Kritiken von "Pumpkineater"

Das süße Jenseits

Mut zeigt sich manchmal, wo man ihn am wenigsten erwartet.
Drama

Das süße Jenseits

Mut zeigt sich manchmal, wo man ihn am wenigsten erwartet.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 29.04.2024
Ein Rechtsanwalt kommt in eine kleine, ländliche Gemeinde, um Menschen rechtlich zu vertreten, die bei einem Schulbusunglück ihre Kinder verloren haben. Eine der Überlebenden, die nach der Katastrophe gelähmt ist, erkennt in ihm Parallelen zur Hauptfigur aus "Der Ratenfänger von Hameln", während sie sich selbst als eines der Kinder sieht, die dessen Melodie nicht folgen können. Es kommt zum Zivilprozess und das Mädchen verhält sich anders als erwartet.

Die Geschichte wird abwechselnd zeitlich versetzt erzählt: vor dem Unglück, danach sowie rund zwei Jahre später. Dies ist anfangs etwas verwirrend, fügt sich am Ende dann aber doch recht gut zusammen. Dabei wird die Figur des Anwaltes als jemand mit durchaus fragwürdigen Motiven dargestellt, da es ihm ausschließlich darum zu gehen scheint, einen Schuldigen zu finden, der für den Unfall buchstäblich bezahlen muss. Wer das ist oder ob es überhaupt jemanden gibt, der Schuld hat, ist offenbar egal. Ebenso die Tatsache, ob Unruhe und Zwietracht innerhalb der Gemeinde entstehen. Oder ist es das Honorar in Höhe von 1/3 der Entschädigung? Möglicherweise treibt den Anwalt aber auch die eigene familiäre Tragödie an, bei der die quälende Frage nach einem Verantwortlichen ebenfalls offen ist.

Mit seinen schmutzigen Kleinstadtgeheimnissen erinnert der Film etwas an Twin Peaks. Neben Ian Holm, der wirklich phantastisch spielt, ist die instrumentale Filmmusik ein weiteres Highlight.

3,8 von 5 Riesen-Handys mit ausziehbarer Antenne

ungeprüfte Kritik

DogMan

Drama, Thriller

DogMan

Drama, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 11.04.2024
Luc Besson hat nichts verlernt und schuf mit "DogMan" einmal mehr ein echtes Kino-Highlight. Während der Titel ein wenig an einen Superhelden erinnernt, stellt der Film selbst eher ein Art modernes Märchen dar. Dabei werden sowohl inhaltlich als auch optisch und akustisch so viele unterschiedliche Facetten und Aspekte vermischt, dass es kaum möglich ist, die Handlung in nur ein paar Sätzen zu beschreiben. Von Anfang an ist die gesamte Machart höchst professionell, allem voran Hauptdarsteller Caleb Landry Jones und dessen deutsche Synchronstimme Tommy Morgenstern. Die wirklich starke Story ist sowohl ungewöhnlich als auch originell und vermengt sehr kreativ einige Genres zu einem modernen Gesamtpaket, das in keine einzige Schublade passt. Mit jeder Minute dreht sich der skeptische Eindruck vom schrulligen Straftäter hin zur großen Sympathie für einen vermeintlichen Antihelden, und das gänzlich ohne Schmalz, Moral oder Oberflächlichkeit. Wirklich sehenswert!

4,4 von 5 Chanson-Schallplatten.

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The Machinist

Wie kannst du aus einem Albtraum erwachen, wenn du gar nicht schläfst?
Thriller

The Machinist

Wie kannst du aus einem Albtraum erwachen, wenn du gar nicht schläfst?
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 03.03.2024
Intelligenter, mitreißender Thriller. Die Qualität der Story und der Akteuere ist top. Umsetzung & Machart erinnern zuweilen an Werke von David Lynch. Als Zuschauer wird man von Anfang an in die Irre geführt. Und genauso wie die Hauptfigur versucht man die ganze Zeit das Geschehen zu enträtseln. Dabei suggerieren die halb schwarz-weißen Bilder, in denen hier und da ein paar symbolisch kräftige Farbtupfer auftauchen, die Location einer US-amerikanischen Großstadt, sodass man leicht vergisst, dass es sich hier um eine spanische Produktion handelt, die in Barcelona gedreht wurde. Nur eine der vielen Illusionen, mir der "The Machinist" punkten kann.

