Kritiken von "videogrande"

Wolverine 2 - Weg des Kriegers

Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.01.2014
"Wolverine - Der Weg des Kriegers" könnte man beinahe als "X-Men 4" bezeichnen, denn er schließt nahtlos an den 3. Teil der Mutantensaga an und erzählt von Logan, der nach dem Tode seiner Geliebten ein etwas verwahrlostes Dasein führt. Sämtliche Kritiken, positiv wie negativ, haben ihre Berechtigung. Da war davon zu hören, das es keine Mutantenschlachten mehr zu sehen gäbe. Richtig, aber man vermisst sie im Grunde nicht, denn es gibt genug andere Gegner. Japan wäre klischeehaft dargestellt. Stimmt auch, aber es macht einen heidenspaß, diesen Streifen wie einen Samurai-Yakuza Film zu betrachten. Es hieß, die Handlung wäre langweilig. Tja, nur, wenn man die falschen Vorstellungen hat, denn "Der Weg des Kriegers" ist deutlich besser als das unsägliche und überfrachtete "Origins-Wie alles begann"-Prequel, welches für mich überhaupt nicht existiert. Man kann es getrost vernachlässigen. Doch dieser Film hier fügt sich in die Gesamthandlung ein und bietet im Abspann eine echte Knüllerszene, die höchstwahrscheinlich auf den kommenden Film "Zukunft ist Vergangenheit" anspielt. Es ist nicht mehr so einfach wie früher, der Chronologie von Filmreihen zu folgen. Statt der üblichen Trilogien gibt es bei den X-Men Vorgeschichten, Parallelgeschichten und Soloauftritte. Mir scheint, sie fügen sich dennoch perfekt zusammen. "Wolverine" bleibt vergleichsweise auf dem Teppich, wirkt nur in wenigen Szenen übertrieben und macht Lust auf mehr. Er ist ein actionreicher Film, der auch ruhige Momente und Atmosphäre besitzt. Zudem hat er gewissen Anspruch, der bereits die ersten Comicverfilmungen zu Erfolgen machte.

Fazit: "Der Weg des Kriegers" war genau der richtige... Statt auf übertriebene Mutantenaction, wie im ersten Wolverine, hat man hier einen anderen Weg eingeschlagen. Düsterer und ruhiger zwar, aber stimmungsvoll. Fast so, wie es die Bonds mit Daniel Craig taten. Für echte Fans kann es eigentlich keine Enttäuschung sein, allenfalls der Endkampf ist mal wieder etwas Over the Top. Tolle, packende Comicverfilmung mit einem coolen Hugh Jackman!

ungeprüfte Kritik

Moon

400.000 Kilometer von Zuhause, ist das Schlimmste, was einem begegnen kann... man selbst.
Science-Fiction

Moon

400.000 Kilometer von Zuhause, ist das Schlimmste, was einem begegnen kann... man selbst.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 06.01.2014
Toll! "Moon" ist ein intelligenter Science Fiction Film, dessen Geschichte fast zwangsweise ein wenig bekannt vorkommt. In den 60ern bis frühen 80ern hatten Filme des Genres Hochkonjunktur, die sich einer pessimistischen Zukunft des Menschen annahmen. "Soylent Green" oder "Lautlos im Weltall" z.B. In die Reihe dieser Klassiker, die auf ruhige aber packende Art ihre utopische Geschichte erzählen, reiht sich "Moon" nahtlos ein und bereichert das Genre. Die Geschichte berührt, fasziniert, ist fantastatisch von Sam Rockwell im Alleingang gestemmt worden und besitzt enorm viel Tiefe und Dramatik. Trotz der scheinbar monotonen Abfolge sitzt man als Zuschauer gebannt vor dem Schirm und bekommt reichlich Futter fürs Gehirn. "Moon" macht nachdenklich, traurig und zeigt, noch dazu mit guter Tricktechnik, eine durchaus mögliche Zukunftsvision. Man hofft, dass die nicht schon unverhofft eingetreten ist und man nicht eines Tages dasselbe böse Erwachen hat, wie die Hauptfigur Sam. Übrigens, ohne zu viel verraten zu wollen: Mir scheint, der Film "Oblivion" mit Tom Cruise hat hier ordentlich abgekupfert...aber bei weitem nicht die Qualität erreicht.

