Basierend auf dem Bestseller von John Ajvide Lindqvist.
Fantasy, Drama
Basierend auf dem Bestseller von John Ajvide Lindqvist.
Fantasy, Drama
Der Kleine Vampir - aber für Erwachsene (mit Anspruch)
Zu den mitunter sehr negativen Nutzermeinungen muss ich sagen: wer sich von "So finster die Nacht" einen der üblichen Vampir-Grusel-/-Horror-Filme erwartet, der wird tatsächlich enttäuscht sein. Und obwohl Kinder im Mittelpunkt der Handlung stehen ist dies kein Film für die ganze Familie, kein Film für "Twilight"-Teenies und erst recht kein Film für Kinder.
Vielmehr erzählt diese schwedische Perle leise und einfühlsam in ruhigen, manchmal spröden Bildern die Geschichte des 12-jährigen Oskar.
Oskar ist ein Außenseiter. Von Mitschülern unentwegt gehänselt und gedemütigt, flüchtet sich der sensible Junge in ein morbides Interesse für Morde und eine Welt aus unerfüllten Rachegedanken. Auf seinen einsamen Streifzügen um den Block trifft er eines Abends auf die kleine Eli. Schnell wird klar: auch Eli ist anders. Ihrem Aussehen nach ein hübsches, zerbrechlich wirkendes 12-jähriges Mädchen ist sie doch alles andere, als das. Eli ist kein Mädchen. Und 12 ist sie schon seit sehr langer Zeit. Unter der Oberfläche lauert ein Monster. So beginnt Elis Ankunft und Oskars wachsende Zuneigung zu ihr seine Welt und die seiner Mitmenschen auf den Kopf zu stellen. Denn Eli geht über Leichen, um ihr eigenes Überleben zu sichern und ihren neuen Gefährten zu beschützen...
"So finster die Nacht" erzählt geradezu hinreißend gefühlvoll und liebenswert die Geschichte einer außergewöhnlichen Zweisamkeit, konfrontiert den Zuschauer aber im gleichen Moment mit dem Schrecken, den ein Vampir unter Menschen verbreitet. Unweigerlich fragt man sich, ob der vereinsamte Oskar letztlich nur Opfer seiner verzweifelten Suche nach Anerkennung und Zuneigung wird, ausgenutzt von einer Kreatur, die im Grunde unfähig ist, seine Gefühle zu erwidern und letztlich nur das eigene Fortbestehen im Sinn hat.
"So finster die Nacht" ist vielschichtig, tiefsinnig, wirkt rau und realistisch - sofern man bei einem Film über Vampire von Realismus sprechen kann. Ich selbst war jedenfalls nie zuvor dermaßen begeistert von einem Werk dieses Genres, das zu guter Letzt auch noch in einem denkwürdigen, grauenvoll-schönen Finale gipfelt...
ungeprüfte Kritik