American Psycho

Er ist brillant. Er ist gefährlich. Er ist der Tod. Nach dem Bestseller von Bret Easton Ellis.
Thriller, Horror

American Psycho

Er ist brillant. Er ist gefährlich. Er ist der Tod. Nach dem Bestseller von Bret Easton Ellis.
Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "KB" am 25.11.2004
Klasse Film, der der Vorlage nicht gerecht wird.
Bale, der nicht nur durch diese Rolle Appetit auf seine aktuellen Projekte macht, wirkt in diesem Film wie in einem Solostück und passt in den geschniegelten Anzug eines gelangweilten, dekadenten und ziellosen Yuppi, der von Beruf Sohn ist, wie eingegossen. Die Darstellung eines sich selbst elitär sehenden Menschen, dem Geltungsbedürfnis und geheuchelte Anerkennung wichtiger sind als die Menschen in seiner Umgebung, könnte kaum treffender sein. Obwohl er sich in gleichgesinnten Kreisen bewegt, empfindet er sich immer noch überlegen. Wehe etwas kratzt an seinem Ego. Genial in diesem Zusammenhang die Szenen, in denen die Absurdität der Situation auf den Vergleich von Visitenkarten reduziert wird. Prahlereien und neidische Blicke anderer zu sammeln wie zB. durch Reservierungen schwer erreichbarer Restaurantplätze, werden zum Hauptinhalt des Lebens? Scheinbar, und daran krankt diese Welt. Unser Protagonist findet sein Ventil in perversen Mordorgien um seinen Frust und seine Unzufriedenheit zu bewältigen, die ihn trotz Reichtum und den damit zusammenhängenden Annehmlichkeiten befallen, denn innerlich leidet er an seiner Kälte und Oberflächlichkeit.

Zwar brutal und blutig, ohne aber zu sehr vom eigentlichen Thema abzulenken, wird dem Zuschauer ein satirischer Blick in die Anfänge der Jungerfolgreichen, zumeist Börsenmaklern und Investmentbänkern, gewährt. Stärker als je zuvor strebt diese Generation nach Geld und beruflicher Anerkennung und auf einmal reicht hierfür ein Telefon, dicke Ellenbogen und Kaltschnäuzigkeit. Das kann nicht ohne Folgen bleiben.

Die Ausstattung des Filmes ist einfach aber Zielsicher, das Ambiente der kalten Räume, die `stylischen` Outfits und die Auswahl und Interpretation der Musik passen hervorragend.
Der Film währe sehr gut wenn er nicht von sich beanspruchen würde eine Literaturverfilmung zu sein, denn das Buch ist doch etwas ganz anderes. Nicht ganz zu unrecht galt das Buch als unverfilmbar und gilt es für mich auch noch.

ungeprüfte Kritik

Men in Black 2

Back in Black
Science-Fiction, Komödie

Men in Black 2

Back in Black
Science-Fiction, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "KB" am 21.11.2004
Unterhaltsam
Fortsetzungen dieser Art versuchen sich in der Regel durch mehr Action, mehr und bessere Effekte, mehr platten Witzen vom Vorgänger abzuheben. Dieser hat das nicht einmal versucht, oder war nicht dazu in der Lage. Nichts fand ich besser als im Vorgänger. Selbst der Schlußsketch mit der eingetretenen Spindtür, ist witzlos, gemessen an den murmelspielenden Megaaliens aus dem ersten Teil. Doch sehen wir mal von dieser letzten Szene ab, ist er auch nicht schlechter als sein Vorgänger. Einzig die Logik der Story ist noch übler. Was bleibt ist ein sehr schneller, deshalb kurzweiliger, mit vielen guten Tricks umgesetzter unterhaltsammer Film.

