Kritiken von "ahohmann"

Firefly

Der Aufbruch der Serenity - Die komplette Serie
Serie, Science-Fiction

Firefly

Der Aufbruch der Serenity - Die komplette Serie
Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 30.03.2011
Erstaunlich: Es wurden nur 14 Episoden gedreht, nur 11 im Jahre 2002 ausgestrahlt, dann muss irgendein Finanzcontroller geunkt haben, dass die Serie nicht genügend TV-Werbung anzieht. Seitdem ist sie Kult, führt als einzigartige Mischung aus Science-Fiction und Western ihr Eigenleben in der Popkultur, ihre Fangemeinde wächst, in Percy Jackson 2 durfte Ex-Serenity-Kapitän Nathan Fillion ein Jahrzehnt mal wieder später eine Anspielung auf eine zu früh eingestellte machen.

Ich fand die Serie ungeheuer sympathisch, die Figuren wachsen einem mit jeder Episode mehr ans Herz. Das abrupte Ende der ersten (halben) Staffel ist äußerst schade. Wer wissen will, wohin diese Serie unterwegs war, kann den Film "Serenity" sehen - lieber hinterher als vorher.

Die Anziehungskraft der Serie kommt vielleicht daher, dass hier eine Truppe von Vaterlandslosen Abenteuer für Abenteuer zu einem Zuhause, einem Art Stamm zusammen wächst. Es gibt nicht wirklich eine Hauptfigur, nicht einmal den Captain. Stattdessen sind es 9 Crew-Mitglieder und ein Raumschiff.

Die visuellen Effekte sind ein bisschen veraltet, aber wenn manche sich an die Serie Battlestar Galactica erinnert fühlen: die Effekte kommen aus derselben Werkstatt.

ungeprüfte Kritik

Across the Universe

All You Need Is Love
Lovestory, Drama, Musik

Across the Universe

All You Need Is Love
Lovestory, Drama, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 03.02.2011
Der Werdegang von Regisseurin Julie Taymor hat viel mit Broadway-Musicaln, Shakespeare, Opernaufführungen, Bildkunst und asiatischem Puppentheater zu tun. Deswegen lässt sie sich auch in keine konventionelle Erzählstruktur weisen - man mag dies als Verrat an den Gewohnheiten des Zuschauers empfinden, oder als Intelligenz für Neues, das sich durch Sich-Einlassen am besten genießen lässt. Die Story selbst steht nicht so sehr im Mittelpunkt und lässt sich in wenigen Sätzen zusammen fassen - wie bei jeder Oper und jedem Musical. Vielmehr ist es ein ganz außerordentliches visuell-musikalisches Spektakel, ausgesprochen kreativ und fantasievoll und, wie einst schon "Frida", von großer Farbenpracht, mit intelligenten und talentierten jungen Schauspielern und schönen Stimmen. Trotz meines Alters deutlich über dem des Zielpublikums bin ich dem Charme dieses Films verfallen - obschon weder ein Beatles- noch ein Musical-Fan.

ungeprüfte Kritik

State of Play - Stand der Dinge

Wie weit würdest du für die Wahrheit gehen?
Krimi, Thriller

State of Play - Stand der Dinge

Wie weit würdest du für die Wahrheit gehen?
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 16.12.2010
Hollywood versucht seinen amerikanischen Zuschauern klar zu machen, dass Söldnerfirmen eine Gefahr für das Land sind. Wir wussten das schon ein bisschen und die siebte Staffel von "24" hat diese Pädagogik etwas stringenter geschafft. Aber ich habe Russell Crowe in einer untypischen, ganz coolen, Späthippie-Rolle genossen. Man fühlt sich ansonsten an ältere Presseredaktionsfilme und -Serien wie etwa "Die Unbestechlichen" oder "Lou Grant" erinnert, letztere war anscheinend sogar ein bisschen Inspirationsquelle. Es gibt spannende Momente, der Film ist überzeugend gespielt, Ben Affleck darf mal aus seiner dekorativen Idealerschwiegersohnrolle heraus, aber es wäre ohne Russell Crowe (und Helen Mirren) möglicherweise ein handwerklich gut gemachter aber ansonsten etwas unauffälliger Polit-Thriller geworden. Drei Sterne für die Handlung, vier für diese Schauspieler.

