Kritiken von "Christmano"

La Dolce Vita

Das süße Leben
Drama

La Dolce Vita

Das süße Leben
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 14.12.2009
Ein 1960 erschienener Schwarzweißfilm von Federico Fellini. Er portraitiert darin den italienischen Jetset der 50er Jahre und seine Moral sowie das Mediensystem; allem voran das Werk von Boulevardfotografen. Marcello Rubini (Marcello Mastroianni) ist Boulevardjournalist in Rom, will aber Schriftsteller werden. Gegängelt von seiner furchtbaren Verlobten lernt er während der Arbeit immer wieder interessante Frauen kennen, unter Anderem auch Sylvia (Anita Ekberg). Nach dem Selbstmord eines engen Freundes erkennt Marcello langsam die Zerbrechlichkeit und Oberflächlichkeit seines bisherigen Lebens und stürzt in existenzielle Fragestellungen. Der Film ist ein Klassiker, der Bleibendes hinterließ: Er schuf den Begriff Paparazzo, er machte Adriano Celentano bekannt (in der Szene in der Terme di Caracalla) und die Szene, in der Mastroianni und Eckberg in der Fontana di Trevi baden, hat sich in das kollektive Gedächnis der Menschen eingebrandt. Ein komplexer Film, aber ein sehenswerter!

ungeprüfte Kritik

Watchmen

Die Wächter - Wer wird uns jetzt retten?
Fantasy

Watchmen

Die Wächter - Wer wird uns jetzt retten?
Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 13.12.2009
Watchmen ist ursprünglich eine Comicserie, die ab 1986 erschien. Die 162 Minuten lange Comicverfilmung startet im Jahr 1980 und schildert zunächst detailreich das geschichtliche Umfeld, insbesondere den Kalten Krieg. Dann erfahren wir, dass es seit 1930 maskierte Verbrecherjäger gibt, die zunächst ohne Superkräfte für Ordnung gesorgt haben. Sie wurden jedoch wegen ihrer Selbstjustiz verboten. 1980 macht nun jemand Jagd auf die Verbliebenen und bringt diese so wieder zusammen. Der Film hat positive und negative Seiten: Er ist technisch genial umgesetzt, er schildert die Hauptpersonen in einer überdurchschnittlichen Charaktertiefe und schildert zauberhaft das geschichtliche Umfeld. Gleichsam ist er aber auch unnötig brutal, die Story ist streckenweise zu dünn und wir werden von surrealen Szenen auf dem Mars sowie Nena und Simon & Garfunkel im Soundtrack überrascht. Letztendlich werden vermutlich nur Comicfans und Watchmen-Kenner diesen Film für absolut genial halten.

ungeprüfte Kritik

Lang lebe Ned Devine!

Im Spiel um das Glück zählt nicht wer gewinnt oder verliert, sondern wer kassiert.
Komödie

Lang lebe Ned Devine!

Im Spiel um das Glück zählt nicht wer gewinnt oder verliert, sondern wer kassiert.
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 13.12.2009
Bei der Lotterieziehung entfällt der Hauptgewinn auf einen Bewohner der irischen Ortschaft Tullymore, in der nur 53 Menschen leben. Fieberhaft beginnt die Suche nach dem Gewinner, um an den vermuteten Millionen partiziperen zu können. Mit viel Einfallsreichtum recherchieren die Bewohner und stellen am Ende fest, dass der Gewinner - Ned Devine - mit dem Lotterielos in der Hand vor Freude vor dem Fernseher verstorben ist. Also schliessen die Dorfbewohner einen Pakt um die Lotteriegesellschaft auszutricksen. Britischer Humor und tolle Außenaufnahmen von der Isle of Man; dennoch wirkt der Film leider nicht rund; insbesondere der Schluss ist nicht emotional genug.

ungeprüfte Kritik

Einer flog über das Kuckucksnest

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 05.12.2009
Der mit unheimlich vielen Preisen ausgezeichnete Film von Miloš Forman aus dem Jahr 1975 setzt den gleichnamigen Roman von Ken Kesey um. Der Kriminelle McMurphy (Jack Nicholson) lässt sich in eine psychatrische Anstalt überweisen, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen. Damit gerät er in das System von Oberschwester Ratched (Louise Fletcher), die ein strenges Regiment führt. Als beste Medizin lockert er den Anstaltsalltag auf und erfährt für seinen Widerstand erst Elektroschocks, dann eine eine Lobotomie. Letztendlich findet er seine traurige Erlösung und der Zuschauer ausreichend Diskussionsstoff. Sehenswert!

