ungeprüfte Kritik

Ratatouille

Rattenscharf serviert.
Kids, Animation

Ratatouille

Rattenscharf serviert.
Kids, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Angesichts der immensen Vorschusslorbeeren lehnte ich Ratatouille ursprünglich ab, weil ich nicht erkennen konnte, weswegen dieser Film so herausragend aus dem Groß der Animationsfilme sein soll. Die ersten Kritiken bestätigten dann allerdings die großen Erwartungen, und weckten mein Interesse. Deswegen konnte ich nicht widerstehen als ich Anfang des Jahres lass das der Film immer noch im Kino läuft.

Story: Achtung Spoiler
Remy, ein Ratte mit besonderen Geschmacksnerven ist ein wahrer Gourmet und lehnt die Lebens- und besonderes Essensweise seiner Familie ab. Durch einen Unfall verschläft es ihn nach Paris wo er mit Unterstützung eines Geistes in eine Feinschmeckerküche hineinschnuppern darf. Der Küchengehilfe Linguini entdeckt Remys Talent und wird mit dessen Hilfe zum gefeierten Starkoch. Sehr zum Missfallen des eigentlichen Küchenchefs Skinner, der das Restaurant des verstorbenen Meisterkochs Gusteaus an sich reisen will. Auch hierbei steht im Linguini im Weg, da er Gusteaus unbekannter Sohn ist. Als dies herauskommt übernimmt er das Restaurant seines Vaters. Mittlerweile trifft Remy seine Familie wieder und muss sich zwischen ihr und seiner Karriere als Starkoch entscheiden. Kurz darauf zerbricht seine Freundschaft zu Linguini. Als schließlich ein renommierter Kritiker das Restaurant besucht muss Linguini Farbe bekennen und präsentiert seine Kollegen seinen kleinen Helfer. Als diese deswegen Reißaus nehmen muss Remys Familie einspringen.

Kritik:
Seit Animationen immer realistischer werden, nähern sich Animationsfilme immer mehr an normalen Filmen an. Ratatouille treibt diese Entwicklung auf die Spitze. Dies betrifft zu einem die großartigen Animationen, zum anderen die Story, die so gar nicht Trickfilmtypisch ist. Bei Ratatouille sieht alles echt aus, und das soll es auch. Es scheint als wollten die Produzenten einen Film kreieren der zwar mit Animationen erstellt wird, aber als normaler Spielfilm wahrgenommen wird. Deswegen ließen sich größtenteils auch eines der klassischen Elemente des Animations-/Trickfilm leider außen vor, den Humor. Slapstick-Einlagen verkommen zu humorfreien Versuchen etwas Humor aufzubauen, und die beiden Running-Gags sind ebenfalls eher als albern einzuordnen. Während sich dies zu Beginn des Films noch störend auswirkt, wird es in der zweiten Stunde von der immer besser werdenden Story klar überschattet.
Als man schon fast mit dem Film abgeschlossen hat, und die aktuelle Situation als nettes, passendes Happy-End ansieht packen die Macher noch einige Ideen drauf, und schaffen es den Zuschauer mit einem positiven Gesamteindruck auf die Heimreise zu schicken.
Doch leider haben sie hier ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Denn die Idee dass eine Ratte einen Menschen fernsteuern kann indem sie an seinen Haaren zieht ist doch schon sehr an den Haaren herbeigezogen. Einen gewissen Realismus erwarte ich da schon, wenn ein Film sich selbst so ernst nimmt, und viele moralische Aspekte liefert. Hierbei hat Ratatoille seine großen Momente die teilweise echt bewegen. Mit dieser kleinen, süßen Ratte fiebert man wirklich mit. Eine andere kleine Ratte erfüllt leider ein typisches Klischee, denn der böse Chefkoch ist ein unfreundlicher arroganten Kleinwüchsichger. Das bleibt aber neben der Liebesgeschichte auch das einzige Klischee das erfüllt wird, den Ratatouille grenzt sich durch seinen Spagat ein richtiger Film sein zu wollen, sowohl vom typischen Animationsfilm als auch vom klassischen, klischeebehafteten Realfilm ab.
In diesem Anspruch schießt der Film aber auch ein wenig über das Ziel hinaus, als z.B. Remy und Linguini in Streit geraten wirkt der kleine Nager doch allzu menschlich. Solche Beziehungskrisen verlieren dann einfach ihre Glaubwürdigkeit, wenn man bedenkt wer da mit wem redet. Da waren die Beziehungsstränge im Dreamworks-Streifen „Ab durch die Hecke“ doch nachvollziehbarer, da sie innerhalb des Tierreichs blieben. Irgendjemand hätte die Produzenten doch mal darauf hinweisen sollen, das Remy kein Mensch, sondern eine Ratte ist, wie dies dessen Vater immer wieder mal tut. Dieser ist eine typische Vaterrolle der seinen Nachwuchs im heimischen Nest haben will und ihn aus Gefahren rettet.

