Kritiken von "ahohmann"

Fearless

Action

Fearless

Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.06.2009
In den amerikanischen Produktionen hat Jet Li genau zwei unterschiedliche Gesichtsausdrücke, seltenst drei. In diesem Film sieht man ihn mal in einem viel breiteren schauspielerischen Ausdrucksspektrum, ja, er scheint richtig aufzugehen wenn er mal in seiner eigenen Muttersprache drehen darf. Der Film hat nationalpropagandistische Züge, aber das haben viele amerikanische Filme ja auch. Ich persönlich bin der Kung-Fu-Filme mit ihren Kirschblütengartenklischees ziemlich überdrüssing, aber dieser Film ist anders und sehenswert, weil auch nicht ganz ohne philosophische Betrachtungen über die Kampfkunst, die so manchem testosterongetränkten Gehirn vielleicht ein bisschen etwas darüber zum Grübeln geben werden, dass mehr dahinter steckt als nur zeitraffermäßiges gegenseitiges Aneinanderklopfen von Gliedmaßen.

ungeprüfte Kritik

Kill Bill - Volume 2

Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 21.05.2009
Nach dem ersten, comics-, 'tschuldigung, manga-angelehnten und zackigen Kill Bill 1 wirkt Teil 2 eher wie ein Western mit Schwertern und vielen Rhythmusbrüchen. Spätestens seit "Jackie Brown" scheint sich Tarantino nebst seines Filmemachersauftrags einem Zusatzauftrag der Star-Archäologie verschrieben zu haben: Er holt ein paar Altstars aus der Mottenkiste und spendiert ihnen überlange Monologe, in denen er die Kamera ganz, ganz nahe an sie heran fährt, wie als wollte er eine Landkarte ihrer Fältchen festhalten. In Kill Bill 2 gibt es gleich mehrere solcher Momente, die der Handlung keinen Beitrag leisten und mehr eine Art letzter Hommage vor die Rückgabe an die Mottenkiste zu sein scheinen. Ich persönlich fand den Teil 2 ziemlich zähe, respektiere aber, dass Tarantino-Puristen hier gabz in ihrem Element sein könnten - vielleicht.

ungeprüfte Kritik

Verführung einer Fremden

Wie weit würden Sie gehen?
Thriller

Verführung einer Fremden

Wie weit würden Sie gehen?
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 21.04.2009
Das US-Kino versucht meistens, die Leere seiner auf 15-jährige amerikanische Teenager zugeschnittenen Drehbücher mit verschiedenen Formen optischer und akustischer Schrillheit hinweg zu dröhnen. Da sticht ein Film wie dieser deutlich heraus. Hier schafft die Story selbst für Spannung, streut immerfort neue Spuren, und liefert bis zuletzt Wendungen, die auch die blasierteren unter den Zuschauern (und davon bin ich einer) noch mal überraschen können. Die Ansprüche jugendlicher Action-Junkies wird der Film nicht erfüllen. Wer aber einen etwas langsameren Thriller, der dafür mit Weltklassemimen, schnittigen Dialogen und durchdachtem Handlungsfaden aufwartet, zu schätzen weiß, ist hier endlich mal wieder gut bedient.

ungeprüfte Kritik

L.A. Crash

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.02.2009
Verschiedene Lebenslinien laufen und fahren durch Los Angeles und treffen sich nur stoßartig, nur in Form verbaler oder physischer "Crashs", daher der Titel. Die diffuse Wut des Großstädters entlädt sich dann viel zu schnell, als dass Zeit bliebe, den anderen als fühlendes Wesen wahrzunehmen, der vielleicht wie Du gerade mal einen schlechten Tag hatte und ansonsten kein schlechter Kerl ist. Stattdessen wird der andere in eine stereotype Rolle (Weiß, schwarz, hispano...) gesteckt - und spielt das Rollenspiel fast zwangsläufig mit. Alle Teilnehmer dieses Instant-Rollenspiels können sich dessen Absurdität bewusst sein und dennoch nicht heraus finden, weil es viel zu schnell knallt. Manchmal folgt der Tod, manchmal jedoch geschieht ein kleines Wunder und es folgen Läuterung und Anerkennung des Menschlichen im Anderen. In seinen Abkürzungen und symbolischen Verquickungen zwischen diesen sehr unterschiedlichen Charakteren aus vielen Schichten der Gesellschaft hat der Film den etwas abstrakten Zug einer Großstadtfabel. Aber er baut schnell und ohne jede Effekthascherei bei sehr zurückhaltender Musik eine Spannung und Intensität auf, die einen nach der letzten Einstellung eine Weile lang nicht los lässt.
Die Botschaft könnte sein : Der Andere ist auch nur Mensch, vielleicht fühlt er wie Du, vielleicht findet er nur nicht die richtigen Worte oder Du lässt ihm gar nicht die Zeit. Soziale Interaktionen als ständiges Missverständnis. Wut als schleichender Stauungsprozess, der immer mehr Wut erzeugt weil sie nie vom Verständnis abgelöst wird. Hör ein bisschen zu bevor Du die Schublade über den anderen zu machst oder ihn über den Haufen schießt. Unabhängiges US-Kino in Hochform. Ein sehr guter Film.

