Kritiken von "VideobusterRedaktion"

Tannöd

Deutscher Film, Krimi

Tannöd

Deutscher Film, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 17.06.2010
Sechs Menschen wurden ermordet, bis heute ist der Mörder nicht gefunden. Wenige deutsche Kriminalfälle haben die Gemüter so nachhaltig bewegt wie der mysteriöse Mord an einer Familie auf einem niederbayerischen Einödhof. Es ereignete sich in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922 in Hinterkaifeck, da wurde die Familie Gruber mitsamt Kind und der eben erst eingestellten Magd brutal erschlagen. Der Hof, auf dem sich die Greueltat abspielte, wurde ein Jahr später von Angehörigen der Opfer abgerissen. Die Gerüchte und Nachforschungen reißen dagegen bis heute nicht ab. Zwei Literaturveröffentlichungen, ein Sachbuch und ein Roman, sowie zwei Spielfilme sind erschienen, mit denen Sie womöglich auch tief in den 'Hinterkaifeck' Mythos hineingezogen werden könnten.

HINTER KAIFECK, so nennt Regisseurin Esther Gronenborn (geboren 1966 in Oldenburg) im Jahre 2009 ihre Spielfilm-Interpretation des Mordfalls. Die DVD und Blu-ray im Verleih, hält im Bonusmaterial ein 10-minütiges Interview mit Peter Leuschner bereit. Er ist Journalist und Buchautor und berichtet, er habe sich 1977 als erster Forscher mit den bis dahin geheim gehaltenen Akten der bayerischen Staatsanwaltschaft befassen dürfen. An einer kleinen Gedenkstätte am Wegesrand, neben dem Acker, auf dem der Hof einst gestanden haben soll, berichtet er von Aktenergebnissen, die er nach Monaten und Jahren zusammengetragen hätte. Und er stellt Fragen: Die Leichen seien erst vier Tage nach der Mordnacht gefunden worden, warum? Bundesweit kamen unzählige Hinweise auf der Bevölkerung, das direkte Umfeld der Opfer wurde jedoch nie gründlich befragt, warum?

Dass der Mörder nie gefunden wurde, bietet noch heute Anlass zu düsteren Spekulationen, die von Autorin Andrea Maria Schenkel in ihrem Debüt "Tannöd" verarbeitet wurden. Ihr Roman wurde ein Bestseller, gewann den Deutschen Krimipreis 2007. Regisseurin Bettina Oberli, die mit DIE HERBSTZEITLOSEN 2006 in ihrer Sparte ebenfalls einen großen Erfolg feierte, widmet sich auf filmischem Weg den bigotten gesellschaftlichen Strukturen und beweist mit TANNÖD (Deutschland/Schweiz 2009) einmal mehr ihr Talent für atmosphärisch dichtes Erzählen. Wirklich sehenswert wird Oberlis Inszenierung dank ihrer wunderbaren Darstellerinnen Julia Jentsch (als Kathrin), Brigitte Hobmeier (als Barbara) und Monica Bleibtreu (Traudl Krieger). Leider konnte Monica Bleibtreu, die am 14. Mai 2009 in Hamburg verstarb, ihre letzten Kinoauftritte in TANNÖD (Kinostart am 19. November 2009) und in Fatih Akins SOUL KITCHEN (Start am 25. Dezember 2009) nicht mehr miterleben. Sie können die Ausnahmedarstellerin nun in TANNÖD - wahlweise auf DVD oder Blu-ray - im Verleih erleben.

ungeprüfte Kritik

Up in the Air

Ein Mann sucht Anschluss.
Drama

Up in the Air

Ein Mann sucht Anschluss.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 02.06.2010
Positiv fällt gleich auf, dass die Verpackung das verspricht, was man bekommt: kein Firlefanz. Nicht im Februar 2010 auf dem Kinoposter, das die drei Hauptpersonen in einer sterilen Flughafenhalle zeigte. Auch kein unnötiges Drumherum zum Verleihstart am 4. Juni 2010 auf dem Coverdesign der DVD und Blu-ray. Das Cover zeigt ein Szenenbild vor einem neutralen, mehr türkis- als himmelblauem Hintergrund.

Sogar beim Abspielen erwartet Sie ein geradezu nihilistisches Auswahlmenü: Erst fügt sich das verantwortliche Studio 'Paramount' mit seinem Gipfel-Logo hoch oben über den Wolken in diese Illustration ein, dann folgen Wolkenformationen und Luftbilder, die sich im Filmvorspann wiederfinden. 'Shadowplay' heißt die Firma, die von Regisseur Jason Reitman mit der Gestaltung dieser Landschaften und Städte aus der Vogelperspektive beauftragt wurde. Sogar ein Bonusbeitrag auf der DVD widmet sich jenem Kreativteam. Wir erwähnen das vorab, weil die dort angestellte Designerin Jenny Lee uns zu den vorherigen Spielfilmen von Reitman führt: zum animierten, mit Gitarrenklängen unterlegten Gang des Mädchens JUNO (2007) im Vorspann des gleichnamigen Überraschungserfolgs. Und auch zu der durchgestylten Einleitungssequenz von THANK YOU FOR SMOKING (2005). Der anhaltende Erfolg des Regisseurs sichert den Arbeitsplatz der Designerin Lee. Um das Gegenteil, um das Auflösen wegrationalisierter Arbeitsplätze, kümmert sich Ryan Bingham. Er ist der Überbringer von schlechten Nachrichten.

Produziert wurde der Oscar®-nominierte Film UP IN THE AIR (2009) von Vater und Sohn, von Drehbuchautor/Filmemacher Jason Reitman und dem GHOSTBUSTER-Kultregisseur Ivan Reitman. Nur nominiert? Tatsächlich, ihr Film wurde zwar in sage und schreibe sechs Kategorien für den 'Academy Award' vorgeschlagen - bester Film, beste Regie, beste Drehbuchadaption, bester Hauptdarsteller (George Clooney) und zweimal für die beste Nebendarstellerin (Vera Farmiga und Anna Kendrick) - musste sich bei der Vergabe der begehrten Auszeichnungen jedoch gegen Gewinner wie THE HURT LOCKER - TÖDLICHES KOMMANDO (2008) geschlagen geben. Das tat dem Erfolg des mit 25 Millionen Dollar budgetierten UP IN THE AIR (2009) aber keinen Abbruch. Er spielte allein an den US-Kinokassen rund 85 Millionen ein. Obendrein ist er auf seine ganz eigene Art und Weise "ausgezeichnete" Unterhaltung.

Die erste Filmeinstellung: Ein Opfer der Stellenkürzungen, dann noch ein Gefeuerter in Nahaufnahme an einem Schreibtisch, noch eine plötzlich mit Arbeitslosigkeit Konfrontierte. Reale oder fiktive Betroffene? Spätestens der letzte in der Reihe der getroffenen Gesichtsausdrücke ist ein vertrauter Schauspieler: Zach Galifianakis, der Vollbart-Loser aus HANGOVER (2009). Die anschließenden Szenen wecken Erinnerungen an einen weiteren Filmtitel: David Finchers FIGHT CLUB (1999). Ein Alleinreisender, ein Bekehrer namens Tyler Durden (Brad Pitt), der die Verabschiedung von materiellen Dingen predigt, um den Wert des Lebens erst richtig schätzen zu lernen. Eine ähnliche Auffassung vertritt Rayn Bingham in UP IN THE AIR (2009), wenn er auf Seminaren einen Teilzeit-Motivationsdozenten gibt.

Pack deine kleinen Besitztümer in einen Rucksack, dann die großen Dinge, und du merkst, wie sehr sie dich belasten und am Vorankommen hindern. Der kanadische Regisseur Reitman, Jahrgang 1977, hat diese Moral beherzigt, hat seine Verfilmung UP IN THE AIR von der Komplexität der Buchvorlage befreit, die 2001 von dem amerikanischen Autoren und Karrierecoach Walter Kirn veröffentlicht wurde. Stattdessen hat sich Reitman sehr ernsten und in der heutigen Zeit allgegenwärtigen Themen gewidmet, dem drohenden Verlust des Arbeitsplatzes und der Vereinsamung der heiratsunwilligen Generation. Seine Herangehensweise hat Erfolg, weil sie zu einem von Arthur Schnitzler überlieferten Zitat passt: "Lebensklugheit bedeutet, alle Dinge möglichst wichtig, aber keines völlig ernst zu nehmen." Von seinem Arbeitsplatz aus - der durch die vergebenen 4 von 5 Bewertungssternen hoffentlich nicht die Berufsgruppe des Ryan Bingham auf den Plan ruft- die Empfehlung: UP IN THE AIR - ab in die Wunschliste.

ungeprüfte Kritik

Messengers 2

The Scarecrow
Horror, Thriller

Messengers 2

The Scarecrow
Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 01.06.2010
"Hey, wollen Sie etwas echt Gruseliges sehen?" fragt ein Anhalter (Dan Aykroyd) den Autofahrer in der einleitenden Gruselgeschichte des Episodenfilms TWILIGHT ZONE - UNHEIMLICHE SCHATTENLICHTER (1983). "Na und ob, klar!" erwidert der Fahrer. "Okay, das ist wirklich, wirklich gruselig, wissen Sie", warnt der Tramper, kurz bevor er... was tut? So funktioniert gut gemachter Horror: es bleibt solange spannend, solange wir Zuschauer nicht wissen, aus welcher Ecke die Bedrohung auf uns zukommt, welcher Bedrohung wir uns überhaupt mit den Filmhelden ausgesetzt sehen.