Mehr zum Inhalt schreibe ich hier nicht, da jeder weitere Kommentar leicht spoilern könnte.

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Automata

Science-Fiction

Automata

Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 21.02.2024
"Automata" ist kein Action-Blockbuster! Daher sind direkt Vergleiche zu manchen Mainstream-Hollywood-Produktionen m. M. nach verfehlt. Hier stehen weniger Special Effects, Rasanz und Hochglanz im Fokus, sondern vielmehr die Geschichte selbst sowie dessen Aussagen und Metaphern. Mit realtiv spartanischen Mitteln wird eine dystopische Zukunft erschaffen, in der Menschen fast ausgerottet sind, jedoch noch immer glauben, ihre Existenz wäre auf ewig die oberste Stufe aller Lebensformen.

Einige der Rollen, insbesondere auf Seiten der Antagonisten, wirken dabei zwar etwas klischeehaft, aber dafür sind Kulissen, Musik und Atmosphäre sehr stimmig. Auch Banderas macht buchstäblich eine gute Figur und passt sehr gut als Hauptdarsteller, obwohl die Hauptfiguren eigentlich keine Menschen sind. Für mich einer der intelligenteren Sci-Fi-Filme, der stellenweise auf sehr traurige und heftige Art wie ein gesellschaftlicher Spiegel wirkt.

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Black Swan

Drama, Thriller

Black Swan

Drama, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 22.01.2024
Im Grunde ist die Geschichte recht trivial: eine junge Balletttänzerin, die bei ihrer obzessiven, gluckenhaften Mutter lebt, will die Hauptrolle in der kommenden Neuinszenierung von Schwanensee. Mit steigendem Erfolgsdruck nehmen ihre paranoiden und auto-aggressiven Störungen, die bislang offenbar nicht diagnostiziert wurden, immer weiter zu. Punkt.

Aber was Regisseur und Hauptdarstellerin aus diesem Stoff herausholen, ist schon sehr imposant. Portman liefert hier ihre wohl beste schauspielerische Leistung ab. Zwar sind die meisten Tanzszenen gedoubelt, jedoch ist das völlig unproblematisch. Außerdem bildet Ballett lediglich den Rahmen für Geschichte, selbst wenn es im Film natürlich omnipräsent ist. Der eigentliche Kern ist eine junge, einsame und zutiefst verunsicherte Frau, die nicht in der Lage ist zu erkennen, dass ihre kranke Psyche soweit eskaliert, dass sie selbst körperlichen Schaden dadurch nimmt. Und wie Portman dies verkörpert, ist wirklich sehenswert, selbst für Leute wie mich, die kaum etwas für Ballet & Tanz übrig haben. Hut ab!

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Into the Abyss

Horror, Science-Fiction

Into the Abyss

Horror, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 13.12.2023
Der Titel passt in gleich doppelter Hinsicht. Zum einen sieht man eine vergiftete, von Aliens zerstörte Welt, in der es kaum noch Ressourcen gibt. Zum anderen erlebt man, in welche Abgründe sich Menschen begeben, wenn quasi alles auf Null gesetzt wurde und man nicht mehr an der Spitze der Nahrungskette steht.

Die Story dreht sich um einen Mann, der versucht, aus dieser Situation zu entkommen, obwohl er weiß, dass es eigentlich nichts mehr gibt, wohin er fliehen könnte. Bei seiner Odyssee durch einen verwüsteten, urbanen Ort, der zwar mehr oder weniger menschenleer, aber keineswegs verlassen ist, scheinen ihn Visionen und Bilder aus der Vergangenheit zu plagen. Ein Fremder steht mit ihm per Funk in Kontakt. Mit Fortlauf der Geschichte erscheinen Motive und Handlungen beider Männer aber immer fragwürdiger.

