Kritiken von "Pumpkineater"

Halo - Staffel 1

Serie, Science-Fiction

Halo - Staffel 1

Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 16.10.2023
Wir schreiben das Jahr 2552... und die Menschheit fährt immer noch Chevrolet Tahoe und Cadillac Escalade.

"Halo" ist unecht, ohne Tiefe, charakterlos, langweilig und aalglatt. Ein weiterer Vertreter der heutigen Filmkultur, der für die Zielgruppe der streamenden Massen aus dem Boden gestampft wurde, ohne Rücksicht auf bzw. jegliches Verständnis für die Vorlage. Bereits die erste Episode, die dermaßen plaktiv politisch korrekt jede Etnie dieser Welt beinhaltet, ist nichts weiter als eine Soap Opera, in der stets und ständig die dicke Moralkeule geschwungen wird. Die kurzen Actionszenen zu Beginn, die neben teilweise schlechter Animation auch dicke Logikfehler enthalten, täuschen darüber nicht hinweg. Schon kurz darauf sitzt der Master Chief beim Dinner mit einem Kind und lässt sich von diesem Vorhaltungen machen.

Die austauschbaren Darsteller spielen mehr bemüht als gekonnt. Viele Kulissen erscheinen detailarm, künstlich und steril. Die Kostüme der Kolonisten sind lächerlich, Mad Max-Cosplay aus dem Gucci-Katalog. Selbst die Spartan-Rüstungen wirken in manchen Einstellungen wie von aliexpress. Dass der Master Chief permanent plappert, kann ich noch verschmerzen, nicht aber, dass er seinen Helm abnimmt. Was zum Teufel soll das? Als Halo-Spieler der ersten Stunde ist das ein absolutes No-Go für mich, davon mal abgesehen, dass John unter dem Helm als Darsteller aus "Love After Lockup" durchgehen würde.

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What the Waters Left Behind 2 - Scars

Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 15.10.2023
Da es sich hier um Teil 2 handelt, muss es offensichtlich ein Prequel geben. Da ich dieses nicht kenne, kann ich sagen, dass "Scars" auch so funktioniert. Und das m. M. nach erstaunlich gut. Denn das Backwood-Thema ist eigentlich schon sehr ausgereizt, und auch die Story lässt sich in diesem Genre meist grob voraussehen. Hier aber eben nur grob. Es gibt durchaus Elemente, die "Scars" etwas von ähnlichen Produktionen abheben. Dazu zählen die ein odere andere Wendung, insbesondere zum Ende, die recht interessanten Figuren, die rockige Musik sowie der Schauplatz, der tatsächlich existiert.

Leider ist der Film ziemlich kurz. Nach nur 73 Minuten kam bereits der Abspann. Schade. Auch fand ich Ablauf und Darstellung insgesamt relativ harmlos, von der eigentlichen Thematik natürlich abgesehen. Dennoch ist "Scars" eine willkommene Abwechslung zum eher seichten Hollywood-Mischmasch der heutigen Zeit.

3,3 von 5 salzigen Ruinen

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Project Wolf Hunting

Action, Thriller, 18+ Spielfilm

Project Wolf Hunting

Action, Thriller, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 15.10.2023
Solide Schlachtplatte aus Süd-Korea. Gore-Fans wissen, dass bei solchen Produktionen nicht unbedingt oscar-reife Geschichten oder Schauspielleistungen zu erwarten sind. Wem das klar ist, bekommt ein überaus brutal inszeniertes Gemetzel auf hoher See serviert, bei dem sich fiese Gangster, Polizisten und ein scheinbar unbesiegbarer Übermensch gegenseitig massakrieren. Dabei spritzt soviel Kunstblut, wie man es selten erlebt hat. Allerdings hätte man den Filmemachern vorher besser verraten sollen, dass menschliches Blut eine andere Konsistenz als Wein hat.

Naja, es gibt noch weitere Dinge in Handlung und Spiel, die etwas negativ auffallen, aber bei solchen Streifen kommt es darauf nicht wirklich an. Hier steht eigentlich nur die schonungslose Gewalt im Vordergrund und deren exzessive Darstellung. Und das ist den Koreanern ziemlich gut gelungen, sofern man den Film wie gesagt nicht übermäßig ernst nimmt.