In THE MESSENGERS (2007) zieht eine vierköpfige Familie auf eine einsam gelegene Sonnenblumen-Farm. Roy, Denise, Tochter Jess und der kleine Ben ziehen zum Neuanfang in eine scheinbar heile Welt. Doch nicht nur das erworbene Haus hat eine dunkle Vergangenheit, auch die Bilderbuchfamilie hat nach ein paar schweren Jahren in Chicago einige Leichen im Keller. Die Landstille wird bald nach dem Einzug von düsteren Visionen der Geschwister gestört. Doch was ruft diese gespenstischen Erscheinungen hervor? Ist es ein Fluch, der auf der Geistervilla lastet, Hirngespinste der Kinder nach dem Ortwechsel, oder noch tiefer liegende psychologische Störungen innerhalb der Familie?

Die Produktionsfirma 'Ghost House Pictures' um Kultregisseur Sam Raimi (gruselte uns vor kurzem mit DRAG ME TO HELL, 2009) setzt diese Formel der aus Hongkong stammenden Regiebrüder Oxide & Danny Pang effektvoll in Szene: das Wechselspiel zwischen inneren Konflikten und körperlicher Bedrohung. Ein klassisches Rezept. Der Line-Producer heißt Andrew Pfeffer, und gepfeffert tischen uns die Brüder Pang ihre Schockmomente in der Tat auf. Der Name ist auch bei dem Drehbuchautoren Programm: Todd Farmer. Farmer ist nicht nur namentlich für den Farmhorror prädestiniert, er ist auch ein alter Hase im Genre: er lieferte die Bücher für den zehnten Teil der FREITAG DER 13. FILMREIHE mit dem Titel JASON X (2001) und die Vorlage für MY BLOOD VALENTINE (2009). So sitzt schon der erste Schrecken noch vor der Einblendung des Filmtitels THE MESSENGERS tief, denn der geht mit einem solchen akustischen Wumms einher, dass der Herzschlag gleich um ein Vielfaches in die Höhe getrieben ist. Jetzt sollten alle wach sein...

...und bis zum Ende der 87 Filmminuten wach bleiben. TWILIGHT-Star Kristen Stewart trägt diesen ersten MESSENGERS Teil, zusammen mit ihrem kleinen Filmbruder, der von schauspielernden Zwillingen dargestellt wird. Es gibt im neuen trauten (verfluchten?) Heim einfache Dinge, mit denen Tochter Jess ihrer Mom behilflich sein kann, zum Beispiel Kartons runter in den Keller bringen. Oha! Hinter (noch) verschlossenen Türen lauern erwartungsgemäß Dutzende von Momenten, die den Zuschauer aus dem Sitz, Sofa, Sessel, Bett - wo auch immer - jagen werden. "Haunted House", der Subgenre-Begriff für diese Art von Horrorthriller, trifft es: ein Fluch, ein Haus. "Bad harvest", eine schlechte Ernte, wird dem Vater auf seinem Sonnenblumenfeld vorausgesagt. Ernten wird die Familie, allerdings mehr, als ihr lieb ist.

Wir müssen vorsichtig sein bei dieser Film- und Wegbeschreibung, da wir nicht wissen, aus welcher Richtung Sie kommen. Ob Sie den 1. Teil bereits gesehen haben, oder die Neuerscheinung des 2. Teils zum Anlass nehmen könnten, dort von Beginn an einzusteigen. Der Schritt zur Grundidee von MESSENGERS 2 (2009) erscheint logisch: "Scarecrow LLC." hieß bereits der Rechteinhaber im Abspann von Teil 1 und eine Vogelscheuche (Scarecrow) wir den Ausgangspunkt für eine neue verfluchte Famersfamilie bilden. Die Vogelscheuche: "The beginning of the end", der Anfang vom Ende, das erwartet uns laut englischem Untertitel in der Fortsetzung. Zwei Jahre später fanden die Dreharbeiten nicht wie zuvor in Kanada, sondern an Schauplätzen in Sofia / Budapest statt. Die MESSENGERS 2 DVD, die nun im Verleih erhältlich ist, startet mit einem lauten Auswahl-Menü, da ist man nicht nur als Zuschauer gleich wach, die Nachbarschaft womöglich auch. Der Film ist wie sein Vorgänger mit anderthalb Stunden Laufzeit handlich, in der Sprachauswahl finden sich nur deutsche Untertitel, was zumindest für Zuschauer mit vermindertem Hörvermögen von Vorteil ist, nicht so gut jedoch, falls mit der Originaltonspur und entsprechenden englischen Untertiteln das eigene Englisch trainiert werden will.

"Messengers", zu Deutsch "Überbringer", doch was überbringt uns Teil 2? Maisfelder statt Sonnenblumen. Die Familie ist mit der täglichen Landwirtschaftsarbeit statt mit dem Einzug beschäftigt. Und damit man nicht rätseln muss, ob dies nun die gleichen Familienangehörigen im offensichtlich identischen Anwesen aus THE MESSENGERS sein soll, gibt Ihnen der Trailer zu Teil 2 nicht nur eine kurze Überleitung zu den zwei Spielfilmen, die Erzählerstimme klärt auch über die Zusammenhänge auf: "Und jetzt lernen Sie die Familie kennen, die früher dort lebte. Aber hütet euch vor dem Fluch, mit dem alles begann. Nach der Angst, jenseits des Grauens, gibt es kein Entkommen." Das bestellte Feld liegt vertrocknet da, Familie Rollins kommt von der Kirche heim, die Bibel wird beiseitegelegt. Besiegelt der Protagonist John (Norman Reedus) damit schon in der ersten Szene sein Schicksal? Tatsächlich kann man sich mit MESSENGERS 2 auf ein Moralstück gefasst machen, in dem ein gläubiger Mensch von Gelüsten wie Lust, Gier und Rache in Verführung gerät.

Aber genug der Beschreibung und Deutung, wir berichten Ihnen lieber von den Sonnen- und Schattenseiten dieser aktuellen Veröffentlichung. Kurz gesagt: Für einen Direct-to-Video-Titel weiß MESSENGERS 2 positiv zu überraschen, auch wenn das Studio sich entschied, das Budget von 15 auf 2 Millionen Dollar an 18 Drehtagen herunter zu kürzen, obwohl es sich hier doch um den Ableger eines weitaus größer vermarkteten Vorläufers handelt, der sogar auf dem Fantasy Filmfest 2007 gezeigt wurde und anschließend ab Oktober 2007 bundesweit in den Kinos lief. Ganz so viel Potential hat man dem Nachfolger 'The Scarecrow' offensichtlich nicht zugetraut, und so wartet MESSENGERS 2 nun seit dem 19. April 2010 ohne Umwege über US-Kinos oder internationale Lichtspielhäuser gleich als DVD und Blu-ray im Video Buster Verleih und vielleicht schon bald in Ihrem Wohnzimmer auf Sie.

Negatives? Mutter und Tochter des 2. Teils wirken einfach glatt, zu hübsch. Zumindest wird das von Farmer John in einer ruhigen Minute zwischen den Eheleuten selbst angesprochen, als er in Frage stellt, warum gerade er diese Frau verdient hat. Auch die Nachbarn, die Weatherbys, sind ein wenig zu überzeichnet dargestellt. Dagegen schafft es der Hauptdarsteller Norman Reedus, erstaunlich glaubhaft zu wirken, inmitten von Mystery-Elementen, Horror-Klischees und Lagerfeuergeschichten-Flair. Mehr Thriller als Horror kam dabei heraus, dementsprechend urteilte man wieder mit einer Alterseinstufung "FSK ab 16 freigegeben". Die ist allerdings begründet: War der 1. Teil gruselig, sind im 2. Teil einige für jüngere Zuschauer wirklich nicht geeignete Bilder enthalten, etwas nackte Haut hier, eine Wunde in Nahaufnahme da und eine insgesamt verstörende Atmosphäre. Trotzdem entstand unter den eingeschränkten Produktionsbedingungen ein gutes Beispiel dafür, dass sich kurzweilige Unterhaltung einstellen kann, wenn die Erwartungen zuvor nicht in die Höhe getrieben wurden. Es ist aber auch erleichternd, anschließend wieder in der von übernatürlichen Kräften verschonten Wirklichkeit anzukommen.

Zum Abschluss geben wir Ihnen einige Vorschläge für die persönliche Wunschliste an die Hand, die mit den MESSENGERS auf die eine oder andere Art vergleichbar sind. Da sei COLD CREEK MANOR (2003) genannt, ein Thriller, der die Darstellerin der Tochter in THE MESSENGERS, Kristen Stewart, einer fast identischen Situation aussetzt: beim Einzug in ein verfluchtes Haus. Im COLD CREEK MANOR geht es allerdings nicht ganz so übernatürlich zu und offen gesagt deutlich spannungsärmer, obwohl der deutsche Untertitel Ihnen schon anzeigt, dass hier eine sehr ähnliche filmische Grundidee umgesetzt wurde: "Haben Sie sich jemals gefragt, was in Ihrem Haus geschah, bevor Sie darin wohnten?" Darüber hinaus erinnerten uns einige MESSENGERS Szenen stark an die koreanische Verfilmung A TALE OF TWO SISTERS (2003), ein wenig auch an das entsprechende US-Remake DER FLUCH DER 2 SCHWESTERN (2009).