ungeprüfte Kritik

Coco Chanel

Der Beginn einer Leidenschaft.
Drama

Coco Chanel

Der Beginn einer Leidenschaft.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 08.10.2010
Audrey Tautou versprüht hier die ganze Breite ihres beträchtlichen Charmes. (Im Bonusmaterial sagt Regisseurin Anne Fontaine, dass sie den Film ohne sie nie gemacht hätte.) Der Film erlangt aber recht viel Struktur durch das Spiel des Belgiers Benoît Poelvoorde, der Witz und Drama ständig miteinander verknäuelt. Wenn es irgend geht, sollte man die französische Originalfassung genießen, da die Synchronisierung gerade ihn allzu sehr banalisiert. Ansonsten muss man sagen, dass alles ziemlich ruhig zu geht, dafür in schönem Rahmen (mit manchmal gemäldehaften Einstellungen). Ansonsten stimme ich völlig der Rezension von Webby vom 1.3.2010 zu.

ungeprüfte Kritik

District 9

Ihr seid hier nicht willkommen.
Science-Fiction

District 9

Ihr seid hier nicht willkommen.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 28.08.2010
Diesen Film, scheint es mir, darf man nicht für bare Münze nehmen. In Wirklichkeit steckt er voller Ironie. Achtung, es gibt recht ekelerregende Momente, wenn die außerirdischen Handwaffen Lebewesen abrupt in Blutspritzerwolken verwandeln. Aber die Computergrafik-Maestria ist beachtlich, was wahrscheinlich nicht erstaunt, wenn man weiß, dass Herr-der-Ringe-Regisseur Peter Jackson hier als Produzent mit seiner Infrastruktur unterstützte. An manchen Stellen scheint der Film in ein recht dunkles Lebensgefühl aus Südafrika einen Einblick zu gewähren, das uns in Deutschland recht exotisch erscheinen mag und das wir nicht ohne weiteres nachvollziehen können. Ich möchte c9n5xu3z zustimmen, dass man diesen Film in der Original-Fassung sehen sollte.

ungeprüfte Kritik

Philadelphia

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 01.04.2010
Mittlerweile ist AIDS fester Bestandteil unseres gesellschaftlichen Selbstverständnisses geworden. Um die Wirkung des Films zu verstehen, muss man sich jedoch in eine Zeit zurück versetzen, als es um AIDS noch viele irrationale Ängste gab und immer noch zahlreiche Menschen glaubten, dass sich die Krankheit wie eine Grippe überträgt, und andere behaupteten, AIDS sei Gottes Strafe für Schwule. In dem Zusammenhang war der Film mutiger als aus heutiger Sicht erkennbar ist. Er gehört zu diesen zahlreichen Versuchen Hollywoods, der amerikanischen Gesellschaft (und anderen) ihre Vorurteile auszutreiben und sie durch sehr menschliche Beispiele zu mehr Toleranz umzuerziehen.

Tom Hanks' Darstellung ist intelligent und ungemein facettenreich, mehr als das meiste, was er danach gespielt hat. Und Latino-Macho Antonio Banderas als sein sanfter Liebhaber ist im Rückblick eine amüsante Besetzung. Wie Denzel Washington nach und nach seine Aversionen abbaut, ist nicht immer nachvollziehbar. Aber es passt ein Jahr nach "Malcolm X" zu ihm, dass er sich filmisch an kontroversen Debatten beteiligt, bevor er sich dann ins Thriller-/Action-Register verabschiedet.