ungeprüfte Kritik

Matrix

Glaube das Unglaubliche.
Science-Fiction, Action

Matrix

Glaube das Unglaubliche.
Science-Fiction, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "KB" am 17.11.2004
Einer der Besten
Ein phenomenaler Film! Die Atmosphere, die Story, die Darsteller, einfach fesselnd. Seit meiner Jugend, in der man für `Wow- Erlebnisse` freilich empfänglicher ist als mit zunehmendem Alter, hatte ich bis zum Jahr 1999 kein vergleichliches Kinoerlebnis mehr gehabt. Der Film stellt den Helden `Neo`zunächst vor als beruflich unzufriedenen Einzelgänger, der in seiner ausgedehnten Freizeit per Computer nach einer Antwort auf eine unterbewusste Frage sucht: Was oder wer ist Morpheus. Im Verlauf soll ihn nicht nur diese Frage quälen sondern auch eine Reihe von weiteren. Scheinbar lebt er kein reales Leben, scheinbar lebt fast keiner ein reales Leben, sondern alle sind nur Teil einer `Computeranimation`, die die Individuien darüber hinwegtäuschen soll eigentlich nur als Batterie für die im Krieg gegen die Menschheit siegreichen Maschienen zu dienen. Morpheus, auf der Suche nach dem `Auserwälten` und einer der Anführer der Rebellen gegen dieses Systems, ist es, der ihn aus dieser Cyberwelt befreit. In der Scheinbaren realen Welt angekommen wird er trainiert sein Schicksal als `Auserwählter`zu erfüllen. Der Weg dazu führt scheinbar nur über die Cyberwelt in der vor allem mit den `Agenten`, computereigenen Schutzprogrammen, tödliche Gegner lauern. Der Film wartet mit spektakulären Bildern, vor allem in Bezug auf Action und deren Ästheik auf, die bis heute nur kopiert aber nie übertroffen wurden. Mehr von der genialen Handlung möchte ich nicht verraten, aber auf mein oftmaliges `scheinbar`eingehen. Irgendwie ist nichts so wie es zu sein scheint. Vor allem dieser Film, wie inzwischen bekannt der Beginn einer Trilogie, ist sehr philosophisch angelegt, was den ungemeinen Reiz der Story ausmacht. Der Film steht zunächst für sich und scheint, oberflächlich betrachtet, schlüssig. Mit den Fortsetzungen wird er immer komplizierter, weil die offenen Fragen nicht beantwortet, sondern bespielt werden. Da die Fortsetzungen in ihrer Ausführung schwächeln, ist es legitim vor allem diesen Teil zu feiern, als großes Kino. Selbst, wer sich nicht auf die Suche nach den Grundlegenden Antworten begeben möchte, wird von dem Film begeistert sein.

ungeprüfte Kritik

Bruce Allmächtig

Stell dir vor du bist allmächtig. Für eine Woche...
Komödie, Fantasy

Bruce Allmächtig

Stell dir vor du bist allmächtig. Für eine Woche...
Komödie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "KB" am 16.11.2004
Jim Carrey ist einfach gut
Mir persönlich sind die Filme von ihm lieber in denen seiner auswuchernden Komik durch das Drehbuch Grenzen gesetzt sind. Dieser gehört dazu. Jim Carrey kann viel mehr als nur alberner Clown zu sein.`The Truemanshow` war schon mehr als ein Beweis dafür. Dieser Film liefert einen weiteren ab. Natürlich kaspert er auch hier wieder sehr viel herum ( das wird von den Produzenten auch ein Stück weit erwartet, wie der Abspann und das Zusatzmaterial des Filmes verrät). Ihn aber darauf zu beschränken währe billig.

Der Film ist unterhaltsam, verschenkt aber viele Möglichkeiten, die das Thema bereitstellt. Mir hätte es besser gefallen wenn Bruce mehr mit den angerichteten Katastrophen zu kämpfen gehabt hätte, als nur mit dem Kampf um seine Liebe, den er ohne seine neuen Fähigkeiten eh viel leichter gewonnen hätte. Zum Glück weiß ich inzwischen das das Drehbuch es auch mir entsprechend vorsah, leider hat es der Regisseur im Schneideraum versaut. So war das Schicksal der `falsch` beschenkten Menschheit nur eine Randnotiz. Der Film hätte durch die geschnittenen Szenen, die zumindest im Zusatzmaterial der DVD enthalten sind, an Tiefe gewonnen. Sobald ich mir aber die Mühe mache, vorgegaukelte Ernsthaftigkeit auszublenden, die Handlung nur als Rahmen zu sehen und so den Film als belanglose Komödie, überwiegt der Spaß an einem grandios agierenden und unterhaltsammen Jim Carrey in einer weiteren `one man show`.