Wenn Sie mit MESSENGERS 2 ein Fan von Vogelscheuchen-Horror geworden sind, könnten Sie nach dem Ausleihen für weitere anderthalb Stunden in ein asiatisches Dorf ziehen: KAKASHI - DAS DORF DER VOGELSCHEUCHEN (2001). Noch näherliegend wären die amerikanischen Pendants SCARECROW (2002), SCARECROW SLAYER (2003), oder SCARECROW GONE WILD (2004), die allesamt gruseliger sind als die Vogelscheuche aus dem ZAUBERER VON OZ (1939) - wir sind mit den heutigen Spielfilmen eben nicht mehr in Kansas. Und während sich die Video Buster Redaktion bei diesen ganzen Titeln für ein neues "Vogelscheuche" Schlagwort im Filmbestand entscheidet, stellen wir abschließend fest, dass MESSENGERS 2 zwar eine solide Horrorgeschichte erzählt, dann aber doch beim besten Willen nicht besonders innovativ ist. In Hinblick auf die übrigen genannten Vogelscheuen-Vertretern ist es jedoch nicht allzu verwegen zu behaupten, dass MESSENGERS 2 den gelungensten Scarecrow-Auftritt zeigt. Ob die Serie in Zukunft womöglich sogar noch fortgesetzt wird, das entscheidet womöglich zu einem Bruchteil auch Ihre Entscheidung beim Ausleihen. Sollte diese positiv ausfallen, wünschen wir Ihnen angenehmes Gruseln auf den Sonnenblumen- und Maisfeldern!

ungeprüfte Kritik

(Traum)Job gesucht

Willkommen im Leben.
Komödie

(Traum)Job gesucht

Willkommen im Leben.
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 19.05.2010
"Alle Jungen alle Mädchen wollen auf schnellstem Wege zu den Medien. Ja wer was auf sich hält in diesem Land, geht nach Berlin und wird berühmter Praktikant. Und so ergattert sich ein jeder einen Sitz, auf der großen Milchkaffee-Rampe ins Nichts." So besingt der Hamburger Jan Delay im Song 'Showgeschäft' die Berufssituation seiner Generation. Kelly Fremon gehört zu dieser Generation. Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung begann eine solche Lebensphase, die mit zig-fachem Bewerben in eine ungewisse berufliche Zukunft steuert. Ein Lebensabschnitt, in dem man mit Mitte/Ende Zwanzig auch privat zwischen den Stühlen sitzt: zwischen Abschied aus dem Elternhaus und erster eigener Wohnung, zwischen Dating und Familienplanung.

Kelly Fremon entschied sich, diese Erlebnisse in einem Drehbuchentwurf niederzuschreiben und bot sie Filmstudios an. Die 'Montecito Picture Company' schlug prompt zu und fand mit '20th Century Fox' einen starken Partner. Der Produzent ist ein "alter Hase" im Komödiengeschäft: Ivan Reitman, Regisseur der GHOSTBUSTERS Filme (1984/89) und des KINDERGARTEN COP (1990). Etliche Drehbuchentwürfe waren nötig, so Reitman im Interview, bis die authentischen Erlebnisse eines Twens auf Jobsuche mit Elementen einer familientauglichen Komödie zu einem Großprojekt wurde: der "Post-Grad Survival Guide" wurde schließlich im August 2009 mit dem Titel POST GRAD (USA 2009) veröffentlicht und fand im Dezember sogar den Weg in die deutschen Kinos, ohne Altersbeschränkung: (TRAUM)JOB GESUCHT. Ob sich Fremon mit den Erlebnissen auf der "Milchkaffee-Rampe ins Nichts", mit Charakteren, die an sie selbst, ihren Stiefvater und ihre Großmutter angelehnt sind, überzeugend für einen gelungenen Filmabend bei Ihnen vorstellen kann oder ob Sie sich besser einen neuen "(Traum)Job" suchen sollte? Wir blicken für Sie in ihre DVD 'Bewerbung'!

Nach dem Werdegang folgt die Vorstellung: Nach ihrem glänzenden Highschool -Abschluss träumt die ehrgeizige Ryden Malby (Gilmore Girls) von einer Karriere bei einem großen Verlag. Doch ihr Plan vom schicken Loft und ein Leben in Luxus platzt sehr schnell, da sie keine Arbeit und schon gar nicht in ihrem Traumjob bekommt. Die Fallhöhe vom College-Superstar zum Loser mit Diplom ist gewaltig, denn der Geldmangel zwingt sie, in den Schoß ihrer exzentrischen Familie zurückzukehren. Zum Glück gibt es ihren besten Freund Adam (Zach Gilford) der ihr zeigt, dass das Wort Erfolg auch eine ganz andere Bedeutung haben kann.

Zur Anlage: Die DVD bietet als Bonus zwei Musikvideos an. Eines, "One day" von Jack Savoretti, findet sich gleich in den Extras wieder. Ein anderes, "Over and over" von Adam-Darsteller Zach Gilford, verbirgt sich etwas versteckt in den entfallenen Szenen. Letzteres erzeugt ein innigeres Gefühl zwischen den zwei Protagonisten Ryden und Adam, als es der Spielfilm in der finalen, vorliegenden Fassung vermag. Außerdem gibt es in 4 Minuten Ratschläge und persönliche Erfahrungen der Hauptdarsteller Bledel und Gilford mit ein, zwei Bewerbungstipps. Dazu ein 6-minütiger Ratgeber eines Bewerbungscoaches, der seine Strategie vorstellt, die eigenen Stärken und Schwächen herauszufinden. Eine nicht ernst gemeinte Top-10 zeigt in 3 Minuten die schlimmsten Bewerbungsfehltritte anhand ausgewählter Filmszenen und ein 14-Minuten-Special zeigt schließlich Making-Of-Einblicke "Hinter den Kulissen".

ungeprüfte Kritik

Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian

Kids, Animation, Deutscher Film, Fantasy

Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian

Kids, Animation, Deutscher Film, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 11.05.2010
• Wie alles begann...

Als Laura wieder einmal nicht schlafen kann und aus dem Fenster schaut, sieht sie, wie ein Stern direkt von dem Haus auf den Bürgersteig fällt. Laura nimmt das Sternchen mit in ihr Zimmer… So nahm einst die Geschichte von Lauras Stern ihren Anfang.

• Kein Problem, wenn man einen Stern hat...

Seither erzählt Kinderbuchautor Klaus Baumgart liebevoll und einfühlsam von Lauras kleinen Abenteuern des Alltags und wie ihr ein funkelnder Geselle dabei hilfreich zur Seite steht. Aufgaben lösen, über den eigenen Schatten springen, Gespenster besiegen und Freunde gewinnen – kein Problem, wenn man einen Stern hat.

• Erfolgreich!

Nachdem die erfolgreiche Buchreihe zunächst als Serie verfilmt wurde, kam 2004 der erste Film ins Kino und wurde prompt mit dem Deutschen Filmpreis für den besten Kinder- und Jugendfilm ausgezeichnet.

• Jetzt wird der Drache zum Leben erweckt!

In ihrem neuesten Abenteuer darf Laura mit ihrer Familie nach China fliegen. Laura ist sehr aufgeregt aber zum Glück begleitet sie ihr bester Freund, der kleine Stern. Doch auf dem Flug geht er plötzlich verloren. Ein chinesisches Mädchen findet den Stern und nimmt ihn mit. Der Stern führt nicht nur die beiden Mädchen zusammen. Ohne dass er es merkt, macht sein Sternenstaub auch ein Wesen lebendig - den geheimnisvollen Drachen Nian. Wie eine alte chinesische Legende besagt kann Nian in der Neujahrsnacht großes Unheil in Form einer mysteriösen schwarzen Wolke mit sich bringen. Und als die schwarze Wolke dann tatsächlich auftaucht, sind Laura und Ling-Ling die einzigen die sie bemerken und das Unglück noch verhindern können.

• Drachenstarke Unterhaltung?

Soweit so gut, bis dahin klingt wieder alles nach einer perfekten Laura-Episode. Neue Freunde, ein wenig Zauberei, ein paar kleine Konflikte und zum Ende wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Doch es ist nicht alles Sternenstaub was glänzt . Die Figuren wirken durch die Animationen fremdartig und teilweise ausdruckslos und so muss man leider sagen, dass der liebevolle Laura-Charme ein wenig verloren gegangen ist. Zwar besticht der Film die jüngeren Zuschauer mit tollen Glitzer- und Funkeleffekten, rosa Blütenpracht und bunten Farben, aber der rote Faden gerät dadurch etwas in den Hintergrund. Gerade den kleineren Zuschauern fällt es dadurch schwer die Handlung zu verfolgen und zu unterscheiden ob Laura träumt oder nicht. Positiv fällt jedoch auf, dass selbst brenzlige Situationen von Laura und ihren Freunden ganz selbstverständlich und mit großem Selbstvertrauen gemeistert werden und somit beim jungen Publikum keinerlei Ängste geschürt werden. Und da ist es auch nicht weiter dramatisch, wenn Laura und Ling-Ling zu zweit stehend auf einem Stern über die Stadt fliegen.

