Kritiken von "Christmano"

Mulholland Drive

Straße der Finsternis.
Thriller, Drama

Mulholland Drive

Straße der Finsternis.
Thriller, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 04.10.2009
Ein Triller von David Lynch mit Elementen aus dem Bereich Mystery und Drama. Ein Film, der durch Bild, Ton und insbesondere ungewöhnlichen Kamerafahrten eine alptraumhafte Szenerie schafft. Ein Film, der zu vielen Interpretationen anregt, weil er in zwei Teile zerfällt, die über gleiche Gesichter, Szenen - allgemein Leitmotive - miteinander verknüpft sind, in denen die Charaktere aber andere Identitäten haben, Orte und Handlung andere Bedeutungen tragen. Dazwischen weben sich surreale Szenen ein, zu denen man keinen logischen Zugang gewinnt. So bleiben viele Fragen am Ende offen: Was ist hier Playback, was ist Illusion? Wer ist der Cowboy, wer das Monster? Was bedeuten die beiden Senioren? Was öffnet der flache Schlüssel? Und was bedeutet das quadratische Kästchen? Lynch selber veröffentlichte zehn Hinweise zur Interpretation, die aber auch keine finale Aufklärung bieten. Letztendlich beobachten wir Menschen, deren Leben determiniert ist und die mit ihrem Schicksal glücklich werden; oder die sich dagegen stemmen und daran zu Grunde gehen. Sollen diese Fragen offen bleiben? Silencio!

ungeprüfte Kritik

Snatch

Schweine und Diamanten.
Komödie, Krimi

Snatch

Schweine und Diamanten.
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 30.09.2009
Britischer Humor. Eine Gangsterfilm-Parodie mit guter Besetzung (u. A. Brad Pitt und Benicio del Toro) unter der Regie von Guy Ritchie. Ähnlich wie Pulp Fiction spielt er mit mehreren Episoden (illegale Boxkämpfe in London und Juwelendiebstahl in Antwerpen), die sich später zusammen fügen, er kommt dennoch nicht auf ein ähnliches Qualitätsniveau. Dies liegt vor allem am übermäßigen erzählerischen Einfallsreichtum, gefakten niederländischen Akzenten und doch sehr makabrem Humor. Fazit: Geschmackssache.

ungeprüfte Kritik

Dune - Der Wüstenplanet

Im 11. Jahrtausend n.Chr. Eine Welt außerhalb unserer Erfahrung, jenseits unserer Vorstellungskraft.
Science-Fiction

Dune - Der Wüstenplanet

Im 11. Jahrtausend n.Chr. Eine Welt außerhalb unserer Erfahrung, jenseits unserer Vorstellungskraft.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 26.09.2009
Ein faszinierender Science Fiction Film von David Lynch aus dem Jahr 1984 nach der Romanvorlage von Frank Herbert. Im 23. Jahrtausend besiedelt die Menschheit den Weltraum und strebt nach einer wichtigen Droge - dem Spice - welches nur auf dem Planeten Arrakis (auch genannt: Dune) vorkommt. Das Haus Atreidis bekommt die Herrschaft über diesen Planeten übertragen, wird dann aber von seinem Erzfeind, dem Haus Harkonnen überfallen und besiegt. Herzog Leto Atreidis (Jürgen Prochnow) fällt seinem Gegner, dem sadistischen Baron Harkonnen (Kenneth McMillan) zum Opfer, seine Frau (Francesca Annis) und sein Sohn (Kyle MacLachlan) können jedoch in die Wüste fliehen und finden Zuflucht bei den Wüstenbewohnern, den Fremen. Sie bilden die Fremen aus, sabotieren die Spice-Produktion und besiegen am Schluss Harkonnen und das Imperium. Ein vielschichtiger und detailreicher Film, der jedoch die Romanvorlage in vielen Teilen weit verlässt. Zudem ein Film, in dem man viele brilliante Schauspieler in frühen Rollen beobachten kann - genau wie ein paar skurrile Kurzauftritte von Sting.

ungeprüfte Kritik

Sieben Jahre in Tibet

Drama, Abenteuer

Sieben Jahre in Tibet

Drama, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 26.09.2009
Der Film von Jean-Jacques Annaud zeichnet die Geschichte des österreichischen Bergsteigers Heinrich Harrer nach, der seine schwangere Frau verlässt um den Nanga Parbat zu besteigen. Annaud nimmt aber zahlreiche Abwandlungen zu Harrers Buchvorlage vor: Bei der NSDAP-Mitgliedschaft Harrers, bei den Liebschaften seines Begleiters und beim zeitlichen Verlauf seiner Abreise. Harrar wird auf dem Nanga Parbat von den Briten - denn Indien war britisch - festgesetzt und interniert. Ihm gelingt die Flucht nach Tibet, wo er sich mit dem 14. Dalai Lama anfreundet und bis zur Besetzung durch Maos Truppen verbleibt. Der Film endet dann mit einem abrupten und unvollständigen Ende: Harrers Sohn, der ihn bisher nicht kannte und per Brief um ein Ende des Kontaktes bat, nimmt ihn als Vater an und geht mit ihm Bergsteigen. Trotz solcher Unzulänglichkeiten bleibt ein schöner Film, der insbesondere durch grandiose Landschaften besticht. Er dringt jedoch nicht tief genug in die Geschichte und in die Eigenheiten Tibets ein. Was bleibt, ist zumindest Aufmerksamkeit für den Tibet-Konflikt und ein lebenslanges Einreiseverbot für Brad Pitt in die Volksrepublik China.