Dass wir in unseren Heimkinos überhaupt in diesen Genuss kommen können, ist Capelight zu verdanken, die sich nach verweigerter FSK-Freigabe mit Erfolg an die Juristenkommission der SPIO wandte, statt den Film einfach zensiert/gekürzt 'rauszubringen. Danke dafür!

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EO

Drama

EO

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 15.10.2023
Ein in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Film. Geschichte, Bilder, Musik, Darsteller..... alles ziemlich unkonventionell. Thematisch geht es um "Liebe zur Natur", wie es eine Einblendung am Ende des Films besagt. Genauer gesagt um Tiere, hier stellvertretend durch EO den Esel verkörpert, und deren Beziehung zum Menschen.

Im Grunde begleitet man als Zuschauer EO bei seiner unfreiwilligen Odyssee, bei der das Tier in die Hände verschiedener Leute gerät, von denen bei weitem nicht alle ein friedfertiges, intelligentes und liebenswertes Lebewesen in dem Esel erkennen. So gibt es durchaus Szenen, die wirklich traurig sind und auf erschreckende Weise daran erinnern, wie wir seit jeher mit unserer Umwelt umgehen.

Der Film beinhaltet viele tolle Landschaftsaufnahmen, aber auch einige etwas surreal wirkende Anteile, deren Bedeutung auf Anhieb nicht ganz klar erscheint. Das lässt Raum für Interpretationen. Herausragend ist auch die Arbeit mit der Kamera, die vielfältige Perspektiven liefert. Aufgrund der fehlenden deutschen Synchro und der insgesamt gemächlichen und eigenwilligen Inszenierung, bei der viel Symbolik zum Einsatz kommt, ist "EO" aber nichts für jedermann. Für Esel-Fans wie mich jedoch absolut empfehlenswert.

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Nomadland

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 03.10.2023
Was soll ich sagen.... mir fehlen ein wenig die Worte, denn "Nomadland" ist dermaßen facettenreich und vielschichtig, dass 1500 Zeichen kaum ausreichen, um den Film inhaltlich zu beschreiben. Denn hintergründig geht es um viel mehr als Obdach- bzw. Wohungslosigkeit. Bereits diese Thematik ist nicht ohne. Allerdings wird hier deutlich, dass diese oft ein Symptom einer systemischen Krankheit ist, an der heutzutage nicht nur die "größte Nation der Welt" leidet.

Abseits des Kerns ist der Film wirklich sehr schön. Es gibt viele atemberaubende Landschaftsaufnahmen, die von toller Instrumentalmusik untermalt werden. Dem gegenüber stehen mehr oder weniger banalen Szenen aus heruntergekommenen Provinzkäffern, abgelegenen Tankstellen, riesigen Industriehallen und zweitklassigen Burger-Buden. Derartige Kontraste weiß "Nomandland" auch emotional zu vermitteln, denn im Gegensatz zur Van-Life-Romantik, die auf Social Media & Co. von Freude, Freiheit, Abenteuerspaß und Reiselust geprägt ist, gibt es in Wahrheit auch Einsamkeit, Abhängigkeit, Verzicht, Gefahren sowie Unrast, Flucht, Ängste und soziales Unvermögen.

Man sollte sich allerdings im Klaren darüber sein, dass es sich hier nicht um ein klassisches Hollywood-Roadmovie handelt. Wer also bewaffnet mit Popcorn und Bier einen seichten Filmabend mit den Kumpels plant, ist hier falsch.

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Nobody

Unterschätze niemals einen Nobody.
Action

Nobody

Unterschätze niemals einen Nobody.
Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 01.10.2023
Meine Empfehlung: Hirn auf Schleichfahrt stellen, einfach nur zuhören und -sehen sowie tiefere Gedanken zum Sinn des Ganzen vermeiden. Dann wird's recht kurzweilig und unterhaltsam. Sofern man "John Wick", "The Equalizer" oder auch "Jack Reacher" kennt, kann man sich "Nobody" andererseits auch sparen.

Zur Story muss man nicht viel sagen, die passt auf eine Briefmarke. Zum Thema Logik ließe sich hingegen ein Aufsatz schreiben. Darüber hinaus wirkt der Hauptdarsteller recht unpassend. Ein 3-Tage-Bart allein macht halt noch keinen Bad Ass. Noch krasser sieht's bei der deutschen Synchronstimme aus. Sollte sich hier jemand an Data aus Star Trek oder Louis de Funès erinnert gefühlt haben, so war das kein Zufall. Der Sprecher war derselbe. Lediglich die musikalischen Einlagen konnten wirklich überzeugen.

