Kritiken von "TylerDurden79"

Flags of Our Fathers

Ein einziges Bild kann einen Krieg entscheiden.
Kriegsfilm

Flags of Our Fathers

Ein einziges Bild kann einen Krieg entscheiden.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Eigentlich stand ja Babel auf meinem To-See-Zettel, aber da der schon lief als ich im Kino ankam, war Flags of our Fathers die einzige vernünftige Alternative die in naher Zukunft anlief.
Meine Erwartungen an den Film waren nicht hoch. Nach dem Trailer erwartet ich einen Film bei dem der Patriotismus aus der Leinwand gekrochen kommt und das ganze Kino damit überzieht. Das ist der Film bei weitem nicht. Es gibt ein paar Sätze die die typische Hurra, wir sind die USA-Mentalität, unterstreichen, aber die gehen in der gesamten Thematik unter. Diese liegt eine ganze Weile im ungewissen, wenn die Szenerie permanent zwischen den Erinnerungen der Soldaten an den Krieg, und der Ausnutzung der Soldaten zu Geldbeschaffungszwecken, hin und her wechselt. Hierbei waren es besonders die Kriegsszenen die mir negativ auffielen. Einerseits weil man das alles schon hundert Mal gesehen hat. Okay, da ging es teilweise um andere Kriege, oder zumindest um andere Schlachten, aber wenn Soldaten beim Verlassen von Landungsboten von MG’s abgeschlachtet werden, drängt sich der Vergleich mit James Ryan einfach auf. Ähnlich wie dieser, stellt Flags of our Fathers das Kriegsgeschehen sehr realistisch dar, stellenweise fand die Darstellung allerdings ein wenig übertrieben eklig, und musste den Blick von der Leinwand abwenden.
Die drei Überlebenden der Soldaten die auf dem berühmten Foto zu sehen waren, können ihre Erinnerungen nicht von der Insel abwenden. Sie werden permanent mit diesen Ereignissen konfrontiert, da sie vom Militär als Zugpferde einer Propagandaaktion missbraucht werden, die Geld in die Kriegskasse schwemmen soll.

Flags of our Fathers ist gewissermaßen eine Kritik am amerikanischen Militär das das Volk aufruft den Krieg zu finanzieren um damit zum Sieg des Kriegs beizutragen. Erinnerungen an Sprüche „Kanonen anstatt Butter“ keimen vielleicht auf, Ähnlichkeiten sind natürlich bestimmt nicht beabsichtigt. Im Gegensatz zur Darstellung der Soldaten, die spürbar unter ihrer Rolle als Kriegsmaskottchen zu leiden hatten. Das macht den ganzen Film zu einem ordentlichen Drama, das einmal hinter die Seele von Menschen blickt die als Helden bezeichnet werden, ohne selbst der Meinung zu sein welche zu sein.

Eastwood inszeniert die Geschichte der drei Soldaten, die bewusst sehr unterschiedliche Charaktere sind, in einem Wechselspiel zwischen Erinnerungen und Gegenwart. Die eigentliche Hintergrundgeschichte, die Recherche des Sohnes eines der drei ‚Helden’ gerät dabei die meiste Zeit in den Hintergrund, und wird erst am Ende aufgeklärt, als die Spannung beim Zuschauer schon nachgelassen hat. Das emotionale Ende ist sehr bedrückend und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Ansonsten plätschert der Film ohne großen Negativmomente und Höhepunkte vor sich hin. Natürlich ist die Szene in dem die Fahne aufgestellt wird und das weltberühmte Bild entsteht einer der wichtigsten Momente des Films, aber er bringt keine besondere Rührung oder Begeisterung beim Zuschauer auf, nur Gedanken wie ‚So war es also’. Die Stärke des Film ist der Blick in die Seelen der Soldaten, der zeigt differenziert man mit der Rolle als Held klarkommen kann. Das Abschlachten der Soldaten von denen man weiß dass sie die Schlacht auf Iowa Jima nicht überlebt haben, geht sehr zügig, und wirkt am Ende gehetzt.

Fazit:
Solides Machwerk über die Geschichte eines Bildes, und die Wirkung, die dieses Bild hatte. Anfangs verwirrend, gegen Ende sehr emotional.
Eastwood kann’s besser , er muss aber nicht jedes Jahr einen Oscar gewinnen!

ungeprüfte Kritik

Wer früher stirbt, ist länger tot

Eine unsterbliche Komödie.
Komödie, Deutscher Film, Drama

Wer früher stirbt, ist länger tot

Eine unsterbliche Komödie.
Komödie, Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Ons vornewech, zu nem bourische Film kert a Kritik of bourisch.
Wers net versteht ko den Film a net verstehe und dann ko ern er net ogugge.

Also der Film is suberwitzich, obwohl er eichendlich a ernstsch Dema hat. Drozdem is des ols ned lächerlich, sondern hat halt afach nur gude Poanden. A bissel vorhergugbar is manchs scho, aber dabei ofach zum ind-Hosen-scheiße-witzich. So viil hob is letzte Mol bei „The Big Lebowski“ glacht.
Mit dem Film ko mer „Wer früher stirbt ist länger tot“ scho a bissel vergleiche, den a dort überdecken die widziche Charakter mit ihrer skurille Art die eichendlich ernschte Gschicht.
Obwohls hier ja blos on skurille Charakter gibt, den kloine Sebastian. Der hod Ongschd vorm Fechfeier, weil ihm sei Bruder verzählt hot das er da nei komme wird, und nimmt nun jeden Bledsin ernst, von dem em eber verzählt dos des unsterblich mache dud.
Des is als mit ner garschdich große Portion Zynismus gmacht, das i selbst lache musst als der Bub Katze umibrochd hat. Und so zichen si die witzichen Pointen von eichentlich ernste Szenen durch den gonze Film und sorchen für ständiche Loochataken, zumindescht bei mir.
Die Ard Humor had bei mir a so gut passt, das selsbt die in deitsche Film obligatorisch Liebesgschicht net gstört hot, sondern für noch mehr Lacher und witziche Szene gsorgt hat. Die meiste davon wöre a net schnulzich, sondern ham zum Gsamtgfüch des Films bast.
Bei allem Humor dorf mer net vergesse das der Film a a moralische Bodschaft hot. Des macht ihn eben zu mehr als ner 08/fufzen-Komöd, sondern zu ner amüsanten Mischung aus Komöd und Drama.
Gut gmacht is er allemol, sehr passend zsammgschnide. Zwa eichendlich banale Szenen so z.B. nur desweche witzich weil’s so gschnide san, das mer zuerschd gar net was was da nu zomkehrt.
Schod des i den Film net belder gschehe hob, der hätt zu meine TopDen letszsch Jores köhrt.

ungeprüfte Kritik

Der letzte König von Schottland

In den Fängen der Macht.
Drama

Der letzte König von Schottland

In den Fängen der Macht.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Nach Blood Diamond mein zweiter Aufklärungsfilm über das wahre Leben in Afrika dieses Jahr. Eigentlich stand der Film gar nicht auf meiner To-See-Liste, aber die Preise für den Hauptdarsteller Forest Whitaker, sowie der äußert gute Trailer weckten mein Interesse, und das war berechtigt.

Der letzte König von Schottland erzählt die fiktive Geschichte des schottischen Arztes Nicholas Garrigan (James McAvoy), der zufällig zum Leibarzt des Ugandischen Präsidenten Idi Amin (Forest Whitaker) wird. Zu Beginn wirkt Amin wie ein guter Kumpel zu ihm und wie ein fürsorglicher Vater zu seinem Volk.
Als Garrigan die Schattenseiten Amins entdeckt und nach Hause zurück will, erweißt sich dieser Schritt als äußert schwierig, da Helfer von ihm eine Gegenleistung verlangen, den Tod Amins.

