Hätte der Streifen nicht eine besonders starke und sehr eigenwillige Atmosphäre, mehr als ein Sterne wäre dann nicht möglich gewesen. So kann LOST HIGHWAY den Zuschauer wenigsten ein klein wenig mitnehmen. Das Werk baut ein ungewöhnliches Thriller- und Film-Noir-Feeling auf, nur um dieses dann später leider durch einen sinnfreien Plot wieder fast gänzlich zunichte zu machen. 2,20 Videokassetten-Sterne in Kalifornien.

Das Werk ist schon ganz in Ordnung, aber letztendlich fehlt dann doch ein wenig die Tiefe, bzw. nenneswerte Identifikationspunkte, oder einfach emotionale Anknüpfungsaspekte. POWDER BLUE zeigt zu viel negative und dunkle Stimmungen und vermag diese kaum irgendwie auszugleichen. Die Darsteller sind stark, aber haben selbst Schwierigkeiten mit dem einseitigen Stoff. Der Soundtrack passt und daher gibt es insgesamt immerhin noch 2,70 X-Mas-Sterne in Los Angeles.

Nach dem großartigen ANOTHER EARTH brachte nun Regisseur Mike Cahill einen weiteren metaphysischen SciFi-Streifen auf die Leinwand. Vielleicht nicht gänzlich so gelungen wie sein Vorgänger, kann I ORIGINS - IM AUGE DES URSPRUNGS dennoch überzeugen: Ein interessanter Plot, einige starke Darsteller, ein guter Score, ein offenes Ende und vor allem ziemlich viel für uns Zuschauer zum Nachdenken. 3,90 Wiedergeburt-Sterne nicht nur in Indien.

Mal abgesehen von ein paar Längen im Mittelteil ist das Werk wirklich gut gelungen. Jean-Pierre Jeneut, bei dem ein wenig der Stil der Inszenierung abgeschaut wurde, hätte das Ganze wohl visuell etwas spektakulärer in Szene gesetzt. Aber weil der Inhalt stimmt und die große Menge von 1a-Darstellern diesen auch ordentlich auf die Leinwand bringen konnte, ist GRAND BUDAPEST HOTEL auch so ein überdurchschnittlicher Streifen geworden. 3,70 Concierge-Sterne in Zubrowka.

Diese Dokumentation kann leider nicht wirklich viel Neues und Erhellendes beisteuern. Dies ist möglicherweise ein grundsätzliches Problem von Dokus, weil eben halt nur das was tatsächlich geschieht, festgehalten werden kann. Oft ist es aber die Phantasie, sprich das Fiktive, was eigentlich wirklich interessant und spannend ist. Bei diesem Bericht kommt erschwerend hinzu, dass wir das Alles ja schon mal gesehen haben, natürlich aus einem anderen Blickwinkel, aber grob gesehen kennt das Publikum die Geschichte halt schon. Für Fans bleibt DIE MANNSCHAFT natürlich trotzdem attraktiv. 3,10 Sieger-Sterne in Brasilien.

Beginnt schnöde und konventionell, entwickelt sich aber recht schnell zu einem ziemlich witzigen und gar inhaltlich ergiebigen Spielfilm. Eine Menge Respekt meinerseits an Hauptdarstellerin und Regisseurin Julie Delpy, die mit 2 TAGE PARIS eine unverkrampfte Beziehungskomödie mit Tiefgang erschaffen konnte. 3,80 Ex-Lover-Sterne in Frankreichs Hauptstadt.

Es bedarf nicht immer vieler Dialoge um einen interessanten Film herzustellen. WALHALLA RISING zeigt deutlich, dass die Bildsprache nicht nur Vieles ersetzen kann, sondern wohl in der Bedeutungsrangliste bei der Wahl der Mittel zur erfolgreichen Produktion eigentlich ganz weit oben rangieren müsste. WALHALLA RISING kommt mit wenig gesprochenen Worten aus und kann trotzdem, oder halt gerade deshalb überzeugen. Gute Darsteller und ein starker Score runden die tolle Inszenierung ab. Nur leider gibt der Streifen inhaltlich nicht viel her, dennoch erhält er insgesamt 3,60 Wikinger-Sterne im Indianergebiet.