Fazit: Ein tiefgründiger Zukunftsfilm ohne viel technischen Firlefanz, der immer glaubwürdig bleibt und ein spannendes Einpersonenstück präsentiert. Sehr sehens- und auch hörenswert, denn die Titelmelodie wird zum Ohrwurm.

ungeprüfte Kritik

Die Vermessung der Welt

Drama, Deutscher Film, Abenteuer

Die Vermessung der Welt

Drama, Deutscher Film, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 20.12.2013
Wunderbarer Film um zwei deutsche Persönlichkeiten, die sich um die Erforschung der Natur und die Entschlüsselung der Mathematik verdient gemacht haben. Man muss praktisch nichts über von Humboldt und Gauß wissen, nur eines sollte man nicht tun: Denken, dass es sich um fiktive Filmfiguren handelt, denn dann macht vieles tatsächlich keinen Sinn. Natürlich ist die, mit dem typisch leisen und drögen Buck-Humor ausgestattete Geschichte in dieser Form fiktiv, sie erzählt aber von realen Personen der Weltgeschichte und könnte so stattgefunden haben. Trotz des scheinbar zähen Themas wird der Film nie langweilig, sondern weckt sogar das Interesse an den beiden Forschern, deren Leben von kindauf hier begleitet wird. Auf leicht humorvolle Weise bekommt der Zuschauer einen kleinen Einblick in die Gedankengänge der beiden klugen Köpfe und wird durch schöne Aufnahmen, kurze Regieeinfälle und tolle Schauspieler unterhalten. Einzig merkwürdig ist die etwas schrullige Darstellung von Humboldts, der irgendwie nicht ganz so gut wegkommt, dafür aber die subtilen Schmunzler, man denke an seinen Selbstversuch zum elektrischen Strom, erntet.

Fazit: Schön, witzig und sehr interessant. Intelligente Literaturverfilmung, die aufgeschlossenen Zuschauern einen lohnenswerten Abend beschert.

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2

Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 12.12.2013
Toll! Sicherlich bewerte ich den Film mit 5 Sternen leicht über, dennoch muss er sich von den anderen abheben. Wunderbar, wie sich hier der Kreis zum ersten Teil von 2001 schließt, welch überraschende Wende das ganze nimmt, welche Emotionen geweckt werden und was es für Schauwerte gibt. Ebenso ist es schön, bekannte Schauplätze, wie die Kammer des Schreckens und vieles mehr, wieder zu entdecken. Mit den anderen Teilen hat er kaum etwas gemeinsam und ich bin wirklich verwundert über die fast shakespearesche Geschichte und die dramatische Düsternis dieses Abschlusses. Das ist wahrlich kein Kinderfilm mehr. Hier gibt es keine naiven Späße, wie sie astreine Kindergeschichten, z.B. von Astrid Lindgren oder Ottfried Preussler, noch besaßen. Die Helden leiden. Und das ziemlich ernsthaft und mitreissend. Man kann sich daher nun streiten, ob es nötig war, die wunderschöne Märchenstunde für Kinder in eine Art dunkles Fantasy Epos münden zu lassen, das traurig ist, nachdenklich macht und keinen eigentlichen Spaß mehr bereitet.

"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" ist ein Drama. Ein Drama um Tod und Schuld, um das Älterwerden und das Loslassen. Harry Potter hat seine Unschuld verloren. Er ist erwachsen geworden. Und somit ist nun Schluss. Mit Allem. Die Serie ist vorbei. Sie wurde aber zu einem würdigen Ende geführt, dass die zuletzt bös schwächelnde Filmreihe wieder aufwertet. Gab es zwischendurch immer mal Verwirrung wegen neu eingeführter oder auch schnell verschwindender Figuren, wegen Handlungssträngen, die unerklärt blieben, wegen Szenen, die nicht aufgelöst wurden und somit doch eine Menge Fragezeichen stehen bleiben, so kann man sagen, dass insgesamt doch eine runde Sache entstanden ist, die den Zuschauer zunächst unterhalten hat und ihn dann zutiefst berührte. Besonders mit den Szenen des Filmendes, die den Bogen zurück schlagen.

Fazit: Ein starker Film, eine im ganzen gute Filmreihe mit Höhen und Tiefen, die aber in der Tat mit den "Heiligtümern des Todes" nach einem Jahrzehnt(!) ein episches Finale erhalten hat. Sehenswert

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1

Es ist nirgendwo sicher.
Fantasy, Kids

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1

Es ist nirgendwo sicher.
Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.12.2013
Natürlich ist dieser Film nur ein halber, schließlich geht es noch mit einem 2. Teil weiter. Das, was es bis hier her zu sehen gab ist deutlich besser, als die letzten beiden Teile, die schon recht langweilig und bedeutungslos waren.

