Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "0xdeadbeef" am 03.10.2008"Land of the Dead" gehört sicher in die Spitzengruppe moderner Zombiefilme. Dabei ist die Story aber relativ konservativ und könnte genausogut aus den 80ern stammen, in denen Endzeitfilme wie Mad Max Hochkonjunktur hatten. Die Besetzung ist gehoben, obwohl ausgerechnet der Hauptdarsteller etwas blaß bleibt. Das muß man aber auch teils Regie und Drehbuch (sprich Romero) anlasten, denn außer zwei, drei Informationsfetzen erfährt der Zuschauer nichts über Riley oder die anderen Protagonisten. Das ist schade, denn so wird der Eindruck eines 80er-B-Movies weiter bestätigt. Die Spezialeffekte sind solide - zwar entsteht nicht unbedingt der Eindruck einer Hightech-Produktion, aber die Gore-Effekte gleiten auch nur selten auf den Trashlevel der Orginalproduktionen aus den 70ern ab. Das Gewaltniveau ist schon relativ hoch, zumal genretypisch Kopfverletzungen dominieren. Es wird aber selten mal wirklich widerlich - und dann nur für wenige Augenblicke. Minutenlangen Gedärmkauorgien wie in "Dawn of the Dead" fehlen glücklicherweise.
Ärgerlich: die DVD hat selten dämliche Zwangsuntertitel. Das Highlight ist zweifellos die Übersetzung von "Dead Reckoning". Zunächst mal sei dahingestellt, ob man den Namen eines Fahrzeugs unbedingt übersetzen muß. Nun ist "Dead Reckoning" ein Fachausdruck, der im Kern die Positionsbestimmung aus Geschwindigkeit und Richtung (Koppelnavigation) bezeichnet, darüber hinaus aber sicher auch ein Wortspiel ist ("Day of Reckoning" ist der Tag der Abrechnung, "Dead Reckoning" könnte man z.B. auch als Abrechnung mit den Toten bezeichnen). Der Untertitel lautet allerdings "Gegisstes Besteck" (in neuer Falschschreibung). Das ist tatsächlich prinzipiell korrekt - "Besteck" ist ein nautische Ausdruck für Positionbestimmung und "gissen" ist ein landschaftlicher/nautischer Ausdruck für "abschätzen". Ich bezweifle aber, daß das der typische "Land of the Dead"-Konsument weiß, geschweige denn der Übersetzer, falls er nicht zufällig ein zweites Standbein als Seebär hat. Mich beschleicht der Verdacht, daß hier unverstanden aus dem Wörterbuch abgeschrieben wurde. Bei 99% der Zuschauer dürfte "gegißtes Besteck" jedenfalls mehr Verwirrung hervorrufen als das das Fehlen einer Untertitelung getan hätte.
ungeprüfte Kritik