Was soll das sein: Ein James Bond der Hochfinanz? LARGO WINCH 2 - DIE BURMA-VERSCHWÖRUNG ist kaum glaubwürdiger als die RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER. Da spielt es auch gar keine Rolle ob die Hauptfigur in diesem sonderbaren Plot im tiefsten Burma wandelt, oder hoch oben in der Luft im Privatjet fliegt. Weil das Alles einigermaßen spannend und halt auch mal etwas anders ist, gibt es trotzdem noch 2,90 Stiftung-Sterne im Konzern-Dschungel.

Ein französischer Tierhorror-Streifen inklusive diversen Familienkonflikten. Das war es dann schon an Neuem, denn inhaltlich, was den Ablauf und den Horror betrifft, unterscheidet sich PREY - VOM JÄGER ZUR BEUTE nur in Details von verwandten Genre-Werken. Wer also ein Fan solcher Filme ist sollte diesen unbedingt anschauen, wer allerdings dieses spezielle Genre nicht so mag, der kann auch getrost auf PREY - VOM JÄGER ZUR BEUTE verzichten. 3,40 Wildschwein-Sterne im vergifteten Wald.

Auch wenn der Mix von Coming-Of-Age und Horror nicht gänzlich neu ist, hätte man aus dem Plot tatsächlich mehr machen können, als die Macher von EXCISION es taten. Allein auf blutige Schockeffekte und Provokationen in Familie und Schule zu setzen war nicht wirklich zielführend. Eine deutlich differenzierte Gestaltung der Figuren und deren Umfeld hätte den Streifen klar verbessert. Gleichwohl kann EXCISION beim Zuschauer Interesse wecken und mitunter auch fesseln und wäre das leicht vorhersehbare Finale nicht derart ausgefallen, dann wäre das Werk greifbarer über dem Durchschnitt ausgefallen. 3,10 pupertierende Sterne in Schule, Haus und Garage.

Überaus starker Soundtrack, wirklich gute Schauspieler, eine kongenaile Inszenierung und ein passendes bzw. adäquetes Finale. Wer den Drive in DRIVE nicht spürt hat sich als Zuseher auf jene Geschichte und die zugehörigen Figuren nicht einlassen wollen, oder können. Der dänische Regisseur Nicolas Winding Refn hat mit PUSHER und WALHALLA RISING bereits angedeutet, welches Potential in ihm steckt und DRIVE ist mit Sicherheit sein bislang stärkes Werk. 4,40 Stunt-und-Verstand-Sterne auf den Straßen Hollywoods.

Obwohl Regisseur Alan Parker in seinem Psycho-Kriegs-Epos BIRDY viele soziale und gesellschaftspolitische Aspekte ansprach, verzettelte er sich erstaunlicherweise zu keiner Zeit. Vielmehr gelang es ihm Jugendzeit, Krieg und Nachkriegszeit der beiden Hauptfiguren, mittels einer einfachen, aber durchdacht eingesetzten Montage, virtuos miteinander zu verflechten. Ein exaltiertes Finale rundet dieses überdurchschnittliche Werk ab. 3,90 physische und psychische Flucht -Sterne in ziemlich dünner Luft.

Regisseur Joseph Vilsmaier beabsichtigte, auf dem Hintergrund einer detailgenauen Chronologie der Schlacht, in und um Stalingrad, ein authentisches Kriegsleiden zu rekonstruieren. Dabei hatte er weniger eine strategische Perspektive, sondern er erzählt allein aus der Sicht einer kleiner Gruppe deutscher Soldaten. Das führt dazu, dass die historischen Aspekte beim Zuschauer vorhanden sein sollten, denn STALINGRAD gibt keine Nachhilfe in Sachen Geschichte. Trotz jener Konzentration auf die vier Hauptfiguren verblassen deren Charaktere im Angesicht der erschreckenden Vorgänge die sich 50 Jahre vor der Entstehung des Films zutrugen. Diese Vorgehensweise war bewusst und richtig, um insbesondere die kriegerische Auseinandersetzung zu entmystifizieren. 3,80 Schlacht-Sterne im bitter-kalten Lande.