• Und was sagen die Profis?

Zwar verblassen die eher bodenständigen Laura-Kurzgeschichten im unmittelbaren Vergleich mit diesem actionreichen und farbenfrohen Abenteuer, aber für einen kritischen Erwachsenen ist die Aussage des Films vermutlich eher ein wenig zu 'mager'. Doch wie kritisch sollte man als Erwachsener einen Kinderfilm betrachten? Vielleicht kann man ja auch über ein wenig Unvollkommenheit hinwegsehen und sich einfach an dem farbenfrohen Spektakel erfreuen? Was wohl die Profis der eigentlichen Zielgruppe dazu meinen?
Das Interview:

• Frage: War das ein schöner Film?
• Profi 1 (3 Jahre): Mir war der Film nicht schön, ich mag lieber Arielle.
• Profi 2 (5 Jahre): Ja.
• Frage: Und was hat Dir am besten gefallen?
• Profi 2: Der Schluss.

Begeisterung blieb also leider aus, ‚der Film war o.k.‘ bleibt als Fazit. Aber mit ein wenig sterniger Unterstützung klappt´s bestimmt beim nächsten Film wieder besser.

• Tipp:

Es macht sehr viel Spaß Laura und ihre Familie im Alltag zu beobachten. Hierfür empfehlen wir die Lauras Stern-Gute-Nacht-Geschichten . Denn immer dann, wenn Laura ihrem Stern ihr Herz ausschüttet, gibt es etwas Neues zu berichten. Ein Streit mit der besten Freundin, ein neues Kind im Kindergarten, ein nerviger kleiner Bruder... jeden Tag eine neue Herausforderung! Und egal ob Laura sehr traurig ist, sich freut oder einfach mal plappern möchte, es tut immer gut jemanden zu haben, der einfach nur zuhört.

ungeprüfte Kritik

Unbekannter Anrufer

Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 07.05.2010
Horrorfilme sind wieder in. Manchmal müssen dann halt auch mal Klassiker wie „When a Stranger Calls“ von 1979 herhalten.

Das Remake ist im Großen und Ganzen sicher gelungen, dennoch muss man einen klaren Punktabzug für die Logikfehler geben.

Der Film ist klassischer Psycho-Horror im Stile an bereits vorhandene Klassiker.

ungeprüfte Kritik

My Big Fat Greek Summer

Komödie, Lovestory

My Big Fat Greek Summer

Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 05.05.2010
Wer hat Angst vor romantischen Komödien? Der beständige Erfolg zeigt, dass es viele Fans dieses Genres gibt, weibliche zumeist. So wie eine Mutter aus unserem Bekanntenkreis, deren Filmsammlung ausschließlich aus dieser Filmgattung bestand - weil "keine Toten" in ihren Filmen vorkommen durften. Ein Film fand sich dann doch im Regal, der mit dieser Bedingung bracht: VIER HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL (1993). Die Neuerscheinung MY BIG FAT GREEK SUMMER wird sich bestimmt ausgezeichnet in die Sammlung dieser Mutter einreihen, andere werden sicher nicht so schnell zugreifen: "Das ist nicht mein Geschmack", sprach uns ein Kollege beim Anblick der auf dem Schreibtisch liegenden DVD an. Ihrer auch nicht? Abwarten, vielleicht können wir Sie ja mit der folgenden Vorstellung auf den selbigen bringen.

Angefangen hatte alles mit Nia Vardalos, einer Kanadierin mit griechischen Wurzeln. Nia verliebte sich in den Amerikaner Ian Gomez, der aus Liebe zu ihr zum griechisch-orthodoxen Glauben konvertierte. 1993 heirateten die Zwei trotz Widerstand aus der Verwandtschaft. Aus der Überbrückung der kulturellen Unterschiede zwischen ihrem Mann und ihrer traditionsbewussten griechischen Familie entwickelte Vardalos zunächst ein Comedy-Programm, das nur sie auf der Bühne zeigte. Im Publikum saß Rita Wilson, die Frau von Tom Hanks. Gemeinsam beschloss das Ehepaar, Vardalos' Geschichte mit Independent-Geldern auf die Kinoleinwand zu bringen, um Nia Vardalos einem weltweiten Publikum vorzustellen.

MY BIG FAT GREEK WEDDING wurde im Kinojahr 2002 ein echter Überraschungserfolg. Was "Erfolg" in diesem Fall heißt, zeigt sich, wenn man sich die Zahlen anschaut: 5 Millionen Euro hatten die Dreharbeiten in Toronto und Chicago damals gekostet. Der Film wurde zu einem 'sleeper hit', die US-Bezeichnung für einen Titel, dessen Erfolg nicht absehbar war und nicht von einem auf den anderen Tag passierte. So konnte MY BIG FAT GREEK WEDDING zwar nie die Nr. 1 der Kinocharts erklimmen, spielte aber nach und nach weltweit sagenhafte 369 Millionen Dollar ein, schlug in der Endabrechung des Erscheinungsjahrs sogar Steven Spielbergs Sci-Fi-Blockbuster MINORITY REPORT mit Tom Cruise und gilt seitdem als die finanziell erfolgreichste romantische Komödie.

Zu Recht? Gleich der Filmeinstieg ist gelungen, das verregnete Chicago um fünf Uhr morgens, unterlegt mit griechischer Volksmusik, der Vater neben Nia im Auto, der sie mit einem "Du siehst alt aus." zur Heirat überreden möchte. Das Reihenhaus der Familie mit einer an das Pantheon angelehnten Fassade. Die zentrale Figur der Toula Portokalos (Nia Vardalos), die über ihr Mittdreißiger-Dasein betrübt ist, viel lieber einen Computerkurs am College belegen will, statt im Restaurant der Eltern auszuhelfen. Ihr Vater Gus aber meint, für eine Frau sei sie schon klug genug. Als Toula einen sympathischen Lehrer und überzeugten Veganer kennenlernt und ihrer Mutter Maria gesteht: "Ich liebe ihn...", hat diese schnell eine Lösung parat: "Iss was!" Eine merkwürdige Familie? Wer hat die nicht, meint ihr Liebster, Ian Miller (John Corbett).

Einfache Weisheiten (die Familie bleibt, egal was passiert), eine simple Geschichte, überzeichnete Charaktere - hier funktioniert das erstaunlich leichtfüßig und rund. Ein anderthalbstündiges modernes Märchen, das bis zur letzten Minute keinen Gag zu lang ausspielt, das so trocken wirkt wie die bürgerlichen Eltern des Ian. Trocken, aber sehr erfrischend, wenn das keinen Widerspruch darstellt. Aber Gegensätze ziehen sich schließlich an, wie wir in MY BIG FAT GREEK WEDDING erleben. Auch wenn sich der Film gar nicht erst bemüht, kulturelle und religiöse Intoleranz aufzuarbeiten und sich Ian viel häufiger kompromissbereit zeigt, als es der Liebe gut tut kann - die überzogenen Dinge seien tatsächlich so passiert. Das berichtet Hauptdarstellerin, Drehbuchschreiberin und wahre 'Toula' Nia Vardalos im DVD-Interview. Die unspektakulären Passagen seien ausgedacht und ihr viel zu langes Drehbuch sei von den Produzenten rigoros zusammengestrichen worden. Das hat gut funktioniert, offenbar so wie die Ehe im richtigen Leben zwischen Nia und Ian Gomez, den man als besten Freund des Ian im Film erleben kann.

Wie kann man dieses positive Ergebnis in den Kassen der Produzenten und in den Herzen der Filmfans toppen? Nicht so, wie es im Folgejahr 2003 versucht wurde: MY BIG FAT GREEK LIFE nannte sich ein mehrteiliger TV-Ableger. Regie führte FRASIER und KING OF QUEENS Regisseurin Pamela Fryman. Oh jemine. Sieben Episoden lang wurde die 1. Staffel produziert, von der Sie sich - bei Video Buster zumindest handlich auf einer einzelnen DVD untergebracht - ein eigenes Bild machen können. Die vom Sender CBS und von Tom Hanks' Firma 'Playtone Production' finanzierten kurzen Episoden seien hier aber nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Erfreulich lediglich, dass sich dort wieder die bekannten Gesichter der Filmfamilie Portokalos versammeln, auch wenn Ian-Darsteller John Corbett fehlte und inzwischen den 'Aidan Shawn' in der Serie SEX AND THE CITY spielte. Der 'Big Fat Greek' Fernsehableger wirkte auf uns im Vergleich zum Spielfilm wie eine TV-Zeichentrickfortsetzung zu einem tollen Kinofilm: lieblos 'gezeichnet' mit abgeflachten Dialogen. "It would make a good movie", hört man in der Pilotfolge, die Geschichte des Liebespaares würde einen tollen Film abgeben. Das stimmt und dabei wäre es am besten geblieben.

