Bizarr, erotisch, explizit, ästhetisch.
18+ Spielfilm, Thriller
Bizarr, erotisch, explizit, ästhetisch.
18+ Spielfilm, Thriller
Bewertung und Kritik von
Filmfan "videogrande" am 19.07.2013Der japanophile Filmfreund, und zwar auch der, der nichts mit den sexuellen Fantasien aus Fernost anzufangen weiß, stößt irgendwann bei seiner Recherche nach fantastischen und innovativen asiatischen Filmen auf den Titel "Flower and Snake" - Und dieser übt sogleich eine gewisse Faszination aus.
Nun ist das Japankino ja bekannt für verschiedenartigste filmische Leistungen, die von "genial" bis "abartig" alles aufzubieten wissen. Das meiste ist für "westliche" Sehgewohnheiten schon aufgrund unverständlicher Symbolik und kultureller Unterschiede nicht gemacht. So eben auch diese Neuverfilmung eines 70er Jahre Filmes namens "Flower and Snake", dessen um ihn gebildete Legende wohl weitaus fesselnder (im wahrsten Sinne) sein wird, als der Streifen selbst. Es wird wohl besser sein, den Originalfilm VOR diesem hier zu sehen. In kurzen Worten lässt sich der Film nicht beschreiben, denn das Wort mit SCH würde ihm nicht so ohne Weiteres gerecht. Das vorliegende Werk ist umstritten und in höchstem Grade befremdlich. Nun, SM und Bondage sind ohnehin für Nichtfetischisten kaum zu begreifen, wie soll es da dieser Film sein? Um eine Sache gleich zu klären: Nein! Dies ist kein Hardcorestreifen, ähnlich dem 77er "Im Reich der Sinne", auch kein entschärfter und verpixelter. Besser wäre es gewesen, denn so versucht er nun einen gewissen Anspruch darzustellen, den er keineswegs besitzt. Der Film ist Müll. Basta. - Wie gesagt reicht so eine Kritik aber nicht. "Flower and Snake" ist in Japan so etwas wie hierzulande die "Emanuelle" Filme. Also eine außerordentlich bekannte Romanverfilmung. Diese Version ist in Deutschland außerdem verstümmelt. Über 18 Minuten sexuellen Inhalts fehlen hier, obwohl es sich nicht um Pornographie handelt. Das in relativ kurzen Worten zum besseren Verständnis.
Nun zum Film: Die attraktive Hauptdarstellerin muß einiges durchstehen. Im Grunde fehlt nicht viel zum Pornofilm, denn auch "Flower and Snake" hat keinen Inhalt und unwahrscheinliche Längen. Das meiste spielt sich, dilletantisch und billig gefilmt in einer Art Lagerhalle ab. Der Zuschauer wird dort mit aneinandergereihten Folterszenen konfrontiert, die verstörend wirken können, aber auch überhaupt keinen Sinn machen. Eine Frau wird entführt, gedemütigt, vergewaltigt, gequält...ein SM Grundthema. Doch ist, bis auf wenige ästhetische Bilder, dieser Streifen einfach nur ätzend und langweilig und besitzt keinen roten Faden und kein wirkliches Drehbuch. Diese 2004er Version von "Flower and Snake" gehört in die TOP 100 der schlechtesten Filme aller Zeiten, auch wenn man als Asienfilmfreund versucht ist, noch irgendwas gut zu reden. Es geht nicht. Fazit: Bis auf kurze Aufnahmen der bildschönen Aya Sugimoto ist dies ein unverständlicher und filmisch lieblos runtergekurbelter Unsinn, der auch den Zuschauer quält und nichts als Langeweile und Kopfschütteln hervorruft...aber dummerweise Interesse am Originalfilm weckt, der auf jeden Fall nicht schlechter sein kann ;-)
Ein Nachtrag: Inzwischen habe ich das Original gesehen und muss sagen: Das Remake wird dadurch noch schlechter. Es hat im Grunde nichts mit dem 74er Film zu tun, der zwar auch sehr fragwürdig ist, aber dennoch Erotik und eine durchgängig ansehbare Story besitzt. Ich würde diesem 3 Sterne geben, wären er und seine ca. 4 Nachfolgefilme hier im Programm
ungeprüfte Kritik