ungeprüfte Kritik

American History X

Er ist sein Bruder. Und sein Opfer.
Drama

American History X

Er ist sein Bruder. Und sein Opfer.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 01.12.2009
American History X schildert die amerikanische Neonaziszene und zeigt auf, wie junge Amerikaner aufgrund sozialer Probleme den Weg dorthin finden. Der Film stammt aus dem Jahr 1998, Regie führte Tony Kaye. Der Film beginnt mit seiner Schlüsselszene: Derek (Edward Norton) ermordet nachts zwei Diebe, die ihn um sein Auto erleichtern wollen. Einen davon bringt er brutal mit einem "Bordsteinkick" um, die umstrittenste Szene des Films. Für diese Tat geht er ins Gefängnis und bewegt sich auch dort auf schwierigem Terrain. Währenddessen rutscht sein Bruder Danny immer mehr in die Neonaziszene ab und bekennt sich zu den Idealen dieser Gruppe. Der Film arbeitet anschliessend die ganzen Geschehnisse auf, welche die Familie in diese Situation gebracht haben. Er ergründet die Quellen des Hasses: Von der Bandengründung zum eigenen Schutz, über den Verlust von Arbeitsplätzen bis hin zum Tod des Vaters. Er macht Platz für Versöhnung und endet letztendlich doch brutal. Ein nachdenklicher Film; einer, den man gesehen haben sollte.

ungeprüfte Kritik

Hancock

Es gibt Helden. Es gibt Superhelden. Und dann gibt es noch... Hancock.
Action, Fantasy

Hancock

Es gibt Helden. Es gibt Superhelden. Und dann gibt es noch... Hancock.
Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 29.11.2009
Seichte Unterhaltung für zwischendurch. Will Smith spielt John Hancock, einen gefallenen Superhelden, der dank seines Alkoholismus mehr kaputt macht, als rettet. Das Drehbuch suchte lange Zeit einen Regisseur und wurde dann von Peter Berg im Jahr 2008 umgesetzt. Hancock gerät an den PR-Berater Ray (Jason Bateman), der ihn aus seinem traurigen Dasein befreit, was seiner Frau Mary (Charlize Theron) nicht wirklich gefällt. Die Blue-ray enthält neben der Kinofassung auch noch eine Extended Edition die ausschliesslich durch eine skurile, nicht jugendfreie Szene glänzt. Der Film gewinnt leicht durch die netten Effekte und den spannenden inhaltlichen Turnaround. Mehr Gutes ist daran aber nicht zu finden.

ungeprüfte Kritik

Hot Fuzz

Zwei abgewichste Profis - Sie sind Bad Boys. Sie sind stahlhart. Sie sterben langsam.
Komödie, Krimi

Hot Fuzz

Zwei abgewichste Profis - Sie sind Bad Boys. Sie sind stahlhart. Sie sterben langsam.
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 29.11.2009
Britischer Humor at it's best. Der Film von Edgar Wright aus dem Jahr 2007 ist Teil der bisher unvollendeten "Blood and Ice Cream Trilogy" (es spritzt viel Blood und mindestens ein Darsteller muss ein Cornetto-Eis essen). Super-Cop Angel lässt seine Kollegen in London durch seine hohe Verhaftungsrate alt aussehen und wird daher in das kleine Dörfchen Sandford zwangsversetzt. Dort gerät er in eine ganz andere Welt und muss erkennen, das nichts so ist, wie es scheint. Er entgeht dem Tod und räumt anschliessend im Stil von "Gefährliche Brandung" und "Bad Boys II" auf. Zugegebenermaßen hat der Film einen eigenen humoristischen Geschmack und wer "Shaun of the Dead" kennt, kann sich die Splatterszenen vorstellen. Definitiv aber eine gute Freitagabend-Unterhaltung.