Vor dem Hintergrund einer außerirdischen Postapokalypse weicht "Into The Abyss" von der üblichen Darstellung des einsamen Protagonisten bzw. eines martialischen Kampfes von Überlebenden gegen Aliens ab. Stattdessen kommen hier einige Kehrseiten der Menschlichkeit langsam aber sicher zum Vorschein. Dabei ist die relativ ruhige Erzählweise schon recht raffiniert, da man zunächst einen ganz anderen Eindruck vermittelt bekommt. Aber spätestens das Finale zeigt mit Egoismus, Gier, Gleichgültigkeit, Grausamkeit und Arglist die ungeschönte Natur unserer Spezies.

Bei der Bewertung schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen. Also gebe ich 3,5, was gerundet wiederum 4 entspricht.

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Der Manchurian Kandidat

Alles ist unter Kontrolle.
Thriller, Krimi

Der Manchurian Kandidat

Alles ist unter Kontrolle.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 24.11.2023
Regisseur Demme (u. a. "Das Schweigen der Lämmer") gelang hier einmal mehr ein großartiger Film, der bis in die Nebenrollen top besetzt ist. Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg beeindruckend. Wie Liev Schreiber den manipulierten Politiker gibt, der durch ein Gewirr aus falschen Erinnerungen, der eigenen Identität und der Indoktrination durch seine fanatische, machtbesessene Mutter stolpert, stellt sogar Denzel Washingtons Spiel in den Schatten.

Trotz Laufzeit von rund 2 Stunden bleibt die Inszenierung stets spannend und dynamisch. Die Darstellung, wie Volksvertreter zu einer abgeschirmten elitären Oberschicht mutieren, die bei vielen gleichzeitig Gegenstand eines verblendeten Personenkultes ist, lässt einen sehr mulmig zumute werden, denn leider ist dieser Teil der Story durchaus real. Was den Verschwörungspart angeht, so wird der Kern kurioserweise etwas vom Filmtitel gespoilert, sodass mehr oder weniger klar ist, worauf die Geschichte hinausläuft.

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UFO Sweden

Science-Fiction

UFO Sweden

Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 18.11.2023
Ein wirklich toller Film. Sehr flüssig und spannend erzählt. Die Rollen sind herrlich unkonventionell und dennoch (oder gerade deshalb) auf ihre Art total sympathisch. Die Story hat extrem viel Charme und wirkt wie eine überlange Folge der drei Fragezeichen für Erwachsene oder eine Episode Akte X von Enid Blyton. Neben dem typischen Flair skandinavischer Produktionen kommt "UFO Schweden" außerdem das nostalgische Feeling der 90er Jahre zugute. Soviel Tiefe und Charakter haben heutzutage nur sehr wenige Filme.

Inhaltlich geht es dabei gar nicht so sehr um Außerirdische und UFOs, sondern vielmehr darum, wie man auf dem Weg zu seinem Ziel Erfüllung finden kann, auch ohne das Ziel zu erreichen, und dass Zusammenhalt, Freundschaft und Gemeinschaft oft mehr wert sind, als man gedacht hat, sei der Anlass in den Augen anderer auch noch so ausgefallen oder sonderbar. Von daher bin ich mir ziemlich sicher, dass "UFO Schweden" nicht nur bei Fans des Paranormalen gut ankommt.

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EO

Drama

EO

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 15.10.2023
Ein in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Film. Geschichte, Bilder, Musik, Darsteller..... alles ziemlich unkonventionell. Thematisch geht es um "Liebe zur Natur", wie es eine Einblendung am Ende des Films besagt. Genauer gesagt um Tiere, hier stellvertretend durch EO den Esel verkörpert, und deren Beziehung zum Menschen.

