Beginnt sehr stark und endet vielleicht etwas zu konventionell. LOST MEMORY - MÖRDER OHNE ERINNERUNG ist definitiv keine Kriminalfilm, auch wenn die Polizei-Ermittler bisweilen im Dunkeln tappen, sondern ein lupenreiner Thriller, weil der Zuschauer inhaltlich so gut wie immer informiert ist, aber dennoch nie weiß was als nächstes geschehen wird. Immer konsequent, auch bis hin zum Finale, bekommt das Werk 3,70 Alzheimer-Sterne in Antwerpen.

Hin und wieder lustig und vor allem zu meiner großen Überraschung durchweg spannend. CA$H präsentiert sich als rabenschwarzer Gangster-Streifen, der sich nie ernst nimmt, aber gleichzeitig in den Dialogen und im Handlungsablauf überaus genau inszeniert ist. Ein wenig kurzweilig und daher gibt es für diesen Film auch nur 3,70 Geldkoffer-Sterne in Chicago.

Nach einem etwas zähen Einstieg der ein bis zwei Folgen andauert und ein paar wenigen vermeintlich übertriebenen Gegebenheiten im Plot, kann die Serie dann doch recht schnell überzeugen und als Zuschauer ist man wirklich gespannt auf jede weitere Folge. FRINGE - GRENZFÄLLE DES FBI - DIE ERSTE STAFFEL erinnert natürlich unweigerlich an AKTE X, aber entwickelt sich dann doch zum Glück wenigstens ein wenig anders. Nach der tollen LOST-Serie, nun eine weitere Top-Serie von Mega-Hollywood-Mann Jeffrey Jacob Abrams. Die Besetzung ist absolut in Ordnung, der Mystery-Faktor greift und der Inhalt der einzelnen Folgen, wie auch der übergreifende rote Faden entpuppen sich als 1A-SciFi-Stoff. 4,10 Glyph-Code-Sterne in Boston.

Herrlich skurriles Road-Movie durch Englands Hinterland. SIGHTSEERS ist in allen Bereichen vollauf gelungen: Plot, Kamera, Darsteller, Drehbuch, Schnitt, Dialoge, Finale und explizit auch der Humor. Einziger Wermutstropfen ist leider die deutsche Synchronisation, wobei hierfür allerdings die Macher dieser Drama-Komödie nichts können und deshalb gibt es trotzdem 4,60 Bleistift-Sterne für das Tatort-Hopping vor der Tat. KALIFONIA und NATURAL BORN KILLERS lassen Grüßen, nur können die beiden Hollywood-Schinken gegenüber SIGHTSEERS mitnichten anstinken.

Was wie ein (weiterer) dröger Found-Footage-Streifen beginnt, entwickelt sich Gott sei Dank zu einem interessanten Science Fiction Spielfilm. Hat man als Zuschauer erst einmal den Beginn, also die einführenden 20 Minuten, überstanden gestaltet sich das Werk immer spannender und auch deutlich professioneller. Die wenigen, aber gleichwohl guten Schauspieler können ohne Mühe ihre Figuren, in der Mixtur aus den Blockbustern ABYSS und GRAVITY, überzeugend auf die Leinwand bringen. Zum Glück hält sich das Wackeln der unsäglichen "Dackelkameras" in Grenzen, weil diese meist im Raumschiff fest installiert sind und nur selten von Personen durch die Gegend getragen werden. Überdies ist das Finale recht gelungen und somit erhält EUROPA REPORT auch 3,70 SciFi-Sterne auf jenem mysteriösen Jupitermond.

Das Action-Drama aus Frankreich hat mich weitgehend überzeugt. 22 BULLETS kann dem Genre zwar nicht viel Neues präsentieren, allerdings zeigt sich diese Gangster-Cop-Variation recht eigenständig und hin und wieder findet der Zuschauer im Plot auch mal ein kleine Überraschung. Zwar soll die Handlung mal wieder auf wahren Begebenheiten beruhen, doch erstens ist jene sicherlich ziemlich weit von der Realität entfernt und zweitens ist diese Tatsache für das Endprodukt Film völlig unwichtig. Auf jeden Fall ist 22 BULETTS ein starker Unterhaltungsfilm mit mittelmäßigem Tiefgang und bekommt 3,60 Gangsterboss-Sterne in Marseille.