Weiterhin fiel (mir) auf, das "Nobody" in Anbetracht der Freigabe für Jugendliche ziemlich brutal ausfällt. Es gibt viele heftige Szenen, einen hohen Bodycount und so einige Nahaufnahmen, die nicht ohne sind. Wenn ich da z. B. an "Punisher: War Zone" denke, der an die SPIO ging, erschließt sich mir diese Tatsache nicht ganz. Was soll's.

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Tulsa King - Staffel 1

Serie, Krimi, Drama

Tulsa King - Staffel 1

Serie, Krimi, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 17.09.2023
Man stelle sich vor, ein Fremder kommt in ein Geschäft, schlägt den Wachmann nieder und erpresst den Inhaber um Schutzgeld. Wenig später sind beide dann mehr oder weniger Teil seiner Crew, die loszieht, um eine Bikergang zu vermöbeln.
Oder wie wäre es mit einem besorgten Vater, der seinen Sohn wütend aus dem Haus schmeißt, weil dieser für einen Gangster arbeitet, nur um sich unmittelbar danach ebenfalls dessen Truppe anzuschließen, um eben jene Biker plattzumachen?

Klingt das auch nur annähernd plausibel? Nein. Leider ist "Tulsa King" voll von diesem Unsinn. Sly bzw. dessen Rolle ist quasi das Zentrum des Universums, um das sich alles und jeder dreht. Sogar mal eben eine Bundesagentin, die sich in Opa Sylvester verguckt, nachdem er sie mit in die lokale Nacktbar (!) genommen und anschließend vernascht hat.

Schon die ersten Episoden sind überwiegend recht langweilig und banal. Kein gutes Zeichen. Das ständige Zupfen von Stallone an seinen Klamotten nervt genauso wie das treudoofe Sidekick-/Protegé-Element der Geschichte. Dazu kommt die schelmisch-humorige Darstellung von Mafiosi und organisierter Kriminalität, die äußerst fragwürdig ist und fast schon wie aus einem Videospiel wirkt. Nach dem Motto: Konsequenzen gibt es nicht.

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Lovelace

Linda Lovelace - Pornostar.
Drama

Lovelace

Linda Lovelace - Pornostar.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 15.09.2023
Sowohl als Biopic als auch Blick hinter die Kulissen des (damaligen) Business fällt "Lovelace" äußerst zurückhaltend und zugeknöpft aus, um nicht zu sagen verklemmt und prüde. Bereits die diversen Kurzbiografien im Web über Linda lesen sich deutlich ausführlicher und detailreicher sowie ehrlicher und schockierender. Viele Vorkommnisse werden im Film hingegen nur angedeutet bzw. beiläufig und oberflächlich dargestellt. Dies wird weder dem Zeitgeist gerecht, noch trägt es zur Atmosphäre bei. Alles in allem machte der Streifen, der offenbar mehr auf Massenkompatibilität als auf Genauigkeit setzt, einen ziemlich sterilen Eindruck auf mich. Das erklärt vermutlich auch die kommerziell-freundliche Altersfreigabe. Dazu kamen die zeitlichen Sprünge in der Erzählung, die ich als unnütz und störend empfand.

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The Red Book Ritual

Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 15.09.2023
"The Red Book Ritual" besteht aus 5 Kurzfilmen, die untereinander in keiner Verbindung stehen, jedoch in einer Art Rahmenhandlung eingebettet sind. Diese hätte man sich allerdings sparen können, denn sowohl inhaltlich als auch spielerisch fällt das Drumherum ziemlich kitschig, infantil und dilettantisch aus.