Aufgrund der Zweischneidigkeit dieses Werkes muss man sich die Frage stellen wer hier eigentlich die Zielgruppe ist. Kinder erfreuen sich an den netten Animationen und können evtl. auch den ein oder anderen Witz erkennen und verstehen. Leider ist der größte Pluspunkt, die sehr gute Geschichte wohl für Kinder etwas unverständlich. Nicht nur für Kinder, sondern auch für die meisten anderen Menschen unverständlich, ist wohl die pseudo-französische Aussprache einiger Charaktere, die zudem noch sehr schnell sprachen.

Aber trotz dieser Punkte bleibt am Ende festzuhalten das sich meine negative Einstellung gegenüber diesem Film nur in der ersten halben Stunde teilweise bestätigt hat, am Ende kann eine famose Geschichte das Erlebnis sogar noch in den grünen Bereich retten

Fazit:
Für einen Animationsfilm orientiert sich Ratatouille sehr stark an einem Realfilm. Dies tut dem Filmerlebnis größtenteils gut, aber die tricktechnischen Wurzeln werden streckenweise sehr vernachlässigt.

ungeprüfte Kritik

Das Leben der Anderen

In einem System der Macht ist nichts privat.
Drama, Deutscher Film

Das Leben der Anderen

In einem System der Macht ist nichts privat.
Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Bald wieder Oscr-Verleihung. Reumütig denkt man zurück, an die gute alte Zeit, als es hieß: And the OScar goes to : Germany! Und wenn einem dann einfällt das man zu diesem Film noch keine Kritik verfasst hat, kommt sowas bei raus:

Story, Vorsicht SPOILER
Das Leben der Anderen erzählt die Geschichte eines Stasi-Offiziers der von dem Leben eines anderen ein wenig mehr fasziniert wird als dies für seine Berufsehre gut ist.
„Warum wurde ich nie überwacht?“ wundert sich der Schriftsteller Georg Dreymann (Sebastian Koch) gegenüber dem ehemaligen DDR-Minister Hempf (Thomas Thieme) im Jahr 1991, und erfährt dabei, das er intensiv von der STASI ausspioniert wurde.
Der STASI-Ausbilders Wiesler (Ulrich Mühe) ist von dem System für das er arbeitet überzeugt und ein vorbildlicher Staatsbürger der DDR. Die Überwachung von Dreymann lässt ihn so intensiv an dessen Leben teilhaben, das er Mitleid bekommt und seinen Vorgesetzen belastendes Material verschweigt. Diese wiederum sind besonders daran interessiert Dreymann als Landesverräter zu entlarven, damit Minister Hempf bei Dreymanns Freundin Christa (Martina Gedeck) freie Hand hat. Als deren Schauspielerkarriere auf dem Spiel steht verrät sie ihren Freund. Aber als die STASI-Beamten in Dreymanns Wohnung eintreffen, sind die Beweise verschwunden, weswegen Wiesler Probleme mit seinem Vorgesetzen (Ulrich Tukur) bekommt. Nach der Wende widmet Dreymann seinem ehemaligen Beobachter ein Buch, das offensichtlich ein Kassenschlager ist.

Kritik:
Mit einem Tempo das passend zwischen langweilig und hektisch liegt zeichnet das Leben der Anderen ein erschreckend realistisches Bild vom Überwachungsstaat der DDR. Die Selbstverständlichkeit mit der die STASI die Menschenrechte mit Füßen tritt, ist wirklich schockierend. Bereits die Eingangssequenz zeichnet ein brutales Bild von der Behandlung so genannter „Landesverräter“. Der Erschaffer dieses Bild ist zu einem großen Teil Ulrich Mühe. Der Allround-Schauspieler (Rennschwein Rudi Rüssel, Schtonk) zeigt hier eine fantastische Leistung. Die Wandlung vom zu Beginn konsequent idealistischen Stasispitzel zu einem gefühlsbestimmten alternden Mann stellt er glaubwürdig dar, seine innere Zerrissenheit sieht man im mehrmals an. Allein für die allerletzte Szene, in der mit einem kaum erkennbaren Lächeln ein Buch kauft, und den doppeldeutigen Satz sagt „Es ist für mich“, hatte der den deutschen Filmpreis verdient.
Lediglich seine Motive, woher das Mitleid mit Dreymann kommt, wurden mir nicht ganz klar. Dafür kann natürlich der Schauspieler nichts, diesen Vorwurf muss sich der Drehbuchautor und Regisseur Florian Henkel von Donnersmarck gefallen lassen. Aber bei einem Regiedebüt sind solche Kleinigkeiten verzeihbar.
Was dagegen Donnersmark sehr zu beherrschen scheint ist die Leistungsgrenze seiner Schauspieler aus diesen herauszukitzeln. Sebastian Koch, den man mehr aus TV-Filmen wie ‚Die Manns’ kennt, spielt den ahnungslosen Schriftsteller den die Freundschaft zu einem vom Staat ungeliebten Theaterregisseur, dazu bringt DDR-unfreundliche Artikel im Westen zu veröffentlichen, sehr mitreisend. Das Katz-und Maus mit Mühe, von dem er selbst aber gar nichts weiß ist an Spannung zwar noch zu überbieten, die permanente Unsicherheit von Dreymann hält , trotz teilweise schleppendem Tempos, den Film stets weit von der Gefahr der Langeweile entfernt.
Donnersmarck schafft es sogar ein wenig Humor in den Film einzubauen, als z.B. plötzlich mit Volker Michalowski, bekannt aus der Comedy-Reihe Zack, in einer Kurzrolle als Schreibmaschinenexperte zu sehen ist. Trotzdem vermittelt diese Szene ein bedrückendes Gefühl, da es die Ausmaße des Überwachungsstaates eindrucksvoll verstärkt.
Die für deutsche Filme typische Liebesgeschichte macht hier keinen störenden Eindruck, sie ist mehr ein Element des Films das sich nahtlos passend in das Gesamtwerk einfügt.

