Zeit ist der Feind.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Sweettooth" am 12.02.2020Man kann keinen Kriegsfilm ab 12 Jahren machen, ohne zu verharmlosen. Allerdings ist das hier nicht ganz so schlimm der Fall, wie z.B. bei "Dünkirchen". Hier trauen sie sich glatt auch mal Blut zu verwendet;) Aber im Grunde werden die Grauen des ersten Weltkrieges auch nur zaghaft angerissen.
Der Film ist auf jeden Fall technisch gut gemacht. Da wird viel Wert auf einen authentischen Look gelegt. Was ich immer nicht verstehe ist, dass dieser Authentizität dann durch die Verwendung von deplazierter Musik wieder entgegengewirkt wird. Da hat damals kein Orchester gespielt, als die aus ihren Gräben gestürmt sind..
Der Film legt auch an anderen Stellen mehr Wert auf den Abenteueraspekt, als ein sogenannter "Anti-Kriegsfilm" zu sein. So erinnert z.B. eine Szene doch stark an Indiana Jones, der vor der Felskugel flüchtet, oder der Fluß, in den er springen muss, entpuppt sich natürlich als heftiges Wildwasser mit dem obligatorischen Wasserfall am Ende... Da wäre genug Dramatik vorhanden gewesen, ohne diese völlig unnötige Effekthascherei.
Interessant ist, dass der Film in Echtzeit erzählt wird und eigentlich aus nur zwei langen Einstellungen, bzw. Kamerafahrten, mit einem BlackOut in der Mitte, besteht (wenn ich richtig aufgepasst habe;). Natürlich wurde dabei getrickst, aber die Schnitte sind meist sehr gut versteckt.
Unterm Strich ein sehenswertes, unterhaltsames Abenteuer, das mehr hätte sein können, aber sein Potenzial in diese Richtung nicht nutzt, oder nutzen will. 3,8 Sterne.
ungeprüfte Kritik