Die einzelnen Shorts sind hingegen ganz okay bis sehr gut, wobei hier natürlich (ebenfalls) der persönliche Geschmack entscheidet. Meine Wertung lautet wie folgt:

Der Streuner: 3,4 Sterne
Das Kind: 3,7 Sterne
Nase, Nase, Nase, Augen: 2,4 Sterne
Loslassen: 4 Sterne
Die Sekte: 3,2 Sterne

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Evil Dead Rise

Mami liebt dich zu Tode.
Horror, 18+ Spielfilm

Evil Dead Rise

Mami liebt dich zu Tode.
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 03.09.2023
Tausche olle Waldhütte in der Einöde gegen baufälligen Wohnkomplex in der Stadt!
Mal abgesehen von der kurzen Einleitung des Films, welche eigentlich das vorweggenommene Ende ist, bricht "Evil Dead Rise" also schon einmal mit Tradition des abgelegenen Schauplatzes in der Natur. Einerseits schade, andererseits aber auch sehr willkommen. Bei der Story hingegen bleibt im Grunde genommen alles beim Altem: nachdem unwissentlich die Beschwörung des Bösen aus dem Buch der Toten erfolgt ist, verwandelt die unheilige Kraft sowohl Mensch als auch Umwelt in nahezu unzerstörbare Tötungsmaschinen.

Dabei wird an visuellen Extremen nicht gespart. Es fließt kubikmeterweise Blut, Körperteile fliegen durch die Gegend, Leiber werden verbrannt, aufgespießt oder verschmelzen zu einer bizarren, monströsen Kreatur. Für mich als Gore-Fan schon ziemlich unterhaltsam, insbesondere weil die Effekte wirklich modern und überzeugend wirken.

Zum Finale hin brach der Film thematisch dann leider ein wenig ab, in Richtung ordinärer Zombie-Streifen, was ich etwas schade und unpassend empfand. Zudem wurde auch nicht auf die typische Rächer-Attitüde verzichtet, in der die Protagonistin unbedingt noch kurz innehalten muss, um vor dem obligatorischen Todesstoß noch einen peinlichen Rambo-Spruch loszulassen.

Trotzdem ein insgesamt guter Vertreter des Genres und eine durchaus gelungene Neuinterpretation mit vielen Anspielungen auf den Klassiker von 1981.

3,4 von 5 Augäpfeln.

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The Toll Man

Horror, Thriller

The Toll Man

Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 13.08.2023
Einmal mehr: gute Idee, schlechte Umsetzung! Zunächst einmal ist die Einleitung mit knapp 30 Minuten viel zu lang, insbesondere bei einem Film mit nur rund 70 Minuten Laufzeit. Was dann folgt, ist ein buntes Gemenge aus verschiedenen Inhalten moderner Horrorfilme, bevor es zum Finale dann zu einem Plottwist kommt, der zwar durchaus überraschend ist, aber ziemlich abgehackt und unpassend wirkt. Die meisten Szenen (im Hauptteil) wirken sehr komprimiert und wie im Schnelldurchlauf. Somit fehlt dem Film an Tiefe. Außerdem ist die Qualität der Dialoge und Schauspieler eher durchwachsen. So schnell wie der Film zu Ende war, so schnell war er aus dem Gedächtnis.

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Kursk

Niemand hat eine Ewigkeit.
Drama

Kursk

Niemand hat eine Ewigkeit.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 11.08.2023
Wenn jemand gezwungen ist, mit einer brennenden Fackel durch ein Meer von Benzin zu schwimmen, ist nicht dir Frage, ob etwas passiert, sondern wann. Aufgrund dessen war der Untergang der Kursk kein Unglück, es war grob fahrlässige Tötung. Begangen von einem Regime, das sowohl moralisch als auch materiell komplett verrottet ist. Dies beweist nicht nur das Geschehen vor und während der Havarie, sondern auch danach. So gab es beispielsweise nie irgendwelche wesentlichen Konsequenzen in den Reihen der Verantwortlichen.

Was wirklich an Bord der Kursk geschehen ist, kann niemand zu 100% sagen, denn schließlich gab es keine Überlebenden. Aber viele der im Film rekonstruierten Szenarien entsprechen dem, was unabhängige Untersuchungen aufgezeigt haben. Auch deshalb wirkt das Werk von Regisseur Vinterberg so überzeugend, beklemmend und erschütternd. Natürlich tragen so manche inszenatorischen Spannungsbögen sowie die vielen guten Schauspieler ebenso dazu bei, z. B. Matthias Schoenaerts.

Der Untergang der Kurs war nur eine von vielen Tragödien, die im Namen von Nationalismus und Militärprestige zahlreichen Menschen, die sich in den Dienst ihres Vaterlandes gestellt hatten, das Leben gekostet hat. Und nicht nur deren Angehörige sind davon bis heute betroffen. In Gewässern rund um den Globus liegen immer noch Atom-U-Bootwracks auf Grund, deren Reaktoren oder Nukleartorpedos sich mit der Zeit immer weiter zersetzen.