Auf geschichtliche Korrektheit legt der Film lediglich in den Grunddaten wert. Amin, gebürtiger Ugander, übernimmt durch einen Putsch Anfang der 70er-Jahre die Macht von seinem Vorgänger, Präsident Obote. Anfänglicher Euphorie des Volkes folgt Ernüchterung. Als Amin gestützt wird, jubelt das Volk wie bei seiner Amtseinführung. Dies erfährt man allerdings nur am Rande, den der Großteil der Geschichte spielt während Amins Regierungszeit und erzählt die erfundene Geschichte seines schottischen Leibarztes.

In der letzten halben Stunde ist der Film ein wahrer Sesselkraller. Als Amin sein wahres Gesicht offenbart ist die Gefahr der sich Garrigan ausgesetzt hat, geradezu spürbar. thumbup
Diese Phase beinhaltet auch zwei eklige Szenen, die die Skrupellosigkeit des Diktators gegenüber seinem Volk eindrucksvoll darstellen, allerdings etwas ungeeignet für sanfte Gemüter sind.
In der Anfangsphase überzeugte mich der Film durch sein Tempo. Es gibt keine lange Vorgeschichte, die abgearbeitet wird, nach rund 20 Minuten sind die Rollen bereits verteilt. thumbup
Was man danach erlebt kann man durchaus mit drei Buchstaben beschreiben: DiA (Für alle die Blood Diamond nicht gesehen haben: Das ist Afrika!). Vielleicht ist diese Erklärung zu einfach, aber ich glaube nicht das Amin der einzige afrikanische Diktator war, der mit seinem Volk so umging wie hier gezeigt.

Dem Unterhaltungswert und der Klasse von Der letzte König von Schottland tut dies keinen Abbruch, dessen beeindruckende Kameraführung ich an dieser Stelle lobend erwähnen muss. Oftmals war die Kamera einem Darsteller, vor allem Whitaker, so nah, das man die Schweißperlen hätte zählen können. thumbup

Dieser, Whitaker, spielt den unbarmherzigen, kumpelhaften Diktator wirklich großartig, über die Oscarreife dieser Darstellung lässt sich meiner Meinung nach streiten, aber eventuell lies die extreme Überschüttung mit Preisen meine Erwartungen auch ein wenig zu hoch steigen. thumbdown
Aber er trägt diesen Film nicht alleine, auch McAvoy spielt eindrucksvoll und mitfühlend den jungen, idealistischen Arzt. Als er am Ende im Flugzeug gen Hause sitzt, sieht man ihm Erleichterung und Bedauerniss gleichermaßen an. thumbup

Am großen Schwachpunkt des Filmes bin ich wohl selbst schuld, denn dieser beruht nur auf der Tatsache dass ich den Trailer gesehen habe. Zwar brachte mich dieser Trailer erst auf die Idee mir den Film anzuschauen, aber gleichzeitig verriet er die Grundstory, was dazu führte das ich wartete, wie die mir bekannten Wendungen der Geschichte abgearbeitet werden. thumbdown

Dies ändert allerdings nichts daran, dass mir Der letzte König von Schottland größtenteils sehr gut gefallen hat. Die Geschichte unterhält und beeindruckt gleichermaßen durch seine beiden Hauptdarsteller sowie die famosen Landschaften. Besonders Amins beinahe schizophren anmutender Charakter ist eine Quelle zahlreicher imposanter Auftritte. thumbup
Diese werden, wie der Großteil des Films, von passender, afrikanischer Musik untermalt. Sie vermittelt das unterschwellige Gefühl, das einem klar macht in welchem Teil der Erde man sich befindet. thumbup

Der letzte König von Schottland hat mit Blood Diamond nicht mehr gemeinsam als das sie auf dem selben Kontinent spielen. Gegenüber der skrupellosen Gewalt, die Amin anwendet ließ mich das erste Afrikaabenteuer nicht abstumpfen. Ebenso wenig wie die Darstellung des Militärstaates, der hier ein permanentes Symbol der Unterdrückung darstellt. Das erste Auftauchen eines Panzers ließ mich doch ein wenig überrascht der Dinge harren, die da kommen. thumbup
Was dann kommt sind allesamt tolle Bilder, die einen dieses Land, das viele wohl nur von der Landkarte kennen, wenn sie es finden würden, wirklich näher bringen. Die Geschichte des Films liefert einen kurzen Teil der Geschichte dieses Landes, von der man den Eindruck bekommt, das sie sich in ihr ein Diktator den anderen abgelöst hat. thumbup

Fazit:
Der letzte König von Schottland ist ein bewegendes, mitreisendes Drama um Macht und Korruption das von zwei großartigen Darstellern getragen wird.

ungeprüfte Kritik

Saw III

Hast du das Leben verdient?
Horror, 18+ Spielfilm

Saw III

Hast du das Leben verdient?
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
"Das Leben ist ein Quiz und wir sind nur die Kandidaten", sang einst Hape Kerkeling. John Cramer alias Jigsaw ist wohl der Meinung das ganze Leben sei ein Spiel, denn nur weil man einmal bei seinem Tod-oder-Leben-Retten-Spiel Kandidat war bedeutet das nicht das er einen nicht ein weiteres Mal als Spielfigur benutzt.

SAW war zu seiner Zeit ein beeindruckender Thriller, der sich durch seine klaustrophobische Umgebung und das Psychospiel, von der Masse der Standardthriller abgehoben hat.
SAW 2 war eine unterhaltsame Mischung aus SAW und Cube, kam aber an Story und Charakterdarstellung des ersten Teils bei weitem nicht heran. Er hatte lediglich mehr Gewalt und Brutalität zu bieten.
SAW 3 tut nun das was für eine Fortsetzung typisch ist, er erhöht das Maß an Gewalt, Brutalität und Schockeffekten noch mehr, geht andererseits aber zu den Wurzeln der Reihe zurück.
Das Spiel von Jigsaw (Tobin Bell), ja er lebt doch noch, beinhaltet dieses Mal nur drei Mitspieler: Seine Gehilfin Amanda (Shawnee Smith), die Ärztin Dr. Lynn Denlon (Bahar Soomekha) die ihn am Leben halten muss um ihres zu retten, und Jeff (Angus Mcfadyen), den Jigsaw von seinen Rachegelüsten wegen dem Tod seines Sohnes befreien will.
Zuvor gibt es zwei abartige Fallen bei denen ich teilweise nicht hinschauen konnte, ebenso wie bei der Einführungsszene als das Schicksal von Erik Matthweus(Donnie Whalberg), dem Kommissar aus dem zweiten Teil weitererzählt wird.
Man kann es jetzt bereits erahnen, ohne die Vorgänger gesehen zu haben, wird man nicht viel von dem verstehen was ich hier schreibe, ergo, man versteht auch wenig von SAW 3 wenn man die Vorgänger nicht kennt.