ungeprüfte Kritik

Die Chroniken von Narnia 1 - Der König von Narnia

Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 29.11.2009
Die Verfilmung des zweiten Teils der "Chroniken von Narnia" von C.S. Lewis. Während der Bombardierung Londons durch die Deutschen müssen die Kinder der Familie Pevensie (Peter, Susan, Edmund und Lucy) aufs Land fliehen. Dort kommen sie bei einem Professor unter und müssen sich der strengen Hausordnung unterordnen. Sie entdecken durch Zufall einen Pfad in die Welt von Narnia und erfahren dort, dass ihre Ankunft vorhergesagt wurde. Gemeinsam mit dem Löwen Aslan und den guten BewohnerInenn dieser Welt besiegen Sie die weiße Hexe. Ein wunderschöner Familienfilm, der durchaus unterhaltsam ist. Die von C.S. Lewis geschaffene Welt ist jedoch extrem wertüberfrachtet: Von Gehorsam über Bestimmung (statt freiem Willen) bis hin zu christlicher Symbolik (im übertragenen Sinne). Wem dies zuviel wird, der sollte mal einen Blick auf den direkten Gegenentwurf werfen. Philip Pullman hat mit seiner Reihe "His Dark Materials" eine Gegenwelt geschaffen, bei der zumindest der erste Teil (Der Goldene Kompass, The Golden Compass) wahrnehmenswert ist.

ungeprüfte Kritik

Public Enemies

Thriller, Krimi

Public Enemies

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 27.11.2009
Der Film beruht auf wahren Tatsachen und zeigt das Leben von John Dillinger, dem ersten Menschen, den das FBI als Staatsfeind Nr. 1 bezeichnet hat. Er basiert auf dem Buch "America's Greatest Crime Wave and the Birth of the FBI" von Bryan Burrough und spielt im Jahr 1933; Regie führte Michael Mann. In der Eröffnungssequenz befreit Dillinger (Johnny Depp) seine Bande von Bankräubern aus dem Staatsgefängnis in Indiana. Anschließend begehen Sie mehrere große Banküberfälle, weshalb das FBI unter der Führung von J. Edgar Hoover einen Sonderermittler einsetzt: Melvin Purvis (Christian Bale). Die spektakuläre Jagd auf Dillinger endet erst mit einem Verrat: Eine Zimmernachbarin seiner Freundin teilt dem FBI mit, wann sie mit ihm ins Kino geht und kleidet sich so, dass sie rot aus der Menge hervorsticht (das später oft künstlerisch aufgegriffene Motiv "Lady in Red"). Ein toller Film mit einer starken Leistung von Christian Bale und insbesondere Johnny Depp. Leider hat sich der Regisseur entschieden, einzelne Szenen mit digitalen Handkameras zu drehen, die den Zuschauer nah an die Szenerie ziehen sollen. Diese Szenen wirken jedoch wie deplatzierte Elemente aus Doku-Soaps und passen nicht zum historischen Rahmen des Films.

ungeprüfte Kritik

2012

Wir waren gewarnt.
Science-Fiction, Action

2012

Wir waren gewarnt.
Science-Fiction, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 24.11.2009
Die Welt geht unter; mal wieder. Roland Emmerich - der Meister der Katastrophe (Independence Day, Godzilla, The Day After Tomorrow) - bedient sich diesmal bei der langen Zeitzählung der Mayas, die den Weltuntergang am 21.12.2012 dadurch vorhergesagt haben könnten, dass schlichtweg ihr Kalender endet. Ein bis dato völlig unbekannter Wissenschaftler meldet sich jedoch vorher im Weissen Haus zu Wort, wird erst abgewiesen und dann plötzlich zum Präsidenten bestellt, weil er Veränderungen der Erdkruste nachweisen kann, die zum baldigen Ende der Welt führen werden. Im Nachfolgenden beobachten wir eine geschiedene Familie mit zwei knuddeligen Kindern, den neuen Mann der Ehefrau, einen reichen Osteuropäer mit seinen zwei verzogenen Gören und seine - an Paris Hilton (samt Hund) erinnernde Freundin, sowie die Tochter des Präsidenten im Überlebenskampf. Dabei überstehen sie zirka 20.000 Nahtoderfahrungen, einstürzende Gebäude, sich öffnende Gräben, explodierende Vulkane - halt alles was sich mit CGI in Szene setzen lässt. Zwischendurch sterben Nebencharaktere, vorzugsweise die Bösen oder Überflüssigen. Am Ende findet das Paar wieder zusammen und der Wissenschaftler kriegt die Präsidententochter. Alles schon gesehen? Alles schon dagewesen? Na klar! Wie in diesem Genre üblich fehlt es zudem an einer ernstzunehmenden Storyline, gut ausgebauten Charakteren und sinnvollen Dialogen; dieser Film liefert weiterhin den schlechtesten letzten Satz der Filmgeschichte. Negativ fällt ebenso das massive Productplacement auf. Pluspunkte macht der Film letztendlich nur mit seinen spektakulären Effekten, den am Schluss erschreckend echten Kameratechniken, der Bugatti-Sprachsteuerung und der Darstellung der Bundeskanzlerin. Letztendlich handelt es sich hierbei um Popcornkino, bei dem man dezent das Hirn ausschalten kann - und dabei scheiden sich die Geister: Den Einen wird's gefallen, den Anderen überhaupt nicht.