Oscar hin oder her, die Thematik des Films ist sehr interessant, handwerklich ist er allererste Sahne, lediglich die Motive für den Gesinnungswandel fehlten mir. Für meinen persönlichen Geschmack ist der Film fast zu ruhig, aber das macht er durch Spannung und seine interessanten Charaktere nahezu weg.
Ein wirklich empfehlenswertes Erlebnis, vor allem da es auch ein wenig Vergangenheitsbewältigung ist, das ein wohl weitaus realistischeres Bild von der DDR zeichnet als der Gute-Laune-Film Sonnenalle.

ungeprüfte Kritik

7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug

Deutscher Film, Komödie, Fantasy

7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug

Deutscher Film, Komödie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Ich bin ja selbst schuld. Wenn mir der erste Teil eines Filmes nicht gefällt, und die meisten Kritiken meine minimalen Erwartungen bestätigen, sollte ich mir einen Film einfach mal nicht ansehen. Aber nachdem mir eine Arbeitskollegin freudig von einem tollen Kinoerlebnis das sie mit der Fortsetzung von 7 Zwerge – Männer allein im Wald gehabt hatte, berichtet hat, war mein Interesse an Der Wald ist nicht genug doch geweckt. So musste meine Videothek daran glauben, und die DVD meinen Player belästigen.

Das Positive vorweg. 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug ist eine solide Fortsetzung. Er setzt eine Story die der des Vorgängers selbstverständlich unterlegen ist, mit Humor im Stile des ersten Zwergenabenteuers in Szene. Für Fans des Vorgänger ist der Film also mit Sicherheit ein tolles Vergnügen. Mir stieß diesmal weniger der größtenteils stumpfsinnige Humor auf, den hatte ich ja erwartet, als die Tatsache dass das gesamte Zwergenabenteuer eigentlich unnötig ist. Das weiß der Zuschauer und das weiß sogar einer der Zwerge, nämlich Bubi (Otto Waalkes).

Story:
Spliss (Hans Werner Olm), der Diener der König Schneewittchen (Cosma Shiva Hagen) hat einem mysteriösen Wesen (Axel Neumann), das sich selbst das Böse nennt, das Kind der Königin versprochen. Die Aushändigung des Kindes kann nur verhindert werden indem sie den Namen des mysteriösen Wesens herausfinden. Schneewittchen beauftragt mit dieser schweren Aufgabe die Zwerge, die sich, nachdem Bubi sie alle aufgesucht hat, auf die Suche machen, die sie unter anderem auch in die reale Menschenwelt führt.
Leider ist diese Reise sinnlos, und das weiß man auch, den der Zuschauer weiß dass die Suche erfolglos bleiben wird, da Bubi den Namen des mysteriösen Wesens kennt, der natürlich Rumpelstilzchen ist. Aber da ihm seine Zwergenkollegen nicht zuhören, wird der mit wenigen witzigen Gags gespickte Trip ins Ungewisse notwendig.

Kritik:
Wenn man nicht wüsste das der Großteil des Films sinnlos ist, da die Lösung des Rätsels von Anfang an fest steht, wäre die Story noch einigermaßen okay. Es stinkt aber wirklich zum Himmel das Bubi den gesuchten Namen nicht nur weiß, sondern sich dessen Bedeutung auch bewusst ist. Das nimmt dem Film natürlich jegliche Spannung. Im zweiten Drittel des Films keimt davon allerdings ein wenig auf, als die Zwerge mit ihrer alten Feindin, der ehemaligen Königin (Nina Hagen) konfrontiert werden. Die ist aber eienr der wenigen Höhepunkte von Der Wald sit nicht genug. Meistens bewegt sich die Geschichte auf sehr niedrigem Niveau.
Dort trifft sie auf den Humor, der sich in seiner selten amüsanten, dafür häufig schwachsinnigen Art stark am Vorgänger orientiert. Wie auch dort ist Rüdiger Hofmann als Spiegel wieder eines der Highlights des Zwergenstreiches. Sein Anblick ließ mich schon schmunzeln, und wenn er den Mund aufmacht musste ich einfach lachen. Leider stellt er damit eine Ausnahme da, die übrigen Comedians blödeln rum, wie sie es auch im ersten Teil schon getan haben.
Lediglich die wiedermal eindringliche Musik ist positiv zu erwähnen.