Wie schon Teil 1 und 2 ist SAW 3 nichts für schwache Nerven. Wenn Menschen ihre Beine zertrümmern, oder sich Ketten aus der Haut reisen dann kann es so manchen Leuten schon übel werden. Ich konnte mir das auch nicht alles ansehen, ebenso wie die Operation an Jigsaw, die eine extrem blutige und eklige Mischung aus dem Reset in Terminator 2 und der Gehirnverspeisung in Hannibal darstellt. Dieser Schockszene geht allerdings der einzige witzige Dialog des Films voraus, als Amanda die Ärztin fragt was sie denn für eine Operation von Jigsaw bräuchte und diese lässig antwortet „Eine Bohrmaschine“. Ja, auch Horrorfilme haben Momente zum Schmunzeln.
Größtenteils bietet SAW 3 aber Momente zum Gruseln, Schaudern, oder Mitfühlen. Mitfühlen mit Dr. Denlon, mit Amanda, oder mit Jeff. Dieser muss sich bei mehreren Fallen entscheiden ob er die Menschen, die in diesen Fallen stecken überleben oder sterben lässt. Das er sich bei allen Fallen gleich verhält ist sehr ärgerlich, besonders der Ausgang der dritten Falle ist vorhersehbar. Auch das zwischen ihm und Dr. Denlon eine Verbindung besteht ist mehr als nur zu erahnen. Das ist wiederum etwas das Amanda nicht tut, sie ahnt nicht was John alias Jigsaw meinte als er ihr zu Beginn sagt: „Spielen wir ein letztes Spiel“. Ja, das letzte Spiel von John und Amanda! Gerne habe ich an den Satz gegen Ende von Teil 2 gedacht, als Amanda sagt sie würde John Werk weiterführen wenn er tot ist, und jeder glaubte er würde jetzt sterben, und Amanda rettet diversen Fortsetzungen bei denen sie in seine Fußstapfen tritt. Weit gefehlt, Amanda führt sein Werk nicht fort, John beendet es selbst. Denn er sieht es nicht als ewig fortsetzbares Spiel an. Da dann Amanda ebenfalls keinen Überlebensgrund hat, ist es wohl nur logisch das sie noch vor John stirbt.
Amanda, diese junge Frau, von der wir bisher nur wissen dass sie ein Opfer Johns war das sich als würdig erwies in seine Schülerin zu werden. Dass sie in SAW 2 freiwillig noch einmal an einem Spiel teilnimmt, um die Spieler zu beobachten, wussten wir bereits. Neu ist die Erkenntnis, dass sie auch schon an dem ersten Spiel beteiligt war, und auch wie sie es beendete. Durch Amanda erfahren wir auch das Schicksal von Erik Matthews, ebenso wie das seiner Kollegin, mit der Amanda ebenfalls ein teuflisches Spiel spielte.
Dabei machte sie Fehler, die ihr eigenes Schicksal besiegeln sollten, denn sie kopiert das Handeln ihres Lehrers, nicht aber seine Motivation. Amanda tut etwas das John nie tat, sie mordet. Sie legt selbst Hand an wenn die Fallen ihre Spieler / Opfer nicht töten, oder macht das Erledigen der Aufgabe unmöglich. Amanda erweißt sich somit als unwürdige Nachfolgerin Jigsaws und muss sich einem letzten Test unterziehen. Gleichzeitig blicken wir nicht nur in Amandas Seele, sondern auch in die von Jeff, der nie über den Tod seines Sohnes hinwegkam, und vor lauter Rachedurst auch nicht vor Morden zurückschreckt. Allerdings ist er der einzige dessen Ende offen ist, und der eine weitere Fortsetzung auch nur denkbar macht.

Allerdings möchte ich gar kein weiteren SAW-Film mehr, denn was soll das werden ohne John, ohne Amanda? Wird es lediglich die Suche eines Mannes nach seinem entführten Kind? Wir werden sehen. Aber ein weiterer Grund warum ich hoffe dass die Reihe nicht weiter fortgesetzt wird, ist die übertriebene Brutalität. Auch die Vorgänger hatten ihre deftigen Momente, aber die waren mehr spannungsgeladen, besonders im ersten Teil, und fielen nicht durch verdrehte Knochen, zertrümmerte Beine usw. auf. Das war des guten wirklich zu viel. Positiv muss ich anmerken das die Fallen allesamt innovativ waren, vor allem die Gefrieranlage hat mir sehr gut gefallen, die Szene war spannend und ließ das Blut in den Adern gefrieren.
Durch die Fallen schafft es SAW 3 einen guten Spannungsbogen zu spannen, der gegen Ende in einem Finale das dem ersten Teil würdig ist, seinen Höhepunkt findet. Ansonsten erzählt er Geschichten über seine Protagonisten, vor allem von Amandas Vergangenheit bekommt man viel zu sehen. Sie, die wohl ein wenig mehr sein wollte als Johns Schülerin. Dadurch konnte er in ihr so etwas wie Eifersucht verursachen, als er Mitleid gegenüber Dr. Denlon zeigt. In einer solchen Szene erfährt man auch von Johns Familie, ein kleiner Zusatz der nicht nötig gewesen wäre, und lediglich klischeehaft ist.

SAW 3 folgt mehr dem Stil von SAW als Teil2, ist zu einem großen Teil ein spannender Film, krankt aber an seiner Darstellung. Die unappetitlichsten Momente werden so groß wie nur möglich in Szene gesetzt, das es einfach zum wegschauen ist. Gerade diese Momente tragen größtenteils zur Geschichte kaum etwas bei. Sehr gut gefallen hat mir auch das Ende, das Amanda das eigentliche Opfer ist, daran habe ich nie gedacht. Schade dass es einen kleinen Cliffhänger gibt, denn ansonsten wirkt SAW 3 wie der Abschluss einer Reihe. Teilweise schleppt sich der Film von Falle zu Falle, oder von Erinnerung zu Erinnerung, Spannung liefert nur die Frage ob John das Ende des Films denn erlebt. Eine zweigeteilte Geschichte wie SAW 2 (Die Eingesperrten / John und Lt. Matthews) wird hier lediglich angedeutet mit Jeffs Fallenparquour und Johns Leidenskampf. Die Polizei wird schon in den ersten Minuten im wahrsten Sinne des Wortes ausgeschaltet. Schade, hier wurde Potential verschenkt, denn obwohl die Fokussierung auf die wenigen Protagonisten dem Film gut tut, schaffen diese es nicht über die volle Länge einen ordentlichen Unterhaltungspegel zu halten. Mit einer Laufzeit von Netto 105 Minuten ist SAW 3 für einen Horrorfilm auch relativ lang geraten, mir hätten 15 Minuten weniger gereicht. Wenn so manche übertriebene Gewaltszene nicht so bleibende Erinnerungen verursachen würde, wäre mein Gesamturteil wohl um einiges positiver, weil ansonsten bot er spannende Unterhaltung auf einem Psychofilm-typischen Level.

Fazit:
Zurück zu den Wurzeln der Reihe mit reichlich ekligen Momenten. Abgesehen von 15 Minuten wegschauen, ordentlich.

ungeprüfte Kritik

300

Ruhm erwartet euch! Noch heute speisen wir in der Hölle!
Abenteuer, Action

300

Ruhm erwartet euch! Noch heute speisen wir in der Hölle!
Abenteuer, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Es war einmal ein König, der war so mutig das er sich mit seiner 300 Mann starken Privatarmee gegen ein übermächtiges Heer von einem ganzen Haufen Perser in den Weg stellte. Warum machte der König das? Naja, er wollte sein Königreich nicht an den bösen Perserkönig, der da hieß Xerxes verlieren, und die Armee seines Volkes durfte er nicht opfern, weil ein Orakel sagte, das das nicht gut wäre.
So kam es dazu dass innerhalb von ca. 70 Minuten der König, 299 seiner 300 treuen Gefolgsleute und ca. 5000 Perser auf dem Schlachtfeld starben. Davor kämpften die Spartaner äußerst mutig, klug und listenreich.

