Gerechtigkeit ist schnell. Rache ist schneller.
Irgendwie erwartet man sich von einem "Drive Angry" Filmchen mehr, das bedeutet Dwayne 'The Rock' Johnson spielt seine Rolle eher hölzernd. Zwar steigt der Film schnell ins Geschehen ein, macht es sich nicht unnötig kompliziert und sorgt direkt für eine gewisse coolness, lässst aber leider zu wenig Action zu, und schlägt leider sehr schnell den typischen Rachethriller Weg ein mit einiges an Bäng, Bäng. Muskelmann Johnson in einer staubtrockenen Möchtegern-70ies-Action-Hommage als Racheengel unterwegs, mit einer scharfen Karre unter dem Hintern, folgt er konsequent und eiskalt seinen Rachegelüsten. Ab und zu wird mal ordentlich aufs Pedal gedrückt, aber sonst plätschert der Film so vor sich her und verkauft sich eher als Snuff-Film über das geschehene Verbrechen! Er nimmt sich mit der Zeit einfach zu ernst, es wird nicht viel Aufwand betrieben. Man merkt der Regie an, das sie hier schnell und unheimlich cool ein Ende finden möchte! Es wirkt alles sehr einfallslos, denn leider hat der Film nur zwei Wenden zu bieten und die sind dann sogar noch sehr schwach.
Eher schnelle und kurze Mordszenen, wenig Kampf, absurde Zusammenhänge, schwache und fast schon dümmliche Dialoge, unnötige lächerliche Humoreinlagen. Optisch ist der Film gelungen, die Schauplätze atmosphärisch, schauspielerisch wird eher ein B-Cast aufgeboten, was bedeutet das hier schauspielerisch keine großen Leistungen gebracht werden, eher durchschnitt, aber keine Krönung. "The Rock" spielt gut, der Rest wirkt eher unsymphatisch und hebt sich nicht besonders hervor! Die schwachsinnige Wende am Ende kann sich George Tillman jr. wohl nur selbst erklären, sorgt zumindest für einen dicken lacheffekt. Tja irgendwie hat man sich mehr gewünscht, ein abgedrehter, leicht verrückter Film, der weniger bietet als man denkt. "Faster" bietet als Actionfilm für meinen Geschmack zu wenig, natürlich ist er typisches Popcorn-Kino, aber die paar Schießereien, Verfolgungsjagden und Kampfeinlagen sind zu kurz und einfach zu langweilig dargestellt. Viel lieber wird hier nach der Moral gefragt, Reue, Einsicht, verzeihen können! Eine gute Schnittarbeit und gewisse Farbenspiele lassen das gezeigte optisch glanzvoll dastehen. Nahaufnahmen von The Rock Tattoos und Narben, sollen wohl für den gewissen Angsteffekt sorgen, so nach dem Motto : "Hier kommt Rambo, macht Platz". Sonst aber legt "Faster" einen eher unsicheren Stil an den Tag, eine gewisse Grundhärte ist vorhanden, aber hat auch leider seine unnötigen Längen. In den Actionphasen punktet der Film, bleibt sonst aber eher schwach zurück. Das Comeback von Dwayne Johnson habe ich mir besser vorgestellt, so bleibt es leider nur ein ganz normaler Rachefilm für zwischendurch, der zwar unterhält, aber keinen großen Eindruck hinterlässt!
Fazit : Ein typisch cool abgedrehter Film mit einen noch cooleren Dwayne Johnson, der endlich mal wieder mit seinem "Stierblick" in die Kamera schauen darf. Ein Film der sich auf einem ähnlichen Niveau bewegt wie "Walking Tall" oder "Welcome to the Jungle", auch wenn "Faster" einen leichten Western Touch hat, bewegt er sich zwischen Actiongranate und Rachethriller. Leider wollte man hier zu schnell und konsequent ein Ende finden, die Aufmachung ist gut, zumindest optisch gelungen, von den Dialogen und schauspielerischen Leistungen her aber eher unterirdisch. Ein paar nette Actionphasen, sonst aber eher kein Blockbuster für den man ins Kino gehen müsste, da reicht es auf die DVD zu warten. Für einen unterhaltsamen Abend auf der Couch mit Chips oder Popcorn reicht der Inhalt allemal, trotzdem eher schwach, bleibt unter seinen Erwartungen. Ein Film der Potential hatte, davon aber viel verschenkte!
ungeprüfte Kritik