Fazit:
Ein Sequel das seinem Vorgänger gerecht wird, wenn auch mit Abstrichen bei der Geschichte. Für Fans des ersten Teils sehenswert, alle anderen sollten die Finger weglassen.

ungeprüfte Kritik

Das Vermächtnis des geheimen Buches

Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Die schlimmste Nachricht vorneweg: Diane Kruger hat eine andere Synchronstimme als beim Vorgänger. Die sexy Aussprache mit deutlichem deutschen Akzent wurde durch eine stereotypische Mädchenstimme ersetzt. :thumpdown:
Somit bleiben die ersten zehn Minuten als gelungen und witzig in Erinnerung, bis zum ersehnten Auftritt der Frau, und der bitteren Enttäuschung als sie den Mund aufmacht. Der Rest wird von dieser Tragödie überschattet.

Naja, ganz so ist es nun auch wieder nicht. Trotz dem fehlenden Ohrenschmaus liefert unser schönsten Exportschlager immerhin noch einen Augenschmaus. Genau anders herum ist es bei einem weiblichen Neuzugang zum Cast. Helen Mirren ist am besten wenn sie den Mund aufmacht, und besonders mit Jon Voight. Sie spielen das streitende Ex-Ehepaar mitreisend und humorvoll. Ihre Versöhnung gegen Ende ist zwar vorhersehbar, aber die Alten kriegen das etwas unkitschiger hin als Case und Kruger.
Wieder mit von der Party ist natürlich Justin Bartha als Computerexperte Riley. Dieser arme Kerl fristet ein Dasein im Schatten von Benjamin Gates, der durch den Fund des Tempelritterschatzes nun berühmt und anerkannt ist. Ähnlich galt bislang auch für seinen Vorfahren Thomas Gates, ehe behauptet wird dass er an der Verschwörung zur Ermordung von Abraham Lincoln beteiligt gewesen sein soll.

Unter dem Vorwand die Ehre seines Ururgroßvaters wieder herstellen zu wollen, begibt sich Benjamin Gates also wieder auf Schatzsuche. Schon praktisch, das dieser die Unschuld des Vorfahren beweisen kann. Dieses Mal muss er dazu ein wenig weiter reisen, als nach Washington und New York. Paris, London und der Mount Rushmore sind u.a. die Reisepunkte der Jagd nach einer goldenen Stadt.
Das Titel gebende Buch spielt nur eine sehr geringe Rolle, versteckt allerdings einen Hinweis, auf den Verbleib des Schatzes. Die weiteren Geheimnisse, die das mysteriöse „Buch des Präsidenten“ enthält, sollen nicht enthüllt werden. Sie sind deswegen nie Gegenstand der Handlung, sondern lediglich Beiwerk zu humorvollen Anekdoten. Nicolas Cage kennt sich ja damit aus die Staatsgeheimnisse der USA zu finden, wie er das am Ende von „The Rock“ bereits tat ohne dieses Wissen mit dem Zuschauer zu teilen.
Wenn ich gerade bei Gemeinsamkeiten mit „The Rock“ bin, muss der Bösewicht erwähnt werden, der dieses Mal von Ed Harris verkörpert wird. Er arbeitet mal mit, mal gegen den Gates-Clan, meist jagt er ihnen hinterher, seine Beweggründe sind ebenfalls die Rettung der Ehre eines Ahnen, und nicht der schnöde Mammon, wie dies bei Sean Bean im „Vermächtnis der Tempelritter“ der Fall war.

Das Staraufgebot um die drei Oscarpreisträger Cage, Voight und Mirren (welcher Film kann das schon von sich behaupten?), wird von Harvey Keitel ergänzt, der wie im Vorgänger den FBI-Direktor gibt. Leider bekam er etwas weniger Leinwandzeit, weitaus weniger gute Dialoge, und ist daher kein so prägender Charakter wie im ersten Teil.

Hinzu kommt Bruce Greenwood als Präsident der USA. Die in Trailern angekündigte Entführung ist eigentlich keine solche, aber sie reicht aus um Ben Gates einerseits die Möglichkeit zu geben das geheime Buch zu finden, andererseits um ihm die Polizei aufzuhetzen, was zu einer Tempoverschärfung führt. Dieses stockt zwar zwischendrin, aber wirkliche Verschnaufpausen erlaubt die Story nicht.
Diese ist eine verwirrende Geschichte über Baumeister, Schreibtische und goldene Städte. Ein Ausflug in die Vergangenheit der USA fehlt hier natürlich ebenso wenig wie zahlreiche humorvolle Akzente. Diese setzen zu einem Mirren und Voight, sowie Bartha, dessen Gags leider teilweise zu Slapstick-Einlagen verkommen.