Ein griechisches Postkartenmotiv eröffnet jetzt MY BIG FAT GREEK SUMMER (USA/Spanien 2009) und zeigt Nia Vardalos allein in Athen. Hatte sie nicht im ersten Film geheiratet? Nun, Nia heißt in dieser DVD und Blu-ray Neuerscheinung nicht Toula, sondern Georgia und MY BIG FAT GREEK SUMMER heißt im englische Original "My Life in Ruins", frei übersetzt etwa "vor den Trümmern meines Lebens". Andere Länder, andere Pointen? Georgia ist in der Tourismusbranche tätig, führt einer bunten Schar von Touristen verschiedener Nationalitäten die Sehenswürdigkeiten des Landes vor. Doch romantische Komödie wäre nicht romantische Komödie, wenn auf einer mehrtägigen Busrundfahrt nur die ausländischen Reisenden zu den antiken Stätten finden würden - nein, Georgia kann womöglich nebenbei sogar zu sich selbst und zu einem Mann finden. Schnell werden aus den zwei kulturellen Gegensätzen des Erstlings MY BIG FAT GREEK WEDDING gleich ein Dutzend, da die Gruppe unterschiedliche Spleens (um nicht zu sagen: Klischees) aus ihren Ländern einbringt. Sogar Anthony Quinns Sirtaki-Tanz in Schwarz-Weiß aus ALEXIS SORBAS (1964) wird zur Hilfe geholt.

Selbstironie ist der größte Pluspunkt, denn schon zu Beginn sagt die Chefin zu Georgia: "You're not funny, stop trying." - "Du bist nicht witzig, also versuch's auch nicht." Hier präsentiert sich Nia Vardalos wie zu den Anfängen ihrer Karriere erfrischend selbstkritisch und zeigt erneut keinerlei Berührungsängste, die eigenen Schwächen vor der Kamera auszuspielen. Bemüht gibt sich die Komödie, wenn sie moralische Grundfragen angeht: ob man einen Lebensplan haben sollte, oder nicht, ob man seinem Verstand oder seinem Herzen folgen soll. Das ist alles nicht neu, hat aber seine Momente, ob man als Zuschauer will oder nicht. Georgias Einzug ins spärliche Hotelzimmer: lustig. Das anschließende Lied im Radio des Hotelportiers: das haben wir persönlich vor Jahren auf einer Kreta-Reise erlebt. So werden Sie bestimmt auch das ein oder andere Detail entdecken, dass Sie an einen zurückliegenden Urlaub erinnern wird.

Die Drehbuchvorlage schrieb diesmal Mike Reiss, der zuvor als Autor für Kultfiguren wie ALF und DIE SIMPSONS tätig war. Regie führte MISS UNDERCOVER Regisseur Donald Petrie. Allzu viel Tiefgang sollten Sie demnach nicht erwarten, stattdessen seichte Unterhaltung. Aber im seichten Gewässer kann man sich ja auch mal ganz gut treiben lassen, statt immer nur (anspruchsvolle Film-) Bahnen zu schwimmen. Wenn Sie sich dazu in der richtigen Stimmung fühlen, können wir Ihnen den 91-minütigen Ausflug nach Griechenland durchaus empfehlen. Punkten kann der Film außerdem mit Altdarsteller und Oscar©-Preisträger Richard Dreyfuss, der in einer warmherzigen, nachdenklichen Rolle für die richtige Balance sorgt.

Kurzum: MY BIG FAT GREEK SUMMER ist mal seicht, mal süß, vor allem harmlos und wirkt als romantische Komödie gar nicht griechisch sondern typisch amerikanisch. Selbst zu vorgerückter Stunde kann der Film mit kurzweiliger Unterhaltung angenehm wachhalten, kann bei Regenwetter genauso zum Abschalten (oder besser: Einschalten) einladen wie an einem strahlenden Sommertag, vor dem Urlaub zur Einstimmung oder nach dem Urlaub als Erinnerung. Als Nachfolger - nicht als Fortsetzung - zu MY BIG FAT GREEK WEDDING funktioniert er auch ohne Vorkenntnis der genannten Vorläufer gut. Keine Angst also vor romantischen Komödien.

ungeprüfte Kritik

Red Riding Trilogy - Yorkshire Killer

Korruption, Mord, Obsessionen. Willkommen im Norden.
Thriller, Krimi

Red Riding Trilogy - Yorkshire Killer

Korruption, Mord, Obsessionen. Willkommen im Norden.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 28.04.2010
Komplex, packend und verstörend. Ein atemberaubender Albtraum und ein fesselndes Neo-noir-Epos basierend auf David Peace Bestsellern über den Yorkshire Ripper. Das können Sie lesen, wenn Sie die Rückseite des DVD-Covers der RED RIDING TRILOGY (Großbritannien 2009) betrachten. Wie ein Buchbucheinband wirkt die Verpackung dieser Veröffentlichung von 'Kinowelt', die drei DVDs beinhaltet. Drei Filme, die nach den Jahren benannt sind, in denen sie spielen: 1974, 1980, 1983.

Die Schlichtheit der Jahreszahlentitel wird im DVD-Menü fortgesetzt: Sprachen deutsch/englisch (beide im 5.1 Tonformat), Untertitel an/aus. Los geht’s. "In the year of our lord: 1974". Auf nach Morley, eine Kleinstadt in Yorkshire, die durch eine Reihe von Mädchenmorden in Aufregung versetzte wird. Die Ermittlungen führen den jungen Journalisten Eddie Dunford (Andrew Garfield) in eine Schattenwelt skrupelloser und übermächtiger Machenschaften. Begeben Sie sich mit Disc 1 in Teil 1 der Filmtrilogie, die jeweils 102, 93 und 100 Minuten lang in die düstere Vergangenheit der britischen Kriminalgeschichte entführt.

Die Buchvorlage stammt vom 1967 in West Yorkshire geborenen Schriftsteller David Peace, der nach einem technischen Studium in Manchester als Englischlehrer in Israel tätig war, Mitte der 90er in Tokio wohnte und schließlich mit seiner japanischen Ehefrau und zwei Söhnen in seine Heimat zurückkehrte. Dort spielen seine Romane, die von 1999 bis 2002 in einjährigem Abstand erschienen. Vier Jahre lang? Tatsächlich: Peace schriebt ein 'Red Riding Quartett', das auch in Deutschland in vier Bänden (übersetzt von Peter Torberg) erschien. Das Jahr 1970 wurde nicht zu einem Filmtitel, wurde aber wie die anderen Jahre zu einem wichtigen Angelpunkt in der Geschichte.

Tony Grisoni übernahm die Adaption und fasst die Geschehnisse in drei Drehbücher zusammen. "Ich vertraute den Büchern, selbst wenn mir etwas sinnlos erschien." Diese Haltung wird womöglich auch Ihnen als Zuschauer abverlangt, wenn Sie sich den einerseits pessimistischen Machenschaften und den andererseits fast poetischen Detailaufnahmen der Charaktere gegenübersehen. Dem besonderes Feingefühl, das Peace dabei besessen habe, in die Psycho seiner Romanfiguren einzutauchen, wollte auch Grisoni in seine Filmvorlagen hinüberretten. Gleichzeitig sollte die Erzählstruktur erhalten bleiben, die Fiktionales mit Fakten des 'Yorkshire Ripper' Falls anreichert. Glücklicherweise hat Tony Grisoni dabei nicht ganz so viel Fantasie walten lassen, wie er bei der Mitarbeit an den Skripten zu Terry Gilliams Filmen FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS (1998) und TIDELAND (2005) zu Tage förderte.

Zu Tage förderten die Regisseure Julian Jarrold ('1974'), James Marsh ('1980') und Anand Tucker ('1983') drei Investigationskrimis, wie sie im Buche stehen (wie sie in vier Büchern stehen). Dass man von den 'Red Riding' Filmen mitgerissen wird, wollen wir Ihnen allerdings nicht zu vollmundig berichten. Zumal es ein etwas optimistisches Unterfangen war, sich an einem Abend gleich auf alle drei Filmteile einzulassen. Von Vorteil ist natürlich, dass Sie hier gleich die gesamte Trilogie im Verleih sehen - im Gegensatz zu den thematisch durchaus vergleichbaren Verfilmungen der 'Millennium-Trilogie' von Stieg Larsson (VERBLENDUNG seit dem 5. Februar bei Video Buster, VERDAMMNIS zum 4. Juni und VERGEBUNG mit seinem Kinostart am 3. Juli 2010).

Um in der 'Red Riding' Trilogie zur Lösung der Fälle zu kommen, müssen die ständig von Polizei, Politik und Grundstückspekulanten bedrohten Protagonisten ganz schön ausgeschlafen sein, so wie die Entleiher der Filme. Sollten Sie von diesen Zeilen, den Szenenbildern und Trailern auf der Video Buster Filmseite auf den Geschmack gekommen sein, würden wir Ihnen eine schrittweise Reise in die Grafschaft Yorkshire empfehlen - allerdings auf jeden Fall chronologisch. Andrew Eaton, der ausführende Produzent bringt es in zweiten von drei Making-Ofs auf den Punkt: "Ich mag die Vorstellung, Filme zu drehen, die keine unglaubwürdigen Gangsterstreifen oder kitschige Liebeskomödien sind. Wirklich bedeutende englische Filme handeln vom Aufwachsen in Großbritannien. Diese Filme zeigen Wirkung. Sie haben Ecken und Kanten und sind bissig. Solche Filme machen mich glücklich." Das Publikum auch, Mr. Eaton.

ungeprüfte Kritik

Rezept zum Verlieben

Lovestory, Drama

Rezept zum Verlieben

Lovestory, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 21.04.2010
Der deutsche Filmtitel („Rezept zum Verlieben“) führt die Zuschauer auf die falsche Schiene. Mit der Erwartungshaltung, dass tatsächlich ein Patentrezept für die große Liebe offeriert wird, liegt man voll daneben.