Kritik:
Da weder die historische Gegebenheit, noch die Comicvorlage eine umfangreiche Geschichte beinhalten, wurden dem Film zur Grundstory noch ein paar Hollywood-typische Elemente hinzugefügt. Diese empfand ich zwar als störend, allerdings war ein wenig Abwechslung von den blutigen Schlachtszenen schon notwendig. Diese sind natürlich das Herzstück des Films, und zugleich der Höhepunkt, bzw. die Höhepunkte.
Per Slow-Motion sehe ich ganz genau in welchen Wirbel der Spartanische Held jedem der 20 Perser die er innerhalb von 30 Sekunden tötet, seinen Speer rammt. Sehr beeindruckend. Ein Pfeilhagel färbt kurzzeitig die Leinwand fast vollständig schwarz. Ansonsten spritzt digitales Blut in real anmutenden Bächen daher, auf übertriebene Spritzorgien wie in Kill Bill Vol.1 wird aber glücklicherweise verzichtet. Auf Leichhügeln stehen heldenhafte, Äpfel kauende Spartaner rund um ihren König Leonidas(Gerard Butler). Dieser gehört für mich zu den heroischsten Charakteren die ich seit langem im Kino gesehen habe. In einer spannenden Einführungssequenz erfährt man wie er zu seiner mentalen Stärke und seinem, im Nachhinein betrachtet, übertriebenen, Mut gekommen ist. Leider klärt der Film nicht wie er zu seinem Waschbrettbauch gekommen ist. Das ist für die Geschichte zwar nicht von Belang, aber das fast alle 300 Krieger muskelbepackte Adonisverschnitte sind, erschien mir dann doch übertrieben unrealistisch.
Ansonsten kamen mir die Spartaner ein wenig wie Klingonen rüber, denn wie diese haben sie die Einstellung dass im Kampf zu sterben das Beste ist was einem Mann passieren kann. Zumindest ist es besser als in ein Loch, das mitten in Sparta klafft hinein getreten zu werden. Dieser Höhepunkt der Vorgeschichte zeigt neben dem imposanten optischen Stil, die heldenhafte Einstellung von König Leonidas. Die bringt Butler richtig gut rüber, er ist für mich die absolute Entdeckung dieses Films. Denn er macht mehr als nur kämpfen, nein er übt sich auch in Diplomatie, auch wenn er darin offensichtlich nicht viel Interesse hat. Egal ob Diplomat oder Krieger, Butler spielt alle Facetten des Königs passend. Was dem Film fehlt ist eine durchgehende Dynamik. Zu Beginn fiebert der Zuschauer der Schlacht entgegen und nach einigem, größtenteils unterhaltsamen, Vorgeplänkel ist es dann auch so weit. Die Schlachtszenen bieten aber nur eine gewisse Zeit lang Abwechslung und Aha-Affekte. Zwar tauchen immer wieder neue kuriose Geschöpfe auf, aber im Laufe der Zeit wartet man doch nur noch auf das Ende.
Bis dahin gibt es allerdings die großartigsten Kampszenen dieses Jahrhunderts zu sehen. Schwerter fliegen, Menschen werden von computergenerierten Felsen gestoßen, Leichen als Mauern benutzt. Der Comic-Stil ist spürbar, aber nicht so aufdringlich wie bei Sin City, wo man Frank Millers Handschrift ein wenig mehr spürte.
Wie dieser krankt 300 ein wenig an der Story. Einerseits bieten die Kampfsequenzen nicht genug Abwechslung um gänzlich zu faszinieren. Die deswegen eingebauten Nebenschauplätze sind aber leider noch weniger interessant als die immer wieder kehrenden Kämpfe. Das klingt jetzt negativer als es ist. Zu großen Teilen ist 300 unterhaltsam und schafft es den Blick auf eine beeindruckende Optik zu bannen.
Eigentlich enden ja alle Märchen mit „und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“, aber in diesem Märchen hatte der strahlende Held nie die Absicht nicht zu sterben, somit sollte man lieber sagen: „Die die nicht gestorben sind, leben vielleicht noch heute“

Fazit:
Bilder zum immer Wiedersehen führen zu einer etwas anderen Geschichtsstunde. Das Aufblähen der Story um uninteressante Nebenschauplätze ging leider etwas daneben.

ungeprüfte Kritik

Snow White

Sex, Drugs, Hip Hop und verlorene Träume! Eine rebellische Liebesgeschichte.
Drama, Lovestory

Snow White

Sex, Drugs, Hip Hop und verlorene Träume! Eine rebellische Liebesgeschichte.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Einleitung
Seit ich vor gut einem Jahr umgezogen bin, und gerade mal 30 Minuten Fußweg zu einem Kino mit regelmäßiger Sneak-Preview-Vorstellung habe, hatte ich mir fast jede Woche vorgenommen diese einmal zu besuchen.
Wahr gemacht habe ich dieses Vorhaben erst vergangene Woche als ich Besuch von zwei Freunden hatte. Da wir uns nicht auf einen bestimmten Film einigen konnten, entschieden wir uns für die Sneak. Nach Werbung und nerviger Verlosung ging dann endlich der Film los.


Story, Achtung SPOILER
Snow White erzählt die Geschichte einer jungen Frau, deren Leben aus Partys, Drogen und Geld des Vaters ausgeben besteht. Erst als sie sich in einen eigenwilligen Rapper verliebt, versucht sie ihr Leben zu ändern, was mit einigen Problemen behaftet ist, die schließlich in einem Selbstmordversuch enden.


Kritik
Nach einigen Minuten erzählte mir mein Sitznachbar „Bei ‚300’ wären jetzt schon 5000 Perser gestorben“. Er deutet damit an, dass ihm der Film ein wenig zu langweilig war. In der Tat hat Snow White einen ruhigen, fast melancholischen Erzählstil. Dem entgegen stehen die lauten Partyszenen zu denen man Nico(Julie Fournier) begleitet, ein junge Schweizerin aus reichem Haus. Sie steht im Mittelpunkt dieses Dramas, das von Drogen, Liebe und der Suche nach dem Selbst handelt.
Während zu Beginn alles wie ein fröhlicher Film über Partygirls anmutet, ist sich Regisseur Samir nicht zu schade im späteren Verlauf auch über Leichen zu gehen. Während auf der Leinwand lediglich Bauernopfer zu bedauern sind, stehen abseits der Leinwand die sozial starken im Vordergrund der Gesellschaftskritik, die dieser Film offen auslegt. Reiche Eltern sind so chronisch überarbeitet oder pseudokrank das deren Kinder Dritten gegenüber Eltern von Freunde als ihre eigenen präsentieren. Diese Kinder sind wiederum weltfremd erzogen und kennen nicht den Ernst des Lebens.
Hier stellt Samir der verwöhnten Göre Nico den französischen Rapper Paco (Carlos Leal) zur Seite, der gewissermaßen vom anderen Ende der Nahrungskette stammt und seinen eigenwilligen Weg gewissenhaft geht. Das hierbei aus erster Sympathie, Liebe und Ignoranz entsteht ist klar, diesen Regeln des Filmschaffens entzieht sich Samir nicht. Ebenso wenig wie den Mechanismen die dem weltfremden reichen Gör das reale Leben von seiner dunkelsten Seite zeigen.

Trotzdem verkommt Snow White nicht zu einem langweiligen, vorhersehbaren Kunstfilm. Dies liegt unter anderem auch an den sehr guten Darstellern. Julie Fournier als Nico ist äußerst einfühlsam und trifft die Herzen des Zuschauers. Carlos Leal als Rapper ist einfach ein symphatischer Typ, der Spaß macht. Stefan Gubser ist ein glaubhaftes, klassisches, fieses Arschloch.
Das Snow White die Gradwanderung zwischen ruhig und langweilig ebenso noch auf die Reihe bekommt ist auch dem Regisseur Samir zu verdanken, der er schafft einen sich permanent steigenden Spannungsbogen zu spannen, der mit einem überraschenden Finale seinen Höhepunkt bindet.


Fazit
Ein sehenswerter Kunstfilm der den Gesetzen des Filme Machens folgt und dabei permanent im niedrigen Gang unterwegs ist.
Hat mich persönlich in der Entscheidung bekräftigt, mir häufiger eine Sneak anzusehen.

ungeprüfte Kritik

TMNT - Teenage Mutant Ninja Turtles

Fantasy, Animation, Kids

TMNT - Teenage Mutant Ninja Turtles

Fantasy, Animation, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Comeback der glorreichen Vier!!!