Ein Endzeit-Streifen, der ein ganz klein wenig anders konzipiert und in Szene gesetzt wurde. Letztendlich ist YOUNG ONES aber leider doch nur etwas für Fans dieses Genre, denn das Werk bietet weder Blockbuster-Qualitäten, noch außerdorndtliche zwischenmenschliche Interaktionen. Wer sich als Zuschauer allerdings mit Interesse in die Materie begiebt, wird so einige neue und interessante Aspekte in diesem Film finden können. Für mich gehört YOUNG ONES auf jeden Fall zu den erfrischenden Streifen im aktuellen Science Fiction Film Bereich. 3,60 Bauernhof-Sterne auf dem wüsten Lande.

Ganz ordentlicher Horror-Thriller mit leichter Vorhersehbarkeitsgarantie. Die lockerer Bezeichnung The Beauty und das Beast träfe nur auf die beiden Schwester zu, allerdings weniger auf den Plot, der dann doch eher in Richtung Phantom der Oper tendiert. BENEATH kann schon ordentlich Spannung aufbauen, weniger durch die uninspirierte Inszenierung, als vielmehr durch die Tatsache, dass ständige etwas passiert und somit die Handlung ohne große Längen zufriedenstellend dahinfließt. Das Finale präsentiert sich verhältnismäßig unglaubwürdig, aber dennoch irgendwie auch folgerichtig. 2,90 traumatisierte Sterne nach dem unnötigen Verkehrsunfall.

Auf Niveau wurde hier nicht geachtet, sondern vorwiegend auf das Zielpublikum der Teenager. Fack U Tape hätte der Streifen auch betitelt werden können: Billige Gags die allerdings nur in Richtung einer deutlichen Sex(umgangs-)sprache und optischen Koitus-Andeutungen abzielen. Der US-Zuschauer braucht solcherlei, der Erfolg in Europa wird dagegen definitiv nicht außergewöhnlich ausfallen. SEX TAPE hatte für mich nur ein paar wenig gute Lacher und damit kann das Werk kaum Durchschnitt erreichen. 2,30 MP4-Sterne auf unsynchronisierten iPads.

Serien-Killer-Thematik wird mit Geister-Horror vermixt. Das ist nicht schlecht gelungen, passt dennoch irgendwie nicht so richtig zusammen. Der gute Regisseur Mathieu Kassovitz macht wie immer einen guten Job, kann allerdings den kruden Plot nicht komplett retten. GOTHIKA kann man sich sicherlich anschauen, man wird aber als Zuschauer kein Meisterwerk entecken, sondern eher den Streifen bald wieder vergessen. Für einen ordentlcihen Filmabend taugt der Streifen allemal. 3,10 teuflische Sterne in der Psycho-Klinik.

Der Zuschauer wird über das Geschehen nie im Unklaren gelassen, was allerdings schon ein wenig den Spannungsbogen herabsenkt. TÖDLICHES VERTRAUEN vermag zudem inhaltlich nicht komplett zu überzeugen, weil insbesondere so ziemlich alle Figuren recht oberflächlich bleiben. Der Plot ist folgerichtig, aber nur halbwegs überraschend. Das Werk bekommt somit insgesamt nur 2,80 Patchwork-Sterne in Maryland.

