Die Wahrheit ist, was er uns glauben lässt.
Thriller, Krimi
Die Wahrheit ist, was er uns glauben lässt.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von
Filmfan "stuforcedyou" am 28.04.2008Hintergründiges, moralisches Meisterwerk
Was sich anhört wie einer der diversen John Grisham Thriller der 90er Jahre, entpuppt sich als hintergründiges, moralisches Portrait einer durch und durch kapitalistische Gesellschaft, das nicht nur dank des Thrillerplots Hochspannung bietet. Die Geschichte des Films erinnert an »Erin Brockovich«, doch wo bei Soderberghs Drama die Anwälte nur als Staffage für die Heldentaten der Hauptfigur dienten, sind sie bei Tony Gilroys Regie- Debüt die Fixpunkte. Gilroy zeigt Menschen die in der Welt des Kapitals, der Erfolgs und der sozialen Kälte entweder sich selbst verloren haben oder an dieser Last fast zerbrechen. So sind die wenigen Szenen, in denen man Anwältin Karen Crowder (toll: Tilda Swinton) kurz vor wichtigen Meetings sieht, eine der imposantsten und bemerkenswertesten Szenen des Films, da man hier sieht, wie sehr der Druck auf ihren Schultern lastet. Es gibt aber noch eine Figur in diesem Meisterwerk, die mit dieser Last nicht mehr arbeiten will und sie in einem inneren Inferno aus Wut, Wahnsinn und Wahrheit aus diesem Korsett befreit. Dieser jemand ist Arthur Edens (wild wie ein Derwisch: Tom Wilkinson), der es schafft dem abgebrühten und müden Michael Clayton aus seiner Lethargie zu reißen, wenn auch zu einem überaus hohen Preis. »Michael Clayton« ist ein Brocken von Film, einen so spannenden, tiefgründigen und unterhaltsamen Film gibt es nicht oft. Ein ganz großes, filmisches Ereignis und eine der besten Rollen die George Clooney je gespielt hat.
ungeprüfte Kritik