Die Mischung aus Action, Humor, einer mitreisenden Geschichte und einem amüsanten Zusammenspiel der Charaktere passt und sollte Fans des Vorgängers zufrieden stellen. Wem dieser zu wenig Anspruch, historische Korrektheit oder Tiefe der Charaktere hatte, der sollte hier Abstand halten. Bruckheimer ist nun mal kein Fellini, und egal ob der Regisseur Bay, Scott oder Turteltaub heißt, Bruckheiemr steht für Popcornkino, und das bekommt man hier in seiner Reinform geboten. Mag manches auch unlogisch wirken, so ist die Geschichte in sich ein geschlossenes logisches Gesamtkunstwerk. Und wer vermag schon zu behaupten ob es ein Buch mit den Staatsgeheimnissen der USA nicht wirklich gibt? Bei all den Verschwörungstheorien die sich um die letzten 50 Jahre der US-Geschichte (Mondlandung, Area51, Kennedy usw.) ranken, ist wohl nichts als unvorstellbar zu bezeichnen.

Zurück zum Film, der natürlich davon lebt, dass der Zuschauer geheime Botschaften auf Statuen, Geheimfächer in Präsidentenschreibtischen und goldene Stätde nicht als absurd abtut. Man muss sich nur zurücklehnen und genießen. Einfach nur verfolgen wie Ben Gates Hinweise sucht, Rätsel entschlüsselt und wieder zu scheinbar unmöglichen Aktionen ausholen muss. So führt in seine Reise u.a. in das Büro des Präsidenten. Dieses wird leider für eine etwas peinliche Szene missbraucht, die allerdings mit einem netten Seitenhieb auf einen Ex-Präsidenten versehen ist.
Diese Mischung ist es die quasi im Gegenzug sofort für jeden Fehlgriff, von denen es nicht viele gibt, entschädigt. Und man bekommt auch nicht viel Zeit einzelne Szenen sacken zu lassen, schon sind die Protagonisten an einem anderen Ort unterwegs, und suchen neue Hinweise. Diese sind allerortens versteckt, sogar in Büchern, wie dem das Riley geschrieben hat, und das ein äußerst witziger Running-Gag ist. Ebenso wie das permanente Gezancke zwischen Jon Voight und Helen Mirren. Die beiden wirken wirklich wie ein altes Ehepaar, oder eben Ex-Ehepaar. Ihr erster Dialog macht den Eindruck als würden sie den Streit in dem sie sich vor 32 Jahren getrennt haben, an selber Stelle fortsetzen.

Fortsetzungen haben ja meistens gegenüber ihren Vorgänger weniger Substanz und mehr Unterhaltung. Von Substanzverlust ist in diesem Fall kaum etwas zu spüren, die Story ist sogar abwechselungsreicher als beim Vermächtnis der Tempelritter. Mehr Unterhaltung wird durch mehr Tempo, mehr Humor und mehr Action erreicht. Rasante Autofahrten und wackelige Hängepartien lassen den Adrealinpegel des Zuschauers ebenso ansteigen wie die knisternden Dialoge zwischen Cage und Kruger, trotz der miesen Stimme.

Fazit: Der Film präsentiert sich im selben Stil wie Teil1, und packt von den meisten Elementen noch eine Schippe drauf. Sehr gutes Popcornkino, ich freue mich auf Teil 3, vor allem wenn Frau Kruger sich dann wieder selbst synchronisiert