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Die Jagd

Eine Lüge verändert alles.
Drama

Die Jagd

Eine Lüge verändert alles.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 03.08.2023
Es braucht nicht viel, um jemanden in Verruf oder ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. Das geht hin bis zur Vernichtung einer kompletten Existenz. Und obwohl in jedem Rechtsstaat die Unschuldsvermutung zu gelten hat, gibt es genügend Nährboden für empörte Gutmenschen, übereifrige Experten und unwissende Mitläufer jeglicher Coleur, wenn z. B. der Vorwurf Missbrauch im Raum steht. Nicht selten wird der angebliche Täter dann umgehend vorverurteilt, geächtet, boykottiert, ausgestoßen. Dabei schrecken die selbsternannten Ankläger vor nichts zurück und werden zum Teil sogar selbst zu Tätern.

"Die Jagd" nimmt solche Umstände eindrucksvoll in den Fokus und zeigt sehr wirkungsvoll, wie das wahre Opfer einer Hetzkampagne insbesondere in kleineren Gemeinden zu leiden hat. Dabei ist der Film durchaus optimistisch, denn im wahren Leben enden solche Intrigen oftmals in einer Katastrophe. Das skandinavische Flair und die tolle Musik stehen eigentlich im Gegensatz zu diesem Thema, unterstreichen aber die Klasse der gesamten Inszenierung. Mads Mikkelsen tritt dabei wie immer überaus souverän auf, aber auch seine Kollegen/innen machen einen super Job, allen voran die kleine Annika Wedderkopp.

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Infinity Pool

Thriller, Horror, 18+ Spielfilm

Infinity Pool

Thriller, Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 31.07.2023
Kurz gesagt: der Film ist ganz gut. Jetzt das große Aber: wäre der Streifen nicht mit dem bekannten Namen Cronenberg verbunden, auch wenn es sich hier nicht um den Altmeister David Cronenberg handelt, sondern dessen Sohn Brandon, wäre er höchstwahrscheinlich weniger populär.

Inhaltlich passt "Infinity Pool" kaum in (nur) ein klassisches Filmgenre. Die Thematik ist sehr eigenwillig und unkonventionell umgesetzt worden. Viele mysteriöse sowie brutale und blutige Szenen bilden vor dem Hintergrund einer sonnigen, luxuriösen Ferienanlage für Touristen einen starken Kontrast. Meiner Meinung nach ist die Story selbst dennoch am ehesten im Bereich gesellschaftskritische Science-Fiction anzusiedeln. Technik und Präsentation fand ich genauso gut wie die schauspielerischen Leistungen. Ebenfalls die deutsche Synchro ist prima, gerade im Fall von Gabi.

Aber irgendwie fehlte mir etwas. Das Ende kam zu plötzlich, zu abrupt und war mir ein wenig zu offen. Auch hätte ich mir mehr Details zu den Figuren, dessen Hintergünde und Motive gewünscht. Daher reicht es in meinen Augen "nur" für 3 Sterne; allerdings ist "gewöhnlich" hier alles andere als zutreffend.

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Streuner

Unterwegs mit Hundeaugen.
Dokumentation

Streuner

Unterwegs mit Hundeaugen.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 22.07.2023
"Streuner" gibt Einblick in das Leben von Hunden, die auf sich allein gestellt in einer Welt erschaffen von Menschen für Menschen ein ebenso gefährliches wie tristes (Über-)Leben bestreiten. Die meisten Zweibeiner, denen sie dabei begegnen, reagieren bestenfalls gleichgültig. Nur die wenigsten helfen, kümmern sich oder reagieren überhaupt. Oftmals sind es dabei die Personen, welche selbst am sozialen Abgrund stehen. So traurig der Inhalt, so beschämend die Tatsache, dass solche Dokumentationen in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich/nötig sind.

Der Film wurde bemerkenswerterweise fast durchgehend auf Augenhöhe der Tiere gedreht und kommt ohne Erzählerstimmen aus. Nur manchmal kommen Leute ins Bild und zu Wort. Dabei ergeben sich sehr aufschlussreiche Momente. Am bezeichnendsten empfand ich die Szene, in der zwei Hunde zwei Knochen in einem Abfallhaufen finden und ein Mitarbeiter der Müllabfuhr einen der beiden Hunde verächtlich anschreit, warum er nicht teilen würde, während dieser versucht, beide Knochen wegzuschleppen. Tja, warum nicht teilen?! Eine gute Frage, Mensch!

