Kritiken von "videogrande"

Doomsday Book

Tag des Jüngsten Gerichts - Das Ende ist nur ein neuer Anfang.
Science-Fiction

Doomsday Book

Tag des Jüngsten Gerichts - Das Ende ist nur ein neuer Anfang.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 10.11.2014
"Doomsday Book" ist ein ziemlich kurioses Werk, mal wieder nur für Liebhaber des asiatischen und intellektuellen Kinos. Es handelt sich um drei Kurzfilme, die nicht im Zusammenhang stehen, aber alle das Thema Weltuntergang, bzw. Neuanfang zum Thema haben. Der erste Film hat zwar seine tiefere Bedeutung, aber er ist etwas albern, overactet und verpackt seine Botschaft in eine Zombiegeschichte. Hier geht es um eine Wohlstands- und Wegwerfgesellschaft, die der Massentierhaltung frönt und dadurch eine schicksalhafte Strafe erfährt. Da steckt zwar viel drin und auch dahinter, aber diese Episode ist eher ein Schuss in den Ofen. Ganz anders dann die zweite Geschichte. Diese ist kaum in Worte zu kleiden und ungeheuer packend und faszinierend. Sie stellt unter anderem die Frage, wann oder wo eigentlich ein Bewusstsein beginnt. Ich habe gebannt vor dem Monitor gesessen. Da wäre fast Potenzial für einen Spielfilm drin gewesen. Die Story ist sehr intelligent und durchdacht, noch dazu sehr stylish inszeniert und voller Bildsprache. Beispielsweise wird der Roboter nur durch eine Kamerafahrt in einen göttlichen Status erhoben. Eine philosophische Science Fiction Story. Nicht ganz da heran kommt die abschließende Folge, die aber ebenso philosophische Fragen und ungeheuer viel absurde Fantasie einfließen lässt. Hat uns das Internet wirklich schon in der Hand? - So lautet hier die verdeckte Frage.

Fazit: "Doomsday Book" ist eine intelligente Kurzgeschichtensammlung mit Tiefgang. Sicherlich kein Massengeschmack, nur für den kurzen Konsum geeignet, aber gerade für Asia-Fans sehenswert. Episode 1 erhält 2 Sterne, Episode 2 verdient 5 und die letzte könnte knappe 4 erreichen. Das macht dann 3,6 im Durchschnitt. Ich muss also aufrunden, obwohl das im Vergleich zu anderen Filmen überhöht erscheint.

ungeprüfte Kritik

Odd Thomas

Nach dem Bestseller von Dean Koontz.
Horror, Fantasy

Odd Thomas

Nach dem Bestseller von Dean Koontz.
Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.10.2014
"Odd Thomas" hat es geschafft, mich positiv zu überraschen. Erwartet hatte ich eine Art Monsterfilm von der Stange. Als ich dann noch las, dass Stephen Sommers die Regie geführt hat, habe ich gar nichts mehr erwartet. Er hat die "Mumie" losgelassen(deren Hauptdarsteller Arnold Vosloo einen komischen Cameoauftritt hat) und danach nur noch oberflächliche, überkandidelte Computeraction-Machwerke zusammengeschustert, die auch ohne Schauspieler und Drehbuch funktioniert hätten. Doch diesmal nahm er sich sehr zurück, lässt nur eine übertriebene Explosion stattfinden und bietet tatsächlich Schauspielkino mit Emotionen und etlichen Twists. Erzählt wird eine Mischung aus Teenager-Lovestory, die aber unaufdringlich ist und Mystery-Grusel, der den Zuschauer immer wieder auf falsche Fährten lockt. Die Geschichte lehnt sich leicht an "The Sixth Sense" an, denn auch Thomas kann tote Menschen sehen. Er hat aber auch hellseherische Fähigkeiten, die leider nicht so zuverlässig sind, wie er dachte. Und schon ist man in einer wendungsreichen und überraschenden Geschichte, die mit optischen Tricks aufgemotzt wurde und hervorragende Darsteller hat.