ungeprüfte Kritik

Das Parfum

Die Geschichte eines Mörders.
Drama, Abenteuer

Das Parfum

Die Geschichte eines Mörders.
Drama, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Jean-Baptiste Grenouille würde man heutzutage wohl als Psychopath bezeichnen. Der Mann tötet Frauen weil er ihren Geruch konservieren will. Einen Drang den er nicht besiegen kann, und den er auch gar nicht erst zu unterdrücken versucht. Er sieht dies als seine Bestimmung an, und sieht nichts schlimmes daran deswegen zum Mörder zu werden.
Um die Geschichte eines Mörders, so der Untertitel des Films, geht es hier. Tom Tykwer, von dessen Filmen wohl Lola Rennt der bekannteste sein dürfte zeichnet hier ein Psychogramm das fast in den Hintergrund gerät bei den beeindruckenden Bildern die den Zuschauer in eine Zeit zurückversetzt, die man als Mitteleuropäer des 21. Jahrhunderts ein wenig anders kennt als sie hier dargestellt wird: Stinkend und Dreckig.
In dieser stinkenden Welt wird Jean-Baptiste Grenouille (Ben Whishaw) geboren und sorgt schon in den ersten Minuten seines Lebens ohne es zu ahnen für den Tod einer Frau, seiner eigenen Mutter. Die Tatsache das er bis zu seinem 5. Lebensjahr stumm gewesen sei, wird hier dadurch symbolisiert, das Jean-Baptiste erst nach knapp einer Viertelstunde seine ersten Worte spricht. Man erlebt wie er im Dreck aufwächst, und wie ein Sklave oder ein Stück Vieh von A nach B verkauft wird, ehe er durch Zufall dem Parfümör Guiseppe Baldini (Dustin Hofmann) seine besondere Gabe präsentieren darf, und diesem somit zu neuem Reichtum verhilft.
Zu dieser Zeit verfällt er auch seinem Drang alle Gerüche die er findet konservieren zu wollen, und entdeckt das die wohlriechensten Wesen Frauen sind. Somit reift sein Plan aus Düften verschiedener Frauen ein perfektes Parfüm herzustellen. Das einzige Problem daran ist das die Frauen den Konservierungsprozess nicht ohne Gegenwehr über sich ergehen lassen wollen.
Die Geschichte der Morde, die Jagd nach dem Serienmörder wird lediglich rudimentär dargestellt, bringt allerdings zum passenden Zeitpunkt neuen Schwung in die ansonsten ruhig erzählte Geschichte. Diese handelt von einem besonderen Menschen, der mitsamt seiner Umgebung in beeindruckenden Bildern den Zuschauer einfach betört, wie es Grenouille am Ende mit den Menschen macht. Den im gelingt es ein Parfüm herzustellen, das ihm im wahrsten Sinne das Leben rettet.
Da Ende ist der große Negativpunkt des Films, das wirkte einfach zu verspielt, zu unrealistisch und zu kitschig. Ich will allerdings nicht zu viel verraten.
Ein Film der eine starke Fixierung auf eine Persönlichkeit hat, steht und fällt meist mit der Darstellung dieser Persönlichkeit. Tykler entschied sich mit Ben Whishaw für einen wenig bekannten Darsteller, und unerfahrenen Schausspieler, den höchstens Fans von Keith Richards kennen, den er in dem Film Stoned verkörperte. Er spielt die Rolle des gewissenlosen Duftfanatikers sehr einfühlsam, vermittelt eine gewisses Mitleid mit seiner Rolle, und lässt keinesfalls so etwas wie Reue für seine Taten aufblitzen, eher ein gewisses Unverständnis dafür das sein Handeln als unnormal angesehen wird.
Mit bekannten Namen besetzt sind dagegen die Nebenrollen. Dustin Hofmann als alter Parfümör der dank Baptist zu neuem Ruhm kommt, spielt diese Rolle in seiner typischen, eigenwilligen Art. Des Weiteren ist Alan Rickmann in seiner kleinen Rolle als Jäger des Serienmörders zu erwähnen. Der unerbittliche Gesetzhüter der sich gegen all seine Kollegen stellt, ist ihm einfach auf den Leib geschneidert. Die Entschlossenheit blitzt ihm geradezu aus den Augen, mit seiner bedrohlichen Stimme dominiert er wieder einmal das Geschehen.
Die Visualisierung der Düfte fand ich sehr passend gemacht, sie sind ein angenehmer Kontrast zu der ansonsten schmutzigen Umgebung. Die beeindruckende Optik ist das große Plus des Films. Hinzu kommt eine spannende Geschichte um eine interessanten Persönlichkeit. Wie erwähnt, drückt das zu verspielte Finale den sehr guten Gesamteindruck.

ungeprüfte Kritik

(T)Raumschiff Surprise - Periode 1

Deutscher Film, Komödie, Science-Fiction

(T)Raumschiff Surprise - Periode 1

Deutscher Film, Komödie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Bullys Erstlingswerk Der Schuh des Manitu hat ihm, neben viel Geld und deutschlandweiter Bekanntheit auch viele zusätzlichen Fans eingebracht. Natürlich wollten diese eine Fortsetzung des 11 Millionen-Zuschauerhits. Grundlage zum zweiten Kinostreifen waren die Abenteuer der aus der Bully-Parade bekannten schwulen Crew rum um Cpt. Kork.
Somit konnte man eine amüsante Weltraumoper erwarten die von Star Trek bis Star Wars alles durch den Kakao zieht was im Weltraum spielt.
Leider war die Truppe um Michael Herbig nicht kreativ genug um ein abendfüllendes Weltraumabenteuer zu erschaffen. Daher wurden mittelalterliche Rituale wie Ritterwettkämpfe eingebaut, was in eine Weltraumsaga so gut passt wie ein Otto-Motor auf die Enterprise.
Jedenfalls wechseln die Protagonisten fröhlich in der Zeit und schicken sich an den ersten Kontakt zwischen Menschen und Mars-Bewohnern zu verhindern, weil diese in der Zukunft bzw. der Gegenwart die Erde angreifen. Leider greift man hier nicht zu Sciene-Fiction-typischen Elementen und ringt den Bösewicht mit Raumschiffen nieder, für die es genug kreativen Raum gegeben hätte. Das dieser nicht genutzt wurde, spiegelt sich vor allem im Space-Taxi nieder in dem die drei Helden einen Han Solo – Verschnitt (Til Schweiger) treffen, und dessen äußeres Erscheinungsbild offensichtlich aus dem ersten Prequel der Star Wars – Saga abgekupfert war.
Schade, die Thematik lässt einen nahezu unbegrenzten Spielraum für allerlei Kuriositäten, aber Bully kopiert nur und erschafft nichts Neues. Offenkundige Parodien sorgen nicht unumstößlich für schlechte Filme, gerade der Schuh des Manitu ist ein gelungenes Beispiel dafür wie man gekonnt parodiert und unterhaltsam mit eigenen Ideen mixt.
Aber (T)raumschiff Suprise gelingt dies nur in Ansätzen. Er fällt der Überfrachtung seiner Themen zum Opfer, ähnlich wie Hollywood-Parodien neuer Zeit wie Fantastic Movie und Scary Movie 4, die anstatt eine eigene Geschichte zu erzählen die Geschichten zu vieler Filme kombinierten, und somit zur undurchschaubaren, zusammenhanglosen Farsen wurden.