ungeprüfte Kritik

Arlington Road

Fürchte deinen Nächsten.
Thriller, Krimi

Arlington Road

Fürchte deinen Nächsten.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 13.11.2009
Ein zutiefst bösärtiger Film. Michael Faraday (Jeff Bridges) rettet dem Sohn seines Nachbarns Oliver Lang (Tim Robbins) das Leben. Am Ende des Films wird Michaels Sohn von Oliver gerettet - aber der Rest seines Lebens ist ausgelöscht. Arlington Road ist ein Psycho-Thriller von Mark Pellington aus dem Jahr 1999. Er spielt mit der amerikanischen Sicht auf Terrorismus und Extremismus. Michael ist Universitätsprofessor und Experte für terroristische Anschläge; diese Obsession entwickelte sich, nachdem er seine Frau bei einem FBI-Einsatz gegen vermeintliche Terroristen verlor. Zusammen mit seinem Sohn Grant und seiner Freundin Brooke will er nun ein normales Leben führen, entdeckt aber nach und nach Hinweise darauf, dass sein Nachbar nicht der ist, für den er sich ausgiebt. Der Film simuliert die Besessenheit des Michael Faraday in Hinblick auf terroristische Täter. Er gibt Hinweise und zerstört sie sofort wieder. Er heizt an und streut Zweifel. So entsteht eine spannende Geschichte, die vielleicht einen Hauch zu früh aufgelöst wird.

ungeprüfte Kritik

Der Vorleser

Drama, Lovestory

Der Vorleser

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 12.11.2009
Bedrückend und beeindruckend. Der Film von Stephen Daldry auf Basis der gleichnamigen Romanvorlage von Bernhard Schlink zeigt die späte Auseinandersetzung von Michael Berg (Ralph Fiennes) mit seiner Vergangenheit. Er führt seine Tochter zu einer Kirche und berichtet ihr von seiner ersten Liebe. Innerhalb dieser Rahmenhandlung kommt es zu einem Rücksprung ins Jahr 1958: Michael erkrankt an Scharlach und findet Hilfe bei der zwanzig Jahre älteren Hanna Schmitz (Kate Winslet). Es entwickelt sich eine Liebesbeziehung bei der - vor dem Austausch von Zärtlichkeiten - Michael aus Büchern vorliest. Später wird Hanna befördert und verschwindet daraufhin spurlos. Als Michael ein Jurastudium in Heidelberg beginnt, nimmt er an Prozessen gegen ehemalige KZ-Aufseherinnen teil und findet dabei auch Hanna auf der Anklagebank. Er erfährt, dass sie in Auschwitz für die Selektion von Todeskandidaten verantwortlich war und junge Häftlinge genötigt hat, ihr aus Büchern vorzulesen. Sie erklärt die Vorwürfe mit Banalitäten und akzeptiert eine härtere Bestrafung, um nicht ihren Analphabetismus aufdecken zu müssen (eine der größten Kontroversen um diesen Film). Wegen dem Mord an 300 Juden durch Einschluss in einer brennenden Kirche (wir erinnern uns an die Verbrechen der Wehrmacht in Italien und Griechenland), wird sie zu lebenslanger Haft verurteilt und Michael verliert sie - nach einem gescheiterten Kontaktversuch - aus den Augen. Zurückgekehrt in die Rahmenhandlung beginnt er Jahre später, ihr Kassetten mit Texten ins Gefängnis zu schicken, womit sie sich selbst das Lesen beibringt. Widerwillig will er ihr bei der Reintegration in die Gesellschaft helfen, doch sie selbst kann mit der auf sich geladenen Schuld nicht leben. "Der Vorleser" ist ein emotionaler Film, der uns zum Nachdenken zwingt: über den Umgang der Nachkriegsgeneration mit der Schuld ihrer Väter und Mütter. Er richtet aber auch das Brennglas der Geschichte auf die gemeinsame Schuld und betrachtet ein Einzelschicksal. Wie ist es, wenn ein geliebter Mensch unermessliche Schuld auf sich geladen hat? Aus diesem Dilemma zwischen persönlicher und menschlicher Ebene gibt es zukunftsgewandt nur einen Ausweg: Dass sich Geschichte nicht wiederholen darf und der Film mahnt uns, dass wir alle Verantwortung dafür tragen.

ungeprüfte Kritik