Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von
Filmfan "videogrande" am 12.09.2011Ein sehr ungewöhnlicher Film. Das Cover leitet den Filmfreund gehörig in die Irre, denn hier handelt es sich nicht um plakative Science Fiction und schon gar nicht um einen Ableger des Fun-Splatters "The Machine Girl" - Nein, eine ruhige, feine, hart an der Kitschgrenze schrammende Liebesgeschichte ist das! Dazu muss man wissen, das hier wieder einmal ein Manga verfilmt wurde. Ansonsten wäre diese Geschichte an haarsträubendem Blödsinn nicht zu überbieten. Warum sollte das Militär ein Schulmädchen zur Wunderwaffe umbauen? Wie sollen all die Implantate in ihrem Körper rein physikalisch Platz haben? Über all dies und viel mehr muss man hinwegsehen können. Aber es fällt zugegeben schwer, denn vieles ist unsinnig. Allein der Krieg wirkt harmlos und banal, da er nur aus zwei Angriffen besteht, danach aber die Welt in Ordnung ist. "Saikano" ist vor allem eines: Symbolschwanger! Es gibt Bezüge zur Technikversessenheit Japans, die aber nicht über die Menschlichkeit triumphiert, wohl aber Neider (die unbekannte Kriegspartei) auf den Plan ruft. Somit ist diesem Film eine ungeheure Tiefe mit ins Drehbuch gelegt worden. Umgesetzt wurde dies ganz ansehnlich, aber die Zielgruppe wäre doch eher unter den weiblichen Bravo-Lesern zu suchen, die sich nach Herzschmerz im SF-Gewand sehnen. "Saikano" ist schön inszeniert, schwankt zwischen "wunderschön", "naiv" und "abgrundtief kitschig", ist aber trotz allem für Freunde des Japan-Kinos sehr sehenswert. Alle anderen sollten einen Bogen machen.
ungeprüfte Kritik