Sie müssen die Chefin jetzt küssen...
Komödie, Lovestory
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Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von
Filmfan "tinasusanne" am 30.12.2010Ein ->Chef zum Verlieben meets Familie à la ->Während Du schliefst.
Zweifellos ist der Film bestens inszeniert, die Kulisse Alaskas ist einfach atemberaubend. Der erfundene Heiratsantrag wird in bester Goldie-Hawn-Manier (->Housesitter) erzählt. Das allerbeste ist der Abspann, als die Hauptprotagonisten von der Einwanderbehörde verhört werden. Als versuchter Running Gag taucht Ramone in allen (un)möglichen Berufen auf (u.a. Stripper und Pfarrer). Der Inhalt überzeugte mich dagegen nicht 100%ig.
Dass Sandra Bullock so ein schrecklicher Boss (“Hexe”) ist, sieht man zunächst nur an den Reaktionen ihrer Untergebenen. Und als sie jemanden feuert, bleibt sie fair und überzeugend, während dieser sie persönlich angreift. Als Hugh Grant als mieser Boss (-> Ein Chef zum Verlieben) hätte sie die richtigen Qualifikationen gehabt. Im Laufe des Filmes wird zudem erklärt, warum sie so tough ist (während das männliche Verhalten nie erklärt werden muss, es wird schlicht erwartet). Dabei geht es freilich nicht darum, dass ihre Untergebenen sie mögen, sondern dass sie sie respektieren.
Ryan Reynolds, der bisher vorwiegend in schlechten Filmen mit Männer-Humor agierte, überraschte mich am meisten als Traumexemplar Mann. Wenn dem frühen Hugh Grant der Rehblick nachgesagt wird, hat hier Reynolds fast ständig feuchte Augen. Und zwar werden ihm genug Alternativen des nettes Mädchens geboten (Starbucks-Angestellte, Ex-Freundin vom Land), doch er entscheidet sich aktiv für die selbstbewusste bossy Bullock und gesteht ihr seine Liebe ausgerechnet im Büro, wo doch alle Kollegen mit Entsetzen reagieren müssen. (Bezeichnend ist der letzte Satz des Films “Zeig ihr, wer der Boss ist, Andrew” – ist die Widerspenstige wieder gezähmt??). [Geplant war eigentlich ein anderes Ende, in der eine afroamerikanische Stewardess eine entscheidende Rolle spielt. Dieses Ende spielt nicht nur noch vor Ort in Alasko, sondern ist wirklich(!) witzig, untypisch und kitschfrei.]
Zwar erpresst ihn Bullock, doch für seine Karriere ist er zu allem bereit. Allein mit der strapaziösen Überfahrt nach Alaska zahlt er ihr es zurück und gibt ihr auch sonst genug Konter, während sie sich ihm immer verletzlicher und sympathischer zeigt.
Positiv ist aber, dass von Zickenkrieg weit und breit nichts zu spüren ist. Mutter und Großmutter heißen (im Gegensatz zum misstrauischen Vater, der die beiden fast auffliegen lässt) die Waise herzlich willkommen; auch die Ex intrigiert nicht, sondern beglückwünscht.
ungeprüfte Kritik