Im Grunde begleitet man als Zuschauer EO bei seiner unfreiwilligen Odyssee, bei der das Tier in die Hände verschiedener Leute gerät, von denen bei weitem nicht alle ein friedfertiges, intelligentes und liebenswertes Lebewesen in dem Esel erkennen. So gibt es durchaus Szenen, die wirklich traurig sind und auf erschreckende Weise daran erinnern, wie wir seit jeher mit unserer Umwelt umgehen.

Der Film beinhaltet viele tolle Landschaftsaufnahmen, aber auch einige etwas surreal wirkende Anteile, deren Bedeutung auf Anhieb nicht ganz klar erscheint. Das lässt Raum für Interpretationen. Herausragend ist auch die Arbeit mit der Kamera, die vielfältige Perspektiven liefert. Aufgrund der fehlenden deutschen Synchro und der insgesamt gemächlichen und eigenwilligen Inszenierung, bei der viel Symbolik zum Einsatz kommt, ist "EO" aber nichts für jedermann. Für Esel-Fans wie mich jedoch absolut empfehlenswert.

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Nomadland

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 03.10.2023
Was soll ich sagen.... mir fehlen ein wenig die Worte, denn "Nomadland" ist dermaßen facettenreich und vielschichtig, dass 1500 Zeichen kaum ausreichen, um den Film inhaltlich zu beschreiben. Denn hintergründig geht es um viel mehr als Obdach- bzw. Wohungslosigkeit. Bereits diese Thematik ist nicht ohne. Allerdings wird hier deutlich, dass diese oft ein Symptom einer systemischen Krankheit ist, an der heutzutage nicht nur die "größte Nation der Welt" leidet.

Abseits des Kerns ist der Film wirklich sehr schön. Es gibt viele atemberaubende Landschaftsaufnahmen, die von toller Instrumentalmusik untermalt werden. Dem gegenüber stehen mehr oder weniger banalen Szenen aus heruntergekommenen Provinzkäffern, abgelegenen Tankstellen, riesigen Industriehallen und zweitklassigen Burger-Buden. Derartige Kontraste weiß "Nomandland" auch emotional zu vermitteln, denn im Gegensatz zur Van-Life-Romantik, die auf Social Media & Co. von Freude, Freiheit, Abenteuerspaß und Reiselust geprägt ist, gibt es in Wahrheit auch Einsamkeit, Abhängigkeit, Verzicht, Gefahren sowie Unrast, Flucht, Ängste und soziales Unvermögen.

Man sollte sich allerdings im Klaren darüber sein, dass es sich hier nicht um ein klassisches Hollywood-Roadmovie handelt. Wer also bewaffnet mit Popcorn und Bier einen seichten Filmabend mit den Kumpels plant, ist hier falsch.

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Kursk

Niemand hat eine Ewigkeit.
Drama

Kursk

Niemand hat eine Ewigkeit.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 11.08.2023
Wenn jemand gezwungen ist, mit einer brennenden Fackel durch ein Meer von Benzin zu schwimmen, ist nicht dir Frage, ob etwas passiert, sondern wann. Aufgrund dessen war der Untergang der Kursk kein Unglück, es war grob fahrlässige Tötung. Begangen von einem Regime, das sowohl moralisch als auch materiell komplett verrottet ist. Dies beweist nicht nur das Geschehen vor und während der Havarie, sondern auch danach. So gab es beispielsweise nie irgendwelche wesentlichen Konsequenzen in den Reihen der Verantwortlichen.

Was wirklich an Bord der Kursk geschehen ist, kann niemand zu 100% sagen, denn schließlich gab es keine Überlebenden. Aber viele der im Film rekonstruierten Szenarien entsprechen dem, was unabhängige Untersuchungen aufgezeigt haben. Auch deshalb wirkt das Werk von Regisseur Vinterberg so überzeugend, beklemmend und erschütternd. Natürlich tragen so manche inszenatorischen Spannungsbögen sowie die vielen guten Schauspieler ebenso dazu bei, z. B. Matthias Schoenaerts.

