Tomek (Filip Garbacz) lebt in 'Gubin' an der deutsch-polnischen Grenze. Er liebt die Sterne. Statt bei seinem Vater (Bogdan Koca) in der Fußballmannschaft zu trainieren, verbringt er seine Zeit lieber mit dem pensionierten deutschen Lehrer Herrn Weber (Rolf Hoppe), der in einem ehemaligen Grenzturm eine Sternwarte einrichten will. Was noch fehlt, ist ein Teleskop, viel mehr das Geld dafür. Als Tomek dann Marta (Anna Kulej) kennenlernt, so alt wie er und um einiges abgeklärter, werden die Sterne nebensächlich. Es wird wichtig, sich gut zu kleiden, hip zu sein. In der Disko 'La Strada' gerät Tomek an den Zuhälter Borys (Tomasz Tyndyk) und in einen Teufelskreis aus Prostitution und Gewalt, aus der es bald schon kein Entkommen mehr für ihn gibt. Er prostituiert sich, wird selbst zum Zuhälter und schreckt nicht davor zurück, seinen besten Freund Ciemny (Daniel Furmaniak) zum Anschaffen zu schicken. Wird Tomek den Absprung schaffen?
'Ich, Tomek' (2009) ist ein höchst engagierter Gegenwartsstoff, der vom Verlust der Unschuld, vom Reiz des schnellen Geldes, von Liebe und Gefahr erzählt - angesiedelt im spannungsgeladenen Milieu von Jugendlichen im deutsch-polnischen Grenzgebiet. Sie leben in drastischen Verhältnissen, doch mit den deutschen Sextouristen haben sie den Überfluß stets vor Augen. Aus dieser Konstellation entsteht eine existentielle Geschichte, die universell für eine junge, europäische Generation auf der Suche nach Identität, Liebe und Wohlstand steht. 'Ich, Tomek' von Regisseur Robert Glinski wurde von der FBW, der Deutschen Film- und Medienbewertung, mit dem Prädikat 'besonders wertvoll' ausgezeichnet. Begründung der FBW: Tomek lebt in einer tristen Welt an der deutsch-polnischen Grenze. Um seiner Freundin ihre Träume vom westlichen Luxus zu erfüllen und aus den beengten Familienverhältnissen auszubrechen, rutscht Tomek in die Illegalität ab. Zuerst mit Handlangerjobs doch schon bald durch das verlockend schnelle Geld mit Prostitution. Aus dem begeisterungsfähigen, aufgewecktem Jungen entwickelt sich ein erschreckend berechnender Zuhälter. Die realistische Geschichte über den Umgang mit der 'Ware Mensch' weiß in knappen Bildern mit überzeugenden Charakteren zu fesseln. Selten wurde die Sogwirkung in den kriminellen Abgrund und die sexuelle Verwahrlosung so schonungslos dargestellt. Ein begrüßenswerter Beitrag.
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Tomek (Filip Garbacz) lives in 'Gubin' on the German-Polish border. He loves the stars. Instead of training with his father (Bogdan Koca) in the soccer team, he prefers to spend his time with the retired German teacher Mr. Weber (Rolf Hoppe), who wants to set up an observatory in a former border tower. What is still missing is a telescope, much more the money for it. When Tomek then meets Marta (Anna Kulej), as old as he is and a lot more serene, the stars become secondary. It becomes important to dress well, to be hip. In the disco 'La Strada', Tomek gets into the pimp Borys (Tomasz Tyndyk) and into a vicious circle of prostitution and violence, from which there is soon no escape for him. He prostitutes himself, becomes a pimp himself and does not shy away from sending his best friend Ciemny (Daniel Furmaniak) to buy. Will Tomek make the jump?
'Ich, Tomek' (2009) is a highly committed contemporary material that tells of the loss of innocence, of the allure of quick money, of love and danger - set in the tense milieu of young people in the German-Polish border region. They live in drastic conditions, but with the German sex tourists they always have the abundance in front of their eyes. This constellation gives rise to an existential story that stands universally for a young, European generation in search of identity, love and prosperity. 'I, Tomek' by director Robert Glinski was awarded the title 'particularly valuable' by the FBW, the German Film and Media Rating. The FBW's reasoning: Tomek lives in a dreary world on the German-Polish border. In order to fulfill his girlfriend's dreams of Western luxury and break out of the cramped family circumstances, Tomek slips into illegality. First with henchman jobs, but soon due to the tempting quick money with prostitution. The enthusiastic, bright boy develops into a frighteningly calculating pimp. The realistic story about how to deal with the 'human commodity' knows how to captivate in concise images with convincing characters. Seldom has the pull effect into the criminal abyss and sexual neglect been portrayed so mercilessly. A welcome contribution.
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