Kritiken von "Jorin"

Bolt

Ein Hund für alle Fälle.
Kids, Animation

Bolt

Ein Hund für alle Fälle.
Kids, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 09.11.2009
Mit "Bolt" versucht Disney, erstaunlicherweise erfolgreich, mittels einer superb animierten Geschichte einen Familienfilm in alter Disney-Tradition mit aktueller Technik zu bieten.

Mit ungewöhnlich freien Kameraperspektiven im virtuellen Raum, hinreißend animierten Charakteren, witzigen Ideen und viel Gefühl – aber auch mit deutlich sichtbaren Pixeln in einer Szene und etwas einfallslosen Tauben – hatte ich beim Anschauen sehr viel Spaß und kann "Bolt" für einen entspannten Sonntagnachmittag ruhigen Gewissens empfehlen.

ungeprüfte Kritik

Tintenherz

Jede Geschichte, die jemals geschrieben wurde, wartet nur darauf, wahr zu werden.
Fantasy

Tintenherz

Jede Geschichte, die jemals geschrieben wurde, wartet nur darauf, wahr zu werden.
Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 02.10.2009
Lesen bildet. Neben Menschen, die einfach nur lesen können, gibt es aber noch jene, die den Figuren, die sie lesen, echtes Leben einhauchen und sie in unsere Realität holen können. Manche wissen von dieser Gabe – Andere nicht.

Dieser Fantasyfilm versucht, die Magie des Lesens und die Fantasie der Lesenden auf der Leinwand zum Leben zu erwecken. Dabei bleibt es bei einem verkrampften Versuch, einen Fantasystreifen zu inszenieren, der wenigstens annähernd mit Filmen wie "Narnia", "Die unendliche Geschichte" oder "Labyrinth" mithalten kann. Der Versuch geht schief. "Tintenherz" ist selbst für das jüngere Publikum kein warmherziger oder gar mitreißender Film, es fehlt an bezaubernden Charakteren ebenso wie an wirklicher Spannung. Andy Serkis als Bösewicht ist unglaubwürdig und erinnert bei seinem Zerfall tatsächlich an Gollum. Die Fabelwesen wirken jederzeit deplaziert und transportieren ihre Wut und Traurigkeit, aus ihren Geschichten gerissen worden zu sein, überhaupt nicht. Brendan Fraser als Mo gibt sich Mühe, bleibt aber besser bei seiner "Mumie". Und dann wäre da noch der situationsbedingt eingestreute Humor, der ebenfalls daneben geht und nicht zündet.

"Tintenherz" bleibt so weit hinter den Möglichkeiten, die die Geschichte eigentlich bietet, zurück.

ungeprüfte Kritik

Far Cry

Action

Far Cry

Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 15.09.2009
Puh, welch ein Machwerk. Dass die Filme Uwe Bolls nicht immer hochspannend, intelligent oder qualitativ hochwertig inszeniert sind, ist ja inzwischen allgemein bekannt. Hier ist ein weiterer Kandidat, der genau ins Schema passt.

"Far Cry" beruht auf einem erfolgreichen Egoshooter, leistet sich aber weder dessen Atmosphäre noch Qualität. Supersoldaten sind keine neue Geschichte, auch verrückte Wissenschaftler gab es bereits mehr als genug. Und Helden, die es lieber ruhig angehen lassen, sich aber dann doch plötzlich berufen fühlen, gegen diese verrückten Wissenschaftler und deren Supersoldaten anzukämpfen. Ach klar, natürlich muss die Schönheit des Films auch noch aus den Fängen eben jenes Wissenschaftlers gerettet werden. So weit, so altbekannt.

Uwe Boll schafft es, eine Liga eigentlich nicht allzu mieser Schauspieler zu verpflichten und ihnen Dialoge und Handlungsweisen auf den Leib zu diktieren, die die Handlung und die Glaubwürdigkeit extrem weit runter ziehen. Da gibt es wirklich Dialoge, da schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen. Ob man da die englische oder deutsche Tonspur wählt, spielt absolut keine Rolle. Udo Kier spielt den verrückten Wissenschaftler zu weibisch, Natalia Avelon möchte gerne eine toughe Lara Croft sein, Til Schweiger macht sich mehr Gedanken um seine sexuellen Qualitäten als um das Geballer um ihn herum, und Ralf Moeller bleibt erneut ziemlich blass – Im wahrsten Sinne des Wortes. Selbst Statisten werden absolut dumm verheizt.