Erstaunlich anders ist dieser Streifen. Er zeigt eigentlich die Verfolgung der drei Freunde und beginnt actionreich, hat mit den Szenen im Zaubereiministerium seine humorvollen Momente und wird dann wirklich immer tragischer, bis es mit einem Trauerfall endet...und mit dem Erscheinen des Abspanns wird klar: Ab jetzt ist es wirklich kein Spaß mehr. Ich finde es fast schon ein wenig bedauerlich, dass die eigentlichen Kinderbücher und deren Verfilmungen völlig vom kinder- und familientauglichen Weg abgekommen sind. Die in den ersten Teilen etwas naiven Schreckmomente, die dadurch aber kindgerecht waren, sind nun beinahe schon Horrorszenarien gewichen. Das finde ich keineswegs schlecht, der Film ist durchweg spannend und gelungen, aber er ist nun beileibe nichts mehr für Kinder.

Fazit: Zugegeben langer, aber doch sehr sehenswerter Einstieg in die Verfilmung des 7. Buches. Diese macht auch wieder Lust auf mehr und rettet somit, kurz vor dem Abstieg ins Belanglose, den guten Ruf der Serie.

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und der Feuerkelch

Dunkle und schwere Zeiten stehen bevor.
Fantasy, Kids

Harry Potter und der Feuerkelch

Dunkle und schwere Zeiten stehen bevor.
Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 02.12.2013
Ich bin mit meiner Kritik im Vorteil, denn ich habe die Romane nie gelesen. Somit kann ich, ohne auf die möglicherweise vergessenen Inhalte des Buches einzugehen, rein den Film bewerten. Und der ist wirklich gut!

"Harry Potter und der Feuerkelch" ist die vierte Episode rund um den allmählich groß werdenden Harry Potter und seine Freunde. Erzählt wird in der Hauptsache vom Trimagischen Turnier, in der Nebensache von aufkeimender Liebe, Freundschaft und Toleranz anderen Völkern gegenüber. Das ganze gewürzt mit etwas mehr Humor, als im vorangegangenen Teil. Allerdings wird es jetzt endgültig dramatisch, denn es gibt Opfer zu beklagen, die durch das erstmalige Erscheinen von "ihr wisst schon wem" verschuldet werden. Leider dachte sich Regisseur Newell, dass er diese Düsternis auf den ganzen Film übertragen muss. Und so nutzt er nicht die Möglichkeit, die fantastische Tricktechnik farbenfroh zu gestalten, sondern ertränkt den kompletten Film in regnerischem grau. Außerdem verzichtet er auf die bekannten liebevollen Details und setzt auf reine Action, die im Kampf mit dem Drachen einen Höhepunkt erfährt. Deutlich erwachsener ist dieser Fantasyfilm geworden. Er besitzt von allem etwas und ist ein kurzweiliges Abenteuer...durch das sich auch Twilight Schnulzenfuzzi Robert Pattinson kämpft.

Fazit: Tricktechnisch brilliant, dramatisch, düster und wie gewohnt ein wenig schwer verständlich...denn wo kam denn der "kleine" Voldemort eigentlich her? Ich hoffe, diese Fragen werden in den weiteren Verfilmungen noch geklärt.

ungeprüfte Kritik

Team America - World Police

Putting the 'F' Back in Freedom
Komödie, Animation

Team America - World Police

Putting the 'F' Back in Freedom
Komödie, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 02.12.2013
Eine verrückte Filmidee, die sich ganz offensichtlich an der britischen Puppenserie "Thunderbirds" von Gerry Anderson orientiert und es hemmungslos auf die satirische Spitze treibt. Für manche geschmacklos, für andere cool ist die kultverdächtige Geschichte dieser Anti-Terror-Force, die sich selbst "Worldpolice" nennt und damit direkt auf den Spitznamen und das politische Handeln der USA abzielt. Hier bekommt so mancher sein Fett weg und es ist offensichtlich, wen die Macher hier mochten und wem sie eins auswischen wollten. So finden sich nett gemeinte Zitate aus "Star Wars", aber auch Seitenhiebe auf amerikanische Darsteller, allen voran der als Running Gag hinhaltende Matt Damon. Abgesehen von der nicht von jedem gemochten Handlung ist vor allem die Tricktechnik sehenswert. Dies ist kein billiger Plünn mit "puppenkistiger" Frischhaltefolie als Meer, sondern mit detailierten und liebevoll gemachten Kulissen, Puppen und Effekten.

