Vietnam 2001. Die jungen Bergleute Viet (Duy Bao Dịnh Dao ) und Nam (Thanh Hai Pham) lieben sich. Zusammen schuften sie tausend Meter unter der Erde, wo Dunkelheit herrscht und Gefahren lauern. Die Kohle umschließt sie, unbarmherzig, staubig, nass. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach Nams Vater, der im Krieg verschollen ist, und durchqueren das Land von Norden nach Süden. Doch eigentlich will Nam im Ausland ein neues Leben beginnen. Als er beschließt, Vietnam im Inneren eines Schiffscontainers zu verlassen, droht zwischen den Geliebten etwas zu zerbrechen...
Trương Minh Quý erzählt in seinem Kinodrama 'Viet und Nam' (2024) die Geschichte einer Liebe, die nicht nur von schwierigen Lebensumständen geprägt ist, sondern auch von nationalen und familiären Traumata, von Geistern der Vergangenheit. Trương findet Bilder, die in ihrer poetischen Kraft dem Kino Apichatpong Weerasethakuls gleichkommen. Sex auf einem Berg schwarzer Kohlen funkelte nie schöner aus dem Dunkeln heraus. Regisseur Trương wurde in 'Buon Ma Thuot', einer kleinen Stadt im zentralen Hochland Vietnams, geboren. 2008 brach er seine Ausbildung an der Filmhochschule ab, um im Independent-Bereich Filme zu machen. Seitdem lebt er an verschiedenen Orten, neben seinem Heimatland auch in Belgien und Frankreich. Er ist Alumnus der Asian-Film-Academy 2012 (Busan-International-Filmfestival) und Berlinale-Talents 2016. Seine Arbeiten, die sich zwischen Dokumentarfilm und Fiktion bewegen, wurden international auf Filmfestivals und in Ausstellungen vorgeführt, beispielsweise in Locarno, New York, Clermont-Ferrand, Oberhausen, Rotterdam, Busan, München und Cannes. Sein zweiter Langfilm 'The Tree House' feierte seine Weltpremiere in Locarno und wurde von 'Mubi' als eine der "drei besten Premieren des Festivals" bezeichnet sowie von 'The Film Stage' als "eine einzigartige, mitreißende Ode an die Erinnerung und das Filmemachen". Der Film lief außerdem beim New-York-Filmfestival, beim Vienna-International-Filmfestival, dem Festival 'Des 3 Continents', dem Rotterdam-International-Filmfestival, 'CPH:Dox' und dem Göteborg-International-Filmfestival. Im Jahr 2021 lief sein französischsprachiger Kurzfilm 'Les Attendants' im Wettbewerb um den 'Goldenen Bären' der Berlinale. Sein vorliegender dritter Spielfilm 'Viet und Nam' feierte 2024 in Cannes seine Weltpremiere und wurde im selben Jahr beim Filmfest in München mit dem CineRebels-Award ausgezeichnet. Der bundesweite Kinostart in Deutschland fand am 4. September 2025 statt.
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