Kritiken von "stuforcedyou"

There Will Be Blood

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 09.09.2008
Groß!
Regisseur Paul Thomas Anderson («Boogie Nights«, »Magnolia«) liefert mit der freien Buchadaption von Upton Sinclairs »Oil« einen wirklich bemerkenswerten Film ab. »There will be Blood« ist ein echter Brocken, kein Film der sich mit leichter Unterhaltung und einfachem Gerede in die Gunst des Zuschauers schmeichelt sondern ein epochales Werk über den amerikanischen (Alp)Traum von Geld, Macht und Glaube. Ein großes Werk über Bigotterie und den Verlust der Menschlichkeit, getragen von seinem Hauptdarsteller, dem einzigartigen Daniel Day- Lewis, der seiner Figur eine authentische Tiefe verleiht die einen nicht mehr los lässt, vorausgesetzt man erwartet keinen schnellen und sich selbsterklärenden Film, den »There will be Blood« ist schweres Kino. Sehr lang und auch recht bleiern, aber diese Zeit benötigt der Film einfach. Er braucht Zeit für seine Bilder die voll sind mit wüster Schönheit und verrissener Tristesse und er braucht Zeit für seine Geschichte, die ist zwar eigentlich schnell erklärt, doch die Komplexität der Figur Daniel Plainview würde einfach keine hastige Inszenierung erlauben und so ist »There will be Blood« einfach ein Stück großes Kino, dass mit einem hypnotisierenden Soundtrack von Radiohead- Gitarist Jonny Greenwood auch noch in der Akustik überzeugt und den Film endgültig zu einem kraftvollen, intelligenten, emotionalen Epos macht, dass wegen seiner untrivialen Art wohl nie die Anzahl von Zuschauern erhalten wird, die es eigentlich verdient hätte.

ungeprüfte Kritik

Little Britain - Abroad

Serie, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 09.09.2008
God save Little Britain
»Little Britain« on Tour. Bei »Abroad« lassen die genialen Komiker Lucas/Walliams ihre besten Figuren auf das europäische Umland los. Das Ergebnis ist wie immer bei »Little Britain« ein großer Spaß. Sei es nun Lou und Andy auf einer verlassenen Insel, Daffyd Thomas auf Mykonos oder Carol Beer als Reiseleiterin. Fans der kultigen Brit-Comedy kommen um „Abroad« nicht herum. Außerdem bietet die DVD eine 45-minütigen, sehenswerten Liveauftritt sowie eine überaus aufschlussreiche Doku über die Live-Tour in Australien. Bleibt die Frage wie es mit »Little Britain« weiter geht? Nun ab September 2008 läuft »Little Britain USA« auf HBO, hoffen wir dass es nicht zu lange dauert bis der neue Angriff aufs Zwerchfell uns in Little Germany erreicht. »Little Britain« Forever!

ungeprüfte Kritik

Walk Hard - Die Dewey Cox Story

Das Leben machte ihn zäh. Die Liebe machte ihn stark. Die Musik machte ihn hart.
Musik, Komödie

Walk Hard - Die Dewey Cox Story

Das Leben machte ihn zäh. Die Liebe machte ihn stark. Die Musik machte ihn hart.
Musik, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 09.09.2008
Unsinn mit Hingabe
Nach den erfolgreichen und Oscargekrönten Musiker Biopics »Ray« und »Walk the Line« bläst Regisseur Jake Kasdan («Nix wie raus aus Orange County«) zum Frontalangriff und veräppelt die Biographien von Ray Charles und Johnny Cash wo der nur kann. Das Ergebnis ist größtenteils unsinnig, oft respektlos und zum größten Teil wirklich verdammt komisch. Dass schöne bei »Walk Hard« ist nämlich die Tatsache, dass der Film in seinem Humor zwar größtenteils recht grobschlächtig ist, aber er wurde mit sichtlich viel Hingabe produziert. So gibt es grandiose Songs und umwerfende Gastauftritte z.B. den White Stripes Frontmann Jack White als Elvis Presley und den quirligen Schauspieler und Tenacious D Frontmann Jack Black als Paul McCartney im LSD Rausch. Alleine diese zwei Szenen rechtfertigen »Walk Hard«. Kurzum: Unsinnig aber gut.