Fazit: Besser und unterhaltsamer als so mancher Realfilm! Dennoch: Dies ist Anarchohumor mit blutigen Sequenzen und einer brüllend komischen Sexszene...also bitte, halten sie das keineswegs für einen Kinderfilm. "Team America" ist hammerharte Satire, die perfekt gemacht ist und dazu auch noch unterhält. Fortsetzung, wo bleibst du?

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 30.11.2013
Der 3. Teil der eigentlich ja schon 8-teiligen Filmreihe, führt dem Zuschauer vor Augen, wie schnell man älter wird. So haben die Darsteller des Filmes allesamt einen gewaltigen Sprung gemacht. Und mit Ihnen ist auch der verfilmte Stoff erwachsener geworden. "Der Gefangene von Askaban" ist gelungen. Er ist komplexer als die Vorgänger und führt schon wieder neue Charaktere ein, die auch zur Verwirrung beitragen können. Spätestens jetzt wird auch klar: Alle Teile ergeben ein Ganzes. Es ist sinnlos, sich nur wenige Episoden oder diese auch noch durcheinander anzusehen, dann erfährt man das Ende nicht und zu viele Fragen bleiben unbeantwortet. Und Fragen wirft dieser Teil genug auf. Auch, warum die Macher Drehorte und Kulissen verändert haben, bzw. die "Peitschende Weide" verpflanzt haben. Das mag unbedeutend erscheinen, aber gerade die kleinsten Zuschauer sind nicht zu unterschätzen. Die bemerken solche Änderungen, die ein wenig schade sind. Alles in Allem gefällt mir dieser dritte Teil wieder besser und macht auch Lust auf mehr - Allein gesehen macht dieser Film sowieso nicht ganz so viel Sinn.

Fazit: Temporeiche Kinderbuchverfilmung, die alles besitzt: Spannung, Humor, Abenteuer, Grusel, Fantasy und das grundlegende Thema Freundschaft. Zubereitet mit tollen Spezialeffekten, deren Qualität sich noch mal verbessert hat.

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und der Stein der Weisen

Eine Reise jenseits deiner Phantasie.
Fantasy, Kids

Harry Potter und der Stein der Weisen

Eine Reise jenseits deiner Phantasie.
Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 17.11.2013
Ich gebe zu, ich war zu voreingenommen. Der Rummel, der seinerzeit um Harry Potter veranstaltet wurde erschien mir affig und "von oben gesteuert", nämlich von den Buchverlagen und Verleihfirmen. Nachts um 12 vor der Buchhandlung stehen? Wozu? Zudem erschienen die ersten Potter Filme zeitgleich mit dem "Herrn der Ringe" und bargen Elemente, die mir abgekupfert erschienen.
Doch nun, nachdem die Reihe vollständig ist und zudem die Weihnachtszeit beginnt, werde ich mich den Streifen widmen.

Der erste Teil liegt nun hinter mir und ich muß sagen: Ein perfekter Kinder- und Weihnachtsfilm. Was sich J.K. Rowling da ausgedacht hat, erforderte von ihr enorme Fantasie und das Wissen um verschiedenste Sagen und Mythologien. Davon lässt sie jede Menge in ihre Geschichten einfließen. Teil 1 ist eine gute Mischung aus Abenteuer, Fantasy, Humor und etwas Grusel. Kinder lieben so etwas. Als Erwachsener ist es schon etwas schwerer, den Film gerecht zu bewerten, da wir nicht gerade zur Zielgruppe gehören und uns das teilweise alberne (aber kindgerechte) Overacting stört. Ich finde, der Film hat viele Inhalte, denen auch nicht immer leicht zu folgen ist. Andererseits ist er auch kindlich naiv gestrickt und bietet den erwachsenen (und namhaften) Darstellern zu wenig Spielraum. Teil 1 hat dafür viele liebevolle Details, wie z.B. die bewegten Gemälde und mehr oder minder gelungene Schauwerte. Alles in allem ein schöner Auftakt in eine 7 teilige Serie, die das Kunststück vollbracht hat, die Hauptdarsteller nicht zu ersetzen, sondern sie mit ihren jungen Fans altern zu lassen.