94 Minuten gepflegter Nonsens. Als B-Movie zu wenig überdreht, als ernsthaftes Hollywoodkino aber zu schlecht.

ungeprüfte Kritik

Krabat

Alles auf dieser Welt hat seinen Preis.
Fantasy, Deutscher Film

Krabat

Alles auf dieser Welt hat seinen Preis.
Fantasy, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 15.09.2009
Zwei Jahre dauerte die Produktion des Realfilms nach dem Buch von Otfried Preußler. Dabei erzählt der Film die Geschichte des jungen Krabat, der zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges um sein Überleben kämpft. Als Lehrling auf einer alten Mühle gerät er zwischen die Fronten der Schwarzen Magie und der Magie des Herzens, der Liebe.

"Krabat" erzählt den Kampf zwischen dem alten Meister auf der Mühle und seinen zwölf Gesellen um ihre Freiheit und den Ausbruch aus dem altgewohnten, tödlichen Kreislauf sehr spannend und düster. Dabei kommt das Bedrohliche der schwarzen Magie in eben diesen düsteren Szenen sehr gut rüber. Dem Gegenüber steht dann die eine oder andere im direkten Vergleich sehr freundliche, vor Farben triefende Szene, die Hoffnung, Liebe und Mitgefühl transportiert. Dazu passt auch die große Liebe Krabats, Worschula, die immer bunt gekleidet und geschminkt ist und so im tristen Alltag positiv heraus sticht.

Die deutschen Jungdarsteller spielen ihre Rollen überzeugend (immerhin war der Hauptdarsteller, David Kross, damals erst 16 Jahre alt), die Ausstattung am Set ist sehr detailverliebt, und die Effekte stimmen auch. Das ergibt ein sehr rundes, gutes Bild. Wäre nicht… Ja, wäre nicht der Song im Abspann, der so gar nicht zur Geschichte passen möchte.

ungeprüfte Kritik

Lord of War

Händler des Todes - Er handelt mit Waffen... und macht einen tödlichen Deal.
Thriller, Kriegsfilm

Lord of War

Händler des Todes - Er handelt mit Waffen... und macht einen tödlichen Deal.
Thriller, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 31.08.2009
Yuri Orlov, als kleines Kind aus der Ukraine in die USA gekommen, arbeitet wenig erfolgreich im elterlichen Restaurant. Das Verhalten der dortigen sowjetischen Mafia bringt Yuri auf die Idee, seinen Lebensunterhalt durch den Verkauf von Waffen an sich bekriegende Staaten zu verdienen.

So weit, so geschmacklos. Zumindest, wenn man den Fehler macht, den Streifen allzu ernst zu nehmen. Mit einer eher satirischen Einstellung betrachtet kann "Lord of War" nämlich durchaus ganz gut unterhalten. Die Geschichte vom erfolglosen Einwanderer und Tellerwäscher zum schwerreichen Lebemann ist nämlich voll von Zweideutigkeiten und kleiner, versteckter Ironie. Da gibt es z.B. den Handel mit einem kolumbianischen Drogenboss. Als dieser Yuri mit Kokain statt Bargeld bezahlen möchte, eskaliert die Situation und Yuri wird angeschossen. Yuri stellt daraufhin für nachfolgende Geschäftsbeziehungen die Regel auf: "Lasse dich niemals mit deinen eigenen Waffen anschießen!"

Das Verhältnis zu seiner Ehefrau und seinem Sohn wird dann aber doch ziemlich ernst dargestellt. Das ehemalige Model ist Yuris Doppelleben gegenüber total hilflos, und als sie heraus findet, mit was genau Yuri das Geld verdient, das ihren Lebensstandard sichert, verlässt sie ihn mitsamt ihrem Sohn.

"Lord of War" ist ein Film, der ständig zwischen erhobenem Zeigefinger und humorvollen Szenen schwankt. So bleibt beim Anschauen auch genau dieses gemischte Gefühl hängen. Unterhalten kann der Film mit Nicolas Cage in der Hauptrolle dennoch ganz gut.

ungeprüfte Kritik

James Bond 007 - Ein Quantum Trost

Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 25.08.2009
Der zweite Bond-Streifen mit Daniel Craig in der Rolle des britischen Geheimdienstagenten mit der Lizenz zum Töten sprach mich irgendwie überhaupt nicht an. Die Geschichte um den skrupellosen Dominic Greene, der in Bolivien eine künstliche Dürre hervorruft und die geheimen, unterirdischen Wasservorräte dann teuer verkaufen möchte, bietet weder ein attraktives Bond-Girl noch einen charismatischen, zynischen Bösewicht. Mathieu Amalric vermag es nicht, Greene so zu spielen wie damals z.B. Gert Fröbe den Goldfinger.

