2011 - ein Jahr wie eine Odyssee im Weltraum. Wer meldet früher Insolvenz an - der Euro oder die FDP? Was zerbricht früher - die schwarz-gelbe Koalition oder ein auf Grund gelaufenes Containerschiff? Im Frühjahr das große Rätsel: Wer verschwindet schneller von der Bildfläche - Gaddafi oder Westerwelle? Heute wissen wir: Gaddafi ist Geschichte, Westerwelle ist Gegenwart.
2011 - das Jahr der gefallenen Hoffnungsträger. Birgit Prinz, Annette Schavan, und - erinnert sich noch jemand - Karl-Theodor zu Guttenberg? Die Lichtgestalt, ein Mann, der alles kann, der Percy Stuart der Politik? Er hätte Kanzler gekonnt, Papst, und? Weg. Den Staatsnotstand wollte man ausrufen, nach seinem Abschied aus dem Kabinett, weil er eine Lücke hinterlassen hat, die bis heute niemand bemerkt.
2011 - ein seltsames Jahr. Kaum erklärt unser als Kanzlerin getarntes Flexi-Model Angela Merkel die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke als "alternativlos", schon muss ihr "Unwort des Jahres" uns deren sofortige Abschaltung als ebenso "alternativlos" erklären, weil ein Salzwasser-Tsunami über das ferne Japan schwappt und die bürgerliche Mehrheit in Baden-Württemberg wegzuspülen droht.
2011 - das Jahr der Krise, die jetzt so präsent ist, wie sie angeblich weg war. Banken am Abgrund. Stimmt nicht. Volkswirtschaft im Aufwind. Stimmt auch nicht, klingt aber besser. Alles prima - wenn der faule Grieche halt nicht wäre, der als Prügelknabe herhalten muss, um der Krise ein Gesicht zu geben. Alle auf einen, um all die anderen ein für allemal zu vergessen.
2011 - Was wird am Ende bleiben von diesem Jahr? Burda und Springer haben die Antwort: Der knackige Hintern von Pippa Middleton. Sonst eigentlich nichts. Schon gar nichts, was das Wahlvolk als tumben Kanlerinnenabnickverein ins Grübeln bringen könnte.
Sonst nichts? Wirklich? Nicht ganz. Der Endjahressezierer Urban Priol hat noch ein paar Fragen, auf denen Antworten manch einer bislang noch gar keine Lösung gewusst hätte. Nicht einmal Harald Schmidt.
Weiterlesen »