Fazit: Gelungener Kinderfilm, der eine Mischung aus Bekanntem und der fantasievollen Gedankenwelt der Buchautorin beeinhaltet. In wie weit "Harry Potter und der Stein der Weisen" die Vorlage trifft? - Zu meiner Schande: Ich habe sie nie gelesen.

ungeprüfte Kritik

Guilty of Romance

18+ Spielfilm, Drama

Guilty of Romance

18+ Spielfilm, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 16.11.2013
Sion Sono, der Meister des Abgründigen, hat wieder erbarmungslos zugeschlagen. Seine Filme sind für Kenner, keinesfalls darf man hier japanischen Mainstream erwarten, oder gar Japanhorror im Stile von "Ring". Vermuten könnte man einen "Pink Eiga", also einen Softsex Film. Aber auch diese Erwartung ist völlig falsch. Wem also das Stigma "Arthouse" ein Dorn im Auge ist, der sollte einen weiten Bogen um diesen Film machen.

Zur Unterhaltung dienen seine, auf Festivals oft ausgezeichneten, Werke nicht. Sie führen eher dorthin, wohin man eigentlich gar nicht will, aber sich der Faszination nicht entziehen kann: In die dunkelsten Tiefen der menschlichen Seele. Was hier den Zuschauern, aber vor allem auch den Protagonisten wieder zugemutet wird, möchte man am liebsten als Fantasie abtun. Ist es fürchterlicherweise aber wohl nicht.

Am Anfang findet man eine Leiche. Die ist aber in einem desolaten Zustand. Und hier setzt der Realismus des Regisseurs brutal an. Leichenfund? Das deutsche, durch den sonntäglichen "Tatort" abgehärtete, Puplikum kann das nicht schrecken, oder? Weit gefehlt. Wir sehen nicht allzu viel, aber wenn, dann ist es eklig. Wir hören die Fliegen, sehen die Fäulnis und die intensive Darstellung lässt uns beinahe die Verwesung riechen. Wir wollen raus aus dem Gebäude, nicht bei den Ermittlern sein...Für Sions Filme benötigt man einen starken Magen. Er schont auch seine fantastischen Darsteller nicht und zeigt sie, ungewöhnlich für "normale" japanische Filme, in völliger Nacktheit in expliziten Situationen. Erzählt wird aus dem Leben eines Pärchens. Sexuelle Frustration und Alltagslangeweile, beliebtes Grundthema bei Sion, werden erneut zum Thema gemacht. Die treue und mit ihrer Aufgabe als Hausfrau unzufriedene Izumi (fantastisch: Meguri Kagurasaka) will ihrem öden Leben etwas Abwechselung verschaffen, doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihr und so rutscht sie per Zufall ab in den Untergrund, bestehend aus Pornografie und Prostitution. Die gezeigten Bilder gehen an die Substanz, der Wandel von der biederen Hausfrau zur hemmungslosen aber zerbrochenen Hure könnte glaubwürdiger nicht sein. Eine Glanzleistung. Und dennoch ist der Film mannigfaltig und nicht einfach zu deuten und verdammt schwer verdaulich. Will er tatsächlich sagen: Wärst du bloß mit deinem Leben zufrieden gewesen...? "Guilty of Romance" lässt einen mit einem dicken Kloß im Hals und vielleicht sogar mit Schuldgefühlen zurück.
Mit Sicherheit nicht Sions bester Film, aber doch wieder ein intensives Erlebnis, auf das man aber vorbereitet sein sollte.