ungeprüfte Kritik

Poltergeist

Er ist da - Er weiß, was Dich erschreckt.
Horror, Fantasy

Poltergeist

Er ist da - Er weiß, was Dich erschreckt.
Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "KB" am 15.11.2004
Schon etwas in die Jahre gekommen
Nichtsdestotrotz gilt auch dieser Film zu den Meilensteinen der Filmgeschichte. Schon alleine aus diesem Grund ein Muß für alle Cineasten, überzeugt der Film qualitativ auch heute noch. Die Geschichte einer Familie die in ein neues Haus zieht, das sich als besessen entpuppt, war selbst zur Entstehung nicht mehr ganz neu. Neu aber war die massiv eingesetzte Tricktechnik, die einen damals tiefer und tiefer in den Kinosessel verschwinden ließ. Das umwerfende Feuerwerk von damals ist sicher ein wenig in die Jahre gekommen, unterhällt aber nach wie vor. Prodoziert von Steven Spielberg durfte Tobe Hooper hier mal richtig die Sau herauslassen. Zuvor noch deutlich eingeschränkter erschuf er schon Klassiker wie das originale Kettensägenmassaker, später eigentlich nur noch abkupferungen seiner selbst. Was soll`s, mit den beiden erwähnten Filmen erschuf er für sein Genre bedeutenderes als andere erfolgreichere in anderen. Erfolg ist nicht immer ablesbar am Boxoffice. Zurück zum Film, ist die Handschrift Spielbergs auch hier nicht zu verkennen. Kinder spielen die eigentlichen Hauptrollen, die Tricktechnik ist für die Zeit state of the art.

ungeprüfte Kritik

The Sixth Sense

Nicht jede Gabe ist ein Segen.
Horror, Thriller

The Sixth Sense

Nicht jede Gabe ist ein Segen.
Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "KB" am 15.11.2004
Ein einfach genialer Hollywood- Erstling
M. Night Shyamalan hat mit diesem Erstling als große Produktion einen Meilenstein der Kinogeschichte abgeliefert. Das Drehbuch ist perfekt und enthällt keine haltbaren Fehler, was zu überprüfen den Spaß ausmacht, den Film mehr als ein mal zu sehen. Vor allem Willis und Osment spielen hervorragend. Die Geschichte des Kinderpsychologen (Willis) und seines kleinen Patienten (Osment), der offensichtlich das 2. Gesicht besitzt, welches ihm ermöglicht mit den Toten in verbindung zu treten, oder besser ihnen nicht aus dem Weg gehen zu können, ist so schlüssig und perfekt in Szene gesetzt, das das Ende tatsächlich wie eine Bombe einschlägt. Ich habe am Ende des Films Tränen vergossen. Nicht wegen des Inhaltes, sondern wegen des Glückes ihn gesehen zu haben. Ein Film an dessen Perfektion sogar der Großmeißter Hitchcock hätte verzweifeln können.

ungeprüfte Kritik

The Others

Früher oder später finden sie dich.
Thriller, Horror

The Others

Früher oder später finden sie dich.
Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "KB" am 15.11.2004
Bewusst gucken.
Der Film beginnt bedächtig, geht bedächtig weiter und endet schließlich sehr bedächtig, wenn auch mit einem nicht mehr ganz neuem und deshalb eher kleinen Knall. Trotzdem ist der Film nicht so schlecht wie meine Einleitung vermuten lassen könnte. Sehr gute Darsteller machen diesen mit leichter Hand in Szene gesetzten und ruhigen Film zu einem Vergnügen, wenn man sich darauf einlässt. Der actionlose, wie ein Kammerspiel anmutende Film lebt von der stetigen Unruhe die einen beim gucken befällt. Stets erwartet man daß etwas besonderes passiert, was dann aber doch ausbleibt, nur um die gleiche Spannung sofort wieder erneut aufzubauen. Der Film erinnert sehr stark an viele gute Filme aus alten schwarz/weiß Zeiten, was nicht zuletzt durch die stets verdunkelten Zimmer trotz Farbfilmmaterials, vermutlich bewusst so gedacht war. Fazit: Ein sehr sauberer, ruhiger und überzeugender Mystery- Thriller.

ungeprüfte Kritik

Fear Dot Com

Die letzte Webseite, die du jemals sehen wirst.
Thriller, Horror

Fear Dot Com

Die letzte Webseite, die du jemals sehen wirst.
Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "KB" am 15.11.2004
Ganz einfach schlecht
Als großer Fan von Horrorfilmen habe ich schon viel gesehen, vor allem auch viel schlechtes, so war dieser Film nur eine weiter entäuschung. Auf der Suche nach einem perversen Mörder, der seine Taten im Internet präsentiert, werden die Protagonisten letztlich mit etwas ganz anderem konfrontiert, dem richtigen Bösen, dem Internet. Oder ist das www nur sein eigener Beschützer, der sauber halten möchte und höchst richterlich die bestraft, die Verbotene Seiten besuchen? Klar, Parallelen zu The Ring sind unverkennbar, nur ging hier die Mischung zwischen Krimi und Mystery völlig daneben. Die Darsteller können nicht überzeugen, vor allem nicht in der grottenschlechten Syncronisation, das Finale ist schon fast peinlich. Einzig fasziniert hat mich die Erkenntnis, dass es möglich ist einen ganzen Film in so düstere Atmosphere zu kleiden ohne Spannung zu erzeugen.