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Bring Out the Fear

Walk Into Your Nightmares
Horror, 18+ Spielfilm

Bring Out the Fear

Walk Into Your Nightmares
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 22.07.2023
Endlich mal wieder was Spannendes! Mit übernatürlichen, gruseligen Vorgängen in der Natur, für die es offensichtlich weder Verursacher noch sonstige Erklärung gibt, trifft dieser Film genau meinen Nerv. Keine Gummi-Monster , keine CGI-Exzesse, keine dummen Teenies, die hysterisch herumstolpern, keine öde Nebenstory oder langatmige Einleitung. Nur insgesamt drei Schauspieler, ein Wald und jede Menge Atmosphäre. Fast schon automatisch kamen dabei teilweise Gedanken an "Blair Witch Project" und "Blair Witch" auf. Allerding ist "Bring Out The Fear" kein Found-Footage-Film. Auch rücken hier deutlich mehr der Mensch und dessen Abgründe in den Vordergrund, als bei ähnlichen Produktionen. Was ebenfalls sehr positiv auffällt, sind die glaubwürdigen Dialoge und realitischen Handlungen der Akteure. Gerade deshalb wirkte der Film trotz hohem Mystery-Anteil überaus klar und greifbar sowie packend und intensiv. Echt klasse!

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Leave No Trace

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 14.07.2023
Toller Film über ein ernstes Thema. Weit weniger populär als z. B. "Nomadland", aber mit Sicherheit nicht schlechter. "Leave No Trace" ist eine Art Roadtrip, jedoch ohne Road, Abenteuer oder Romantik. Stattdessen ist der Weg das Ziel. Und die Isolation. Gezwungermaßen. Doch was für den einen der einzige Ausweg aus der erdrückenden Enge einer modernen Gesellschaft ist, bedeutet für andere eine ständige innerliche Zerreißprobe.

Die Geschichte ist sehr traurig und aufwühlend. Und irgendwann fängt man als Zuschauer unweigerlich an, sowohl zu verurteilen als auch Verständnis/Mitleid zu haben. Insofern ist der Film schon sehr ergreifend und daher absolut sehenswert.

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The Dry - Die Lügen der Vergangenheit

Die Verfilmung des australischen Bestsellers 'Hitze' von Jane Harper.
Drama, Krimi

The Dry - Die Lügen der Vergangenheit

Die Verfilmung des australischen Bestsellers 'Hitze' von Jane Harper.
Drama, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 14.07.2023
Eric Bana zählt zu meinen Lieblingsschauspielern, da er stets eine gewisse Coolness ausstrahlt, ohne dabei arrogant oder prollig zu wirken. Zum Teil liegt das auch an seiner prägnanten deutschen Stamm-Synchronstimme (Benjamin Völz). In "The Dry" kommt beides erneut zusammen. In diesem australischen Krimi spielt Bana einen Großstadt-Cop, der in seiner alten Heimat im Outback mehr oder weniger unfreiwillig auf einen Mordfall stößt, der für alle gelöst zu sein scheint, es jedoch nicht ist. Nicht nur die persönliche Verbindung zu Ort und Menschen, sondern auch seine eigene mutmaßliche Verwicklung in ein weit zurückliegendes Unglück treiben den Ermittler dabei an immer weiter an, dort zu bohren, wo es wehtut.

Das Setting abseits urbaner Metropolen ist sehr willkommen und bietet neben Kleinstadt- und Naturkulissen ein gewisses sommerliches, leichtes Flair, das eigentlich so gar nicht zur dramatischen Story passen mag, damit aber aus ähnlichen Produktionen heraussticht. Zudem wurden die zeitlichen Rückblicke bzw. Nebenstränge der Handlung sehr gut in den Fluss eingearbeitet, sodass Stück für Stück der Aha-Moment zum Finale aufgebaut wird. Spannend, unterhaltsam, gelungen.

