Kritiken von "ahohmann"

Fell

Eine Liebesgeschichte - Ein imaginäres Portrait von Diane Arbus.
Drama, Lovestory

Fell

Eine Liebesgeschichte - Ein imaginäres Portrait von Diane Arbus.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 23.02.2010
Die Geschichte hat etwas von "Die Schöne und das Biest", das visuelle Ambiente jedoch viel mehr vom grandiosen "Frida". Hier wechselt Diane Arbus (Nicole Kidman) vom absoluten Angepasstsein zum wertungsfreien Zugehen auf die radikale Andersartigkeit. Die Kunst ist im Auge des Betrachters, aber nur dann, wenn der Betrachter alles Urteilen aufgibt.

Wie einst Tim Burton hat hier Steven Shainberg mit hoher Präzision eine ganz eigene Welt aufgebaut, in die die Sehnsüchte der Diane Arbus so natürlich hinein fließen wie Wasser. Nicole Kidman darf hier die zahlreichen Ausdrucksmöglichkeiten ihrer blauen Augen aus nächster Nähe zeigen - es ist fast so, als wollte Shainberg ihr ein Denkmal setzen. Eigentlich geht es im Wesen in dem ganzen Film fast nur um Augen und Blicke. Er besitzt einen ganz besondere Zauber, am Anfang störend und verstörend, nach und nach jedoch von sich entfaltender Magie.

Eine schöne Fabel über Akzeptanz und den heute überaus nötigen Ausbruch aus allzu einheitlichen Denk- und Anpassungsschemata. Ein echtes Unikat, das Gegenteil von Popcorn-Kino. Mein Vorschlag: Erst "Frida" sehen (http://www.videobuster.de/titledtl.php/frida-66224.html), dann "Fell".

ungeprüfte Kritik

Vexille

Anime

Vexille

Anime
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 02.02.2010
Spektakulärer Animationsfilm mit sehr hoher grafischer Qualität und Fülle. Trotz computergenerierter Figuren kann er so manchem teuren US-Action-Star-Spektakel das Wasser reichen. Das allgemeine Ambiente ist eine Endzeitstimmung mit hohem Militarisierungsgrad, die mancherorts z.B. an Terminator, Max Max und Aeon Flux erinnert.
Schade nur, dass einige der hier stehenden Rezensionen die eine oder andere überraschende Wendung preisgeben.

ungeprüfte Kritik

Ronin

Jeder ist käuflich.
Action, Krimi

Ronin

Jeder ist käuflich.
Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 26.11.2009
Unklar ist, ob John Frankenheimer Frankreich so alt und schäbig aussehen lässt, um amerikanische Klischees vom alten Europa zu bedienen, oder vielmehr, um an den alten "Film Noir" anzulehnen. Letzteres scheint wahrscheinlicher, denn man könnte sich sehr wohl Alain Delon, Lino Ventura, Bernard Blier & Co. in der gleichen Handlung in alter Tradition der französischen Gangsterfilme vorstellen und findet hier ein ganz ähnliches visuelles Universum, Nachspann inklusive. Eine ordentliche Riege an Weltstars sorgt für einen robust gespielten Actionfilm mit insbesondere einer der aufwendigsten Verfolgungsjagden, die jemals durch Paris geschickt wurde.
Robert de Niro liegt der Film allerdings etwas auf dem Magen, denn nachdem er während der Dreharbeiten von der französischen Polizei wegen Nutzung der Dienste eines Callgirl-Rings in Gewahrsam genommen und verhört wurde, wollte er erst mal nie wieder nach Frankreich.