Fazit: Für die große Leinwand etwas zu lahm, aber im Heimkino funktioniert "Odd Thomas" prächtig. Unterhaltsame Grusel-Detektiv-Liebesgeschichte mit vielschichtiger Handlung, die kurzweilige Unterhaltung bietet. Nur wem die Zähne und Finger gehörten, dass habe ich irgendwie nicht mitbekommen...

ungeprüfte Kritik

Fido

Gute Tote sind schwer zu finden.
Horror, Komödie

Fido

Gute Tote sind schwer zu finden.
Horror, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.10.2014
"Fido" ist eine hervorragende Satire auf den "American Way Of Life" und auf die Konsumgesellschaft als solches. Wie, Sie haben noch nicht das 6. Modell des neuen Apfel-Telefons? - Solche und ähnliche Aussagen spiegeln sich hier wieder in Sätzen wie: "Die haben ja noch nichtmal einen eigenen Zombie!" - Dabei hat man sich für eine fiktive Welt der 50er Jahre entschieden, die ähnlich bunt und fröhlich dargestellt ist, wie im Film "Pleasantville"... und passender nicht sein könnte, denn dies war die Zeit, in der Hollywood die Kalte Kriegs Thematik in SF-Filmen und Horrorstreifen wie Tarantula verarbeitet hat. Es gibt satirische Anspielungen en masse und in Details, wie Zeitschriften, die nicht mehr LIFE, sondern DEATH heißen. Natürlich kann und soll man auch Parallelen zu dem dunklen Kapitel der Sklavenhaltung sehen, denn der Kuklux-Clan hatte seine Blütezeit. Nichts ist an "Fido" zufällig, nicht einmal sein Name, der ein typischer Hundename, praktisch das amerikanische "Bello" ist. Ganz schön fies.

Der Streifen ist eine Komödie ohne viel Brachialhumor, sondern punktet mit intelligentem, schwarzem Witz. Da wird zum Beispiel nicht auf ein Eigenheim, sondern auf die Beerdigung hin gespart. Da mag man keine alten Leute, weil sie täglich sterben und somit zombifizieren könnten. Da stellen sich Fragen wie: Ab wann ist man eigentlich tot? Die umstrittene Ansicht der deutschen FSK, welche Zombies nicht als Menschen sieht und gegen die man brutale Gewalt neuerdings sogar in TV Serien ausüben darf, wird auch hinterleuchtet. Da steckt also eine Menge drin. Paradoxerweiser sogar ein wenig Kinderfilm. Aber leider zu wenig Lacher, zu wenig Schenkelklopfer.

Fazit: "Fido" ist eine intelligente Gesellschaftskritik im Zombiefilm-Gewand, die vollgestopft ist mit subtilem Witz und Andeutungen, aber nicht, wie vergleichbare Komödien, auf die Art Humor setzt, über den man schallend lachen kann. Der Witz steckt im Detail.

ungeprüfte Kritik

Juan of the Dead

Mit dieser Revolution hat Kuba nicht gerechnet.
Komödie, Horror

Juan of the Dead

Mit dieser Revolution hat Kuba nicht gerechnet.
Komödie, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.10.2014
"Juan of the Dead" ist selbstverständlich eine Anlehnung an die bekannte Zombiekomödie "Shawn of the Dead" mit Simon Pegg...die, nebenbei bemerkt, auf den Filmtitel "Dawn of the Dead" anspielte.

Das Bemerkenswerte an diesem Streifen ist seine Herkunft: Kuba! Allein das erstaunt. Dieser sozialistische, mit den USA verfeindete, Inselstaat bringt eine ziemlich Hollywood-mäßige Horrorkomödie hervor? Tatsächlich. Und jetzt kommt das Erstaunlichste: Sogar auf annähernd gleichem Niveau! Wer eine billig gemachte und konfus inszenierte Verfilmung erwartet hat, wie sie zum Beispiel aus Indonesien kommen, der wird eines Besseren belehrt. Die Tricks sind erstaunlich gelungen, CGI Animationen auf hohem Niveau und Maskeneffekte, die nicht albern wirken. Man hat auch nicht im stillen Kämmerlein gedreht, sondern auf öffentlichen Plätzen, sogar auf Castros Kundgebungsgelände. Ähnlich wie in "28 Days Later" hat man ganze Straßenzüge Kubas geräumt...und das machen Sie mal. "Juan of the Dead" ist also eine aufwändige Produktion, die den Vergleich nicht zu scheuen braucht. Und den zieht man natürlich unweigerlich, denn ein Zombiefilm ist nichts Neues mehr und "Juan" bedient sich auch schamlos/verbeugend an den bereits genannten Filmen. Zusätzlich verpackt er eine Menge Gesellschaftkritik, die sich mal darin äußert, dass der erste Zombie einen orangen Guantanamo-Anzug trägt und später am Telefon ganz offensichtlich ein Mordauftrag an einen "Hohen Politiker" abgelehnt wird.