Ich glaube, es ist mittlerweile fast 20 Jahre her, seit ich die vier genmanipulierten Schildkröten zum ersten Mal im Fernsehen sah. Vier kampfeslustige, witzige Schildkröten die gegen den ewig selben Bösewicht bestehen mussten.
Anfang der 90er kamen die kleinen Reptilien dann auf die Kinoleinwand. Die Filme waren witzige und unterhaltsame Hommagen an die Serie.
Den dritten Film, Ninja Turtels 3 von 1993, habe ich kaum in Erinnerung.

Nun 2007, in einer Zeit in der viele Superhelden wie Superman, Batman, JohnMcClaine und Indiana Jones ins Kino zurückgekehrt sind bzw. zurückkehren werden, holen auch die vier etwas groß gewachsenen Schildkröten zu einem neuen Schlag aus.
Natürlich bietet es sich an hierzu neue Errungenschaften der Technik wie CGI einzusetzen, und so kommen Leonardo, Donatello, Michelangelo und Raphael voll computeranimiert auf die Leinwand gekrabbelt.

TMNT macht einen Zeitsprung gegenüber seinen Vorgängerfilmen und zeigt einige Veränderungen.
Die Turtles sind keine Heldentruppe mehr. Keine Kämpfer für Gerechtigkeit und gegen das Verbrechen. Seit einem Jahr ist Leonardo im Dschungel um ein „Führungskräftetraining“ zu absolvieren. Die anderen drei schlagen mehr schlecht als recht durchs Leben und tragen mehr Konflikte untereinander aus als sich um die Probleme anderer zu kümmern.
Natürlich kommt Leonardo zurück, aber ehe die Turtles wieder als Team kämpfen dauert es allerdings noch einige Minuten, lediglich den Schlusskampf bestreiten alle vier gemeinsam.

Bis dahin schwankt TMNT zwischen Komödie, Actionfilm und Beziehungsdrama hin und her. Innere Konflikte haben den Teamgeist der Turtles zerstört und den gilt es erst einmal wieder herzustellen. Dadurch kommt der Turtles -typische Humor zwar viel zu kurz, ein paar wenige flotte Sprüche dürfen die Schildkröten trotzdem zum Besten geben.
An actionreichen Kämpfen mangelt es TMNT eigentlich nicht, leider sind dafür nicht so sehr die Turtles verantwortlich als die Bösewichte. Diese sind gesichtslose, namenlose Gestalten die lediglich Mittel zum Zweck sind. Schade das Schredder weg ist. Dadurch ist TMNT zwar eine konsequente Fortsetzung der Story der alten Filme, aber Schredder gehört zu den Turtles wie Lex Luthor zu Superman. Man stelle sich mal Superman Returns ohne Lex Luthor vor.

Zurück zu TMNT. Der Film ist ein klarer Neubeginn. Erfreulicherweise nicht im Sinne eines Batman Begins. Der, und seine geplante Fortsetzung, verlangen ein Streichen der alten vier Filme aus dem Gedächtnis, um logisch zu wirken. Nein, er sieht sich als Fortsetzung, die gewissermaßen eine neue Turtles -Ära einleiten soll. Nach der letzten Szene ist zumindest davon auszugehen, dass weitere Filme folgen werden.
Es ist auch ein Neuanfang weil die Turtels sich verändert haben. Damit ist nicht die optische Änderung aufgrund der Computeranimation, sondern die deutlich spürbare, menschliche, entschuldigung, schildkrötenliche Entwicklung der Charaktere, gemeint. Sie wirken erwachsener und selbstständiger. Gerade die letzte Eigenschaft wird zum Problem und sorgt für innerturteliche Spannungen wie man sie in dieser Art nicht erwarten würde. Daraus zieht der Film einen besonderen Reiz, den hat TMNT aber auch schon durch das eigentlich Abenteuer. Die Story um einen unsterblichen ehemaligen König? Ist zwar einfach gestrickt, aber hält einen ordentlichen Spannungspegel.

Technisch ist der Film ordentliches Mittelmaß. Die Animationen sehen weder beeindruckend noch enttäuschend aus. Genauso ist auch der ganze Film. Mittelmaß.
Zum richtig guten Kinoerlebnis fehlten mir als Fan der Serie einfach zu viele Elemente. Das der Kampfspruch „Kawabunga“ lediglich in belanglosen Zusammenhängen auftaucht. Der Satz war Kult, den darf man doch nicht so zu einem Witz verkommen lassen. Das der zweite Kultspruch „Ich liebe es eine Schildkröte zu sein“ nicht vorkommt liegt lediglich an der schlampigen Synchronisation, die einfach mal vergessen hat Turtle mit Schildkröte zu übersetzen. Allerdings wurde auch dieser Satz nicht sinnvoll in die Geschichte integriert, sondern wird als finaler Satz dem Zuschauer hingeworfen, damit er mit einer kleinen Erinnerung an die Jugend nach Hause geht.

Vielleicht entwickeln sich die Turtles in einer eventuellen Fortsetzung zu TMNT zurück zu dem was sie früher mal waren. Hier war die Differenzierung zu den alten Filmen für meinen Geschmack einfach des guten zu viel. Vor allem die sehr ernste und gedrückte Grundstimmung hatte wenig mit dem alten Turtles-Stil zu tun, der doch in erster Linie durch zahlreiche lockere Sprüche und die ewige Coolness der Turtles geprägt war. Und wer kann mir erklären warum April o'Neil so jung aussah?

Nach Abnahmen der „Turtles-Fan-Brille“ habe ich einen unterhaltsamen Actionfilm mit brauchbarer Story, uninteressanten Bösewichten, eine kuriose Heldengruppe und ordentlichem Spannungsbogen gesehen.

ungeprüfte Kritik

Spider-Man 3

Der entscheidende Kampf ist der mit sich selbst.
Fantasy, Action

Spider-Man 3

Der entscheidende Kampf ist der mit sich selbst.
Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Kurz gesagt ist Spider-Man 3 wie Pearl Harbor, abgesehen von den 90 Minuten Liebesfilm ganz okay. Der Unterschied ist lediglich, das Pearl Harbour ca. 45 Minuten länger ist als Spider-Man und somit der Action noch ausreichend Spielraum lässt.

Unter diesem mangelnden Spielraum leiden besonders die Bösewichte. Seit den ersten Batman und Superman-Filmen muss doch jedem Filmemacher klar sein, das Superheldenfilmen nur mit charismatischen, interessanten Bösewichten funktionieren. Davon gibt es bei Spider-Man 3 leider so gut wie keine. Das Motto war hier eindeutig Masse statt Klasse.
Der Sandmann(Thomas Haden Church) ist ein bemitleidenswerter Mann der lediglich auf die schiefe Bahn geraten ist um seiner Tochter das Leben zu retten. Somit hat man schon vor seiner Verwandlung zum Sandmann Mitleid mit ihm. Nur durch Zufall gerät er dann in ein Experiment hinein, das weiter zu erwähnen niemand für nötig hält, und verfolgt anschließend mit sandiger Macht seine heroischen Ziele weiter und erregt bei Spider-Man(Tobey Maguire) und beim Zuschauer mehr Mitleid als Abneigung.
Venom(Topher Grace) wirkt zwar durch und durch böse, seine Motivation besteht darin Spider-Man zu töten und er sieht auch Bösewicht-typisch hässlich aus. Leider hat er nur einen sehr kurzen Auftritt. Hoffnungen von ihm in diversen Fortsetzungen mehr zu sehen, werden am Ende auch zerschlagen.