Der Film ist etwas gealtert, aber hier kann man mehreren künftigen Superstars bei einer sehr überzeugenden Darstellung in einem untypischen Drama beiwohnen.

ungeprüfte Kritik

Terry Pratchetts The Color of Magic - Die Reise des Zauberers

Nach den Scheibenwelten-Romanen 'Die Farben der Magie' & 'Das Licht der Phantasie'.
Komödie, Fantasy

Terry Pratchetts The Color of Magic - Die Reise des Zauberers

Nach den Scheibenwelten-Romanen 'Die Farben der Magie' & 'Das Licht der Phantasie'.
Komödie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 22.03.2010
Am Anfang erwartete ich von einer britischen TV-Produktion nicht viel. Doch hier waren ein paar Weltstars sowie britische TV-Veteranen dabei, und so freute ich mich nach dem Ende des ersten Teils auf der DVD auch schon auf den ebenfalls enthaltenen 2. Teil, hatte ich mich doch an die sympathischen Helden und insbesondere den knuffigen Rincewind gewöhnt. Handlung und Effekte toben nicht so ohren- und sichtbetäubend durch den Bildschirm wie bei einer Hollywood-Fantasy-Produktion, aber das tut auch mal gut. Man darf hier nicht die Messlatte eines Kinoblockbusters anlegen.

Ein Wort noch zur Adaption. Der Humor von Terry Pratchett (der Autor erscheint kurz in der allerletzten Einstellung des 2. Teils und hat auch laut Nachspann auch am Drehbuch "mitgepfuscht") liegt in den Büchern natürlich ebenso außerhalb wie innerhalb der Dialoge, nur kann ein Film verständlicherweise nicht beides gleichermaßen einfangen. Man sollte ihn auf englisch sehen, wenn es geht. Außer dem zahnlosen Cohen sind die meisten Figuren ganz gut verständlich, es wird nicht aufgeregt genuschelt wie in Hollywood.

Übrigens eignet sich der Film auch für Kinder.

ungeprüfte Kritik

Fell

Eine Liebesgeschichte - Ein imaginäres Portrait von Diane Arbus.
Drama, Lovestory

Fell

Eine Liebesgeschichte - Ein imaginäres Portrait von Diane Arbus.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 23.02.2010
Die Geschichte hat etwas von "Die Schöne und das Biest", das visuelle Ambiente jedoch viel mehr vom grandiosen "Frida". Hier wechselt Diane Arbus (Nicole Kidman) vom absoluten Angepasstsein zum wertungsfreien Zugehen auf die radikale Andersartigkeit. Die Kunst ist im Auge des Betrachters, aber nur dann, wenn der Betrachter alles Urteilen aufgibt.

Wie einst Tim Burton hat hier Steven Shainberg mit hoher Präzision eine ganz eigene Welt aufgebaut, in die die Sehnsüchte der Diane Arbus so natürlich hinein fließen wie Wasser. Nicole Kidman darf hier die zahlreichen Ausdrucksmöglichkeiten ihrer blauen Augen aus nächster Nähe zeigen - es ist fast so, als wollte Shainberg ihr ein Denkmal setzen. Eigentlich geht es im Wesen in dem ganzen Film fast nur um Augen und Blicke. Er besitzt einen ganz besondere Zauber, am Anfang störend und verstörend, nach und nach jedoch von sich entfaltender Magie.

Eine schöne Fabel über Akzeptanz und den heute überaus nötigen Ausbruch aus allzu einheitlichen Denk- und Anpassungsschemata. Ein echtes Unikat, das Gegenteil von Popcorn-Kino. Mein Vorschlag: Erst "Frida" sehen (http://www.videobuster.de/titledtl.php/frida-66224.html), dann "Fell".

ungeprüfte Kritik

Vexille

Anime

Vexille

Anime
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 02.02.2010
Spektakulärer Animationsfilm mit sehr hoher grafischer Qualität und Fülle. Trotz computergenerierter Figuren kann er so manchem teuren US-Action-Star-Spektakel das Wasser reichen. Das allgemeine Ambiente ist eine Endzeitstimmung mit hohem Militarisierungsgrad, die mancherorts z.B. an Terminator, Max Max und Aeon Flux erinnert.
Schade nur, dass einige der hier stehenden Rezensionen die eine oder andere überraschende Wendung preisgeben.