Fazit: Gelungene Horrorkomödie aus Kuba, die sehr kurzweilig unterhält. Es gilt eingestreute Anspielungen zu entschlüsseln. Der Blutgehalt hält sich in Grenzen, die Tricktechnik ist gut. Nur ob man schon wieder eine Zombiecomedy sehen möchte, das sollte jeder selbst entscheiden. 3 Sterne Plus!

ungeprüfte Kritik

Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers

Fantasy, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 26.10.2014
Dies ist der zweite Film um den Detective Dee, der schon im ersten Teil einen absonderlichen Fall zu lösen hatte. Diesmal ist er aber ungleich abgehobener. Im Grunde ist dies keine Fortsetzung, sondern ein Abenteuer des jungen Detective, wie auch der Originaltitel (Young Detective Dee - Rise of the seadragon)verdeutlicht. Das erklärt auch einen anderen Hauptdarsteller in der Titelrolle. Damit könnten einige Vorab-Fragen geklärt sein. Der Film ist viel dynamischer und effektreicher, als der Erstling. Es gibt auch jede Menge Martial Arts, die wieder einmal gegen die Physik verstoßen. Leider wurde hier die althergebrachte Wiretechnik durch Computeranimation unterstützt, was ein wenig künstlich wirkt und zudem noch abstrusere Sprünge und Flüge möglich macht, die nun doch allmählich zu albern und unpassend wirken. Da war Teil 1 etwas ansehnlicher. Die Geschichte wirkt zunächst reichlich überladen und das eigentliche Seeungeheuer spielt gar nicht die erwartete Hauptrolle, aber letztlich fügt sich alles gut zusammen und der Zuschauer bekommt spektakuläre China-Action und Schauwerte zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Ein wahres Füllhorn an verrückten Ideen und Choreografien wird hier ausgeschüttet. Zudem punktet der Film mit einem sehr guten Bild und einem Surround Ton, der endlich mal seinem Namen gerecht wird. Da surren einem die Bienen um die Ohren, Pferde reiten von links nach rechts durch die Wohnstube und Seeungeheuer springen über unseren Kopf hinweg. So machts Spaß.

Fazit: "Detective Dee" ist enormes Ausstattungskino mit vielen optischen und akustischen Spielereien und annehmbaren CGI Effekten. Wie immer etwas lang, aber sehr farbenfroh, exotisch und sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Sector 7

Horror, Abenteuer

Sector 7

Horror, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 23.10.2014
"Sektor 7" ist eine krude Mischung aus dem Untersee-Horror "Deep Star Six" und selbstverständlich "Alien". Wieder einmal abgeschottet von der Außenwelt, diesmal auf einer Bohrinsel (auch nicht wirklich neu), wird ein Darsteller nach dem anderen dezimiert, bis eine koreanische Ripley übrig bleibt und den nicht enden wollenden Endkampf aufnimmt. Mehr haben Sie auch nicht erwartet? Gut, dann ist die Enttäuschung nicht ganz so groß.