Viel mehr geht es um die Bewältigung von Kate´s Gefühlschaos. Die verschlossene Kate, die sich voll und ganz in ihren geliebten Job flüchtet und weder „Mann noch Maus“ an sich heran lässt, steht nach dem Tod ihrer Schwester vor einer schier unlösbaren Aufgabe. All ihre Bemühungen Ihr bisheriges Leben mit dem neuen Leben als Ersatzmutter zu vereinbaren, schlagen immer wieder fehl. Als schließlich auch noch ein neuer Kollege ihr so planbares und geordnetes Leben durcheinander bringt, hat Kate Angst zu scheitern. Immer wieder stellen sich Kate neue Prüfungen in den Weg und bringen sie dazu, aus ihrem selbst erschaffenen goldenen Gefühlskäfig auszubrechen.

Leider nimmt der Trailer dem Film schon die meisten Schlüsselszenen vorweg, so dass kaum noch überraschende Momente erzeugt werden. Etwas übertrieben gesagt, die drei lustigen Filmszenen, die drei romantischen Filmszenen und die drei dramatischen Filmszenen hat man bereits im Trailer vorweggenommen….

Der Film plätschert so vor sich hin und man denkt immer wieder: „So, jetzt geht´s gleich richtig los!“ Und nachdem man das so gedacht hat, ist der Film auch schon vorbei.

Also, es handelt sich hierbei wahrlich um kein Meisterwerk. Zum Schluss dann noch das schon früh erwartete und wenig überraschende Ende. Das reicht für eine Enttäuschung.

Aufgrund der guten schauspielerischen Leistungen der kleinen Abigail Breslin kann man sich dann aber doch noch zu zwei Punkten hinreißen lassen.

Viel Spaß beim Film!

Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Verblendung

Die Millennium Trilogie beginnt.
Krimi, Thriller

Verblendung

Die Millennium Trilogie beginnt.
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 20.04.2010
Alter Schwede. Harter Tobak. Dies ist keine Empfehlung und auch keine Filmkritik. Die folgenden Zeilen bringen Ihnen die 'Millennium Trilogie' ein wenig näher, verraten Ihnen einige Zusammenhänge über die Bücher und Filme, den Autor und die Darsteller. Warum nach einem atmosphärisch-spannenden Filmabend keine Empfehlung ausgesprochen wird und warum es im Grunde gar keine Trilogie ist.

Stieg Larsson ist der geistige Vater der Millennium Trilogie. Ein Schriftsteller, der bei vielen schon ein so geläufiger Begriff geworden ist, wie sein schwedischer Landsmann Henning Mankell. Im Gegensatz zu Mankells Bestellern begibt sich bei Larsson nicht Kurt Wallander, sondern der Journalist Mikael Blomkvist auf Spurensuche. Diese Suche führt Leser und Zuschauer gleichermaßen in wahrhaft finstere Abgründe der menschlichen Seele. Sie wurden gewarnt! Im Gegensatz zu einem Pärchen, das sich gemütlich einen Krimi anschauen wollten und den Schreiber dieser Worte spontan um Rat baten. Greift zu VERBLENDUNG (Schweden/Dänemark/Deutschland 2009), eine nicht nur in Hinblick auf Einspielergebnisse unheimlich erfolgreiche DVD und Blu-ray Neuerscheinung. Mit 4,2 von möglichen 5 Bewertungssternen wurde dieser Film obendrein nach zahlreichen abgegebenen Kundenmeinungen bei Video Buster besonders positiv bewertet. Die Resonanz nach dem besagten kuscheligen Pärchenabend? Oje, was war das für eine erschreckende Geschichte! Vergewaltigung, Leichen, Hoffnungslosigkeit. Diesen Film kann man doch nicht empfehlen...

Oder doch? Obwohl der Schock einiger Filmbilder tief bewegt und sich manche Momente wahrlich ins Gedächtnis brennen, sind die 147 Filmminuten nicht nur durchweg spannend wie ein ordentlich gestrickter Krimi, sie sind vor allem aufrüttelnd. "Ich brauche solche Bilder nicht in meinem Leben!", bekamen wir einmal zum Thema 'Horrorfilm' von einer Frau zu hören. Das ist eine Entscheidung, die jeder von uns im Leben treffen kann, auch wenn die Medienlandschaft uns mit manchen Grausamkeiten unfreiwillig und unvorbereitet konfrontiert. Nicht so in diesem Fall, denn diese ist wie gesagt keine Empfehlung zu einem sehr empfehlenswerten Film.

Überspringen Sie diesen Absatz, wenn Sie lieber gar nichts zur Handlung erfahren wollen. Auf welche Geschichte Sie sich einstellen können: Ein Journalist, Mikael Blomkvist (Schauspieler Michael Nyqvist) wurde bei den Recherchen um den womöglich illegal agierenden Unternehmer Wennerström gelinkt, wird zu einer Haftstrafe verurteilt und legt die Arbeit an seiner Enthüllungszeitschrift 'Millennium' nieder. Doch ein neuer Auftrag tut sich auf. Der wohlhabende Henrik Vanger (Sven-Bertil Taube) möchte ihn engagieren, den seit Jahrzehnten ungeklärten Fall um das Verwinden seiner Nichte Harriet aus einer unvoreingenommenen, journalistischen Sicht noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Unverhoffte Hilfe bekommt Blomkvist von einer Hackerin namens Lisbeth Salander (Noomi Rapace), die ihn beim Lösen einer Zahlenfolge in Harriets Tagebuchaufzeichnungen auf eine richtungsweisende Fährte bringt.

Klingt wie ein "sehr gut gemachter Tatort", meinen Sie? So schreibt es jemand nach dem Entleihen in den Video Buster Kritiken. Doch da gibt es auch andere Stimmen, die sich beschweren, dass "viele Szenen viel zu brutal" seien, die es unbegreiflich finden, "dass der Film ab 16 freigegeben ist". In einer weiteren Besprechung ist zu lesen: "FSK 16 aber für meinen Geschmack viel zu brutal(Kopfkino)!!" Doch schon im anschließenden Satz heißt es: "Trotzdem uneingeschränkt zu empfehlen." Zur Verteidigung sollte erwähnt sein, dass DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER anno 1991 ebenfalls mit einer FSK-16-Altersfreigabe bedacht wurde und ohnehin in Hinsicht auf Thematik und Filmqualität ganz gut in diese Diskussion passt. Brutal und brutal gut? Diese Quintessenz könnte man der europäischen Produktion VERBLENDUNG geben, die u.a. vom schwedischen Studio 'Yellow Bird Films', dem dänischen 'Nordisk Film' und vom deutschen Geldgeber 'ZDF Enterprises' finanziert wurde.

Auf die Interviewfrage, ob Hauptdarsteller Michael Nyqvist schon vor dem Filmprojekt von dem Autoren Larsson gehört habe, erzählt er vom enormen Bucherfolg in Skandinavien, von der journalistischen Tätigkeit Larssons mit seinen 'Expo' Zeitungen, die der Redaktionstätigkeit des im Film vorkommenden 'Millennium' Blattes ganz ähnlich wären. Zwei Minuten lang hätte er den Schriftsteller sogar persönlich vor dessen Tod getroffen. Vor dessen Tod? Richtig, leider erlitt Stieg Larsson 2004 in Stockholm einen tödlichen Herzinfarkt. Larsson, der am 15. August 1954 in einer kleinen schwedischen Gemeinde geboren wurde, war gerade einmal 50 Jahre auf der Welt. Und was er in diesen Jahrzehnten erlebte, schlägt sich mit voller Wucht in seinen Werken nieder. Das Dorf in Nordschweden, in dem er bei seinen Großeltern aufwuchs, kommt in VERBLENDUNG vor. Dazu berichtet eine Biografie davon, wie der 14-jährige Larsson tatenlos mit ansehen musste, wie seine Freunde ein Mädchen vergewaltigen. Seit diesem Erlebnis hat er sein Leben dem Kampf gegen Ungerechtigkeit gewidmet.

Biografische Puzzlestücke fügen sich in seinen Romanen und den entsprechenden Verfilmungen zusammen und zeigen uns einen alptraumhaften Blick in die Keller der Gesellschaft. Sein erster Trilogie-Roman trägt im Original den Titel 'Män som hatar kvinnor' (übersetzt 'Männer, die Frauen hassen' = 'Verblendung'), der zweite 'Flickan som lekte med elden' ('Das Mädchen, das mit dem Feuer spielte' = 'Verdammnis') und der abschließende 'Luftslottet som sprängdes' ('Das Luftschloss, das gesprengt wurde' = 'Vergebung'). Doch verbirgt sich hinter der 'Millennium' Hinterlassenschaft womöglich noch mehr? Spekulationen über zehn (!) skizzierte Bände kursieren, der fünfte sei vor Larssons Tod beinahe beendet worden! Vater und Bruder seien die Rechteinhaber und die Lebensgefährtin besäße einen Laptop, auf dem das Manuskript gespeichert sei. Stoff, der wie bei der Familie Vanger im Buch/Film so manche Geschichte zu Tage fördern könnte. Was, wenn sich die Hackerin Lisbeth Zugang zu diesem Laptop verschaffen könnte? Da verschwimmen Realität und Fiktion...