Der dritte im Bunde, Harry Osborn(James Franco) ist der einzige Bösewicht der es schafft an Tiefgang und charakterlicher Größe in die Fußstapfen des grünen Kobolds, und damit seines eigenen Vaters zu treten. Er bietet Spider-Man ein paar actionreiche Kämpfe und ist ein interessanter Charakter. Nervig ist nur sein Hin- und Herwandern zwischen Peters bestem Freund und erbittertem Feind. Wozu wird ein Gedächtnisverlust konstruiert wenn er nur kurzfristig anhält?

Der gefährlichste Bösewicht ist Spider-Man selbst, wobei es versäumt wurde ihm in seinem schwarzen Anzug einen wirklich bösen Auftritt zu geben. Dies übernimmt sein Alter-Ego Peter Parker höchstpersönlich, denn die Charakterwandlung wirkt sich auch mit einem menschlichen Gewand über dem Black-Spidy-Kostüm aus.
Dies hat drei Schwächpunkte.
Zu einem gerät die Inszenierung hier ins Lächerliche. Peter Parker als Frauen nachschauenden, unschön frisierten Macho zu sehen ist stellenweise witzig, aber der Humor wirkt zu aufgesetzt, und es passt einfach nicht zu Magurie.
Zum anderen wird der Held dadurch zum Unsympath, was die Beziehung des Zuschauers zu ihm doch sehr auf die Probe stellt. Ich habe ihm am Ende nicht gegönnt das er das Mädchen wieder bekommen hat. Das fand ich auch unrealistisch, den Peter legt einen oberpeinlichen Macho-Auftritt in einer Kneipe hin nur um MJ(Kirsten Dunst) eifersüchtig zu machen, da würde wohl kaum eine Frau so schnell zu ihm zurückkommen.
Der dritte Schwachpunkt ist das Parkers „Arschloch-Phase“ nur die Spitze des Eisbergs ist, der einen Keil zwischen ihn und MJ treibt. Denn schon vorher erweißt er sich als egoistisch und wenig einfühlsam. Mary Jane entfernt sich schon vom „normalen“ Peter Parker vor seiner Machofizierung. Diese war somit unnötig um sie als Problemfaktor für die Beziehung zu missbrauchen.

Das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt also auf Peter Parker / Spider-Man selbst, seinem Kampf mit sich und seiner Beziehung zu MJ. Wir erleben ein Paar zwischen Superheld und verzweifeltem Möchtegern-Star, zwischen Ikone und fallendem, frustriertem Starlet. Der Mann ist wie in jeder Beziehung natürlich der Böse, der in seiner eigenen Welt lebt und spürbar uninteressiert für die Gefühle seiner Freundin zeigt. Um dies dem Zuschauer klar zu machen, wechseln sich langatmige Schnulzenszenen mit gekünstelt komisch wirkend wollenden humoristischen Szenen ab.

Abwechslung ist hier sowieso ein zentrales Thema. Schnelle Schnitte zwischen den einzelnen Plots sorgen für ständige Abwechslung, schaffen es aber selten Zusammenhänge zwischen den einzelnen Geschichten zu schaffen. Wenn doch, dann meist unnötig, wie im Falle des Sandmann, der nun plötzlich Peters Onkel ermordet haben soll. Diesen Fall noch einmal aufzurollen ist ein klarer Beleg für den mangelnden Einfallsreichtum der Drehbuchschreiber.
Man musste irgendwie zeigen das Spider-Man nun böse ist, und pflanzt ihm Rachegelüste ein.
Vielleicht wurde der Mord auch nur eingebaut, um die Filmlänge mit Rückblenden künstlich zu verlängern, damit Tante May(Rosemary Harris) ein paar moralische Sprüche mehr auspacken kann, die moralische Keule wird wieder im Überfluss geschwungen. Dadurch distanziert sich der Film leider von dem was er ist, ein Unterhaltungsfilm, und nimmt sich selbst einfach zu ernst.

Diese ernsthafte Grundstimmung passt zur Melancholie der Liebe die den Film trägt. Nicht nur Inhalt, sondern auch Tempo des Films ist von der im Vordergrund stehenden Liebesgeschichte geprägt. Während dies zu Beginn noch ertragbar ist, fand ich es im weiteren Lauf schlichtweg langweilig. Viel Gerede über Liebe und Freundschaft, über Gefühle und Eheringe.
Währenddessen stehen die Bösewichte neben der Leinwand und versauern dort.
Schade dass bei Produktionsbeginn noch nicht klar war dass es eine Fortsetzung geben wird, dann hätte Spider-Mans Befreiung von seinem Parasiten ans Ende des Films stattfinden können, und man hätte Venom für den nächsten Teil aufsparen können. Aber Venom musste in diesem Teil schon einen schnellen Tod erleiden, damit wenigstens ein Bösewicht als solcher stirbt. Denn der Sandmann macht am Ende einen auf Mitleid, Peter verzeiht ihm den Mord an seinem Onkel und er darf sich verflüchtigen. Die Moral von der Geschichte: „Verzeiht einander und seit glücklich“. So verzeiht auch MJ ihrem Peter seine Arschloch-Viertelstunde und das rührselige Ende ist perfekt.
Da der ganze Film schon einen auf ernsthaften Herz-Schmerz-Film macht ist dieses Finale nicht weiter enttäuschend.

Für ein wenig Action sorgen die Bösewichte allerdings schon, leider ließ der Kameramann dabei wohl seinen Azubi ran. Einmal Wackelkamera bitte, kein Problem. Ansonsten probierte der Azubi ein wenig zu sehr den Zoom aus, den die Kamera springt von Nahaufnahme zu Nahaufnahme ohne dass der Zuschauer die Gesamtsituation des Kampfes erkennen kann.
Vielleicht wollten die Produzenten auch die Masken und Effekte leinwandfüllemd darstellen, um den Finanzierern des aktuell teuersten Films aller Zeiten zu zeigen wofür sie ihre 260 Mio. hier zum Fenster heraus geworfen haben. Traurig ist nur das er das locker einspielen wird, und ich habe auch noch dazu beigetragen.
Einen Großteil des Budgets verschluckte wohl die Mischung aus Mumie und KingKong, in die sich der Sandmann beim Endkampf verwandelt. Dies war ein weiterer Beleg für die Einfallslosigkeit der Drehbuchschreiber. Fällt denen nicht mal was anderes ein, außer das Spider-Man’s Freundin am Ende vom Bösewicht entführt und in Schwindel erregende Höhen gehängt wird, um ihn in eine Falle zu locken? Wenigstens ist dieser Endkampf ahnsehnlicher gefilmt als die übrigen Actionszenen. Positiv ist hierbei zu erwähnen, dass der vom außerirdischen Parasiten befallene Bösewicht mit draufgeht und nicht wie Dr. Octopus sich in sein alter Ego zurückverwandelt.
Dieser Bösewicht brauchte die Verkleidung kaum, macht er Peter Parker doch schon in seiner menschlichen Form als Eddie Brock gehörige Schwierigkeiten, als sich die beiden um denselben Job streiten. In diesem Plot hat der in den Vorgängern immer für Lacher sorgende Chefredakteur (J.K. Simmons) seine Auftritte. Bis auf den ersten, bei dem der Charakter ins Lächerliche abdriftet, sind diese auch wieder einigermaßen humorvoll geworden. Allerdings weniger als bei den Vorgänger, was zum ernsten Gesamtbild des ganzen Films passt.

Anscheinend wollte Sam Raimi einen physiologisch wertvollen Film produzieren, leider hat er vergessen dass er mit Spider-Man in einem dafür unpassenden Genre unterwegs ist. Die Mischung aus Liebesfilm, Psychospiel und Actionfilm geht einfach nicht auf, die einzelnen Storyelemente sind uninspiriert zusammengesetzt, und kein Part weiß zu überzeugen.
Die romantischen Szenen sind langweilig, die humoristischen lächerlich, die Actionszenen schlecht gefilmt, und die psychologischen Momente überspitzt dargestellt oder sinnlos eingeworfen wie bei dem Kurzauftritt von Stan Lee.