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Gone Baby Gone

Kein Kinderspiel - Jeder sucht nach der Wahrheit... bis er sie kennt.
Drama, Krimi

Gone Baby Gone

Kein Kinderspiel - Jeder sucht nach der Wahrheit... bis er sie kennt.
Drama, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 25.06.2009
Ben Affleck fiel zwar bislang als Schauspieler eher wegen seiner dekorativen Eigenschaften als durch schauspielerisches Facettenreichtum auf, überrascht aber hier bei seinem Regiedebüt mit einem Thriller im "Independent-Cinema"-Stil. Seinem Bruder Casey liefert er eine Steilvorlage für eine überzeugende Hauptrolle. Dieser bekommt tatkräftige Unterstützung von den Zelluloid-Veteranen Morgan Freeman und Ed Harris. Aber am meisten überrascht Amy Ryan, die für ihre erstaunliche Darstellung als Helene McCready etliche Preise einsammelte und es bis in die Oscar-Vorauswahl schaffte. Die Story über zwei Detektive und ein paar Polizisten auf der Suche nach verschwundenen Kindern ist solide und schafft es auch ohne Verfolgungsjagden und ohrenbetäubende Musik, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. In vielen Aspekten ist der Film untypisch, einschließlich des Endes. Man schaut danach ganz anders auf Ben Affleck.

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American Gangster

Thriller, Krimi

American Gangster

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.06.2009
Ridley Scott wildert mit einem New Yorker Gangsterfilm direkt in Martin Scorceses Revier. Nachdem aber die Maffia- und Triadengeschichten in dieser Stadt schon ausgedehnt erzählt worden sind, nimmt sich Scott des ersten afro-amerikanischen Gangsterbosses an, der sich dort zwar mit Brutalität, aber mehr noch über gut verstandene kapitalistische Regeln (bessere Ware billiger verkaufen, Mittelmänner durch direkte Beziehungen zum Hersteller überspringen, aktive Qualitätssicherung, das mühselige Endkundengeschäft anderen überlassen) in einer schon dicht besetzten Szene durchsetzt weil er schlauer als die anderen ist. Zwar hat man bei Denzel Washington immer irgendwie das Gefühl, dass er Denzel Washington spielt, aber in diesem Film darf er sich mal in ein anderes Register ausdehnen, das man eher nicht von ihm gewohnt ist. Mit Russel Crowe bekommt er einen angemessenen Widerpart, auch wenn Crowe das finsterere aus "L.A. Confidential" fehlt und nun er die leidende Redlichkeit darstellt, auf die seit einiger Zeit eher Denzel Washington spezialisiert war. Eine gewisse Langatmigkeit, wie schon in anderen Rezensionen angemerkt, kann man nicht leugnen, und wer einen packenden Actiongangsterspannungsthriller sehen will, sollte sich vielleicht doch anderswo umschauen (bei besagtem Scorcese, zum Beispiel). Ob das Ridley Scott so wollte oder ihn einfach nur die alterungsbedingte Verlangsamung ereilt, die die meisten Regisseure trifft, sei dahingestellt. Wer sich aber darauf einlässt, kann diesem Film durchaus originelle Züge und einen soliden Erzählungsstrang mit routiniert kompetenter Schauspielerführung abgewinnen, der auf realen Begebenheiten beruht und deren Protagonisten beide heute noch leben.

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Der Sternwanderer

Eine fantastische Reise in eine Welt voller Geheimnisse
Fantasy, Abenteuer

Der Sternwanderer

Eine fantastische Reise in eine Welt voller Geheimnisse
Fantasy, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.06.2009
Ein schöner Film mit einigen großen Namen des amerikanischen Kinos. Dem Witz des Buchautors Neil Gaiman wird er nur teilweise gerecht, wirkt ab und zu ein bisschen gestelzt in seinen Dialogen oder Wendungen und scheint sich nie wirklich zwischen Kinder- und Wenigerkinderfilm zu entscheiden. Vielleicht mag das daran liegen, dass Neil Gaiman, wie sein Landmann Terry Pratchett, eher Märchenbücher für Erwachsende schreibt. Aber der Film bietet wirksame und recht originelle Unterhaltung, die Klischees eher aufgreift, um sie dann geschickt zu zerpflücken. Und in seiner Nebenrolle ist Robert de Niro hier einfach nur köstlich, so hat man ihn noch nicht gesehen und allein das macht den Film schon sehenswert.