Der Film ist solide aber begeht viele Fehler. Begonnen damit, dass er ein Hochglanz-Film sein möchte, der eine B-Movie Story mit Computereffekten aufpeppen will. Leider ist dabei ein vollkommen künstlicher Look entstanden, der zu keiner Minute ernst genommen werden kann. Besonders drastisch äußert sich das in den Motorradfahrten, die so physikalisch völlig unmöglich sind und unfreiwillig komisch anmuten, zudem man hinterfragen muss, was die Bikes auf einer Bohrinsel sollen. Das Ungetüm selbst wird entgegen der gängigen Regel viel zu früh gezeigt. Es ist ganz anständig animiert und bietet das interessante Design eines degenerierten Meereswesens. Aber irgendwie ist es ständig im Bild und so plätschert der Film kurzweilig aber höhepunktslos vor sich hin und bietet ein scheinbares Ende nach dem anderen. Das Vieh ist, entgegen der Logik des Filmes, nicht tot zu kriegen. Sagte man nicht, die Lebewesen würden 24 Stunden brennen?. Aber das ist nur einer von vielen haarsträubenden Logikfehlern. Der Zuschauer bekommt das große Gähnen und sehnt das Ende herbei. Zu keiner Zeit hat er mitgefiebert, die overactenden Knallchargen sind ihm völlig egal. Es gibt kaum einen Twist, keine Überraschung und ständig diese künstliche Studioatmosphäre und gewisse Pathetik.

Fazit: Ich wollte zunächst einen soliden, flott inszenierten Monsterfilm mit anständigen 3 Sternen würdigen, doch zum Ende hin läuft "Sektor 7" komplett aus dem Ruder und kann dem Vergleich mit dem tollen Film "The Host" zu keiner Sekunde standhalten. Mittelmäßiger Monster Einheitsbrei, den man nicht gesehen haben muss.

ungeprüfte Kritik

Be with You

Ein Versprechen stärker als der Tod.
Drama, Lovestory, Fantasy

Be with You

Ein Versprechen stärker als der Tod.
Drama, Lovestory, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 19.10.2014
Zunächst einmal hat dieser Film bei mir den "Asia-Bonus". Das bedeutet, er kommt von vornherein etwas besser weg, als wenn er aus Hollywood käme. Die Japaner haben es irgendwie drauf, sogar langweilig erscheinende oder hochgradig kitschige Lovestories so zu inszenieren, dass man bis zum Ende schaut. Und zwar gerne.

"Be With You" ist hochgradig kitschig. Aber er ist vor allem auch sehr gefühlvoll. Seine Bilder sind ebenso einfach, wie schön. Seine Geschichte ist mysteriös und scheint übersinnlich angehaucht zu sein. Als Zuschauer habe ich gar keine Lösung des Phänomens erwartet...und bekomme überraschenderweise nach dem scheinbaren Filmende einen Epilog, der seinesgleichen sucht und alles erklärt. Und damit habe ich fast schon zu viel verraten. Je weniger man über den Film weiß, desto besser. Für einen (am besten verregneten) Sonntagabend ist das der perfekte Film zu zweit. Legen sie sich Taschentücher zurecht, eventuell brauchen sie diese beide. Der Film rührt zutiefst und geht ans Herz. Auf dem Cover steht, "Be With You" gehöre zu den schönsten Love-Stories aller Zeiten. Oha, das hört sich hochtrabend an, bedenkt man mal, das es auch Filme wie "Doctor Schiwago" oder "Vom Winde verweht" und viele mehr gibt. Es gibt nur einen Unterschied: Die würde ich mir nie ansehen. Ich kann diesem Film attestieren, dass er tatsächlich ein schöner Film ist. Ohne viele Schnörkel und ohne japanische Verschwurbelungen, dafür einer ordentlichen Tracht Kitsch, die aber wunderbar zur Handlung passt.

Fazit: Ein Liebesfilm in der Tradition des koreanischen Werkes "Das Haus am Meer". Leicht Übersinnliches lässt auch den Mann mitsehen. Zum Heulen schön. Sowas muss neben Horror und Action einfach auch mal sein, wenn es denn gut gemacht ist. - Ist es.

ungeprüfte Kritik

Gravity

Lass nicht los.
Science-Fiction

Gravity

Lass nicht los.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 13.10.2014
"Gravity" ist natürlich eher ein experimenteller Film. Ähnlich dem "Mann-im-Boot" Abenteuer "All is Lost" mit Robert Redford. Science Fiction Freunde seien also gewarnt: Sie bekommen hier keine fantastische Utopie vorgesetzt.