Drei Dinge würde Larsson präsentieren, so der Schauspieler Nyqvist, mit denen man die gesellschaftlichen Missstände aufdecken könnte: ein Stift, ein Handy und ein Computer. Das könnte in jedem von uns die Hoffnung und den Mut bestärken, selbst tätig zu werden, um mit diesen Hilfsmitteln womöglich auch etwas zu verändern. Die Figur des Journalisten Blomkvist wäre dafür die beste Vorlage: Er benutzt keine Waffen, fährt keine schnellen Autos, er setzt seinen Verstand ein. Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Eine entscheidende Unterstützung erhält Blomkvist jedoch: Lisbeth Salander. Im Film von 2009 wird Lisbeth von Noomi Rapace dargestellt. Die Tochter einer Schwedin und eines Flamenco-Tänzers ist Theaterschauspielerin, bekam für ihre vorangegangene Filmrolle in 'Daisy Diamond' (2007) mehrere Auszeichnungen und ist in der Millennium Trilogie einfach sehenswert. Dabei waren die Erwartungen an sie so hoch, erzählt Noomi Rapace im Interview, dass sie die äußeren Einflüsse in der Vorbereitungsphase auf Lisbeth Salander komplett ausblenden musste und einen eigenen Weg zur Figur fand. Das Ergebnis: Mit ihrer Interpretation wurde sie für den Europäischen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin nominiert.

Sollten Sie sich entschließen, die DVD oder Blu-ray von VERBLENDUNG auszuleihen, sehen Sie sich unbedingt das Bonusmaterial an, denn dort können sie die Schauspielerin in ihrem privaten Aussehen erleben, das überraschend anders ist. Auch wenn wir Ihnen die erste Verfilmung der Trilogie aus den genannten Gründen nicht uneingeschränkt empfehlen - das Filmpaar Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander alias Michael Nyqvist und Noomi Rapace ist wirklich großartig. Einen zeitlichen Fahrplan der Millennium Trilogie geben wir Ihnen auch noch an die Hand: Die Romane wurden posthum 2005, 2006 und 2007 veröffentlicht und sind in Deutschland bereits gebunden, als Taschenbuch und als Hörbuch erschienen. Die Filme kommen auf DVD und Blu-ray in den Verleih, und zwar nach VERBLENDUNG (seit dem 05.02.10 bei Video Buster) zunächst VERDAMMNIS zum 04.06.10 und VERGEBUNG mit seinem Kinostart am 3. Juli 2010 voraussichtlich Ende 2010.

Jetzt ist es an Ihnen, zu entscheiden, ob Sie in die Tiefen der Trilogie einsteigen wollen und wenn ja, in welcher Form. Sind die Verfilmungen mit je gut 2 Stunden Spielzeit in unserer hektischen Gegenwart eine gern gesehene Zeitersparnis gegenüber den 700, 800, 900 Seiten starken drei Lesestoffen - oder nur Zeitverschwendung? Wie bei allen Literaturverfilmungen geben die Bewegtbilder natürlich nur die Kernstücke der Erzählungen wieder. Der erste Film der Reihe würde im Vergleich zum Buch wie ein zehnmal aufgebrühter Teebeutel wirken, resümierte einer unserer Kollegen. Im direkten Vergleich würden Sie ihm womöglich zustimmen? Als Spielfilm für sich genommen, schmeckt VERBLENDUNG allerdings wie ein starker schwarzer Tee, der von Liebhabern dieser 'Sorte' gespannt genossen werden kann. Wohl bekomm's!

ungeprüfte Kritik

Der Solist

Eine wahre Geschichte über echte Freundschaft, einen verlorenen Traum, die unbändige Kraft der Musik
Drama, Musik

Der Solist

Eine wahre Geschichte über echte Freundschaft, einen verlorenen Traum, die unbändige Kraft der Musik
Drama, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 14.04.2010
Beethoven in Los Angeles? Ein begnadeter Straßenmusiker? Ein fürsorglicher Zeitungsreporter? Ungeklärte Fragen, auf die wir Ihnen... keine Antworten geben. Wir lassen diesmal Joe Wright den Vortritt. Der aus London stammende Regisseur hatte sich in der Vergangenheit durch zwei Literaturverfilmungen mit Keira Knightley hervorgetan, die Sie unter den Titeln STOLZ UND VORURTEIL (2005 nach dem Roman von Jane Austen) und ABBITTE (2007 nach Ian McEwan) im Verleih finden werden. Jetzt bringen wir Ihnen mit seiner Hilfe einige Dinge über sein neues Drama DER SOLIST (USA/Großbritannien/Frankreich 2009) näher, damit Ihnen der Einstieg in den Film vielleicht etwas leichter fällt, als wir ihn erlebt haben, und vielleicht klingt das Folgende sogar nach einem Film, der Ihnen gefallen könnte, wer weiß.

DER SOLIST - oder 'The Soloist', wie er im englischen Original heißt - klingt in der Tat, denn Musik ist die Leidenschaft eines Mannes namens Nathaniel Ayers, der zu Beginn des Films als Obdachloser neben einer gusseisernen Beethoven-Statue auf einer abgewrackten Violone mit zwei Saiten musiziert. Während jedoch das große Vorbild Ludwig van (1770-1827) als Wegbereiter der Romantik gilt, ist das gezeigte Leben des Nathaniel alles andere als romantisch. Auch der zweiten Hauptfigur, Steve Lopez, ergeht es nicht unbedingt besser, obwohl der doch einen festen Journalistenjob bei der 'L.A. Times' sicher hat und dazu ein schmuckes Dach über dem Kopf. Einsam, solo, sind beide, inmitten des rastlosen Ballungszentrums Los Angeles, im Redaktionstrubel, in überfüllten Krankenhausräumen. Selbst aus der Vogelperspektive betrachtet wirken die Verkehrsknotenpunkte noch hektisch und alles andere als vereinsamt. Ist Steve nun der titelgebende Solist seines eigenen Lebens, oder Nathaniel? Antworten darauf gibt am besten der Komponist dieser Filmbilder, Joe Wright.

Denn der Audiokommentar auf einer der vier DVD-Tonspuren (wählbar außerdem: englisch, deutsch, russisch) gibt glücklicherweise Erklärungsansätze, die wir uns vor dem Ansehen gewünscht hätten - und die Ihnen an dieser Stelle trotzdem nichts vom Handlungsverlauf vorwegnehmen sollen. Starten Sie den Film, wird ein Klicken hörbar, bevor das Bild aus dem Dunkel hinzukommt. Ein kurzes spulendes Geräusch, das konsequent noch einmal nach der letzten Textzeile des Abspanns zu hören sein wird. Es ist der Klang, den das Diktiergerät des Reporters Steve (Robert Downey Jr.) von sich gibt, bevor die aufgezeichneten 'Erinnerungen' aus Interviews abgespielt werden. Regisseur Joe Wright erzählt, er sei von der Funktionsweise des menschlichen Gehirns fasziniert, das ähnlich mechanische Abläufe in Gang setzen würde. Nur dass das Vor- und Rückspulen bei einer der zwei zentralen Figuren seines Films, Nathaniel Ayers, eben nicht so geradlinig funktioniere. Bekommt man diesen Vergleich von Wright aus erster Hand berichtet, ergeben solche Details plötzlich Sinn. Nach dem aufgekommenen Frust wohlgemerkt, der bei uns in der Rolle des unvoreingenommenen Filmbetrachters anfänglich aufkam, weil einem Szenen vorgeworfen werden, als stünde man ohne Erklärungshilfe aus dem Museumskopfhörer vor einem abstrakten Gemälde.

Die Off-Stimme des Journalisten Steve Lopez, die zu Filmbeginn einführt, verschwindet so schnell, als käme sie aus einer Einführungsrede vor einem Konzert. Ab dann spielt die Musik, sprich die Filmpartitur von Joe Wright kommt in Gang und zeigt uns den Journalisten, wie er sich als Kolumnenschreiber vor einer vollgestopften Schreibtischablage auf Ideensuche nach einem neuen Aufhänger für eine Story begibt. Der Thriller STATE OF PLAY (2009) kommt uns in den Sinn, weil dort Russell Crowe ähnlich vorgestellt wurde, als verkopfter Schreiber, der keinen Wert auf seine äußere Erscheinung legt. Auch der SOLIST-Journalist Lopez scheint sich außerhalb seiner Recherchen keinen Kopf zu machen, um Gesundheit etwa, rauchend und trinkend, um seinen Körper, der nach einem Fahrradsturz schwer lädiert ist und in eine Computertomographie-Röhre geschoben wird. Die farbigen Schnittbilder des Gehirns laufen wie ein Film im Film ab. Das ist es wieder, das Steckenpferd des Regisseurs: das Gehirn.

ungeprüfte Kritik

Away We Go

Auf nach Irgendwo.
Drama, Lovestory

Away We Go

Auf nach Irgendwo.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 13.04.2010
"Sind wir Loser, sag mal?", fragt die schwangere Verona ihren Lebensgefährten Burt. Der hat mit dem Einschalten eines Heizstrahlers die Elektrik in den eigenen (bescheidenen) vier Wände zum Erliegen gebracht. Beim Besuch der nicht weit entfernt wohnenden Verwandtschaft verkünden die Schwiegereltern dem jungen Paar, dass sie bald sehr wohl weit entfernt wohnen werden und sich mit dem Umzug in die Ferne einen Lebenstraum verwirklichen. Aber welchen Lebenstraum haben Verona und Burt und wie will uns Regisseur Sam Mendes daran teilhaben lassen?