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Verführung einer Fremden

Wie weit würden Sie gehen?
Thriller

Verführung einer Fremden

Wie weit würden Sie gehen?
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 21.04.2009
Das US-Kino versucht meistens, die Leere seiner auf 15-jährige amerikanische Teenager zugeschnittenen Drehbücher mit verschiedenen Formen optischer und akustischer Schrillheit hinweg zu dröhnen. Da sticht ein Film wie dieser deutlich heraus. Hier schafft die Story selbst für Spannung, streut immerfort neue Spuren, und liefert bis zuletzt Wendungen, die auch die blasierteren unter den Zuschauern (und davon bin ich einer) noch mal überraschen können. Die Ansprüche jugendlicher Action-Junkies wird der Film nicht erfüllen. Wer aber einen etwas langsameren Thriller, der dafür mit Weltklassemimen, schnittigen Dialogen und durchdachtem Handlungsfaden aufwartet, zu schätzen weiß, ist hier endlich mal wieder gut bedient.

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L.A. Crash

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.02.2009
Verschiedene Lebenslinien laufen und fahren durch Los Angeles und treffen sich nur stoßartig, nur in Form verbaler oder physischer "Crashs", daher der Titel. Die diffuse Wut des Großstädters entlädt sich dann viel zu schnell, als dass Zeit bliebe, den anderen als fühlendes Wesen wahrzunehmen, der vielleicht wie Du gerade mal einen schlechten Tag hatte und ansonsten kein schlechter Kerl ist. Stattdessen wird der andere in eine stereotype Rolle (Weiß, schwarz, hispano...) gesteckt - und spielt das Rollenspiel fast zwangsläufig mit. Alle Teilnehmer dieses Instant-Rollenspiels können sich dessen Absurdität bewusst sein und dennoch nicht heraus finden, weil es viel zu schnell knallt. Manchmal folgt der Tod, manchmal jedoch geschieht ein kleines Wunder und es folgen Läuterung und Anerkennung des Menschlichen im Anderen. In seinen Abkürzungen und symbolischen Verquickungen zwischen diesen sehr unterschiedlichen Charakteren aus vielen Schichten der Gesellschaft hat der Film den etwas abstrakten Zug einer Großstadtfabel. Aber er baut schnell und ohne jede Effekthascherei bei sehr zurückhaltender Musik eine Spannung und Intensität auf, die einen nach der letzten Einstellung eine Weile lang nicht los lässt.
Die Botschaft könnte sein : Der Andere ist auch nur Mensch, vielleicht fühlt er wie Du, vielleicht findet er nur nicht die richtigen Worte oder Du lässt ihm gar nicht die Zeit. Soziale Interaktionen als ständiges Missverständnis. Wut als schleichender Stauungsprozess, der immer mehr Wut erzeugt weil sie nie vom Verständnis abgelöst wird. Hör ein bisschen zu bevor Du die Schublade über den anderen zu machst oder ihn über den Haufen schießt. Unabhängiges US-Kino in Hochform. Ein sehr guter Film.

ungeprüfte Kritik

Von Löwen und Lämmern

Wofür lebst du? Wofür stirbst du? Wofür kämpfst du? Wofür stehst du ein?
Drama, Kriegsfilm