ungeprüfte Kritik

Juno

Drama, Komödie

Juno

Drama, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 29.07.2008
Erstaunlich
Es ist erstaunlich wie frei, locker und dennoch ernsthaft sich der Film mit den Figuren und der Geschichte beschäftigt. So ungezwungen und unterhaltsam wurde schon lange kein ernstes Thema zu einem Film gemacht. Dies liegt an der Kombination aus dem tollen Script, dem luftig leichten Soundtrack, den begabten Darstellern und der sicheren Regie von Jason Reitman, der nach seinem Debüt »Thank you for smoking« erneut sein Gespür für Komik mit ernsthaften Hintergrund bewies. »Juno« ist dazu noch der Beweis dass es auch amüsante Filme über die Probleme von Teenagern gibt die weit ab vom Ulk-Einerlei a la »American Pie« oder »Superbad« stattfinden und dennoch kommerziell und qualitativ funktionieren. Ein weiterer Grund warum es einfach schön ist, dass es Filme wie »Juno« gibt.

ungeprüfte Kritik

Hunting Party

Wenn der Jäger zum Gejagten wird.
Thriller

Hunting Party

Wenn der Jäger zum Gejagten wird.
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 29.07.2008
Aktuell und bissig
Es gibt schon merkwürdige Zufälle. Da macht man gerade den DVD-Player aus und sieht sich die Nachrichten an und plötzlich ist dort zu hören, dass der serbische Kriegsverbrecher Radovan Karadzic gerade gefasst wurde. Eben Jener, der sichtbar Pate stand für den »Bösewicht« in Richard Shepards Satire »Hunting Party«. Dies macht deutlich wie aktuell dieser Film ist. Doch wie ist »Hunting Party« eigentlich? Ganz einfach, er ist gut, wirklich gut. Es ist ein beißender aber immer ehrlicher Blick auf den Wahnsinn des Krieges und die Menschen die uns die schrecklichen Bilder und Geschichten nach Hause liefern, an die wir uns leider immer mehr gewöhnen oder bereits gewöhnt haben. Der Film verliert diesen Aspekt nie aus den Augen, nur ab und an verwandelt er sich in eine Art Thriller, was den Film etwas ausbremst, ihn aber nie aufhält. Wer nach dem ansehen findet, dass sich der Film mit Zynismus und Sarkasmus der harten Realität versucht zu widersetzen, dem soll das 30-minütige Interview mit zwei der echten Journalisten, die wirklich auf der »Jagd« nach Kriegsverbrechern in Bosnien waren, und dem Regisseur empfohlen sein. Dass ist gar noch besser als der Film und wirkt noch schonungsloser, zynischer und sarkastischer.

ungeprüfte Kritik

Im Tal von Elah

Hölle auf Erden fürs Vaterland.
Drama, Krimi

Im Tal von Elah

Hölle auf Erden fürs Vaterland.
Drama, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 29.07.2008
Emotional, ehrlich und kritisch
Autor und Regisseur Paul Haggis („L.A. Crash“) zeigt mit »Im Tal von Elah« eine der Schattenseite des Krieges, über die wenig oder gar überhaupt nicht berichtet wird: Die Verwahrlosung der Psyche der Soldaten. Haggis findet dafür Dialoge und Bilder mit überwältigender Wucht und verpackt diese in eine ordentliche Krimihandlung. Dass der Film im Kino und bei den Oscars 2008 vernachlässigt wurde ist schade. Es bestätigt jedoch dass manche Themen in Filmen erst dann vom großen Publikum aufgenommen wurden, wenn die Zeit die Wunde etwas geheilt hat. Wenn es in einigen Jahren also einen kommerziell erfolgreichen Film zum Thema gibt, sollte man nicht vergessen dass es mit »Im Tal von Elah« bereits einen Film gab der sich emotional, ehrlich, ohne Zynismus und kritisch mit dem Thema beschäftigt hat.

