Kritiken von "ahohmann"

Gamer

Science-Fiction, Action, 18+ Spielfilm

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Science-Fiction, Action, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 13.05.2011
Mir ist unklar, ob die eigene gesamte Kulturspeisung der Regisseure nur aus Ballerspielen und virtuellen Internetwelten bestanden hat oder ob sie meinen, dass ihre Mitmenschen sich nur noch für ebendiese Themen interessieren, oder ob hier einfach ein vermeintliches Zielpublikum krude angesprochen werden soll. Aber auf einen so üblen Umgang mit den üblichen Tricksereien, um über die Dürftigkeit der Story hinweg zu täuschen (30 Einstellungen pro Sekunde, viel Krach, absurd schnelle Kamerabewegungen, Blutspritzer ohne Ende), dürften wirklich nur die egoshooterzugedröhntesten Zuschauer herein fallen - und dann auch nur in einstelligem Alter. Fast hätte ich zum ersten Mal einen richtig rasanten Actionfilm mittendrin abgebrochen - vor Langeweile. Die Simulation des Internet in der Wirklichkeit statt anders herum hätte eine interessante Idee sein können, aber hier funktioniert sie einfach nicht.

ungeprüfte Kritik

Klang der Stille

Stille ist der Schlüssel... Die Stille zwischen den Tönen... Wenn dich diese Stille umgibt...
Musik

Klang der Stille

Stille ist der Schlüssel... Die Stille zwischen den Tönen... Wenn dich diese Stille umgibt...
Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 03.05.2011
Ed Harris mit Haaren! Und was für eine Mähne! Agnieszka Holland hat ihm und Diane Kruger hier zwei sehr schöne Rollen geschenkt. Die Handlung ist sehr auf die beiden Figuren zentriert und beschränkt auch die räumliche Komponente weitgehend. Es ist fast schon gefilmtes Theater und sollte mehr als ein Stück als ein Film erwartet werden. Die Dialoge liefern ein paar intensive, nachklingende Tiraden über Leben, Kunst und Inspiration. Diane Kruger darf sich hier in einer mehrschichtigen, wenngleich völlig erfundenen Rolle verausgaben, die deutlich über das hinaus geht, zu dem Hollywood sie üblicherweise, nämlich als hübsche Begleiterscheinung männlicher Hauptdarsteller, reduziert. Um einen Anhaltspunkt zu geben, was hier zu erwarten ist: Wem "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" gefiel, dem könnte auch dieser Film gefällig werden.

ungeprüfte Kritik

Firefly

Der Aufbruch der Serenity - Die komplette Serie
Serie, Science-Fiction

Firefly

Der Aufbruch der Serenity - Die komplette Serie
Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 30.03.2011
Erstaunlich: Es wurden nur 14 Episoden gedreht, nur 11 im Jahre 2002 ausgestrahlt, dann muss irgendein Finanzcontroller geunkt haben, dass die Serie nicht genügend TV-Werbung anzieht. Seitdem ist sie Kult, führt als einzigartige Mischung aus Science-Fiction und Western ihr Eigenleben in der Popkultur, ihre Fangemeinde wächst, in Percy Jackson 2 durfte Ex-Serenity-Kapitän Nathan Fillion ein Jahrzehnt mal wieder später eine Anspielung auf eine zu früh eingestellte machen.

Ich fand die Serie ungeheuer sympathisch, die Figuren wachsen einem mit jeder Episode mehr ans Herz. Das abrupte Ende der ersten (halben) Staffel ist äußerst schade. Wer wissen will, wohin diese Serie unterwegs war, kann den Film "Serenity" sehen - lieber hinterher als vorher.

Die Anziehungskraft der Serie kommt vielleicht daher, dass hier eine Truppe von Vaterlandslosen Abenteuer für Abenteuer zu einem Zuhause, einem Art Stamm zusammen wächst. Es gibt nicht wirklich eine Hauptfigur, nicht einmal den Captain. Stattdessen sind es 9 Crew-Mitglieder und ein Raumschiff.

Die visuellen Effekte sind ein bisschen veraltet, aber wenn manche sich an die Serie Battlestar Galactica erinnert fühlen: die Effekte kommen aus derselben Werkstatt.