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Bliss - Trip in die Hölle

Horror, 18+ Spielfilm

Bliss - Trip in die Hölle

Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 14.07.2023
"Bliss" ist sowohl Indie-Produktion als auch eine Art Experimentalfilm. Gewöhnliche Hollywood-Maßstäbe anzulegen, ist hier fehl am Platz. Wem das klar ist, den erwartet eine rauschhafte Achterbahnfahrt durch eine Welt voller Sex, Drogen und Blut. Die Mischung aus intensiven Bildern und Klängen lässt die abgefahrene Geschichte beinahe schon zur Nebensache werden und wirkt dabei auf eine gewisse Art künstlerisch. Was das angeht, hat mich "Bliss" fasziniert und nachhaltig beeindruckt.

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Ich seh, ich seh

Drama, Horror

Ich seh, ich seh

Drama, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 14.07.2023
Deutschsprachige Filme/Serien sind meistens nicht mein Fall. Aber "Ich seh, ich seh" ist so gut und originell gemacht, dass sogar ein US-amerikanisches Remake folgte. Die sehr raffinierte, aber auch drastische Geschichte wird in klaren, manchmal etwas nüchtern wirkenden Bildern erzählt, die nur wenige brutale Szenen beinhalten, aber immer mehr Unbehagen und Beklemmung erzeugen. Und wie perfekt die beiden Zwillingsbrüder dabei agieren, lässt beinahe vergessen, dass es Kinder sind. Das Ende ändert nochmal alles. Eine herausragende Leistung, sowohl vor als auch hinter der Kamera.

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Tears of Kali

The Dark Side of New Age
18+ Spielfilm, Horror, Deutscher Film

Tears of Kali

The Dark Side of New Age
18+ Spielfilm, Horror, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 14.07.2023
Für einen Amateurfilm gar nicht so grausam. Jedenfalls seriöser als die meisten Streifen von Ittenbach und Konsorten. Schauspielerisch und inhaltlich fand ich die "Devi" am stärksten, während "Shakti" wirklich extrem laienhaft wirkt. Zudem hat diese Episode den gravierenden technischen Mangel, dass man akustisch kaum etwas versteht. Naja, alles in allem vermutlich nur empfehlenswert für eingefleischte Fans dieses Genres.

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Nightsiren

Thriller, Horror

Nightsiren

Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 12.07.2023
Ich war doch recht enttäuscht, nachdem ich den Film gesehen hatte, denn thematisch hat die Story nur am Rande etwas mit Hexen zu. Auch würde ich "Nightsiren" keineswegs als Horrorfilm beschreiben. Sowohl Cover als auch einige reißerischen Beschreibungen im Web übertreiben hier stark.
Ja, es gibt einen Touch Mystery, aber im Grunde genommen geht es darum, wie in mutmaßlich zivilisierten und aufgeklärten Gesellschaften noch immer Aberglaube, falsche Moral, Heuchelei und Engstirnigkeit vorherrschen sowie Ausgrenzung, Vorverurteilung und Verfolgung stattfinden. Dies darzustellen, ist dem Film auf interessante und kreative Weise auch durchaus gelungen und erinnert ein wenig an "Jagdszenen aus Niederbayern". Dennoch komme ich über drei Sterne nicht hinaus.

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Der Smaragdwald

Nach einer wahren Begebenheit.
Abenteuer

Der Smaragdwald

Nach einer wahren Begebenheit.
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 12.07.2023
Ein zeitloser Film, fast schon ein Klassiker, der aber leider ziemlich unterbewertet ist. Grandiose Landschaftsaufnahmen und eine im Grunde sehr traurige Geschichte zeigen einige der vielen Kehrseiten der sogenannten zivilisierten Welt. Noch immer spannend, noch immer zum Nachdenken anregend und - leider - noch immer aktuell. Das Ende ist etwas theatralisch, aber irgendwie auch befriedigend.

ungeprüfte Kritik

Lifechanger

Die Gestaltwandler
Horror, Fantasy

Lifechanger

Die Gestaltwandler
Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "Pumpkineater" am 04.07.2023
Bei "Lifechanger" handelt es sich nicht um einen plumpen Hollywood-Slasher mit dämlichen Teens und überzogenen Splatterorgien, sondern um eine Art Liebesdrama mit Anteilen von Bodyhorror und einer Prise Crimestory. Dadurch wirkt der Film insgesamt eher maßvoll und gemächlich, aber auch irgendwie kultiviert, smart und originell. In meinen Augen eine durchaus gute Mischung. Wer also auf eher anspruchsvollere "Horror"-Kost steht, sollte hier einen Blick riskieren.

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