Der zwölfjährige Marty (Gavin Brown) hat es wirklich nicht leicht. In der Schule zieht er als Außenseiter den Kürzeren, sein Freundeskreis beschränkt sich auf eine Person und seine Eltern vernachlässigen ihn. Auch sein älterer Bruder Steve (Ethan Philbeck) ist selten Zuhause zu sehen und immer unterwegs. So zieht sich Marty in sein Zimmer zurück und frönt seinen Hobbies: Superhelden-Comics und Horrorfilme. Völlig fasziniert von deren absurden Phantasiewelten ist es für ihn immer schwerer, in der tristen Realität zurechtzukommen. Eines Tages entdeckt er das schockierende und blutige Geheimnis von Steve. Marty findet einen abgetrennten Kopf im Wandschrank seines großen Bruders. Ein schweres Trauma, dass er nicht verkraftet. Das gestörte, zurückgezogene Verhalten senes kleinen Bruders bemerkt Steve. Als er den Grund dafür erfährt, droht die Situation zu eskalieren und die gesamt Familie ist in Gefahr...
Scott Schirmers 'Found - Mein Bruder ist ein Serienkiller' (2012) ist ein mit 36 Awards ausgezeichneter Horror-Festivalhit und gleichzeitig ein kontroverses Coming-of- Age-Drama. Wer hat nicht schon mit seinen Freunden Videoabende aus dem umfangreichen VHS-Fundus der besten Horrorstreifen der 80er zelebriert? In 'Found' wird allerdings das Leben des kleinen Marty selbst zu einem Horrorfilm. Atemberaubend und intelligent inszeniert, lässt der gesellschaftskritische Genre-Beitrag das Blut in den Adern des Mainstream-Zuschauers gefrieren. Verstörend und schockierend-intensiv wie John McNaughtons 'Henry - Portrait of a Serial Killer' (1986) gilt das erfrischend innovative Debüt von Scott Schirmer schon jetzt als einer der besten Indie-Horrorfilme der letzten Zeit.
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