ungeprüfte Kritik

Sweeney Todd

Der teuflische Barbier aus der Fleet Street. Vergiss nie. Vergieb nie.
Thriller, Musik, Horror

Sweeney Todd

Der teuflische Barbier aus der Fleet Street. Vergiss nie. Vergieb nie.
Thriller, Musik, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 29.07.2008
Geglücktes Grusical
Es klingt mehr als nur seltsam, aber Regisseur Tim Burton, Komponist Steven Sondheim und Burtons Lieblingsdarsteller Johnny Depp schaffen es wirklich, das erste richtige Grusical auf die Leinwand zu bannen. Die Geschichte gewinnt gewiss keinen Innovationspreis und der Thrillerplot an sich ist packend allerdings recht dünn, die Bilder aber, die Burton erschafft haben es mal wieder in sich, und fügen sich mit den Akteuren, der Atmosphäre und der Musik zu einer gelungenen filmischen Synthese zusammen, die nach anfänglichen Schwierigkeiten durchaus überzeugt So ist »Sweeney Todd« ist ein gelungenes Musical, dass sich endlich mal wieder etwas traut und alleine schon deshalb weit aus interessante und unterhaltsamer ist als seine sauberen Kollegen.

ungeprüfte Kritik

Helden der Nacht

Ein Mann. Zwei Welten. Eine Entscheidung.
Krimi, Thriller

Helden der Nacht

Ein Mann. Zwei Welten. Eine Entscheidung.
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 29.07.2008
Ganz ordentlich
»Helden der Nacht« ist ein klassisches Cop- Drama der alten Schule, das von Regisseur James Gray in realistischen Formen inszeniert wurde. Dabei benötigt Gray allerdings viel Luft und so ist die erste Hälfte des ambitioniert gespielten Films äußerst zäh. Doch mit fortschreitender Laufzeit wird die Atmosphäre dichter, die Geschichte wird packender und die wenigen Szenen in denen Cops und Gangster Aufeinandertreffen bieten gute, altmodische Actionszenen ohne große Effekthascherei

ungeprüfte Kritik

Sicko

Wenn du gesund bleiben willst, werd' besser nicht krank!
Dokumentation

Sicko

Wenn du gesund bleiben willst, werd' besser nicht krank!
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 29.07.2008
Ein typischer Michael Moore
Michael Moore schießt wieder scharf. Ziel diesmal: das amerikanische Gesundheitssystem, was in den Augen von uns Europäern so schlecht aussieht, wie ein Dreckklumpen neben einem Goldbarren. Natürlich kann es Moore nicht lassen und streut immer wieder Satire in seine Dokumentation ein und festigt so seinen Ruf als Meinungsmacher, denn Moore weiß genau wie man Witz, Wut und Tränen in einen Film packt um effiziente Ergebnisse für seine Meinungen zu erhalten. Dabei vergisst Michael Moore einige Fakten. Da wäre sein Besuch in Groß Britannien und Frankreich. Für Moore ein soziales Paradies. Dass aber auch hier die sozialen Systeme auf dem Zahnfleisch laufen lässt Moore außen vor. Deshalb gilt wie immer bei Michael Moore: Ansehen aber selbst eine Meinung machen. Dennoch kann man Moore, wie so oft, nicht richtig widersprechen. Sein Film zeigt wirklich wie unmenschlich das Gesundheitssystem der Staaten ist. Dafür nutzt er Beispiele die einem teilweise das Blut in den Adern gefrieren lässt. So ist »Sicko« eine weitere, unterhaltsame Doku mit viel Drama und Satire, bei der Moore auch gerne die Polemik nutzt um seine Botschaft unters Volk zu bringen. So wie es eben nur Michael Moore kann, der sich auch bei „Sicko“ als Samariter, Rebell und Freund des kleinen Mannes darstellt.