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Inglourious Basterds

Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Vergeltung.
Kriegsfilm

Inglourious Basterds

Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Vergeltung.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 08.02.2011
Tarantino hat mal Actionfilme gedreht. Heute bestehen seine Filme aus überlangen, statischen Dialog- oder Monologszenen, eher kleinen Theaterstücken als Filmszenen, in denen bekannte Schauspieler viel, viel Text sagen dürfen. Zwischendurch bricht dann plötzlich mal eine sehr kurze, kaum erträgliche Gewaltorgie ein, gefolgt vom nächsten langen Dialog/Monolog. Und so weiter. Sicher wird Tarantino bald sein Coming-Out haben und vom Film zum Theater wechseln.

ungeprüfte Kritik

Across the Universe

All You Need Is Love
Lovestory, Drama, Musik

Across the Universe

All You Need Is Love
Lovestory, Drama, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 03.02.2011
Der Werdegang von Regisseurin Julie Taymor hat viel mit Broadway-Musicaln, Shakespeare, Opernaufführungen, Bildkunst und asiatischem Puppentheater zu tun. Deswegen lässt sie sich auch in keine konventionelle Erzählstruktur weisen - man mag dies als Verrat an den Gewohnheiten des Zuschauers empfinden, oder als Intelligenz für Neues, das sich durch Sich-Einlassen am besten genießen lässt. Die Story selbst steht nicht so sehr im Mittelpunkt und lässt sich in wenigen Sätzen zusammen fassen - wie bei jeder Oper und jedem Musical. Vielmehr ist es ein ganz außerordentliches visuell-musikalisches Spektakel, ausgesprochen kreativ und fantasievoll und, wie einst schon "Frida", von großer Farbenpracht, mit intelligenten und talentierten jungen Schauspielern und schönen Stimmen. Trotz meines Alters deutlich über dem des Zielpublikums bin ich dem Charme dieses Films verfallen - obschon weder ein Beatles- noch ein Musical-Fan.

ungeprüfte Kritik

State of Play - Stand der Dinge

Wie weit würdest du für die Wahrheit gehen?
Krimi, Thriller

State of Play - Stand der Dinge

Wie weit würdest du für die Wahrheit gehen?
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 16.12.2010
Hollywood versucht seinen amerikanischen Zuschauern klar zu machen, dass Söldnerfirmen eine Gefahr für das Land sind. Wir wussten das schon ein bisschen und die siebte Staffel von "24" hat diese Pädagogik etwas stringenter geschafft. Aber ich habe Russell Crowe in einer untypischen, ganz coolen, Späthippie-Rolle genossen. Man fühlt sich ansonsten an ältere Presseredaktionsfilme und -Serien wie etwa "Die Unbestechlichen" oder "Lou Grant" erinnert, letztere war anscheinend sogar ein bisschen Inspirationsquelle. Es gibt spannende Momente, der Film ist überzeugend gespielt, Ben Affleck darf mal aus seiner dekorativen Idealerschwiegersohnrolle heraus, aber es wäre ohne Russell Crowe (und Helen Mirren) möglicherweise ein handwerklich gut gemachter aber ansonsten etwas unauffälliger Polit-Thriller geworden. Drei Sterne für die Handlung, vier für diese Schauspieler.

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Anthony Zimmer

Fluchtpunkt Nizza
Thriller, Krimi

Anthony Zimmer

Fluchtpunkt Nizza
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 26.10.2010
Vom Rhythmus her gefühlt ungefähr halb so hektisch wie eine US-Produktion, Intrige nach üblicher Jungregisseurmanier etwas gekünstelt, versierte Thrillergucker sehen das Ende irgendwie auch auf sie zu kommen, aber dem französischen Charme ist schwer zu entkommen, sowohl dem von Altstar Sami Frey, der in den Siebzigern eine ganze Generation verkörperte, als dem von Sophie Marceau, die als Signularität dem Lauf der Zeit endültig entkommen zu sein scheint und bis zu ihrem letzten Atemzug das französische Kino prägen dürfte.

Übrigens: Dieser Film war die Vorlage für das Remake "The Tourist" von Florian Henckel von Donnersmarck.

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Coco Chanel

Der Beginn einer Leidenschaft.
Drama

Coco Chanel

Der Beginn einer Leidenschaft.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 08.10.2010
Audrey Tautou versprüht hier die ganze Breite ihres beträchtlichen Charmes. (Im Bonusmaterial sagt Regisseurin Anne Fontaine, dass sie den Film ohne sie nie gemacht hätte.) Der Film erlangt aber recht viel Struktur durch das Spiel des Belgiers Benoît Poelvoorde, der Witz und Drama ständig miteinander verknäuelt. Wenn es irgend geht, sollte man die französische Originalfassung genießen, da die Synchronisierung gerade ihn allzu sehr banalisiert. Ansonsten muss man sagen, dass alles ziemlich ruhig zu geht, dafür in schönem Rahmen (mit manchmal gemäldehaften Einstellungen). Ansonsten stimme ich völlig der Rezension von Webby vom 1.3.2010 zu.