Mit ausufernden, extremen Actionszenen wie der Verfolgungsjagd direkt zu Beginn oder dem Showdown zwischen Bond und Greene in der Wüste versuchte man wohl, dieses Defizit auszugleichen. Gelungen ist dies – zumindest bei mir – nicht. Allzu schnelle Schnitte lassen die Szenen zu einem Action-Hoppla-Hopp verkommen, dem man nicht so wirklich folgen kann.

So bleibt "Ein Quantum Trost" dann ein enttäuschender zweiter Craig. Hoffen wir, dass der dritte im Bunde, der sicher kommen wird, wieder ein wahrer Bond werden wird.

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Coraline

Pass auf, was du dir wünschst.
Animation, Fantasy

Coraline

Pass auf, was du dir wünschst.
Animation, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 17.08.2009
"Coraline" beruht auf einer Gruselgeschichte von Neil Gaiman, welche bereits 2002 erschien. Diesen Sommer startete "Coraline" nun als Verfilmung vom "The Nightmare before Christmas"-Regisseur Henry Selick, und es ist eindeutig die gleiche Handschrift. Der ganze Stil, die skurrilen Figuren, die atemberaubend dichte und unheilschwangere Atmosphäre, all dies findet sich auch hier wieder.

"Coraline" beweist gerade in 3D, dass die Technik in den letzten 16 Jahren seit "The Nightmare before Christmas" einen guten Schritt nach vorne gemacht hat. Die Figuren und die Kulissen des Stop-Motion-Abenteuers sind dermaßen perfekt und über die Maßen begeisternd realisiert worden, dass das Ergebnis kaum besser hätte werden können. Angesichts der gängingen computergenerierten Filme wie "Oben" oder "Ice Age 3", die doch deutlich für ein jüngeres Publikum gedacht sind, dürften sich einige der jungen Kinogänger, die mit mir und meiner Freundin den Saal teilten, aber mit dieser Story oft überfordert gefühlt haben. Spätestens mit der Offenbarung der neuen Mutter wird die Geschichte ziemlich gruselig und ist voll von Anspielungen und Hinweisen, die junge Zuschauer wohl nicht erfassen können.

"Coraline" war den Kinobesuch bei brütender Hitze auf jeden Fall wert und kann in 3D mit einigen direkt darauf zugeschnittenen Einstellungen punkten. Animationsfans mit Hang zu ungewöhnlichen Geschichten, die nicht kunterbunt sein müssen, sollten den Gang ins Kino wagen oder später zur erscheinenden (und hier bei VideoBuster zu leihenden) Blu-ray greifen, die "Coraline" ebenfalls in 3D auf den heimischen TV zaubern wird.

ungeprüfte Kritik

Der Mongole

Abenteuer

Der Mongole

Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 17.08.2009
Die Geschichte des Dschingis Khan wird hier äußerst spannend und in wahrlich atemberaubenden Bildern erzählt.

Sommer 1172, Mongolei. Der junge Mongole Temudgin soll eigentlich einer jungen Merkitin versprochen werden, um endlich Frieden zwischen den beiden verfeindeten Mongolenclans zu gewährleisten. Doch bei einem Zwischenhalt lernt Temudgin seine zukünftige Liebe kennen. Sie werden einander versprochen, und damit beginnt die Leidensgeschichte Temudgins, der als Dschingis Khan in die Geschichtsbücher eingehen wird.

Der Film beschränkt sich dabei auf die Jahre zwischen 1172, als Temudgin 9 Jahre alt ist, und dem Beginn der Herrschaft Dschingis Khans über die ganze Mongolei im Jahr 1206. Dabei führt uns die Geschichte an der Seite des Khan durch viel Leid, etwas Herzschmerz und das eine oder andere kriegerische Abschlachten. Dass "Mongol" trotzdem durchaus sehenswert ist, verdankt er eindeutig seiner Bildsprache. Die Landschaftsaufnahmen sind dabei genauso sehenswert und heutzutage ungewöhnlich wie Kulissen und Ausstattung. Darstellerisch sticht besonders Khulan Chuluun als Börte, Temudgins Frau, und Sun Honglei in der Rolle des Blutbruders und späteren Feindes Temudgins, Jamukha, ins Auge.