ungeprüfte Kritik

X-Men 2

Action, Fantasy

X-Men 2

Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "KB" am 11.11.2004
Der Anfang verspricht viel
Attentat, beginende Verschwörung und Angriff auf die Mutantenschule ließen viel erhoffen, doch ging der guten Einführung die Luft aus. Die Mutanten erscheinen angesichts eines nur menschlichen Gegners, auch wenn er durch seinen andersartigen Sohn unterstützt wird, besser, unter Ausnutzung seiner Hilflosigkeit benutzt wird, blutleer. Die Mutanten werden trotz ihrer übermenschlichen Fähigkeiten eher hilflos den unterschiedlichsten Situationen ausgeliefert, für dessen Lösung mir eine handvoll Ideen eingefallen währen, hätte ich den Einsatz koordiniert. Der Film krankt an dem Wunsch Intoleranz zum Thema zu machen statt sich auf die Möglichkeiten zu fokussieren die die filmischen Protagonisten haben.
Der Film ist perfekt gefilmt, der Ton gut, ohne zu begeistern, die Darsteller spielen ihre Rollen überzeugend, die Tricks wirken ebenfalls überzeugend, einzig das Drehbuch schwächelt ob der lächerlichen Pseudomacht des Bösewichts.

ungeprüfte Kritik

The Time Machine

Die Zeitmaschine - Wohin würdest du reisen?
Science-Fiction, Fantasy

The Time Machine

Die Zeitmaschine - Wohin würdest du reisen?
Science-Fiction, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "KB" am 30.10.2004
Der Enkel macht einen Film
Das zugrundeliegende Buch von Wells gilt nicht zu unrecht zu den Klassikern der SF Literatur. Als sich nun ein Enkel des Autors aufschwang um die zeitlose Geschichte in moderne Kinobilder zu fassen, hoffte ich auf ein bisschen Aufklärung. Die erste Adaption aus den fünfzigern schrieb Kinogeschichte, ob der Tricks und der abenteuerlichen Umsetzung. Dieses Remake kann leider auch nur dies für sich in Anspruch nehmen. Die Tricks sind sehr gut gemacht und wohl dosiert eingesetzt. Die Geschichte ist straff und kurzweilig umgesetzt. Mir ist klar, dass Zeitreisen sowohl in Ausführung wie auch deren mögliche Folgen nur hypothetisch sind. Wells, der Autor hatte dazu aber seine eigenen Theorien, die ihn erst das Buch schreiben liessen. Wells der Regisseur verpackte die Geschichte wie erwähnt in ein gutes Kleid, geht aber nicht wirklich auf die Ideen seines Vorfahren ein. Als Einleitung zum Finale haben der Held des Films und sein Wiedersacher, der Obermorlock, ein Zwiegespräch das zwar eine Frage beantwortet, nämlich ob und wie die Vergangenheit beeinflußt werden kann, wirft aber gleichzeitig eine neue auf. Warum macht der Obermorlock den Helden für sein eigenes Schicksal verantwortlich und warum beschützt er ihn? Fragen, die man auch schnell wieder vergessen darf. So schnell wie den Film, auch wenn man ihn dafür zuvor erst einmal gesehen haben muss.

ungeprüfte Kritik

Terminator 3

Rebellion der Maschinen
Action, Science-Fiction

Terminator 3

Rebellion der Maschinen
Action, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "KB" am 24.10.2004
Der dritte Teil entäuscht
Bei solch einem Film viel Logik zu erwarten ist sicher vermessen, aber so garkeine? Die Szenen wirken aneinnandergereiht um die vielen freilich gut gemachten Actionsequenzen einbauen zu können. Der Plot wurde ohne ersichtliche eigene Ideen den Vorgängern entliehen. Während im ersten Teil noch eine Liebesgeschichte und im zweiten die entstehende Vater- Sohn Beziehung den Protagonisten Leben einhauchte gibt es hier nichts was den Zuschauern helfen könnte mit den Helden wirklich mitzufiebern. Der Film besitzt keinen Charm die Darsteller bleiben blass. Eine reine Materialschlacht ist ganz einfach zu wenig für einen guten Film, zumal es auch da kaum wirklich neues zu sehen gab (Ausnahme aus meiner Sicht der angeleinte Kranwagen und der Zweikampf der Vollstrecker im Nasszellenbereich der Militärstation). Wem das aber genügt, kann ungesühnt zugreifen.