ungeprüfte Kritik

Ronin

Jeder ist käuflich.
Action, Krimi

Ronin

Jeder ist käuflich.
Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 26.11.2009
Unklar ist, ob John Frankenheimer Frankreich so alt und schäbig aussehen lässt, um amerikanische Klischees vom alten Europa zu bedienen, oder vielmehr, um an den alten "Film Noir" anzulehnen. Letzteres scheint wahrscheinlicher, denn man könnte sich sehr wohl Alain Delon, Lino Ventura, Bernard Blier & Co. in der gleichen Handlung in alter Tradition der französischen Gangsterfilme vorstellen und findet hier ein ganz ähnliches visuelles Universum, Nachspann inklusive. Eine ordentliche Riege an Weltstars sorgt für einen robust gespielten Actionfilm mit insbesondere einer der aufwendigsten Verfolgungsjagden, die jemals durch Paris geschickt wurde.
Robert de Niro liegt der Film allerdings etwas auf dem Magen, denn nachdem er während der Dreharbeiten von der französischen Polizei wegen Nutzung der Dienste eines Callgirl-Rings in Gewahrsam genommen und verhört wurde, wollte er erst mal nie wieder nach Frankreich.

ungeprüfte Kritik

Gone Baby Gone

Kein Kinderspiel - Jeder sucht nach der Wahrheit... bis er sie kennt.
Drama, Krimi

Gone Baby Gone

Kein Kinderspiel - Jeder sucht nach der Wahrheit... bis er sie kennt.
Drama, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 25.06.2009
Ben Affleck fiel zwar bislang als Schauspieler eher wegen seiner dekorativen Eigenschaften als durch schauspielerisches Facettenreichtum auf, überrascht aber hier bei seinem Regiedebüt mit einem Thriller im "Independent-Cinema"-Stil. Seinem Bruder Casey liefert er eine Steilvorlage für eine überzeugende Hauptrolle. Dieser bekommt tatkräftige Unterstützung von den Zelluloid-Veteranen Morgan Freeman und Ed Harris. Aber am meisten überrascht Amy Ryan, die für ihre erstaunliche Darstellung als Helene McCready etliche Preise einsammelte und es bis in die Oscar-Vorauswahl schaffte. Die Story über zwei Detektive und ein paar Polizisten auf der Suche nach verschwundenen Kindern ist solide und schafft es auch ohne Verfolgungsjagden und ohrenbetäubende Musik, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. In vielen Aspekten ist der Film untypisch, einschließlich des Endes. Man schaut danach ganz anders auf Ben Affleck.

ungeprüfte Kritik

American Gangster

Thriller, Krimi

American Gangster

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.06.2009
Ridley Scott wildert mit einem New Yorker Gangsterfilm direkt in Martin Scorceses Revier. Nachdem aber die Maffia- und Triadengeschichten in dieser Stadt schon ausgedehnt erzählt worden sind, nimmt sich Scott des ersten afro-amerikanischen Gangsterbosses an, der sich dort zwar mit Brutalität, aber mehr noch über gut verstandene kapitalistische Regeln (bessere Ware billiger verkaufen, Mittelmänner durch direkte Beziehungen zum Hersteller überspringen, aktive Qualitätssicherung, das mühselige Endkundengeschäft anderen überlassen) in einer schon dicht besetzten Szene durchsetzt weil er schlauer als die anderen ist. Zwar hat man bei Denzel Washington immer irgendwie das Gefühl, dass er Denzel Washington spielt, aber in diesem Film darf er sich mal in ein anderes Register ausdehnen, das man eher nicht von ihm gewohnt ist. Mit Russel Crowe bekommt er einen angemessenen Widerpart, auch wenn Crowe das finsterere aus "L.A. Confidential" fehlt und nun er die leidende Redlichkeit darstellt, auf die seit einiger Zeit eher Denzel Washington spezialisiert war. Eine gewisse Langatmigkeit, wie schon in anderen Rezensionen angemerkt, kann man nicht leugnen, und wer einen packenden Actiongangsterspannungsthriller sehen will, sollte sich vielleicht doch anderswo umschauen (bei besagtem Scorcese, zum Beispiel). Ob das Ridley Scott so wollte oder ihn einfach nur die alterungsbedingte Verlangsamung ereilt, die die meisten Regisseure trifft, sei dahingestellt. Wer sich aber darauf einlässt, kann diesem Film durchaus originelle Züge und einen soliden Erzählungsstrang mit routiniert kompetenter Schauspielerführung abgewinnen, der auf realen Begebenheiten beruht und deren Protagonisten beide heute noch leben.

ungeprüfte Kritik