Hoffentlich heiraten Peter und Mary Jane im vierten Teil und Tante May geht zu ihrem Ben, damit sich Spider-Man wieder dem widmen kann, wem sich ein Superheld widmen soll, seinen Gegenspielern!

ungeprüfte Kritik

Little Children

Drama, Lovestory

Little Children

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Erich Kästner hat einmal gesagt „Nur wer Erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch“.
Somit sind Erwachsene also große Kinder. Dazu fällt mir ein Satz ein, den meine Mutter früher häufig gesagt hat: „Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen.“

Um die Verursacher großer Sorgen geht es in Little Children. Um Menschen, die gefangen sind in einem Leben, das für die anderen Bewohner dieser Kleinstadt glücklich wirkt. Eine Stimme aus dem Off stellt dem Zuschauer die wichtigsten Charaktere vor, und hilft an einigen Stellen dem Zuschauer die Zusammenhänge einzelner Szenen zu verdeutlichen.
Der Erzähler berichtet uns dabei von Dingen, die die Charaktere sich nicht laut sagen trauen, er ist sozusagen eine innere Stimme, die nur der Zuschauer, nicht aber die anderen Menschen auf der Leinwand hören können. Somit kann die Stimme Dinge aussprechen die kein anderer hören soll, von unerfüllten Träumen, Phantasien und den Gefühlen die die Charaktere bewegen.

Gefühle sind in Little Children ein wesentlicher Faktor, denn die Frage ob man diesen freien Lauf lässt, oder sie zur Wahrung eines Scheins unterdrückt, ist hier die zentrale Frage. Little Children erzählt nicht die typische „Goldener Käfig“-Geschichte, nein, es ist die Geschichte von lieblosen Ehen, die lediglich durch die gemeinsamen Kinder zusammengehalten werden, vom Druck den man sich auferlegt ohne ihn eigentlich erfüllen zu wollen, von Gefühlen die man nicht haben will, aber nicht unterdrücken kann.

Diese Gefühle werden mit einer Intensität auf die Leinwand geschleudert, dass man ein intensives Verhältnis zu den Charakteren aufbaut. Dies ist auch ein Verdienst der Darsteller. Kate Winslet hat die Oscarnominierung wirklich verdient, und auch ihr männlicher Gegenpart Patrick Wilson weiß zu überzeugen.
Ebenso überzeugt Jackie Earle Haley als phädophiler, exhibitionistisch veranlagter Ex-Knacki, der von seinen Nachbarn verachtet und verfolgt wird, den er fast ein wenig zu Mitleid erregend spielt. Man nimmt seine Entgleisungen als Zwang dar, und weiß das sein Kampf, obwohl er ihn annehmen will, hoffnungslos ist. Eine beispielhafte Figur für die gesamte Einwohnerschaft dieser Vorstadt ist Larry (Noah Emmerich). Seinem alten Job nachtrauernd hört er nicht auf den Bewacher zu spielen und macht dem unbeliebten Ex-Knacki Ronald das Leben schwer.
Little Children wäre kein moralischer Film, wenn Larry nicht geläutert werden würde, und am Ende
SPOLIER Ronald sogar das Leben rettet SPOILER ENDE.

Natürlich sind für solche Läuterungen Unfälle /Unglücke notwendig. Little Children beinhaltet nicht nur sämtliche klischeehaften Charaktere die eine typische Gesellschaftskritik ausmachen, er erfüllt auch die typischen Filmklischees.
Diese führen zwar zu einer streckenweise vorhersehbaren Geschichte, allerdings sind die einzelnen Storyepisoden größtenteils spannend inszeniert. Die Schicksale der Charaktere sind mitreisend und man fühlt mit ihnen. Der Zuschauer wird hin und her gerissen zwischen Mitleid und Ablehnung gegenüber dem Handel der Charaktere. So verschwimmen auch die Grenzen zwischen Gut und Böse, und zeigen dass es weder gute noch böse Menschen gibt.

SPOILER
Zu Beginn wirkt Little Children wie eine Folge Desperate Housewifes, es gibt die spießbürgerlichen Hausfrauen, die alternative Mutter, und den Hausmann, der die heile Welt der Frauen durcheinander bringt. Dazu kommt ein Exhibitionist der aus dem Gefängnis entlassen wurde, und nun bei seiner Mutter ein einsames Dasein fristet, während er vom übermotivierten Ex-Cop drangsaliert wird.
SPOILER ENDE

Die Story klingt zu typisch um überraschen zu können, ist sie aber nicht. Das Drehbuch weiß zu überzeugen, hat mitfühlende Momente, aber auch lockere Sprüche zu bieten. Spannend sind die Entwicklungen der Kleinstadtbewohner allemal.
Gegen Ende spitzt sich die Lage selbstverständlich zu, die einzelnen Handlungsstränge überschneiden sich, dies mag auf den einzelnen ein wenig konstruiert wirken, treibt aber auch den Spannungsbogen in zuvor unerreichte Höhen. Als der Spannungsbogen in sich zusammenfällt zerfallen auch die Träume der Protagonisten in dem sehr überraschenden Ende. Dies beinhaltet viel Diskussionspotential da es sehr Hollywood-untypisch ist.
Meiner Meinung nach macht gerade das den Film aber besonders gut, denn nun spielt er lediglich mit Klischees ohne wie bisher selbst eines auszufüllen. Wenn man eine Weile darüber nachdenkt, drängt sich die Erkenntnis auf, dass dieses Ende wohl realistischer ist als jedes Hollywood-typische Ende.

Fazit:
Little Children ist ein bewegendes Drama über Vorurteile, unterdrückte Gefühle und Verantwortungsbewusstsein. Ein klischeebehafteter Film, der selbst lange Zeit das Klischee der typischen Gesellschaftskritiken erfüllt.

ungeprüfte Kritik

Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 3

Am Ende der Welt
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Eines vorweg, wer die beiden Vorgänger nicht gesehen hat, wird von diesem Film kaum etwas verstehen, den dazu ist die Story einfach zu komplex ist, oder sollte ich lieber konfus sagen?
Jedenfalls verbündet sich Protagonist A mit Protagonist B gegen die Protagonisten C, D und E. Gleichzeitig schließen aber A und E einen Pakt gegen C, während dieser mit B gegen D agiert. Klar soweit? Gut, dann kann ja A B und E hintergehen und sich mit D verbünden, der wiederum einen Pakt mit E gegen C und A schließt, und am Ende jeder gegen jeden kämpft aber irgendwie doch alle entweder für die gute oder die schlechte Seite.
Okay, ich übertreibe maßlos, naja, eigentlich nur ein wenig. Jedenfalls hat Pirates of the Caribeean – Am Ende der Welt eine unübersichtliche Story. Eben ein Film über echte Piraten, denn man weiß nie wem man trauen kann, weil jeder nur für seine eigene Sache kämpft.

Soviel zu den negativen Dingen, was gibt es positives zu berichten? Abgesehen von dem Partner-Wechsel-Dich-Spiel ist die Story angemessen und führt die in Teil 2 begonnenen Handlungsstränge konsequent weiter. Lediglich wenig davon etwas zügig, wie das Schicksal des im Vorgänger noch so gefürchteten Kraken. Für das überraschende Auftauchen von Cpt. Barbossa am Ende des zweiten Teils gibt es ebenso eine halbwegs sinnvolle Erklärung wie für die Rettung von Jack Sparrow. Dieser geht die einzige wirkliche ärgerliche Szene des Films voraus, als per Schizophrenie gezeigt werden soll dass er dabei ist verrückt zu werden.