ungeprüfte Kritik

Hugo Cabret

Entschlüssele das Geheimnis.
Fantasy, Drama

Hugo Cabret

Entschlüssele das Geheimnis.
Fantasy, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 11.11.2013
Wenn ein so anspruchsvoller wie kontroverser Filmemacher wie Martin Scorcese ( Taxi Driver, Die letzte Versuchung Christi u.v.m) einen Kinderfilm inszeniert, dann ist Skepsis angesagt. Und in der Tat ist "Hugo Cabret" aus der Reihe fallend, andersartig und zugleich doch vertraut. Er weckt in seinen ersten Sequenzen spontan Erinnerungen an "Harry Potter" und "die fabelhafte Welt der Amelie". Tatsächlich könnte man glauben, deren Regisseur Jean Paul Jeunet habe auch diesen Film auf Celluloid gebannt. Er hat nämlich ähnlich verspielte Kameraeinfälle und auch einige Schrullen zu bieten. Erst nach und nach zeigt sich, dass dies gar kein reinrassiger Kinderfilm ist und die vermeintliche Hauptfigur nur Mittel zum Zweck, um den eigentlichen Star, den tatsächlich realen Filmmagier Georges Méliès, zu ehren und ihm eine Hommage zuteil werden zu lassen. Aber nicht nur ihm, sondern den Anfängen des Kinos im Allgemeinen, was sich in kurzen Ausschnitten von Buster Keaton Filmen und Szenen von Harold Lloyd widerspiegelt.

Martin Scorcese ist ein wirkliches Kinomärchen gelungen, dass natürlich wieder extrem viel Anspruch hat...und deshalb für Kinder nur bedingt geeignet ist. Die Geschichte ist liebevoll umgesetzt, spannend, in Teilen sogar unheimlich und die Albtraumsequenz ist gar ein wenig verstörend. Sacha Baron Cohen, eigentlich als Blödelbarde "Murat" verschrieen, überrascht und zeigt uns in seiner Rolle als strenger Bahnhofsvorsteher, dass er völlig unterschätzt wird.

Der ganze Film verströmt weihnachtlichen Zauber, wirkt aber etwas zu lang und spaßfrei, um wirklich zu 100% zünden zu können. Ihn "unbedingt" ein zweites Mal sehen muss man nicht, aber er verdient ohne weiteres seine Lorbeeren und ist vor allem eines: Schön anzusehen.

Fazit: Hochkarätig besetzt! - Eine Verbeugung vor den Pionieren des Kinos, ohne die dieser (und alle anderen Filme) nie zustande gekommen wäre. Verpackt in eine kindgerechte Handlung, die etwas überambitioniert ist und so manchen Junior überfordern könnte. Die kinobegeisterten Eltern wissen sicher eher damit etwas anzufangen.

ungeprüfte Kritik

The Tall Man

Angst hat viele Gesichter.
Horror, Thriller

The Tall Man

Angst hat viele Gesichter.
Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 21.10.2013
Eigentlich wollte ich den Film zunächst nicht ausleihen. Ein weiterer Horrorstreifen alá "Darkness Falls", "Candyman" oder dergleichen schien mir ziemlich sicher. Jedoch wunderte ich mich, dass Jessica Biel erneut in einem klischeehaften Genrefilm mitwirken würde. Damals war es ihr Durchbruch, die Neuverfilmung des "Texas Chainsaw Massacre" - Doch völlig falsch, weit gefehlt, voll daneben, verkehrt eingeschätzt. Am besten wäre, man weiß gar nichts über den Streifen, dann überrascht er völlig! Dies ist kein Horrorfilm im erwarteten Sinne, sonderen ein Thriller, wie es ihn lange nicht mehr gab. Ruhig, langsam im Spannungsaufbau mit einer Wendung, die eigentlich niemand vorhersehen sollen könnte. Und mehr sei zur Story auf keinen Fall verraten. Eine überragende Jessica Biel spielt sie alle an die Wand. Dieser Film ist zu Unrecht völlig unbekannt, denn hätte man ihn beworben mit Worten wie "Die größte Überraschung seit Sixth Sense!", dann wäre der Filmliebhaber eher auf ihn aufmerksam geworden. Was ihn den 5. Stern kostet, ist allerdings, das es ruhig ein wenig spannender hätte zugehen können. Das Drehbuch allerdings ist, vom Grundsatz her, genial und andersartig, auch wenn es Ungereimtheiten gibt...genannt sei hier das Aussteigen aus dem Fond eines Polizeiwagens...in den USA eigentlich nicht möglich...aber man könnte sich noch mit einer deaktivierten Türsicherung rausreden. Also: Nicht kleinlich sein, bei den Details.

Fazit: Völlig überraschender Psychothriller, der auf eine falsche Fährte lockt und nach dem eigentlich erwarteten Ende noch einen draufsetzt. Unbedingt sehenswert für alle, die sich an genau den erwarteten Horrorschinken satt gesehen haben und nun etwas wirklich anderes zu sehen bekommen.

Technik: Die Bluray machte meinem Beamer in hell/dunkel Passagen schwer zu schaffen. Da haute etwas nicht so recht hin...

ungeprüfte Kritik