Richtungsweisend war dieses Werk allenfalls in Richtung MATRIX, obwohl jener Klassiker sich vor allem auch an WELT AM DRAHT orientiert hatte. GHOST IN THE SHELL hat dafür viel ROBOCOP und BLADE RUNNER, neben ein wenig Cyberpunk (Literaturströmung) zu bieten. Insofern wird seine avantgardistische Bedeutung extrem überschätzt. Im Anime-Bereich mag das Werk seine wichtige Position haben, wo eben genau sein Platz ist, aber halt auch nur dort. Für den Science Fiction Film ist GHOST IN THE SHELL lediglich ein netter Versuch. 3,20 Manga-Sterne in Sektion-9.

Diese achte Staffel von DEXTER kann sicherlich mit den ersten Staffeln nicht mithalten, ist allerdings auch nicht die schlechteste Staffel. Das Problem dieser finalen Runde ist: Erstens wissen einfach mittlerweile zu viele Figuren von Dexters dunklen Seite und das macht die Sache ein wenig unglaubwürdig und zweitens hat man das Gefühl, dass Handlungen lediglich in Richtung Finale aufgebaut werden, wodurch der Eindruck der Konstruktion entsteht. Unter diesen Prämissen haben die Macher die Sache dennoch sehr gut zu Ende gebracht. Der Spannungsbogen bleibt immer auf sehr hohem Niveau und die Totesrate auch. Es existieren wieder wichtige und weniger wichtige Nebenfiguren, die entsprechend ihre, mitunter hoch interessanten, Einsätze bekommen. 4,30 Kodex-Sterne in den dunklen Wolken der Beendigung.

Irgendetwas fehlt diesem Film: Vielleicht eine zündende Inspiration. Allein eine ziemlich wahre Geschichte hoch emotional auf die Leinwand zu packen, kann einfach nicht ausreichen für einen außerordentlich überragendes Werk. BETTY ANNE WATERS kann sich selbstverständlich sehen lassen, aber dennoch so richtig vollständig ist der Film meiner Meinung nach nicht. Die Spannung ergiebt sich aus dem Plot, wird aber alles andere als hoch gehalten, denn ganz im Gegenteil, bremsen die ständigen Rückblenden den Streifen ein wenig aus. Die Darsteller agieren stark. Das Finale war zu erwarten, ist aber insgesamt auch ziemlich gut gelungen. 3,30 unschuldige Sterne im Gefängnis.

Altbacken und dazu noch ziemlich unglaubwürdig in Szene gesetzt. Obendrein vermag es weder der Plot noch die Inszenierung dem großartigen Darsteller John Cusack auch nur einen Hauch seines Könnes hervorzulocken. Der Vergleich mit CASABLANCA drängt sich unweigerlich auf, aber dieser Klassiker, obwohl für mich ebenso kein Meisterwerk, hatte wenigstens klare Strukturen. Davon ist SHANGHAI nicht nur geographisch meilenweit entfernt. 2,30 verhedderte Sterne im unentwirrbaren Sumpf der Spionage.

Ordentlicher Horror-Film mit nur einer Überraschung: Dem Finale. Ansonsten wird dem Publikum ein stardardmäßiger Plot präsentiert und ebenso gestaltet ist auch die Inszenierung der Handlung: Handwerklich o.k., aber mehr halt leider nicht. Viele werden sich also langweilen bei CONJURER, deshalb mein Ratschlag an den potentiellen Zuschauer: Nur anschauen wenn man ein Fan solcher Streifen ist, alle anderen sollten die Finger weglassen. 2,70 verfluchte Sterne in der Psycho-Falle.

Luc Besson kann es noch: Seit dem begeisterungswürdigen DER LETZTE KAMPF bis hin nun zu LUCY hat der französische Regisseur und Produzent dazwischen allerdings immer schon recht gute Arbeit abgeliefert, insbesondere oder auch gerade im Bereich der Science Fiction. Gleichwohl überrascht LUCY ob seiner Konsequenz und manch neuer Idee. Also sehen wir Zuseher nicht nur ein Action-Film mit viel Spannung, nein auch die philosophische und wissenschaftliche Fiction kann voll und ganz überzeugen. 4,20 empfehlenswerte Sterne im Bereich ungenutzter menschlicher Hirnfunktionen.