Der Untergang der Kurs war nur eine von vielen Tragödien, die im Namen von Nationalismus und Militärprestige zahlreichen Menschen, die sich in den Dienst ihres Vaterlandes gestellt hatten, das Leben gekostet hat. Und nicht nur deren Angehörige sind davon bis heute betroffen. In Gewässern rund um den Globus liegen immer noch Atom-U-Bootwracks auf Grund, deren Reaktoren oder Nukleartorpedos sich mit der Zeit immer weiter zersetzen.

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Die Jagd

Eine Lüge verändert alles.
Drama

Die Jagd

Eine Lüge verändert alles.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 03.08.2023
Es braucht nicht viel, um jemanden in Verruf oder ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. Das geht hin bis zur Vernichtung einer kompletten Existenz. Und obwohl in jedem Rechtsstaat die Unschuldsvermutung zu gelten hat, gibt es genügend Nährboden für empörte Gutmenschen, übereifrige Experten und unwissende Mitläufer jeglicher Coleur, wenn z. B. der Vorwurf Missbrauch im Raum steht. Nicht selten wird der angebliche Täter dann umgehend vorverurteilt, geächtet, boykottiert, ausgestoßen. Dabei schrecken die selbsternannten Ankläger vor nichts zurück und werden zum Teil sogar selbst zu Tätern.

"Die Jagd" nimmt solche Umstände eindrucksvoll in den Fokus und zeigt sehr wirkungsvoll, wie das wahre Opfer einer Hetzkampagne insbesondere in kleineren Gemeinden zu leiden hat. Dabei ist der Film durchaus optimistisch, denn im wahren Leben enden solche Intrigen oftmals in einer Katastrophe. Das skandinavische Flair und die tolle Musik stehen eigentlich im Gegensatz zu diesem Thema, unterstreichen aber die Klasse der gesamten Inszenierung. Mads Mikkelsen tritt dabei wie immer überaus souverän auf, aber auch seine Kollegen/innen machen einen super Job, allen voran die kleine Annika Wedderkopp.

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Streuner

Unterwegs mit Hundeaugen.
Dokumentation

Streuner

Unterwegs mit Hundeaugen.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 22.07.2023
"Streuner" gibt Einblick in das Leben von Hunden, die auf sich allein gestellt in einer Welt erschaffen von Menschen für Menschen ein ebenso gefährliches wie tristes (Über-)Leben bestreiten. Die meisten Zweibeiner, denen sie dabei begegnen, reagieren bestenfalls gleichgültig. Nur die wenigsten helfen, kümmern sich oder reagieren überhaupt. Oftmals sind es dabei die Personen, welche selbst am sozialen Abgrund stehen. So traurig der Inhalt, so beschämend die Tatsache, dass solche Dokumentationen in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich/nötig sind.

Der Film wurde bemerkenswerterweise fast durchgehend auf Augenhöhe der Tiere gedreht und kommt ohne Erzählerstimmen aus. Nur manchmal kommen Leute ins Bild und zu Wort. Dabei ergeben sich sehr aufschlussreiche Momente. Am bezeichnendsten empfand ich die Szene, in der zwei Hunde zwei Knochen in einem Abfallhaufen finden und ein Mitarbeiter der Müllabfuhr einen der beiden Hunde verächtlich anschreit, warum er nicht teilen würde, während dieser versucht, beide Knochen wegzuschleppen. Tja, warum nicht teilen?! Eine gute Frage, Mensch!

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Bring Out the Fear

Walk Into Your Nightmares
Horror, 18+ Spielfilm

Bring Out the Fear

Walk Into Your Nightmares
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 22.07.2023
Endlich mal wieder was Spannendes! Mit übernatürlichen, gruseligen Vorgängen in der Natur, für die es offensichtlich weder Verursacher noch sonstige Erklärung gibt, trifft dieser Film genau meinen Nerv. Keine Gummi-Monster , keine CGI-Exzesse, keine dummen Teenies, die hysterisch herumstolpern, keine öde Nebenstory oder langatmige Einleitung. Nur insgesamt drei Schauspieler, ein Wald und jede Menge Atmosphäre. Fast schon automatisch kamen dabei teilweise Gedanken an "Blair Witch Project" und "Blair Witch" auf. Allerding ist "Bring Out The Fear" kein Found-Footage-Film. Auch rücken hier deutlich mehr der Mensch und dessen Abgründe in den Vordergrund, als bei ähnlichen Produktionen. Was ebenfalls sehr positiv auffällt, sind die glaubwürdigen Dialoge und realitischen Handlungen der Akteure. Gerade deshalb wirkte der Film trotz hohem Mystery-Anteil überaus klar und greifbar sowie packend und intensiv. Echt klasse!