Zu meiner Überraschung waren es gerade die Action-Sequenzen, wie die Autoverfolgung im Mittelteil und das Finale, die in diesem Thriller etwas langweilten. JACK REACHER erzählt erstaunlich cool (zumindest Tom Cruise) und bisweilen old-school (zumindest optisch), aber doch auch modern (zumindest inhaltlich). Das Plot-Konstrukt ist sicherlich überdurchschnittlich, nur leider enttäuschen ein wenig die letzten 20 Minuten. Es verbleiben immerhin noch 3,60 Gulag-Sterne mit essentiellen Auswirkungen auf das organisierte Verbrechen in den USA und auch auf die Anzahl der Finger an der Hand so mancher Figuren.

Filmemacher Quentin Tarantino ist es gelungen, nach seinen etwas schwächeren Werken KILL BILL, DEATH PROOF und vor allem zuletzt INGLOURIOUS BASTERDS, sich deutlich wieder zu steigern. DJANGO UNCHAINED bietet Struktur, einen schönen Soundtrack, witzige Dialoge, ausreichend Action: Kurzum diese Italo-Western-Reminiszenz ist unterhaltsam und eigentlich rundum gelungen. Einzig seine Vorhersehbarkeit zum Finale hin ist etwas zu bemängeln, während der Streifen aber dafür in Kleinigkeiten bis hin zu ganzen Handlungsaspekten immer wieder zu überraschen vermag. 3,90 Mandingo-Sterne irgendwo in Texas.

Mitnichten in erster Linie eine Komödie, sondern ein fast klassischer Gangster-Streifen mit vielen humoristischen Einlagen. Schließlich würde auch niemand PULP FICTION als Lustspiel bezeichnen. 7 PSYCHOS kann an dieses Vorbild, beziehungsweise den Über-Klassiker zwar nicht heranreichen, muss er auch nicht, denn 7 PSYCHOS ist schon weitgehend eigenständig geworden. Auch wenn der Showdown samt kompletten Finale etwas enttäuschend auf mich wirkte, so wurde ich von den 7 PSYCHOS zumindest mehr als eine Stunde köstlich unterhalten. 3,80 Karo-Bube-Sterne in und um Hollywood herum.

Verständlicherweise kein Blockbuster, denn die Handlung zeigt sich fast ohne Action und läuft doch meist sehr ruhig vor sich hin. Gleichwohl ist LONE STAR weitgehend ein gelungenes filmisches Werk, bzw. Western-Drama-Kriminal-Liebesfilm. Neben der Aufarbeitung von ganz persönlichen Vergangenheiten, werden exemplarisch auch Familiengeschichten hinterfragt und die dunklen Stellen der Geschichte der USA, im Zusammenhang mit Latinos, Indianern und Farbigen angekratzt, mitunter sogar ziemlich deutlich. Trotz seines eher ruhigen Stils ist LONE STAR keineswegs unspannend. 3,90 Hilfssheriff-Sterne in Texas.

Zugegeben nur eine halbe Staffel und daher kann es auch gar nicht fünf Sterne geben, selbst wenn dies der Anfang einer alles überragenden Staffel wäre. BREAKING BAD - STAFFEL 5 - TEIL 1 ist aber nicht das absolute Highlight dieser Top-Serie, gleichwohl spielen diese ersten Folgen der finalen Staffel weiterhin auf sehr hohem Niveau, wie eigentlich schon alle Staffeln zuvor. Dafür gibt es zum absoluten Ende dieser ersten Hälfte aber einen Mega-Cliffhanger. 4,20 Eisenbahnraub-Sterne mit Schädlingsbekämpfung-Unterstützung.

Es ist wohl ziemlich unnötig zu spekulieren wie nahe an der Realität die Handlung nun tatsächlich liegt, denn auch einen völlig fiktiven Plot hätten diese Super-Akteure wohl völlig überzeugend als mögliche Wahrheit dem Zuschauer rübergebracht. MARGIN CALL - DER GROßE CRASH ist zudem überaus spannend, ohne auch nur eine Action-Sequenz. Der Plot, der nur einen Mini-Aspekt der 2008er-Finanzkrise präsentieren soll, zeigt sich durchgehend interessant mit herrlichen Dialogen. 3,90 Stühle-Rücken-Sterne in einem Hochhaus von New York.