Anlasten kann man dem Streifen, dass es schon ein starker Zufall ist, dass in der Weite der Mongolei die Figuren des Plots genau dort auftauchen, wo sie müssen. Und auch Temudgin scheint aus einem ganz harten Holz geschnitzt, wird er doch gequält und gedemütigt, und trotzdem gibt er niemals auf und findet stets zu seiner Liebe Börte zurück (oder sie zu ihm).

Nominiert für einen Oscar in der Kategorie "Bester ausländischer Beitrag 2008" und für den Europäischen Filmpreis 2008 in den Kategorien "Beste Kamera" und "Publikumspreis", ist "Der Mongole" ein kleines, heute seltenes Stück bestens ausstaffierte und mit wunderschöner, sehr räumlicher Musik ausgestattete Regiearbeit. Es empfiehlt sich übrigens, dieses Werk unbedingt in der mongolischen Originalsprache anzuschauen!

ungeprüfte Kritik

Der Sohn von Rambow

Ein garantiert unwiderstehlicher Actionheld.
Komödie

Der Sohn von Rambow

Ein garantiert unwiderstehlicher Actionheld.
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 07.08.2009
Welch eine kleine Filmperle! Die Geschichte um zwei Schüler, die – zunächst heimlich – einen Rambo(w)-Film drehen, ist dermaßen liebe- und humorvoll gedreht, dass es eine wahre Pracht ist. Die ganze Szenerie strotzt vor stimmigen Details, das fängt im Menü der Blu-ray an, geht über die Kulissen und endet in den letzten Sekunden des Abspanns.

Wenn auch im letzten Drittel arg auf die Tränendrüse gedrückt wird und das bisherige flotte Tempo etwas einbricht, bleibt "Son of Rambow" bis zur letzten Minute absolut sehenswert. Die Darsteller sind gut gewählt, außer vielleicht Ed Westwick in der Rolle des Lawrence Carter, der blass bleibt und zum Glück auch nicht zuviel Screentime bewältigen muss. Die beiden jungen Hauptdarsteller, beide absolute Debütanten vor der Kamera, spielen jedoch erstklassig und leisten sich nicht eine einzige Panne. Merken: Bill Milner und Will Poulter.

Die Extras schließlich runden die Blu-ray informativ und sympatisch ab. Technisch gesehen ist das Bild okay, der Sound bleibt storybedingt eher dialoglastig, von wenigen Actionszenen abgesehen, wo es dann aber schon mal ordentlich rummst.

ungeprüfte Kritik

8 Blickwinkel

8 Fremde. 8 Sichtweisen. 1 Wahrheit.
Thriller, Krimi

8 Blickwinkel

8 Fremde. 8 Sichtweisen. 1 Wahrheit.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 06.08.2009
Wow, da erscheint plötzlich Dennis Quaid aus der Versenkung (irgendwie ging er an mir die letzten Jahre völlig vorbei) und spielt dann noch in einem Film eine Hauptrolle, der nicht so recht weiß, was er sein möchte. Drama um einen gescheiterten Personenschützer mit zweiter Chance, Actionreißer mit heißen Stunts und schnellen Verfolgungsjagden, oder doch packender Politthriller mit ungewissem Ende?

Gerade die Erzählweise ist es, die "Vantage Point" letztendlich das Kreuz bricht. Eine Vorgeschichte braucht es nicht, die Szenerie ist schnell klar. Anfangs gefällt die Möglichkeit, die gleiche Szene aus verschiedenen Blickwinkeln erneut zu erleben und so die eine oder andere Erklärung für das Wieso und Warum zu erfahren. Doch spätestens, als die Attentäter offenbart und ihr Vorgehen klar wird, verkommt "8 Blickwinkel" zu einem äußerst unrealistischen, zu hektischen Actionkracher. Das Einzige, was einem nach 90 Minuten Film(genuß?) im Gedächtnis bleibt, ist eine extreme Verfolgungsjagd und der Gedanke, dass Secret Service-Agenten auch nicht fitter sind als Forest Whitaker, wohl aber unsterblich.