Pirates of the Caribeean – Am Ende der Welt lebt aber nicht nur von seiner etwas zu umfangreich geratenen Story, nein er zeichnet sich auch durch einen Humor aus, der dem aus dem ersten Film der Fluch der Karibik-Reihe gerecht wird. Er driftet weniger in den Sumpf der Lächerlichkeit ab wie bei Teil 2 und beinhaltet mit dem Affen Jack einen Running-Gag der treffsicher eingesetzt wird.

Bei aller Story und Humor kommt die Action selbstverständlich nicht zu kurz. Besonders gegen Ende des Films begeistern die Piraten mit optisch beeindruckenden. noch nie da gewesenen Bildern. Ebenso neu ist das Davy Jones Gefühle zeigt, man sieht ihn kurzzeitig sogar in seiner ursprünglichen, menschlichen Gestalt. Die sollte wohl Mitleid mit dem Bösewicht erzeugen, allerdings ist das vollkommen unangebracht. Ebenfalls unangebracht, aber einmalig und äußerst witzig, war die Trauung während des Kampfes, auch ein dritter Teil kann also noch Innovationen beinhalten.

Was die schauspielerische Leistung angeht, muss man einige Abstriche in Kauf nehmen. Jonny Depp ist zwar äußerst souverän in seiner bislang größten Rolle, aber seine Leinwandpräsenz ist einfach zu gering als das man sagen könnte, dass er den Film trägt. Orlando Bloom ist damit ebenfalls überfordert, spielt aber routiniert seine Rolle wie im zweiten Teil herunter. Die Produzenten haben dem Briten wohl selbst nicht zugetraut das er einen glaubwürdigen Piraten abgibt, oder wie ist der plötzliche, klischeehafte Ohrring sonst zu erklären?
Keira Knightley ist weniger feminin als bei den Vorgängern, sie wird mehr ihren männlichen Kollegen gleichgestellt. Sie kann zwar die Kämpferin rüberbringen, aber ihre feminine Seite gänzlich zu unterdrücken beschneidet ihr Talent doch maßgeblich.

Gut, das die Hauptdarsteller den Film nicht alleine tragen müssen, die Nebenrollen werden intensiver eingesetzt, sorgen für Humor und Unterhaltung. Leider tragen manche Nebencharaktere aber auch ein wenig zur Konfusion der undurchsichtigen Story bei.
Fazit:
Guter Abschluss der Trilogie mit Humor und Action. Das Drehbuch ist nicht berauschend, aber die Umsetzung okay, der Unterhaltungswert ist sehr hoch, typisch Bruckheimer eben.

ungeprüfte Kritik

Das perfekte Verbrechen

Ein Mord. Ein Geständnis. Ein scheinbar klarer Fall.
Thriller, Krimi

Das perfekte Verbrechen

Ein Mord. Ein Geständnis. Ein scheinbar klarer Fall.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Hannibal Lektor wurde bei einer Online-Umfrage zum besten Film-Bösewicht gewählt. Nun tritt dessen alter Ego, Anthony Hopkins in die Fußstapfen seiner bekanntesten Rolle.
Wieder ein Mörder, wieder der Eingesperrte, wieder der vermeintlich in die Defensive gedrängte, der aber das Spiel bestimmt und den Gegenspieler in die Abwehr.

Hopkins ist die Rolle des Statiker Ted Crawford wirklich auf den Leib geschrieben worden. Er strahlt die gleiche Souveränität, Gelassenheit und Arroganz aus wie in der Rolle als Kannibale.
Wie beim „Schweigen der Lämmer“ hat er einen kon-genialen Gegenpart mit dem aufstrebenden Jungstaatsanwalt Willy Beachum. Ryan Gosling steht dem Altmeister in Mimikspiel und Gestik nur wenig nach.

Ich möchte hier gar nichts über die Story verraten, nur einen kurzen Vergleich anstellen. Das perfekte Verbrechen ist wie ein Tauziehen. Der offensichtliche Mörder bekommt nur das dicke braune Ende, der Rest des Taus wird dem Staatsanwalt in den Schoß geworfen. Doch dieser steht auf Beweisstücken, die ihm eines nach dem anderen verloren gehen, und je unsicherer sein Stand wird, desto mehr erhält Crawford von dem Tau, bevor er es Beachum schließlich ganz aus den Händen reisen kann.

Neben den großartigen Darstellern, erwähnen muss ich noch Billy Burke als Polizist und Geliebter des Opfers, ist es die spannende Geschichte, die den Film zu etwas besonderem werden lässt. Von Beginn an ist man im Banne des charismatischen Bösewichts gefangen, und schwankt zwischen Verachtung und Bewunderung mit diesem hin und her. Den Staatsanwalt beobachtet man dabei wie er sich in den Fall verbeißt und dabei seine steile Karriere aufs Spiel setzt. Faszinierend ist auch die Wandlung von Inspektor Nunally vom Täter zum Opfer.
Alle drei Männer werden gewissermaßen von diesem Fall verändert, und ihr Leben ändert sich auf teilweise drastische Art und Weise. Früh fokussieren sich die Bemühungen des Staatsanwalts auf ein bestimmtes Thema, das allerdings erst in quasi letzter Minute aufgeklärt wird. Dazwischen liegen gut 80 Minuten mitreisende Hochspannung.

Hopkins gehört mit Sicherheit zu den Schauspielern die einen Film alleine tragen können, auch hier zeigt er dass ihm das möglich wäre, aber es ist gar nicht notwendig, weil ihm Gosling kaum nachsteht.


Fazit:
Spannend, Mitreisend, Top-Schauspieler, macht einen hervorragender Film!

ungeprüfte Kritik

Ocean's 13

Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Manchmal ist es gut sich auf seine Wurzeln zu besinnen. Wenn sich z.B. eine Fortsetzung sehr von ihrem Vorgänger unterscheidet, so das er eine andere Zielgruppe anspricht und Fans des Originalfilms enttäuscht werden.
Die 13 ist näher an der 11 als an der 12. Dieser mathematische Unsinn macht im Bezug auf Ocena’s 13 sehr viel Sinn und tut dem Film auch sehr gut.

Ich will nicht behaupten das Ocean’s 12 schlecht wahr, er entfernte sich lediglich weit von seinem Vorgänger, er vernachlässigte seine Wurzeln. Daher machte sich relativ viel Enttäuschung unter den Fans von Ocean’s 11 breit, obwohl er diese nicht in dem Maße verdient hatte.
Diese Fans kommen nun wieder mehr auf ihre Kosten. Was Clonney, Pitt, Garcia und Co abliefern streift an Coolness, Humor, Verrücktheit und Spannung nahe an den ersten Teil heran. Der Plan ist komplex, ein wenig überdreht, gipfelt aber in einem finalen Höhepunkt wieder. Darüber hinaus existiert mit Al Pacino ein würdiger Gegenpart für das „dreckige“ Dutzend + 1.

Bei aller Ähnlichkeit zum Vorvorgänger kupfert er nicht ab, sondern bewahrt in allen Bereichen eine gewisse Einzigartigkeit, bietet permanent neues.
Natürlich ist er weit davon entfernt ein cineastisches Meisterwerk zu sein, er ist einfach Unterhaltung auf niedrigem Niveau, aber das dafür sehr unterhaltend. Die Sprüche, die Story, die spleenigen Charaktere, alles passt zusammen. Die Story hat auch Überraschungen parat, wie z.B. SPOILER die Hilfe von Terry Benedikt SPOILERENDE oder der Gastauftritt von Lines’(Matt Damon) Vater.

Wer einfach mal wieder gut unterhalten werden möchte kommt mit Ocean’s 13 voll auf seine Kosten. Ein wenig enttäuscht werden wohl die Fans des direkten Vorgängers sein.

ungeprüfte Kritik