ungeprüfte Kritik

Tödliche Versprechen

Jede Sünde hinterlässt eine Spur.
Thriller, Drama

Tödliche Versprechen

Jede Sünde hinterlässt eine Spur.
Thriller, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 29.07.2008
Rau, eiskalt und super besetzt
»Tödliche Versprechen« ist ein typischer Cronenberg: Unbequem, brutal, ehrlich und schonungslos geht es hier zur Sache und damit sind nicht nur die schockierenden Gewaltszenen gemeint, sondern das Umfeld was Cronenberg zeigt. Armin Müller-Stahl als eiskalter Familienpatriarch und der großartige Viggo Mortensen als Fahrer und »Leichenbestatter« setzten klare, markante Pfeiler die, die Inszenierung bei einigen spannungslosen Durststrecken aufrecht halten. So ist »Eastern Promises« (der bessere und sinnvollere Originaltitel) nicht Cronenbergs bester, aber durch seine raue und kalte Bildsprache und die Leistungen der Darsteller ist dieser Cronenberg erneut eine klare Empfehlung.

ungeprüfte Kritik

I'm a Cyborg, But That's OK

Ich bin ein Cyborg, aber das macht nichts.
Drama, Lovestory

I'm a Cyborg, But That's OK

Ich bin ein Cyborg, aber das macht nichts.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 27.06.2008
Bezaubernder Rausch
Der Anfang des neuen Park Chan-wook Films ist mehr als gelungen. Nach einem wunderschönen Vorspann geben sich Witz, Grausamkeit, Liebe, Unsinn und Innovation die Klinke in die Hand. Diese Kombinationsgeflecht der inszenierten Extreme durchzieht auch den Rest des Films und es gibt viele tolle Momente, die »I'm a Cyborg, But That's OK« wohltuend von der Masse abhebt, Mittelteil wirkt das Zusammenspiel der Extreme zu angestrengt und immer wieder verliert sich der Film in Szenen die einfach zu voll gestopft sind mit langatmigen Füllmaterial, was auch daran liegt, dass man sich einfach satt gesehen hat, an den Farben, den Figuren und ihrer Phantasterei. Am Schluss doch, gelingt Park Chan-wook aber noch ein stiller Paukenschlag, der noch während der Abspann läuft irgendwie unharmonisch zum Rest wirkt, schließlich gab es sonst immer bunte Knalleffekte, doch dann dämmert es: Der größte und schönste Knalleffekt hat sich, während die Sinne im Rausch der schrägen Inszenierung verweilten, ganz uneitel aufgebaut und plötzlich war die Liebe einfach da und wer den Schluss gesehen hat, der wird hoffentlich verstehen das ein einschlagender Blitz eine enorme Kraft und Visualität besitzt, die Liebe hingegen ist einfach schöner, stärker und bildgewaltiger. Dass klingt überaus pathetisch, sogar kitschig ist aber die blanke Wahrheit und dass ist OK!

ungeprüfte Kritik

Futurama - Bender's Big Score

Ein brandneues Abenteuer - erstmals in voller Spielfilmlänge!
Science-Fiction, Serie, Animation

Futurama - Bender's Big Score

Ein brandneues Abenteuer - erstmals in voller Spielfilmlänge!
Science-Fiction, Serie, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 27.06.2008
Witzig trotz Leerlauf
Ja, »Futurama: Bender's Big Score« ist recht witzig und ja, er bringt diesen ganz eigenen satirischen Humor mit, aber irgendwie kommt einen der Film vor wie eine gestreckte Folge vor und so gibt es leider immer wieder Leerläufe, die den Film unnötig ausbremsen. Dieses Problem hatte schon andere Trickfilme die auf einer Serie basieren und bis jetzt war es der geniale »Simpsons« Film, der nicht mit diesem Problem zu kämpfen hatte. Zu schade das »Futurama: Bender's Big Score« nicht mit ihm gleichziehen kann, aber wie gesagt lustig ist er trotzdem und dass Ende ist so wunderbar romantisch, dass sich viele 08/15 Romanzen davon eine Scheibe abschneiden sollten.

ungeprüfte Kritik