Von Löwen und Lämmern

Wofür lebst du? Wofür stirbst du? Wofür kämpfst du? Wofür stehst du ein?
Drama, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.02.2009
Von Robert Redford ist man seit Jahrzehnten politisch engagiertes Kino für Erwachsene gewöhnt, für das er einst das Alternativfilmfestspiel "Sundance" erschuf. Dieser Berufung bleibt er hier treu. Eigentlich ist der dramaturgische Aufbau eher der des Theaters, als würden hier vier Kammerspiele rotierend ablaufen: im Büro eines Hochschulprofessors, im Büro eines republikanischen Senators, im Hauptquartier einer Militäreinheit und auf einer afghanischen Bergkante. Die Schauspielerführung ist gewohnt virtuos und Redfords eigenes Charisma als politischer Debattenprofi bestätigt sich ebenfalls. Das Spannungsmoment entsteht nicht aus dröhnender Action sondern aus lebhaftem verbalen Schlagabtausch. Die Argumentationen sind allerdings sehr auf ein amerikanisches Publikum gemünzt, das sich derzeit noch die Augen reibt, nachdem es sich daran erschreckt hat, wie weit der eigene Patriotismuswahn bei Politik, Presse und Volk das kritische Denken ausgeschaltet hatte. Wir Europäer hatten jüngst kein böses Erwachen aus diesem Patriotismuswahn, den wir schon lange hinter uns haben und dessen amerikanische Version wir von Anfang nur ungläubig aus atlantischer Ferne bestaunen konnten. Daher werden die Dialoge viel weniger an unseren Grundfesten rütteln als es auf amerikanischer eingeschlagen haben mag. Dort hingegen wurde der Film wahrscheinlich als zu belehrend empfunden und "floppte". Aber der Film spiegelt eine wichtige Momentaufnahme des Reifungsprozesses amerikanischer Politik wider, indem er den Stand der aktuell dort tobenden Debatten recht umfassend dokumentiert. Die Botschaft: Wer nichts tut, verhindert nicht, dass es wieder passiert.

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Hotel Ruanda

Die Welt wandte sich ab. Doch er breitete seine Arme aus.
Drama

Hotel Ruanda

Die Welt wandte sich ab. Doch er breitete seine Arme aus.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 09.01.2009
Eine Art "Schindlers Liste", übertragen auf den Völkermord in Ruanda. Der Film basiert auf einem wahren Leben. Aber wie die Flüchtlinge im Hotel des Mille Collines vom Helden geschützt werden, so bewahrt der Regisseur auch den Zuschauer wissentlich vor der ruandeischen Blutorgie. Wie Schindler rutscht auch Paul Rusesabagina eher unbeabsichtigt ins Heldentum. Was ihn und viele andere retten wird, ist seine Demut.
Nach dem Film hat man eine bessere Idee davon, was auch heute noch in der dortigen Region, besonders im vergessen Krieg im Konto geschieht, der fast unbemerkt jedes Jahr mindestens eine halbe Million Menschen das Leben kostet. Der Film ist ein Plaidoyer für die Einmischung.

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Die Verurteilten

Entscheide Dich, ob Du leben oder sterben willst... nur darum geht es.
Drama

Die Verurteilten

Entscheide Dich, ob Du leben oder sterben willst... nur darum geht es.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 04.12.2008
Vor ein paar Jahren las ich, dass auf den Listen der Lieblingsfilme der Amerikaner einerseits immer irgendwelche Filme aus den gerade vergangenen wochen, andererseits aber seit Jahren konstant "The Shawshank Redemption", auf deutsch "Die Verurteilten", erschienen. Die virtuose Schauspielerführung gepaart mit einer geschickten Geschichte ergeben hier großes Kino.

ungeprüfte Kritik

Ratatouille

Rattenscharf serviert.
Kids, Animation

Ratatouille

Rattenscharf serviert.
Kids, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 04.12.2008
Die anderen Rezensionen haben schon alles gesagt, daher sei von meiner Seite nur angemekrt, dass ich bislang nur einen einzigen Film mit Bestnote versehen hatte, "Ratatouille" ist nun der zweite. Nachdem ich die DVD gesehen hatte, schaute ich mir am folgenden Abend die meisten Szenen gleich noch mal an. Un film formidable !

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