ungeprüfte Kritik

Memento

Manchmal ist es besser, zu vergessen.
Thriller, Krimi

Memento

Manchmal ist es besser, zu vergessen.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 20.09.2009
Ein komplizierter, verstörender und technisch genial gemachter Film von Christopher Nolan. Leonard (Guy Pearce) leidet nach einem Überfall unter dem Verlust seines Kurzzeitgedächtnisses und ist nun auf der Jagd nach dem Täter. Aufgrund seines Zustands ist er ein leichtes Opfer für Manipulationen und kann sich nur durch umfangreiche Tattoos sowie Notizen auf Polaroid-Bildern und Zetteln selbst in der Bahn halten. Dabei wird er jedoch durch den vermeintlichen Polizeibeamten Teddy (Joe Pantoliano) durcheinander gewirbelt. Der Film webt zwei Handlungsstränge zusammen, die sich dadurch unterscheiden, dass der eine farblich, der andere schwarz-weiß gezeigt wird und diese beiden Geschichten in entgegengesetzten zeitlichen Richtungen gezeigt werden. Der Haupthandlungsstrang wird in kurzen Filmsequenzen gezeigt, die fast alle vorwärts ablaufen, aber chronologisch rückwärtsführen; ähnlich wie die Merktechnik der Hauptfigur, sich mit Polaroids rückwärts zu erinnern. Man befindet sich immer in einer Erzählung, deren Vorgeschichte man nicht kennt, wird verwirrt und hat selbst das Gefühl, Dinge vergessen zu haben und hilflos zu sein.

ungeprüfte Kritik

Im Banne des Monte Miracolo

Der verrufene Berg
Abenteuer

Im Banne des Monte Miracolo

Der verrufene Berg
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 19.09.2009
"Im Banne des Monte Miracolo" / "Der verfluchte Berg" ist ein südtiroler Heimatfilm von und mit Luis Trenker. Der Film ist als so genannter "Überläufer" zu bezeichnen, also ein Film, der während des Nationalsozialismus gedreht aber erst danach veröffentlicht wurde. Dabei spielt er zwar mit dem Klischee der Heimat und einem antiquierten Frauenbild, ist aber ansonsten völlig apolitisch. Inhaltlich handelt es sich um eine Liebesgeschichte, verquickt mit einem Bergdrama. Der Ingenieur Roberto Rey besteigt den Monte Miracolo, stürzt ab und wird gerettet.

ungeprüfte Kritik

Drachenläufer

Nach dem Bestseller von Khaled Hosseini.
Drama

Drachenläufer

Nach dem Bestseller von Khaled Hosseini.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 19.09.2009
Die faszinierende Verfilmung des gleichnamigen Romans von Khaled Hosseini. Die charakterlich sehr unterschiedlichen Kinder Amir und Hassan - zudem aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen stammend - leben im noch nicht von Sowjets und Taliban unterdrückten Afghanisten. Gemeinsam lassen Sie Drachen steigen und gewinnen Wettkämpfe, nach einem dieser wird Hassan jedoch alleine von Jugendlichen verprügelt und vergewaltigt. Amir beobachtet dies, greift jedoch nicht ein, was ihn sein Leben lang verfolgt; die Freundschaft verflüchtigt sich. Nach dem Einmarsch der Sowjetunion fliehen Amir und sein Vater über Pakistan in die USA. Als Amir jedoch bereits als Autor in der amerikanischen Gesellschaft angekommen ist, holt ihn seine Vergangenheit ein. Ein Film über Freundschaft, Gewalt, Flucht und Werte; ein vielschichtiges Drama vor dem Hintergrund von gesellschaftlicher Teilung, Schari'a, Besetzung und Bedrohung.

ungeprüfte Kritik

Broken Flowers

Das Leben steckt voller seltsamer Überraschungen.
Drama

Broken Flowers

Das Leben steckt voller seltsamer Überraschungen.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 12.09.2009
Trotz der guten schauspielerischen Leistung von Bill Murray leider ein wenig überzeugender Film. Der ewige Junggeselle Don Johnston erhält einen anonymen Brief der ihn darüber informiert, dass er einen Sohn habe. In unterhaltsamen Episoden besucht Don nun seine vergangenen Partnerinnen und findet am Ende nicht, wonach er sucht; alles bleibt offen. Positiv ist der wirklich interessante Soundtrack - aber reicht das für einen guten Filmabend?