Es gibt nur zwei Darsteller, und die sind auch noch glänzend fehlbesetzt. Da kommt der Verdacht auf, weil es sich um einen Streifen handelt, der allein durch spektakuläre Effekte und praktisch keine Handlung punkten möchte, dass man sich daher lieber auf bekannte Namen stützt, um überhaupt Puplikum ins Kino zu locken. Allerdings sind Clooney und Bullock in ihren Rollen alles andere als überzeugend.

Dabei muss man sagen: Abgesehen davon und das im Prolog von "Stille im All" die Rede ist, es aber ständig Geräusche zu hören gibt, ist die Szenerie atemberaubend und wird in 3D sicherlich noch an Wirkung gewinnen. Bessere Effekte kann man sich gar nicht vorstellen, sie sind als solche nicht zu erkennen. Der Zuschauer fühlt sich tatsächlich, als wäre er im All und mit den Astronauten in Lebensgefahr. "Gravity" spielt fast ausschließlich in Schwerelosigkeit und dreht sich allein um einen Überlebenskampf. Eine ganze Weile ist das ungeheuer packend und extrem spannend. Dann wird allerdings bei spätestens dem 3. unbeschadetem Ein- und Ausstieg klar, dass die Handlung immer unwahrscheinlicher und unglaubwürdiger wird. Viel zu früh merkt der Zuschauer, wie es wahrscheinlich enden wird und da kommt dann wieder Hollywood durch und verdirbt den bisherigen Realismus des Filmes.

Fazit: Schwindeleregende Aufnahmen, unglaubliche Effekte, Hochspannung bis zu einem gewissen Punkt. Dann wird der Film ad absurdum geführt...Aufgrund der dynamischen Tricks ist "Gravity" aber auf jeden Fall einen Blick wert.

ungeprüfte Kritik

Chocolate

...süß und tödlich!
Action

Chocolate

...süß und tödlich!
Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.10.2014
Wer den thailändischen Überraschungserfolg "Ong Bak" kennt, der ahnt, dass auch "Chocolate" eigentlich nur eine Aneinanderreihung kurioser Kampfszenen ist. Allerdings diesmal mit einer arg jungen Frau in der Hauptrolle. Eigentlich noch ein kleines Mädchen. Deshalb werden manche Männer auch enttäuscht sein, hier kein sexy Babe im Kampfmodus vorzufinden, sondern (laut Drehbuch)eine junge Authistin, die unwahrscheinlich gut hören kann und sich selbst die Muai Thai Kampfkunst beigebracht hat. Und eine Kunst ist das tatsächlich, was wir hier serviert bekommen. Unglaublich artistische, sehr witzige und durchchoreografierte Einlagen gibts zu bewundern. Die Fights sind wirklich amüsant, aber die Story ist eher realitätsfern, denn warum sollte z.B. die ganze Belegschaft einer Schlachterei ein junges Mädchen töten wollen? Sei es drum, für einen Thai Film ist das wieder ganz gelungen. Zunächst muss man sich durch ein wenig Drama und Kitsch kämpfen, der irgendwie unpassend wirkt, dann geht die Fließband-Kämpferei aber auch los und mündet in einem faszinierendem Showdown an einer Hausfassade. Zwischendurch gibts noch eine animierte Traumsequenz. Mehr braucht man nicht erwarten. Und wer denkt, dass ja alles nur ein Film ist, der sollte sich die zahlreichen Verletzungen im Abspann mal ansehen. Ungefährlich waren die Dreharbeiten ganz und gar nicht.