ungeprüfte Kritik

Von Löwen und Lämmern

Wofür lebst du? Wofür stirbst du? Wofür kämpfst du? Wofür stehst du ein?
Drama, Kriegsfilm

Von Löwen und Lämmern

Wofür lebst du? Wofür stirbst du? Wofür kämpfst du? Wofür stehst du ein?
Drama, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.02.2009
Von Robert Redford ist man seit Jahrzehnten politisch engagiertes Kino für Erwachsene gewöhnt, für das er einst das Alternativfilmfestspiel "Sundance" erschuf. Dieser Berufung bleibt er hier treu. Eigentlich ist der dramaturgische Aufbau eher der des Theaters, als würden hier vier Kammerspiele rotierend ablaufen: im Büro eines Hochschulprofessors, im Büro eines republikanischen Senators, im Hauptquartier einer Militäreinheit und auf einer afghanischen Bergkante. Die Schauspielerführung ist gewohnt virtuos und Redfords eigenes Charisma als politischer Debattenprofi bestätigt sich ebenfalls. Das Spannungsmoment entsteht nicht aus dröhnender Action sondern aus lebhaftem verbalen Schlagabtausch. Die Argumentationen sind allerdings sehr auf ein amerikanisches Publikum gemünzt, das sich derzeit noch die Augen reibt, nachdem es sich daran erschreckt hat, wie weit der eigene Patriotismuswahn bei Politik, Presse und Volk das kritische Denken ausgeschaltet hatte. Wir Europäer hatten jüngst kein böses Erwachen aus diesem Patriotismuswahn, den wir schon lange hinter uns haben und dessen amerikanische Version wir von Anfang nur ungläubig aus atlantischer Ferne bestaunen konnten. Daher werden die Dialoge viel weniger an unseren Grundfesten rütteln als es auf amerikanischer eingeschlagen haben mag. Dort hingegen wurde der Film wahrscheinlich als zu belehrend empfunden und "floppte". Aber der Film spiegelt eine wichtige Momentaufnahme des Reifungsprozesses amerikanischer Politik wider, indem er den Stand der aktuell dort tobenden Debatten recht umfassend dokumentiert. Die Botschaft: Wer nichts tut, verhindert nicht, dass es wieder passiert.

ungeprüfte Kritik

Hotel Ruanda

Die Welt wandte sich ab. Doch er breitete seine Arme aus.
Drama

Hotel Ruanda

Die Welt wandte sich ab. Doch er breitete seine Arme aus.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 09.01.2009
Eine Art "Schindlers Liste", übertragen auf den Völkermord in Ruanda. Der Film basiert auf einem wahren Leben. Aber wie die Flüchtlinge im Hotel des Mille Collines vom Helden geschützt werden, so bewahrt der Regisseur auch den Zuschauer wissentlich vor der ruandeischen Blutorgie. Wie Schindler rutscht auch Paul Rusesabagina eher unbeabsichtigt ins Heldentum. Was ihn und viele andere retten wird, ist seine Demut.
Nach dem Film hat man eine bessere Idee davon, was auch heute noch in der dortigen Region, besonders im vergessen Krieg im Konto geschieht, der fast unbemerkt jedes Jahr mindestens eine halbe Million Menschen das Leben kostet. Der Film ist ein Plaidoyer für die Einmischung.

ungeprüfte Kritik

Die Verurteilten

Entscheide Dich, ob Du leben oder sterben willst... nur darum geht es.
Drama

Die Verurteilten

Entscheide Dich, ob Du leben oder sterben willst... nur darum geht es.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 04.12.2008
Vor ein paar Jahren las ich, dass auf den Listen der Lieblingsfilme der Amerikaner einerseits immer irgendwelche Filme aus den gerade vergangenen wochen, andererseits aber seit Jahren konstant "The Shawshank Redemption", auf deutsch "Die Verurteilten", erschienen. Die virtuose Schauspielerführung gepaart mit einer geschickten Geschichte ergeben hier großes Kino.