Im Gegensatz zu diesen Filmen findet man bei (T)raumschiff Surprise –Periode 1 zwar ein paar eigene Ideen, aber die liegen meist in anderen Themen als der eigentlichen Science-Ficton-Geschichte. Eine sehr geringe Rolle spielt das Titel gebende Raumschiff. Nach der Einführung der Crew und deren Transport vom Schiff ist dieses bis zum Ende des Films nicht mehr zu sehen. Bis dahin liefert die Besatzung einige Gags, aber diese bewegen sich stets auf einem Niveau das nicht jedem ein Lächeln abringen kann. Weiterhin sind es diese wenigen Pointen und Anspielungen die den Film am Leben erhalten. Längere Gags sind meist zu vorhersehbar als das wirklich zur Erheiterung beitragen könnten.
Der große Nachteil gegenüber dem Schuh des Manitu ist aber die Story. Bei Bullys erstem Film erlebte man nicht nur eine Parodie auf Karl May –Western, sondern einen Film der auch alles dies beinhaltet was diese Film unterhaltsam machte. Dazu kamen noch ein paar skurrile Elemente die einem die Tränen in die Augen treiben konnten und die Mischung war eine äußerst unterhaltsame Westernkomödie.
Wer hier ähnliches erwartet wird bitter enttäuscht. Offenbar wollte sich Bully nicht mit Mel Brooks messen, der mit Spaceballs schon vor einiger Zeit eine großartige Parodie auf Star Wars abgeliefert hat. Aber von einem zweiten Spaceballs ist (T)raumschiff Surprise meilenweit entfernt. Okay, das will er wohl auch gar nicht sein, ist das Star Wars –Universum hier doch nur eine Randerscheinung. Allerdings der Film macht den Eindruck als wisse Bully nicht was er wirklich wolle. Die Geschichte streift viele Zeitalter und kann in keinem wirklich unterhalten. Das Gesamtwerk wirkt dann wie eine chaotische Geschichte die in sich bei weitem nicht die Durchgängigkeit und Dichte eines „Schuh des Manitu“ erreicht.
Wozu wird z.B. ein dunkler Jedi eingeführt, wenn dieser nicht einmal ein Laserschwert ziehen darf? Nach kurzen Ansätzen wird der StarWars-Parodie-Plot verworfen und man findet sich im Mittelalter wieder. Der angesprochene Jedi ist unseren Helden ab sofort immer einen Schritt hinterher und verkommt zur Comedy-Figur. Natürlich muss man dem Film zu gute halten das er ja eine Komödie sein soll, aber wenn man deswegen auf eine gute Story verzichtet, wird trotzdem ein Schuh draus, der dem Kinogänger von heute bei weitem nicht so gut passt wir der Schuh des Manitu. Es klingt fast wie eine Herabwürdigung, aber Michael Herbig sollte sich mal Tipps von Oliver Welke und Oliver Kalkofe holen, die haben nach Der Wixxer auch eine zweite gelungene Parodie geschaffen. Das Erfolgsrezept liegt wohl daran das sie ihrem Genre treu geblieben sind und viel Selbstironie gestreut haben.
Vielleicht sollte Bully diesen Schritt ebenfalls machen und nach Lissi und der wilde Kaiser eine Fortsetzung zum Schuh des Manitu produzieren. Auf (T)raumschiff Surprise – Periode 2 kann ich jedenfalls verzichten, und nicht wenige der immerhin 9 Millionen Kinozuschauer werden ähnliches denken.

Fazit:
Eine zerfahrene Geschichte als belangloses Beiwerk zu albernen Gags. Mäßig spaßig, nicht spannend und von niederem Unterhaltungswert.
12%

ungeprüfte Kritik

Tagebuch eines Skandals

Der Fehler einer Frau ist die Gelegenheit für eine andere.
Drama

Tagebuch eines Skandals

Der Fehler einer Frau ist die Gelegenheit für eine andere.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Judi Dench gehört wohl zu einer der größten Darstellerinnen unserer Zeit. Dies beweißt sie in diesem Drama wieder eindrucksvoll. Die Rolle der einsamen Lehrerin die sich an Freundschaften klammert wie andere an ihre Familien füllt sie beherzt und eindrucksstark aus. Eine der besten Schauspielleistungen die ich in diesem Jahrzehnt gesehen habe.