ungeprüfte Kritik

Equilibrium - Killer of Emotions

In einer Zukunft, in der Frieden ohne Gesetze herrscht, werden die Gesetzlosen zu Helden.
Science-Fiction

Equilibrium - Killer of Emotions

In einer Zukunft, in der Frieden ohne Gesetze herrscht, werden die Gesetzlosen zu Helden.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "KB" am 19.10.2004
Wirkt wie ein Klon, ist aber besser als Matrix2
Wow, was für ein Film. Zunächst dachte ich an ein Remake zu Fahrenheit 451, später dachte ich Matrix 2? Weder das eine, noch das andere. Der Film besteht an sich. Eine interessante Geschichte, die in sehr kurzem Verlauf erzählt wird, beschreibt die Vision der Menschheit durch drogenunterstützte Gleichgülltigkeit, Gefühlslosigkeit und Emozionslosigkeit den Kriegswillen zu nehmen. Sicher sind Auslöser von Kriegen immer Formen von fehlgeleiteten Emozionen. Gier, Machthunger, Hass, Misstrauen und Neid, seien nur ein paar Schlagworte. Doch was ist der Mensch wenn er aufhört auch anderes wie Liebe, Mitgefühl, Freude und ähnliches zu empfinden? In dieser Story verabreichen sich die Bürger zu festgelegten Zeiten eine Dosis einer Droge, die alle Gefühle und Emozionen unterdrückt. Wie schon in Fahrenheit 451 mit Oskar Werner werden auch hier Bücher, darüber hinaus aber auch Bilder, Musik und andere Erinnerungsstücke die die Bürger an Emozionen erinnern könnten bei gnadenlos brutalen Einsätzen vernichtet. Gerade diese Gnadenlosigkeit einem anderen die eigene Überzeugung als die einzig Richtige beibringen zu wollen, führt die gutgemeinten Absichten ad absurdum. Ziel ist hier eine absolute Konformität, eine wiedernatürliche automation des Lebens, durchgestzt mit Mitteln, die man eigentlich verhindern möchte. Der Erfolg muß ausbleiben. Das mußten in der Vergangenheit viele Regierungen mit all ihren Ideen erkennen und das werden noch viele in der Zukunft, die die Umstände über den Menschen stellen wollen. Neben der zum Nachdenken anregenden Geschichte ist der Film in tolle Action verpackt, die in der Tat sehr an Matrix erinnert, sich aber auch keineswegs dahinter verstecken muß. Der Held des Films, dargestellt von Christian Bale (entwickelt sich langsam zu einem meiner Lieblingsdarsteller, ich bin gespannt auf seine vielversprechende aktuellen Projekte als Machinist und Batman), wirkt vor allem in seinen Kampfszenen manchmal zu überlegen um realistisch zu sein. Vor allem in dieser überwachten Welt kann er zu offensichtlich unkonform agieren. Sein Sinneswandel kommt zu plötzlich, so daß die Story etwas überhastet wirkt und an Glaubwürdigkeit und Tiefgang verliert. Dennoch spielt er sehr überzeugend. Der Film hat logische Macken, verschenkt die Möglichkeit das Thema mehr auszuspielen, bleibt aber sehr unterhaltsam, wenn auch mit viel Brutalität. Ich werde aber das Gefühl nicht los, daß er noch viel ambizonierter angelegt war, als er in seiner letztlichen Version herüberkommt. Einige Szenen scheinen nicht Drehbuchgerrecht geschnitten. Leider ist es keine reine europäische Produktion, dieser Film hätte dabei nur gewonnen. Ich bin überrascht, daß der Film dennoch keine größere Aufmerksamkeit erzielte, als er ende 2002 in die Kinos kam. Vermutlich fehlte der Poduktionsfirma das Geld oder der Wille ihn richtig zu promoten, so floppte er an den Kinokassen in der ganzen Welt, in Deutschland lief er offensichtlich nicht mal in den Kinos. Schade drum, zumal auch viele Deutsche an der Produktion beteiligt waren, wie man dem Abspann entnehmen kann. Um so schöner ist es eine positive Überraschung auf DVD erleben zu können.

ungeprüfte Kritik