ungeprüfte Kritik

Die üblichen Verdächtigen

Fünf Kriminelle. Eine Gegenüberstellung. Kein Zufall.
Thriller, Krimi

Die üblichen Verdächtigen

Fünf Kriminelle. Eine Gegenüberstellung. Kein Zufall.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 09.09.2009
Eine filmische Scharade, ein 106-minütiges Rätselspiel. Ausgehend von der Polizeitaktik in Casablanca ("Round up the usual suspects!") werden fünf Kriminelle ohne begründeten Verdacht festgenommen und zur Gegenüberstellung gebracht. Damit stellt die Polizei jedoch in Wirklichkeit keinem Verbrechen nach, sondern bereitet eines vor: Sie stellt ein Team für einen Überfall zusammen. Das Team soll für den Teufel selbst, den mythischen Unterweltboss Keyser Soze - der lieber seine eigene Familie tötet als sich erpressen zu lassen - die Drogenlieferung eines Konkurrenten auslöschen. Doch das zu überfallende Schiff enthält gar keine Drogen. Was ist die wahre Geschichte? Gibt es überhaupt einen Keyser Soze und wer ist es? Durch viele Hinweise und Indizien wird man gezielt hinter's Licht geführt und erhält erst in den letzten Minuten des Films die Auflösung. Ein gut gemachter Film voller Spannung!

ungeprüfte Kritik

Uhrwerk Orange

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 04.09.2009
Ein genialer Film von Stanley Kubrick, eine bizarre Symbiose aus Gewalt und Sex. Alexander ist Anführer einer Jugendgang, die sich allabendlich in der Milchbar Korova den Drogenmix Moloko-plus reindreht und anschliessend Schlägereien und Überfälle begeht. Eines Tages kommt es zu Streitereien und die Bande liefert Alex der Polizei aus; er kommt ins Gefängnis, wo er durch Bibel-Phantasien ("ich las' die dicke Schwarte") und Musik "vom guten alten Ludwig van" (Beethoven) überlebt. Aus dem Gefängnis kommt er frei, weil er sich bereit erklärt, die "Ludovico-Technik" als Resozialisierungstherapie über sich ergehen zu lassen, die sich jedoch im Alltag als äußerst unpraktisch erweist. Ein interessant gemachter Film, in dem man immer wieder Dinge erkennt, die in späteren Filmen kopiert oder referenziert wurden. Und zuguterletzt mit jeder Menge Charme der 70er...

ungeprüfte Kritik

American Gangster

Thriller, Krimi

American Gangster

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 02.09.2009
Ein Film nach einer wahren Begebenheit, bei dem sogar die Namen der Hauptakteure unverändert gelassen worden sind. Frank Lucas steigt zum Gangsterboss in New York auf, in dem er reinstes Heroin in den Särgen verstorbener Soldaten in die USA schmuggeln lässt. Er folgt klassischen betriebswirtschaftlichen Vorgehensweisen: Er schaltet den Zwischenhandel aus und bildet eine Marke für sein Produkt. Durch seinen Erfolg gerät er ins Visier der Polizei, wird verhaftet und zu 70 Jahren Gefängnis verurteilt. Anschliessend kooperiert er mit den Behörden und liefert ihnen drei Viertel der New Yorker Anti-Drogen-Einheit ans Messer, die allesamt bestechlich waren. Ein langsamer Film mit glatter Storyline, der bei weitem nicht an die Pate-Triologie oder Good Fellas heran reicht.

ungeprüfte Kritik

Effi Briest

Drama, Deutscher Film

Effi Briest

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 31.08.2009
Nach Fassbinders Film aus 1974 mal eine mutige Neuverfilmung von Fontanes Stoff. Effi (Julia Jentsch) wird mit dem Verehrer ihrer Mutter, Geert Freiherr von Innstetten (Sebastian Koch) verheiratet und überlebt das dröge Leben in Kressin nur durch eine Affäre mit Major Crampas (Mišel Matičević). Als diese auffliegt stirbt Crampas im Duell und Effi wird von ihrem Mann und ihren Eltern verstoßen. Im Gegensatz zur Romanvorlage geht Effi nicht ein sondern emanzipiert sich gegenüber ihren Eltern und führt ein einfaches Leben. Dies ist Pluspunkt und Maluspunkt zugleich: Das Ende kann inhaltlich gefallen, sprengt aber den zeitgenössischen Hintergrund: Während die gesellschaftliche Situation (Verheiratung, Unterordnung, Frauenbild) nur wenig in die heutige Zeit übertragen werden kann (wenngleich es solche Verheiratungen in manchen Gesellschaftsschichten noch gibt), so kann das Ende auf diese Art heute (und nur heute?) jederzeit in einem beliebigen Restaurant stattfinden. Durch die tolle schauspielerische Leistung von Julia Jentsch bleibt es aber ein Film, der einen durchaus unterhalten kann.

ungeprüfte Kritik