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The Broken

Wenn du das nächste Mal in den Spiegel siehst, wird dein Traum zum Alptraum.
Thriller, Horror

The Broken

Wenn du das nächste Mal in den Spiegel siehst, wird dein Traum zum Alptraum.
Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 23.07.2009
7 Jahre Pech - Oder 7 Jahre schlechten Sex? Zerbrechende Spiegel sind nicht gesund. Das muss auch Gina feststellen, die nach einem solchen Ereignis beim siebzigsten Geburtstag ihres Vaters sich selbst begegnet und nach einem Autounfall und im weiteren Laufe des Schockers feststellen muss, dass es eine Welt hinter dem Spiegel gibt, und das nicht immer alles so ist, wie es zunächst scheint.

Mehr möchte ich gar nicht verraten, um nicht sämtliche Spannung von "The Broken" zu zerstören. Die Story ist eigentlich recht simpel und wäre in drei Sätzen erzählt, Sean Ellis gelingt es jedoch, mit hinreißend altmodischen Tricks das Ganze auf nicht zu langweilig werdende knappe 90 Minuten zu strecken. So gibt es langsame Schwenks weg vom Geschehen, die vom zentralen Horror ablenken und scheinbar auf weitere Schockmomente zusteuern, diese bleiben dann jedoch meist aus. Auch trägt der Score sehr zur Stimmung bei - In wichtigen Szenen schaukelt er sich immer weiter auf, um im genau richtigen Moment in sich zusammenzufallen. Das Fehlen jeglicher Geräusche oder Musik in anderen Situationen sorgt ebenso für eine Gänsehaut erzeugende Atmosphäre, wie sie auch die Altmeister des Films in den 50ern und 60ern erzeugten.

"The Broken" ist kein besonders tiefschürfiger, aber ein spannend gefilmter kleiner Schocker.

ungeprüfte Kritik

Operation Walküre

Das Stauffenberg-Attentat - Während andere Befehlen folgten, folgten sie ihrem Gewissen.
Kriegsfilm

Operation Walküre

Das Stauffenberg-Attentat - Während andere Befehlen folgten, folgten sie ihrem Gewissen.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 22.07.2009
Tom Cruise als putschender deutscher Offizier des Nationalsozialismus? Kann das gut gehen? Es kann. Cruise spielt die Rolle des Graf von Stauffenberg überraschend gut. Er verkörpert einen verbitterten, seelisch wie körperlich verkrüppelten Deutschen fast perfekt. Auf die Vorgeschichte Stauffenbergs kann man dabei gerne verzichten, die kann man zur Not nachlesen, der Film beschränkt sich auf die eigentlich zu erzählende Geschichte, ohne langes Vorgeplänkel und Erklärungsnöte. Schnell wird klar, dass die Widerstandsgruppe sich auf ein sehr gefährliches Spiel einlässt, mit vielen nicht abzuschätzenden Risiken und auf die Mitarbeit und Verschwiegenheit zu vieler Beteiligter angewiesen.

Als das geplante Attentat Stauffenbergs auf Adolf Hitler misslingt, gerät auch die Übernahme der Verwaltungs- und Militärbehörden durch die Widerständler ins Wanken. Und genau dieses Machtspiel um das "heilige Deutschland" wird extrem fesselnd von Bryan Singer - wer hätte das gedacht - in Szene gesetzt. Es gelang eine gnadenlos gut gefilmte, filmische Aufarbeitung eines von 15 misslungenen Attentaten auf den Führer, der nur 9 Monate später in seinem Bunker (vermutlich) Selbstmord beging. Die Kamera- und Schnittarbeit ist ein Sahnestück und mit das Beste, was ich seit einigen Monaten auf der Mattscheibe genießen durfte. Die Darstellerriege ist bis in kleine Nebenrollen (von wenigen Ausnahmen in wirklich kleinsten Rollen abgesehen) perfekt gewählt. Bill Nighy z.B. spielt den unsicheren, weichen Olbricht wirklich erstklassig.

Die Blu-ray selbst kann man getrost als Referenzscheibe ansehen: Das Bild ist stets knackig scharf, feinste Details werden noch dargestellt. Die deutsche (hier angesehene) DTS-Tonspur bleibt hier nicht zurück, der Walkürenritt z.B. ist äußerst voluminös abgemischt und der Sub bekommt bei zahlreichen Szenen, auch dort, wo man es gar nicht vermuten würde, ausreichend zu tun. Der Score ist etwas frontlastig, aber die Effekte ziehen alle Lautsprecher mit ins Geschehen.

ungeprüfte Kritik