Willkommen im Dreck.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "DVDator" am 23.09.2006Genial!
Die Aussage von »Jarhead« ist recht deutlich: Der Krieg und das Dasein als Marine verändern dich, und sie fordern von dir unwiederbringliche Opfer: deine Liebe, deine Zukunft, deine Ideale und somit deine Menschlichkeit. Am Ende steht Swoff mit einer fürs Leben gezeichneten Seele da, er ist in einen Krieg gezogen, ohne genau zu wissen warum, und hat nicht nur die Zeit dort verloren, sondern im Prinzip auch sein restliches Leben... Hier wird das Soldatsein nicht im heroischen mainstream Blockbuster-Aktion-Kino beschrieben, sondern so wie es den meisten Soldaten ergeht. Nicht jeder amerikanische Soldat bekommt nach dem Krieg die Medal of Honor, wie es in den meisten Filmen dargestellt wird. Die Realität sieht anders aus. Es geht nicht nur um den Kampf auf dem Feld, sondern um den Kampf in und zwischen den Soldaten, die Grausamkeit des Wartens auf etwas worauf man sich seit seiner Verpflichtung freut, aber insgeheim hofft, dass es doch nie passiert. Um Verzweiflung, Sehnsucht, Trauer und Hoffnung. An vielen Stellen des Films weiss man nicht ob man darüber lachen oder weinen soll. Dies ist weder Kriegsfilm noch Anti-Kriegsfilm im Sinne von »Apocalypse Now« oder »Full Metal Jacket«, es ist viel mehr ein Melodram über das Menschsein ansich, über Träume und Wahrheit, und der Besinnung darauf, dass ein Krieg nicht nur aus töten besteht. »Jeder Krieg ist anders. Jeder Krieg ist gleich.« Jake Gyllenhaal in seiner besten Rolle seit Donnie Darko. Grandiose schauspielerische Leistung.
ungeprüfte Kritik