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Leave No Trace

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 14.07.2023
Toller Film über ein ernstes Thema. Weit weniger populär als z. B. "Nomadland", aber mit Sicherheit nicht schlechter. "Leave No Trace" ist eine Art Roadtrip, jedoch ohne Road, Abenteuer oder Romantik. Stattdessen ist der Weg das Ziel. Und die Isolation. Gezwungermaßen. Doch was für den einen der einzige Ausweg aus der erdrückenden Enge einer modernen Gesellschaft ist, bedeutet für andere eine ständige innerliche Zerreißprobe.

Die Geschichte ist sehr traurig und aufwühlend. Und irgendwann fängt man als Zuschauer unweigerlich an, sowohl zu verurteilen als auch Verständnis/Mitleid zu haben. Insofern ist der Film schon sehr ergreifend und daher absolut sehenswert.

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The Dry - Die Lügen der Vergangenheit

Die Verfilmung des australischen Bestsellers 'Hitze' von Jane Harper.
Drama, Krimi

The Dry - Die Lügen der Vergangenheit

Die Verfilmung des australischen Bestsellers 'Hitze' von Jane Harper.
Drama, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 14.07.2023
Eric Bana zählt zu meinen Lieblingsschauspielern, da er stets eine gewisse Coolness ausstrahlt, ohne dabei arrogant oder prollig zu wirken. Zum Teil liegt das auch an seiner prägnanten deutschen Stamm-Synchronstimme (Benjamin Völz). In "The Dry" kommt beides erneut zusammen. In diesem australischen Krimi spielt Bana einen Großstadt-Cop, der in seiner alten Heimat im Outback mehr oder weniger unfreiwillig auf einen Mordfall stößt, der für alle gelöst zu sein scheint, es jedoch nicht ist. Nicht nur die persönliche Verbindung zu Ort und Menschen, sondern auch seine eigene mutmaßliche Verwicklung in ein weit zurückliegendes Unglück treiben den Ermittler dabei an immer weiter an, dort zu bohren, wo es wehtut.

Das Setting abseits urbaner Metropolen ist sehr willkommen und bietet neben Kleinstadt- und Naturkulissen ein gewisses sommerliches, leichtes Flair, das eigentlich so gar nicht zur dramatischen Story passen mag, damit aber aus ähnlichen Produktionen heraussticht. Zudem wurden die zeitlichen Rückblicke bzw. Nebenstränge der Handlung sehr gut in den Fluss eingearbeitet, sodass Stück für Stück der Aha-Moment zum Finale aufgebaut wird. Spannend, unterhaltsam, gelungen.

ungeprüfte Kritik

Bliss - Trip in die Hölle

Horror, 18+ Spielfilm

Bliss - Trip in die Hölle

Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 14.07.2023
"Bliss" ist sowohl Indie-Produktion als auch eine Art Experimentalfilm. Gewöhnliche Hollywood-Maßstäbe anzulegen, ist hier fehl am Platz. Wem das klar ist, den erwartet eine rauschhafte Achterbahnfahrt durch eine Welt voller Sex, Drogen und Blut. Die Mischung aus intensiven Bildern und Klängen lässt die abgefahrene Geschichte beinahe schon zur Nebensache werden und wirkt dabei auf eine gewisse Art künstlerisch. Was das angeht, hat mich "Bliss" fasziniert und nachhaltig beeindruckt.

