Dies ist die zehnjährige Geschichte rund um einen fast 6.000 Meter hohen
Grenzpass zwischen Tibet und Nepal, der für Tausende von tibetischen Flüchtlingen die Pforte in die Freiheit, für manche aber die Schwelle zum Tod war. Es ist die Lebensgeschichte von Kelsang Jigme, dem Guide, der unter den Fluchthelfern des Himalaja eine Legende war. Es ist die Geschichte von sechs Kindern, die von ihren Eltern über das höchste Gebirge ins Exil geschickt wurden, und die Geschichte ihrer Eltern, die in Tibet zurück bleiben mussten. Es ist eine Geschichte von Inhaftierung und Folter - und ein Gleichnis der Liebe, die bereit ist, über alle Grenzen zu gehen. Und schließlich ist es die Geschichte einer Seelenfamilie, zu der sich alle Protagonisten - die Kinder, deren Mütter und Fluchthelfer und die Autorin selbst - in all den Jahren zusammen gefunden haben. Zehn Jahre gelebtes Schicksal spiegeln Träume, Stärke und Hoffnung eines Volkes wieder, das wie nie vom Untergang bedroht ist...
Vor nunmehr 10 Jahren führte der Bericht eines Bergsteigers aus dem Himalaya die Regisseurin und Autorin Maria Blumencron erstmals nach Tibet. Die Frage, warum Eltern ihre kleinen Kinder über bis zu 6.000 Meter hohe Grenzpässe nach Indien ins Exil schickten, ließ sie nicht mehr los. Sie begann Nachforschungen anzustellen und schaffte es, Kontakt zum tibetischen Untergrund aufzunehmen. Kelsang Jigme, nahm sie mit auf die gefährliche Reise über das höchste Gebirge der Welt. Das Vorhaben, die Flucht einer Gruppe filmisch zu dokumentieren, scheiterte dramatisch, als sie von der chinesischen Polizei aufgegriffen wurden. Maria Blumencron wurde ausgewiesen, Kelsang Jigme verschwand für über zwei Jahre in chinesischen Gefängnissen. Im Frühjahr 2009 führte die Produktion des abendfüllenden Dokumentarfilms 'Good Bye Tibet' Maria Blumencron erneut an den Grenzpass. Seit dem ersten Kontakt mit dem Thema hat sie die Fluchtbewegungen in zwei preisgekrönten Reportagen und zwei Büchern dokumentiert. Ihr gelang es, Kinder auf dem Weg ins Exil zu begleiten, ihr neues Leben dort zu beleuchten und das Wiedersehen mit ihren Eltern zu filmen. Der von KICK Film München mit ZDF und Arte produzierte und durch FFF, MFG und DFFF geförderte 90-minütige Dokumentarfilm schließt nun den Kreis der zehnjährigen Geschichte. Gemeinsam mit sechs Flüchtlingskindern und dem Guide Kelsang Jigme stieg ein Kamerateam von nepalesischer Seite zum Grenzpass auf. Mit jedem Höhenmeter tauchen wir tiefer in die Lebensgeschichte der Protagonisten ein und erfahren von den Strapazen und dem Leid, das sie durchleben mussten, aber auch von ihrer großen Hoffnung und dem Traum in ihre Heimat zurückkehren zu können. Der logistische Aufwand und die körperlichen Anstrengungen der Produktion waren außergewöhnlich. Begleitet von einem Tross von 20 Helfern und Guides, sowie 8 Yaks dauerte allein der Aufstieg über 2 Wochen. Das
unwegsame Gelände und die nachts bis zu minus 30 Grad beschränkten die
Handlungsfähigkeit ebenso wie die Tatsache, dass es ab einer Höhe von
4.200 Metern keine festen Unterkünfte, sanitäre Anlagen oder Elektrizität mehr
gab. Die Akkus der Kamera mussten über eine selbstgebaute Solaranlage
geladen, gegen das Unterkühlen ständig am Körper getragen und nachts im
warmen Schlafsack verstaut werden. Die letzten Tagesmärsche vor dem Pass
musste das Equipment noch stärker reduziert werden, da die Yaks diesen Weg nicht mehr gehen konnten. Die Route durch das Gesteinsfeld einer Gletschermoräne, über Spalten und letztendlich mit Steigeisen über das blanke Eis des Gletschers zum Pass, war für alle Beteiligten eine enorme Herausforderung. Durch die persönliche Erfahrung wurde den Teammitgliedern drastisch vor Augen geführt, welche extremen Belastungen die häufig erst 6 bis 7 Jahre alten Kinder auf ihrer Flucht durchleben mussten. Trotz aller Widrigkeiten erreichte das Team unbeschadet den Pass und konnte die Dreharbeiten erfolgreich abschließen.
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This is the ten-year story around an almost 6,000-meter-high
Border pass between Tibet and Nepal, which was the gateway to freedom for thousands of Tibetan refugees, but for some the threshold to death. It is the life story of Kelsang Jigme, the guide who was a legend among the escape helpers of the Himalayas. It is the story of six children who were exiled by their parents over the highest mountain range, and the story of their parents, who had to stay behind in Tibet. It is a story of imprisonment and torture - and a parable of love that is ready to go beyond all borders. And finally, it is the story of a soul family to which all the protagonists - the children, their mothers and escape helpers and the author herself - have come together over the years. Ten years of lived destiny reflect the dreams, strength and hope of a people who are threatened with extinction as never before...
10 years ago, the report of a mountaineer from the Himalayas led the director and author Maria Blumencron to Tibet for the first time. The question of why parents sent their small children into exile over border passes up to 6,000 meters high to India did not let her go. She began to do research and managed to make contact with the Tibetan underground. Kelsang Jigme, took her on the dangerous journey over the highest mountain range in the world. The plan to document the escape of a group on film failed dramatically when they were picked up by the Chinese police. Maria Blumencron was expelled, Kelsang Jigme disappeared into Chinese prisons for over two years. In the spring of 2009, the production of the feature-length documentary 'Good Bye Tibet' took Maria Blumencron back to the border pass. Since her first contact with the topic, she has documented the refugee movements in two award-winning reports and two books. She succeeded in accompanying children on their way to exile, shedding light on their new life there and filming the reunion with their parents. The 90-minute documentary, produced by KICK Film Munich with ZDF and Arte and funded by FFF, MFG and DFFF, now closes the circle of the ten-year history. Together with six refugee children and the guide Kelsang Jigme, a camera team climbed from the Nepalese side to the border pass. With every meter of altitude, we dive deeper into the life story of the protagonists and learn about the hardships and suffering they had to go through, but also about their great hope and dream of being able to return to their homeland. The logistical effort and physical exertion of production was extraordinary. Accompanied by a retinue of 20 helpers and guides, as well as 8 yaks, the ascent alone took over 2 weeks. That
rough terrain and the temperatures at night as low as minus 30 degrees limited the
capacity to act, as well as the fact that from a level of
4,200 meters no longer permanent accommodation, sanitary facilities or electricity
gave. The batteries of the camera had to be connected to a self-built solar system
constantly worn on the body to prevent hypothermia and at night in the
warm sleeping bag. The last day's marches before the pass
the equipment had to be reduced even more, as the yaks could no longer go this way. The route through the rock field of a glacial moraine, over crevasses and finally with crampons over the bare ice of the glacier to the pass was an enormous challenge for everyone involved. Through personal experience, the team members were drastically shown the extreme stresses the children, who were often only 6 to 7 years old, had to go through on their flight. Despite all the adversities, the team reached the pass unscathed and was able to successfully complete the filming.
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