Cate Blanchet, die ihre junge Kollegin spielt, schafft es nicht, aus diesem Schatten herauszutreten, gleichwohl ist ihre Leistung ebenfalls sehr gelungen. Den Familienmensch und Lehrkörper, der ein kleiner Fehltritt und eine Freundschaft zum Verhängnis wird, bringt sie realistisch und emotional rüber.


Zwar lebt Tagebuch eines Skandals von seinen beiden großartigen Darstellerinnen, aber er hat auch eine interessante Geschichte zu erzählen. Zwar ist die Beziehung zwischen Schüler und Lehrerin kein ungewöhnlicher Aufhänger in einem Hollywood-Film, aber was daraus entsteht ist ganz großes Kino.
Den als Barbara Covett (Dench) von der Beziehung erfährt zeigt sich die Tiefe die sie in die Freundschaft legt, aber auch der Druck den sie dadurch auf Sheba Hart (Blanchet) ausübt, der soweit geht das sie gezwungen ist ihre Familie zu vernachlässigen.

Die „alte Dame“ Judi Dench trägt mit etwas Beihilfe von Cate Blanchet diesen Film nahezu alleine. Ihre Gestik, Mimik, ihre Wortwahl und Körpersprache offenbaren die Entwicklung ihres Charakters eindrucksvoll. Sie spielt die alte Jungfer deren einziger Ansprechpartner eine Katze ist so realistisch, das man Mitleid und Furcht gleichermaßen vor ihr hat.
Das Prädikat „oscarreif“ ist für ihre Leistung noch fast untertrieben.

Cate Blanchet kann als engagierte Junglehrerin und aufopfernder Familienmensch ebenfalls überzeugen. Auch ihr ist die Freundschaft wichtig, aber die Familie geht vor, für diese Devise steht ihre Rolle, und sie ist eine glaubwürdige Vertreterin dieser Lebensweise.

Somit treffen hier zwei Lebensweisen aufeinander die sich zuerst scheinbar vereinbaren lassen, bis durch den Titel gebenden Skandal die Differenzen offenkundig gemacht werden und sich die Probleme bis zum dramatischen Ende zuspitzen.
An diesem Ende sitzt man alleine da in seiner Wohnung, einsam und erkennt sich wieder in der Rolle die durch Judi Dench vorgelegt wurde. Oder man erkennt in sich Cate Blanchet wieder, die Frau mit Familie und Freundin, die diesen Spagat auf eine schwere Probe stellt. Oder man sieht in sich den dritten Protagonisten, dem einzigen der es neben den beiden Damen überhaupt wert ist erwähnt zu werden. Bill Nighly als Sheba’s Mann.
Er, der Betrogenen, ist es der einen wunderbaren Kontrast zu den beiden Akademikerinnen bietet. Die gesamte Familie ist nicht das was man sich unter einer Lehrerfamilie vorstellt, und dadurch wird der Graben zwischen den Leben von Sheba und Barbara noch größer.

Nighly liefert übrigens ebenfalls eine großartige Leistung ab, er ist eine Art heimlicher Star des Films und wirkt herrlich verschroben, was in sehr sympathisch macht.

Sympathie und Asympathie sind zwei wesentliche Faktoren in diesem Drama. Die Dench kann man hier in nahezu jeder Einstellung hassen und lieben, am Ende erschüttert ihr Verhalten einem Mark und Bein. Denn sie ist ein Paradebeispiel wie schnell aus inniger Freundschaft, einerseits Abhänigkeit, anererseits tiefgründige Abneigung werden kann. Und so endet der Film damit dass sich Barabara eine neue Freundin sucht, und man hat mit dieser fast Mitleid. Zumidnest mehr als mirt Sheba, über die man durchaus sagen kann: selbst schuld! Auch wenn sie im Laufe der Zeit immer mehr unter Barbaras Druck zu leiden hat.
Auch mit dieser kann man Mitleid empfinden, denn sie ist ein Opfer ihrer Einsamkeit. Sie ist niemand der bewusst Familien zerstört, sie zeigt anderen Menschen wie wichtig Freundschaften sind, übertreibt es dabei aber und kommt damit nur zu Kurzzeit-Beziehungen.

Viel passisert nicht in dem mit gerade mal 92 Minuten relativ kurzem Film, der von der dichten Athmosphäre, der Dramartugie und den hervorragenden Darstellerinnen lebt. Im Mittelteil fehlt ein enig Entwicklung, ein kurzer Streit wegen einer kurzen Katze, schon wird die Freundin verraten. Geht dann doch irgendwiie zu schnell.

Fazit:
Ein aufwühlendes Erlebnis mit hervorragenden Schauspielerinnen und einer bitteren Botschaft.

ungeprüfte Kritik