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Ich seh, ich seh

Drama, Horror

Ich seh, ich seh

Drama, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 14.07.2023
Deutschsprachige Filme/Serien sind meistens nicht mein Fall. Aber "Ich seh, ich seh" ist so gut und originell gemacht, dass sogar ein US-amerikanisches Remake folgte. Die sehr raffinierte, aber auch drastische Geschichte wird in klaren, manchmal etwas nüchtern wirkenden Bildern erzählt, die nur wenige brutale Szenen beinhalten, aber immer mehr Unbehagen und Beklemmung erzeugen. Und wie perfekt die beiden Zwillingsbrüder dabei agieren, lässt beinahe vergessen, dass es Kinder sind. Das Ende ändert nochmal alles. Eine herausragende Leistung, sowohl vor als auch hinter der Kamera.

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Der Smaragdwald

Nach einer wahren Begebenheit.
Abenteuer

Der Smaragdwald

Nach einer wahren Begebenheit.
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 12.07.2023
Ein zeitloser Film, fast schon ein Klassiker, der aber leider ziemlich unterbewertet ist. Grandiose Landschaftsaufnahmen und eine im Grunde sehr traurige Geschichte zeigen einige der vielen Kehrseiten der sogenannten zivilisierten Welt. Noch immer spannend, noch immer zum Nachdenken anregend und - leider - noch immer aktuell. Das Ende ist etwas theatralisch, aber irgendwie auch befriedigend.

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Tin Can

Gefangen im Albtraum.
Science-Fiction

Tin Can

Gefangen im Albtraum.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 19.04.2023
Nanu, was ist das denn? Eine neue Folge "Outer Limits" in Spielfilmlänge? Oder hat David Lynch "Cube" neu interpretiert? Nein, es ist "Tin Can", ein sehr komplexer Streifen, dessen Story irgendwo zwischen Body-Horror, Endzeit-Thriller und Seuchen-Dystopie pendelt. Zugegeben, ich habe noch immer Schwierigkeiten, sämtliche Szenen und Dialoge in Einklang zu bringen und richtig zu deuten, aber genau das ist eine große Stärke dieses Films. Während heutzutage jede zweite Produktion überaus seicht ist und dem Zuschauer jede Gelegenheit zur eigenen Abstraktion nimmt, kommt man hier aus dem Grübeln und Zusammenreimen kaum noch heraus, nicht zuletzt durch die zeitlich versetzte Erzählung. Das wird vermutlich nicht jeden Filmfan gefallen, ist meiner Meinung nach aber richtig klasse und spannend umgesetzt worden, trotz - oder gerade wegen - der relativ spartanischen Effekte. Ein außergewöhnliches Stück Science Fiction, das aus der Masse hervorsticht.

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Der Nebel

Angst verändert alles.
Thriller, Horror

Der Nebel

Angst verändert alles.
Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 12.03.2023
Als Zyniker würde ich sagen: Die Menschheit in einer Nussschale. Auch wenn es sich hier um Science-Fiction handelt, ist es schon sehr beeindruckend, wie es den Machern des Films gelang, spannendes Kino zu produzieren und der sogenannten Krone der Schöpfung gleichzeitig den Spiegel vorzuhalten.
Während diejenigen, die nichts wissen (wollen), dem (Irr-)Glauben verfallen, leugnen und verharmlosen andere die Realität; aus Angst, Hilflosigkeit oder gar eigenen, niederen Interessen. Selbst in höchster Not und angesichts einer bisher unbekannten Bedrohung werden Gesellschaften durch Ignoranz, Engstirnigkeit, Egozentik und Aberglaube gespalten. Da stellt sich die Frage, wer oder was hier eigentlich das Monster ist. Zwar ist "Der Nebel" schon 15 Jahre alt, vor dem Hintergrund der realen Pandemie auf dieser Welt aber top aktuell.
Das Finale ist einmalig. Traurig, erschütternd und extrem intensiv, insbesondere akustisch.