Fazit: "Chocolate" (warum eigentlich Chocolate? Wegen der paar Schokolinsen, die die junge Dame isst?) ist eine Martial Arts Show - und eigentlich kein Film - mit ungewöhnlich viel Melancholie um kranke Mütter und Töchter, die eine sehr junge Kämpferin und ihre Fähigkeiten in den Mittelpunkt stellt. Für Freunde fernöstlicher Kämpfe sehenswert. Alle anderen werden nicht viel damit anfangen können.

ungeprüfte Kritik

The Road

Die Apokalypse ist erst der Anfang.
Drama

The Road

Die Apokalypse ist erst der Anfang.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.10.2014
Ein zutiefst depressiver, düsterer und authentisch wirkender Film. Freunde des Endzeitkinos könnten auf ihre Kosten kommen, wenn sie denn akzeptieren, dass dies hier kein actionreicher Mad Max Verschnitt ist, sondern eine durchaus glaubwürdige, wenn auch in Teilen langatmige, Odyssee von Vater und Sohn durch eine grauenhaft entstellte Landschaft. Die beiden treffen auf andere Überlebende irgendeiner nicht genauer definierten, wahrscheinlich nuklearen Katastrophe. Doch wem kann man trauen? Die Atmosphäre ist brilliant. Man fragt sich, wo man das alles gedreht hat. Der Zuschauer fühlt sich bedrückt und kann der Stimmung in diesem Film nichts positives abgewinnen. Mit Kloß im Hals sieht man den beiden zu, wie sie überlegen, sich mit zwei letzten Patronen aus dem Revolver selbst zu erlösen. Ein paar Rückblicke gewähren den Blick auf das Familienleben vor dem Ende der Zivilisation, erklären aber auch nicht alles. Warum die Mutter geht, wurde mir nicht deutlich. "The Road" ist ein ruhiger, beklemmender Film, den man gewiss nicht zweimal sieht, auch weil man sich ein wenig durch die zähe Handlung kämpft. Die wenigen Darsteller sind teilweise nicht zu erkennen, bieten aber in der Kürze ihrer Auftritte eine tolle Schauspielleistung. Das Ende wirkt allerdings etwas aufgesetzt, wohl um zumindest ein klein wenig Hoffnung in die Reihen der Zuschauer zu verteilen.

Fazit: Wer sich nicht scheut, ein real anmutendes Weltenende fast hautnah mitzuerleben, dem sei dieser atmosphärische Film ans Herz gelegt. Allerdings benötigt man manchmal starke Nerven und vor allem ein starkes Gemüt. Sonst könnte einem die Düsternis auf dasselbe schlagen.

ungeprüfte Kritik

Man of Steel

Fantasy, Science-Fiction

Man of Steel

Fantasy, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 07.10.2014
Den Mut, den Film schlicht "Superman" zu nennen hatte Zack Snyder wohl nicht. Zu abgedroschen scheint dieser Urbegriff zu sein. Der Stammvater aller Comic-Superhelden hat es nicht leicht in der Filmwelt. Was im Groschenheft hervorragend funktioniert, ist in heutiger Zeit schwer auf die Leinwand zu übertragen. Zuletzt hatte sich sogar das X-Men Mastermind Bryan Singer kräftig verhoben. Superman ist einfach nicht der wahre Sympathieträger - zu glatt, zu unverwundbar, zu stark. Und jetzt? Ist es Zack Snyder und dem Batman erfahrenem Christopher Nolan gelungen, den Helden zeitgemäß zu interpretieren? Wenn man es genau nimmt, haben sie die beiden ersten Richard Donner Verfilmungen mit Christopher Reeve recycelt. Kein Wunder, denn das waren auch die bislang besten. Es lassen sich viele Parallelen ausmachen. Damals war es Megastar Marlon Brando, der Kal-Els Vater darstellte, heute ist es der nicht minder bekannte Russel Crowe, der das Superbaby auf die Erde schickt. In einem grandiosen und tricktechnisch perfektem Epilog sehen wir den Untergang Kryptons. Eine völlig neue und detaillierte Welt. Da steht dem Fan doch gleich der Mund offen. Weiter geht es mit der Selbstfindung auf der Erde und man merkt, dass hier hochrangige Autoren versucht haben, neue Ansätze und charakterliche Tiefe zu entwickeln. Zwar auf Kosten des Humors, denn der Streifen wird viel zu ernst gesehen, aber lange Zeit ist "Man of Steel" ein anspruchsvoller Comicfilm, dessen Optik, neue Ideen und Ansätze wirklich zu begeistern wissen. Es war eine Freude den Film zu sehen. - Bis zu dem Punkt, als General Zod auf der Erde auftaucht. Die ganze mühsam aufgebaute Atmosphäre wird praktisch mit einem Schlag zunichte gemacht. Dem interessanten Storyverlauf folgt nun die übliche und völlig übertriebene Dauerklopperei mit umherfliegenden Lastwagen und Güterzügen. Mit einstürzenden Hochhäusern im Dauerabo. Mit Explosionen und Krabumm, bis es öde wird. Der Endkampf ist fast unerträglich und erst in den entscheidenden letzten Minuten blitzt noch mal etwas Intelligenz auf, als Superman sich widerwillig gezwungen sieht, zum Äussersten zu greifen. Da versteht der Zuschauer den Zwiespalt, in dem sich der auf der Erde Fremde mit den andersartigen Kräften befindet. Doch leider hat die letzte halbe Stunde den Film völlig versaut. Nicht einmal die Tricks sind in den Kampfsequenzen gelungen.