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District 9

Ihr seid hier nicht willkommen.
Science-Fiction

District 9

Ihr seid hier nicht willkommen.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 28.08.2010
Diesen Film, scheint es mir, darf man nicht für bare Münze nehmen. In Wirklichkeit steckt er voller Ironie. Achtung, es gibt recht ekelerregende Momente, wenn die außerirdischen Handwaffen Lebewesen abrupt in Blutspritzerwolken verwandeln. Aber die Computergrafik-Maestria ist beachtlich, was wahrscheinlich nicht erstaunt, wenn man weiß, dass Herr-der-Ringe-Regisseur Peter Jackson hier als Produzent mit seiner Infrastruktur unterstützte. An manchen Stellen scheint der Film in ein recht dunkles Lebensgefühl aus Südafrika einen Einblick zu gewähren, das uns in Deutschland recht exotisch erscheinen mag und das wir nicht ohne weiteres nachvollziehen können. Ich möchte c9n5xu3z zustimmen, dass man diesen Film in der Original-Fassung sehen sollte.

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Große Haie - Kleine Fische

Unter Wasser gelten andere Regeln.
Komödie, Animation, Kids

Große Haie - Kleine Fische

Unter Wasser gelten andere Regeln.
Komödie, Animation, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 19.06.2010
Hochkommerzielles Produkt, auf den zehn(?)jährigen amerikanischen Verbraucher maßgeschneidert, natürlich mit vielen der Stars, deren Produkte derselbe Verbraucher auch kauft. Der sprudelnden Intelligenz, die man z.B. bei den 3D-Trickfilmen von Pixar findet, hat dieser werbespot-ähnliche Streifen mit seinen angestrengten Humorversuchen außer guter und detailreicher Grafik und ein bisschen namhafter Tanzmusik kaum etwas entgegen zu setzen.

ungeprüfte Kritik

Home of the Brave

Der wahre Kampf beginnt Zuhause!
Drama, Kriegsfilm

Home of the Brave

Der wahre Kampf beginnt Zuhause!
Drama, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 20.04.2010
Hollywood erzieht mal wieder US-Mitbürger. In diesem Fall sollen sie anhand von vier Schicksalen wahrnehmen, dass der Irak-Krieg traumatisierte Veteranen hinterlässt, die nicht einfach verschwinden sondern mit ihren Problemen in die Gesellschaft zurück kehren. Da es ein Erziehungsversuch ist, fällt er sowohl etwas schematisch als etwas ausdrücklich-didaktisch aus. Andererseits wird er vom Charisma seiner Darsteller getragen und ist dadurch sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Philadelphia

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 01.04.2010
Mittlerweile ist AIDS fester Bestandteil unseres gesellschaftlichen Selbstverständnisses geworden. Um die Wirkung des Films zu verstehen, muss man sich jedoch in eine Zeit zurück versetzen, als es um AIDS noch viele irrationale Ängste gab und immer noch zahlreiche Menschen glaubten, dass sich die Krankheit wie eine Grippe überträgt, und andere behaupteten, AIDS sei Gottes Strafe für Schwule. In dem Zusammenhang war der Film mutiger als aus heutiger Sicht erkennbar ist. Er gehört zu diesen zahlreichen Versuchen Hollywoods, der amerikanischen Gesellschaft (und anderen) ihre Vorurteile auszutreiben und sie durch sehr menschliche Beispiele zu mehr Toleranz umzuerziehen.

Tom Hanks' Darstellung ist intelligent und ungemein facettenreich, mehr als das meiste, was er danach gespielt hat. Und Latino-Macho Antonio Banderas als sein sanfter Liebhaber ist im Rückblick eine amüsante Besetzung. Wie Denzel Washington nach und nach seine Aversionen abbaut, ist nicht immer nachvollziehbar. Aber es passt ein Jahr nach "Malcolm X" zu ihm, dass er sich filmisch an kontroversen Debatten beteiligt, bevor er sich dann ins Thriller-/Action-Register verabschiedet.

Der Film ist etwas gealtert, aber hier kann man mehreren künftigen Superstars bei einer sehr überzeugenden Darstellung in einem untypischen Drama beiwohnen.

ungeprüfte Kritik