Traudl Junge war von 1943 bis zum Zusammenbruch der Naziherrschaft eine der Privatsekretärinnen von Adolf Hitler. Sie arbeitete für ihn im Führerhauptquartier in der Wolfsschanze, im Berghof am Obersalzberg, im Sonderzug und in Berlin. 1944 wurde sie Zeugin des missglückten Stauffenberg-Attentats, die letzten Kriegstage und den Selbstmord Hitlers erlebte sie im Führerbunker der eingekesselten Hauptstadt. Traudl Junge war es auch, der Hitler sein Testament diktierte. Erstmals äußert sich Traudl Junge öffentlich über ihr Leben, ihre Erinnerungen, Verstörungen und Selbstreflexionen. Sie spricht über ihre Kindheit in München, die Zufälle und Lebensumstände, die sie zunächst in die Berliner 'Kanzlei des Führers', später als Privatsekretärin in die Wolfsschanze führten, die tägliche Routine im inneren Kreis von Hitlers Umgebung, von Tagesabläufen, deren freundliche Banalität in absurdem Widerspruch zur Vernichtungspolitik des NS-Regimes stand. Wenn Traudl Junge von den letzten Tagen vor Hitlers Selbstmord im Führerbunker erzählt - ein 25-minütiger Monolog ohne jeden Filmschnitt - entsteht das in seiner Eindrücklichkeit und Präsenz fast beängstigende Bild der Leere im Zentrum einer menschenverachtenden Macht, die angesichts ihrer Niederlage in sich zusammenfällt. Nach dem Krieg zur wütenden Gegnerin des Nationalsozialismus geworden, konnte sich Traudl Junge ihre damalige Naivität und Ignoranz, ihr Versagen nicht verzeihen. Die Frage nach der eigenen Verantwortung bleibt nicht akademisch, sondern wird in der schonungslosen, ernsten Erzählung erlebbar und lebendig. Traudl Junge verstarb nach schwerer Krankheit in der Nacht des 11. Februar 2002, wenige Stunden nach der Uraufführung des Films.
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Traudl Junge was one of Adolf Hitler's private secretaries from 1943 until the collapse of Nazi rule. She worked for him at the Führer's headquarters in the Wolf's Lair, at the Berghof on the Obersalzberg, in the special train and in Berlin. In 1944 she witnessed the failed Stauffenberg assassination attempt, and she experienced the last days of the war and Hitler's suicide in the Führerbunker of the encircled capital. It was also Traudl Junge who dictated Hitler's will. For the first time, Traudl Junge speaks publicly about her life, her memories, disturbances and self-reflections. She talks about her childhood in Munich, the coincidences and living conditions that led her first to the Führer's Chancellery in Berlin and later to the Wolf's Lair as a private secretary, the daily routine in the inner circle of Hitler's entourage, of daily routines whose friendly banality was in absurd contradiction to the Nazi regime's extermination policy. When Traudl Junge talks about the last days before Hitler's suicide in the Führerbunker - a 25-minute monologue without any film editing - the almost frightening image of emptiness at the center of an inhuman power that collapses in the face of its defeat emerges, almost frightening in its impressiveness and presence. After the war, Traudl Junge became a furious opponent of National Socialism, and could not forgive herself for her naivety and ignorance at the time, for her failure. The question of one's own responsibility does not remain academic, but can be experienced and come alive in the relentless, serious narrative. Traudl Junge died after a serious illness on the night of February 11, 2002, a few hours after the premiere of the film.
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