Fazit: "Man of Steel" fängt sehr stark an und bietet überraschende neue Interpretationen, wie zum Beispiel die Bedeutung des "S" auf dem Anzug. Er erzählt eine packende Geschichte mit reichlich Hintersinn zum Thema Ausgrenzung durch Andersartigkeit. Doch dann kommt der Bruch. Statt den Weg weiter zu verfolgen und den Helden, wie damals, langsam aufzubauen, holt man ein schallendes Alien-Finale aus der Trickkiste, das dem Film jegliches Leben, die gerade gewonnene Seele, wieder entreißt und welches die Zuschauer mit ellenlangen Kampfszenen nervt und langweilt.

ungeprüfte Kritik

Thor 2 - The Dark Kingdom

Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 03.10.2014
Der zweite Teil von "Thor", der letztlich nur ein weiteres Puzzleteil im Gesamtwerk der Marvelverfilmungen ist, gefällt vor allem optisch. Die faszinierende Mischung aus Fantasy und Science-Fiction ist sehr gut aufeinander abgestimmt und nahezu perfekt getrickst. Auch wenn es mal wieder surrt und brodelt, transformiert und von einem Wurmloch ins andere geht. Das ist alles ein wenig hektisch und vielen Szenen ist aufgrund des Tempos schwer zu folgen. So versteht man auch nicht so ganz, warum ein Totgeglaubter wieder aufersteht und warum so viele Dimensionssprünge stattfinden. Bei den Comicverfilmungen der Marvelreihe muss man ziemlich viel Tobak einfach hinnehmen, ohne groß darüber nachzudenken. Die Geschichte dreht sich mal wieder um eine Wunderwaffe, den so genannten "Äther". Letztlich haben ja viele Filme einen Gegenstand, um welchen es sich dreht. Mal ist es der heilige Gral, mal ein Amulett, hier eben ein fast lebendiges Energiefeld. Das Problem bei der Marvelreihe ist jedoch: Es gibt einfach insgesamt zu viele dieser Objekte . Nach dem Abspann folgen noch zwei Szenen und eine verwirrt wieder komplett, wenn man die Vorfilme länger nicht gesehen hat. Von einem Tessarakt ist da dann wieder die Rede...ich glaube, den hatten wir schon bei "Captain America"...der übrigens einen witzigen Cameoauftritt hat.

Fazit: "Thor - The Dark Kingdom" ist eine ordentliche Comicgeschichte, perfektes Popcornkino, das stark umgesetzt wurde. Sie ist einfallsreicher, als im ersten Teil und bietet neben viel Action auch noch ein paar Nebenhandlungen und emotionale Szenen, die fast an der Kitschgrenze schrammen. Fantasyfreunde und Fans der "Avengers" kommen voll auf ihre Kosten, aber zum immer wieder ansehen reicht es einfach nicht. Vieles ist einfach nur austauschbar und die ständigen Zusammenhänge zu den anderen Filmen, wie Iron Man, Hulk usw., fangen allmählich an, Verwirrung zu stiften. Man muss schon ein echter Nerd sein, um da noch den Überblick zu behalten.

ungeprüfte Kritik