ungeprüfte Kritik

Ratatouille

Rattenscharf serviert.
Kids, Animation

Ratatouille

Rattenscharf serviert.
Kids, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 04.12.2008
Die anderen Rezensionen haben schon alles gesagt, daher sei von meiner Seite nur angemekrt, dass ich bislang nur einen einzigen Film mit Bestnote versehen hatte, "Ratatouille" ist nun der zweite. Nachdem ich die DVD gesehen hatte, schaute ich mir am folgenden Abend die meisten Szenen gleich noch mal an. Un film formidable !

ungeprüfte Kritik

Die Queen

Königin von England, Königin der Herzen.
Drama

Die Queen

Königin von England, Königin der Herzen.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 16.10.2008
Genießt sich Wie ein Darjeeling aus bester Lage
Der Alltag der Queen während der Krise, die durch den Tod von Diana Spencer entstand. Helen Mirren spielt mit subtilst ironischen Akzenten die Queen höchstpersönlich und dies mit großer Glaubwürdigkeit. Der Film genießt sich am besten auf englisch (mit Untertiteln), da die typisch englischen Stimmlagen und somit ein Teil des Humors bei der Synchronisierung üblicherweise verloren gehen. Hervorragende Schauspielerführung von Seiten Stephen Frears'.

ungeprüfte Kritik

8 Blickwinkel

8 Fremde. 8 Sichtweisen. 1 Wahrheit.
Thriller, Krimi

8 Blickwinkel

8 Fremde. 8 Sichtweisen. 1 Wahrheit.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 16.10.2008
Smarter Thriller
Ein Attentat auf den US-Präsidenten, aus verschiedenen Blickwinkeln immer wieder von vorne erzählt. Irgendwann fragt man sich, ob das nicht jedes Mal langweiliger wird. Das Gegenteil ist der Fall: Die Spannung baut sich immer schneller auf, der Film inszeniert mit steigendem Tempo ein erzählungstechnisch akrobatisches Drehbuch, das fernab der üblichen Hollywood'schen Linearität den Zuschauer in seinen Bann zieht. Die Geschichte wird immer mehr zum Puzzle, bevor sich dann alles wieder zusammen fügt. Habe schon seit längerem keinen so guten US-Thriller mehr gesehen.

ungeprüfte Kritik

Dragon Tiger Gate

Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 29.08.2008
Schöne Bilder
Die Geschichte überfordert sicher niemanden, und es gelten auch hier die Regeln der Kung-Fu-Filme, wie es sie zu Tausenden gibt. Sehr positiv überrascht war ich jedoch darüber, mit welcher Sorgfalt, ja fast schon künstlerischem Anspruch viele Kameraeinstellungen und Bildkompositionen aufgebaut wurden. Mit dem Fortschritt der Story mutiert der Film von einem eher klassischen Hong-Kong-Gangsterfilm in Richtung »Mortal Kombat« und verzichtet auch nicht auf die genre-übliche Melodramatik, und/aber so manches Szene ist fast schon auf ästhetischer Ebene eine Augenweide. womit sich der Film von der Massenproduktion abhebt.

ungeprüfte Kritik

Der Soldat James Ryan

Der Auftrag ist ein Mensch.
Kriegsfilm

Der Soldat James Ryan

Der Auftrag ist ein Mensch.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 06.07.2008
Hohe Präzision
Es mag klischeehaft klingen, zu sagen, dass ein Kriegsfilm die um sich keifende, rücksichtslose Kriegsgewalt dergestalt inszeniert, um dem Zuschauer jegliche Versuchung der Kriegsverherrlichung oder -Verharmlosung auszutreiben. Aber Steven Spielberg stellt den Schauplatz Frankreich 1944 mit einer solchen technischen Präzision dar, dass man sich dem Gefühl kaum entziehen kann, mittendrin zu sein. Und das ist keineswegs ein angenehmes Gefühl. Selbst beim abgebrühteren Zuschauer wird sich hier das eine oder andere Mal alles zusammen ziehen. Das große Schlachten, das jeden wahllos und plötzlich trifft, wird hier dargestellt, ohne dass einem ein Detail erspart bleibt. Empfindsamere Zuschauer seien vor dem Film gewarnt, alle anderen sehen hier ein Meisterwerk, das keinen Zweifel daran lässt, dass das einzelne Menschenleben, wenn der Krieg erst mal seine Schneise durch das Weltgeschehen mäht, keine, überhaupt keine Bedeutung mehr hat.

ungeprüfte Kritik