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Welt am Draht

Serie, Science-Fiction

Welt am Draht

Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 06.01.2023
Es gibt Filme, die einen tiefen Eindruck hinterlassen. Jedenfalls bei mir. Und "Welt am Draht" gehört definitiv dazu. Ohne die Vorlage zu kennen, bin ich noch immer extrem angetan von der Umsetzung dieses zeitlosen Themas. Die Optik, die Klänge, die Szenerie und vor allem die Darsteller/innen sind phänomenal. Ebenso die Kameraarbeit, für die übrigens Michael Ballhaus verantwortlich war. Soetwas findet man heute kaum noch, insbesondere aufgrund des Charmes und der Coolness der 70er.
Wie fast immer finde ich allerdings auch hier ein paar Haare in der Suppe, z. B. die Offensichtlichkeit der verschiedenen Drehorte oder die teilweise etwas aufdringliche Musik, die im ersten Teil einige Dialoge stört. Auch die Geschichte selbst hinterlässt mindestens eine unbeantwortete Frage.
Im Ergebnis trotzdem ein richtig guter Science-Fiction Film made in germany, der auch 60 Jahre später keinesfalls veraltet oder langweilig ist. 4,4 von 5 Sternen.

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Raised by Wolves - Staffel 1

Die komplette erste Staffel
Serie, Science-Fiction

Raised by Wolves - Staffel 1

Die komplette erste Staffel
Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 28.12.2022
Wer genau hinsieht, erlebt hier keine Science Fiction, sondern eine großartig umgesetzte Geschichtsstunde mit vielen Bezügen zur Gegenwart. Nicht nur das macht diese (Mini-)Serie so besonders. Das Spiel der Hauptdarstellerin ist eine Wucht, extrem beeindruckend und gekonnt. Und neben der optisch und technisch überzeugenden Präsentation ist eine weitere Stärke der Geschichte, dass nicht wirklich eindeutig ist, wer oder was hier gut oder böse, was falsch oder richtig bzw. welcher Weg der bessere oder schlechtere ist. Für Hollywood-Verhältnisse ziemlich überraschend. Mir gefällt zudem sehr die Symbolik, beispielsweise die Uniformen der Kultisten, eine Mischung aus Tempelritter und Kolonialherren. Einmal mehr wird hier ein Bogen zur unrühmlichen Entwicklung der Menschheit gespannt.

Extrem enttäuschend ist nur, dass die Serie bereits nach der zweiten Staffel eingestellt wurde. Aber solange Formate wie "Die Wollnys" oder GNTM auch nur einen einzigen Fan haben, wundert mich gar nichts mehr.

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Clean

Rache ist ein schmutziges Geschäft.
Krimi, Thriller

Clean

Rache ist ein schmutziges Geschäft.
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 09.11.2022
Dass Adrien Brody ein sehr guter Schauspieler ist, weiß man spätestens seit "Der Pianist". Und dass er auch Action kann, zeigt "Predators". In "Clean" kommt beides zusammen. Der Film, der ein wenig von "Taxi Driver" inspiriert ist, teilt sich im Grunde genommen in zwei Hälften: Der erste Teil zeigt fast schon dokumentarisch, wie marode und kaputt sowohl Gesellschaft als auch Strukturen im heutigen Nordamerika sind und wie hart und einsam das Leben für viele ist, die trotz der eigenen verpfuschten Existenz versuchen, Werte und Moral aufrechtzuerhalten.
Der zweite Teil ist deutlich rasanter und vordergründiger, aber nicht minder brutal und gnadenlos. Hier kommen dann auch die Fans klassischer Revenge-Action auf ihre Kosten, wenn des dem örtlichen Mob explizit an den Kragen geht, bis keiner mehr atmet.
Für mich ist "Clean" gut geschrieben (ebenfalls Brody) sowie überaus stimmig und charismatisch umgesetzt. Die Komponente des Sozialdramas passt und wertet den ansonsten etwas verbauchten Plot ungemein auf. Einzig die Rückblenden auf das frühere Leben des Protagonisten sind mir etwas zu dick aufgetragen.
4,4 von 5 Sternen.

ungeprüfte Kritik