Der neue Film des Oscar(c)-Preisträgers Mendes heißt AWAY WE GO (USA/Großbritannien 2010). Wohin? "Auf nach Irgendwo", fügt der deutsche Titel hinzu. Hauptsache weg. Warum wir am gestrigen Filmabend den Weg auf nach AWAY WE GO genommen haben, hängt vor allem mit den bisherigen Werken des Regisseurs zusammen. Noch vor dem Einlegen dieser DVD-Neuerscheinung mussten wir uns innerlich bei Sam Mendes entschuldigen, denn zum Zeitpunkt seines Erstlingswerks AMERICAN BEAUTY (1999) und seiner überschwänglichen Oscar(c)-Gewinn-Publicity nach der 72. Verleihung der 'Academy Awards' im März 2000 waren wir enttäuscht. Nicht wegen der unbestritten gelungenen, sarkastischen Filmerzählung oder der Paraderolle von Hauptdarsteller Kevin Spacey, sondern weil ein Independent-Filmemacher, Todd Solondz, kurz zuvor mit HAPPINESS (1998) ein noch viel konsequenteres Bild der amerikanischen Mittelschicht zeigte, das so viel weniger Beachtung erfuhr (und es bis heute nicht von VHS zu DVD geschafft hat).

Sam Mendes ist Theaterregisseur. Schuster bleib bei deinen Leisten, dachte wir still, ähnlich wie bei seinem deutschen Pendant Leander Haußmann. Inzwischen hat sich Mendes längst als Mann des (Film-)Fachs bewiesen, keine Frage. Seine Spielfilme sind für uns und womöglich auch für Sie keine Offenbarung, aber immer herausragende Produktionen, die Steven Spielberg zugegebenermaßen Recht geben, denn der holte Mendes einst ins 'Dreamworks' Boot nach Hollywood. Und jetzt? Nun beginnt AWAY WE GO und macht mit seinem alternativ gestalteten DVD-Menü keinen Hehl draus, dass es sich diesmal um eine bescheidenere Produktion handelt, die noch dazu den ersten Film präsentiert, der laut Pressemittelung nachhaltig unter Einhaltung der Richtlinien der Umweltinitiative 'Going Green' hergestellt wurde. Ausgezeichnete Ökobilanz, ausgezeichnete Unterhaltung?

Angenehme Indie-Musik untermalt die Benutzerführung. Ach ja: "Film starten". Wunderbar ausgeleuchtet beginnt... eine Oralsexszene, die natürlich (FSK ab 12) unter der Bettdecke stattfindet. Ist Oralverkehr nicht immer noch in einigen US-Bundesstaaten verboten? Erinnerungen an einen BASIC INSTINCT (1992) Aufreger werden wach, als Paul Verhoeven vor rund zwanzig Jahren beim Moralwächtern für Entrüstung sorgte (ist das wirklich schon so lange her?). Die aktuelle Liebesszene von 2009 nimmt ohnehin sofort eine skurrile Wendung und verwandelt Erotik in Alltag. Eingefangen wurden diese Filmbilder von einer erfahrenen Kamerafrau, Ellen Kuras. Das Schauspielerpaar Maya Rudolph (als Verona) und John Krasinski (als Burt) wurde von Frauen, Debra Zane und Ellen Lewis, ausgewählt und den Schnitt übernahm Sarah Flack. Weibliche Intuition und Profession im Hintergrund, während Mendes seine Geschichte in Gang bringt.

"Sind wir Loser, sagt mal?", die Frage der Protagonistin im 6. Schwangerschaftsmonat ist mit dem englischen "Are we fuck-ups?" nicht nur in der Bedeutung, auch sprachlich drastischer. Es wird im Verlauf - so viel darf verraten werden - kein Blatt vor den Mund genommen, nachdem sich unser Filmpaar entscheidet, auf den Entschluss der Schwiegereltern hin ebenfalls buchstäblich das Weite zu suchen. Sie nehmen ein Flugticket nach Phoenix/Arizona und schon finden sich die Zwei mitten in einem Roadmovie wieder. Immer an der Seite der Protagonistin: der Anfang-Dreißiger Burt mit Bart, der nie die Brille abzusetzen scheint, außer, wenn er die Gläser mit dem Shirt-Zipfel säubert. Bekleidet mit kurzen, karierten Hosen, Romantiker statt Realist. Aber wirklich ein Loser?

Was zum guten Ton gehört: Auch wenn das englische Original durch Burts schlotterige Art manchmal schwer zu verstehen ist - wenn man von dort ins Deutsche schaltet, landet man in einer ganz anderen Atmosphäre, die sich zwar durch eine bedachte Synchronisation hervortut, die dem gesamten Filmeindruck aber nicht gerecht wird. Nach dem Hin- und Herspringen zwischen den Tonspuren musste noch eine Unsitte sein: den Lauf des Films stoppen. Nicht aus Frust, sondern aus Lust. Manche Dialogenden sind so unverhofft, manchmal derb überraschend, dass man sofort nochmal zurückspringen will (einen Vorteil, den man sich jetzt ja im Gegensatz zu den Kinozuschauern im Oktober/November 2009 herausnehmen kann).

AWAY WE GO wurde die Ehre zuteil, am 17. Juni 2009 als Eröffnungsfilm das 'International Film Festival' in Edinburgh/Schottland zu eröffnen. Seitdem erhielt der Film gemischte Resonanzen in der Presse. Die 'New York Times' fällte gar ein ziemlich vernichtendes Urteil über die "selbstgerechten" Hauptpersonen, die sich mit ihrer auch so "einmalig feinfühligen, liebevollen, klugen und abgeklärten Art" von den "Schwachköpfen und Versagern auf dieser Welt" absetzen (Zitat: "aware of their special status as uniquely sensitive, caring, smart and cool beings on a planet full of cretins and failures"). Einer der prominentesten US-Filmrezensenten, Roger Ebert, wetterte darauf zurück, dass wenn man die Protagonisten für "selbstgerecht" hält, man vielleicht gerade das selbst ist. Mit einer so harschen Haltung wie aus der 'Times' könnte man die Geschichte um Verona und Burk in der Tat kleinreden oder -schreiben. Aber wer will das einem doch wahrhaft "feinfühligen, liebevollen, klugen" Film antun? Sie könnten das in einer eigens veröffentlichten Kritik auf der Video Buster Filmseite tun. Doch was kann man diesem Film vorwerfen, der im Mittelteil einen Höhepunkt erlebt, in einer Station bei einer von Maggie Gyllenhaal gespielten Gastgeberin, während im Hintergrund einer unserer persönlichen Lieblingssongs 'Golden Brown' von den 'Stranglers' läuft? Die Aneinanderreihung von zwischenmenschlichen Disastern, spleenigen Charakteren - wenn das schon vorab nicht Ihr Fall sein sollten, dann sollte es auch für Ihre nächste Filmwahl heißen: "Auf nach Irgendwo".

Doch entgeht Ihnen dann nicht etwas? Andernorts wurde das vergleichsweise optimistische Resultat durchaus gelobt, zumal es sich doch erfrischend deutlich von Sam Mendes' früheren, düsteren Kinofilmen wie dem erwähnten AMERICAN BEAUTY (1999), dem Mafiadrama ROAD TO PERDITION (2002) mit Tom Hanks und dem Frontfilm JARHEAD (2005) mit Jake Gyllenhaal (dem Bruder von Maggie) abhebt und Mendes sogar ausnahmsweise seinen Stammkomponisten Thomas Newman verließ und sich stattdessen auf die Musik von Alexi Murdoch verließ. Am deutlichsten wird der Kontrast im Vergleich zu Mendes' letztem Werk, dem drastischen Ehedrama ZEITEN DES AUFRUHRS (2008) mit Leonardo DiCaprio und Mendes' eigener Ehefrau Kate Winslet (verheiratet seit Mai 2003).

Die Wirklichkeit holte Sam Mendes offensichtlich ein, als er mit Winslet im März 2010, zehn Tage nachdem diese deutsche DVD-Ausgabe von AWAY WE GO erschien, die vorläufige Trennung bekannt gab. In der Fiktion zeigt uns Mendes dagegen, dass es doch Hoffnung auf Romantik gibt, auch oder gerade ohne Ehegelöbnis. Ein kleines Schlussbild: Burt schreit seine schwangere Lebensgefährtin manchmal aus heiterem Himmel an, um ihren Herzschlag (und den des Ungeborenen) zu erhöhen. Wir hätten uns gewünscht, auch ein wenig mehr emotional aufgerüttelt zu werden, statt in 94 Filmminuten eine ruhige Reise mit meist harmlosen Höhen und Tiefen, unterschiedlichen Zwischenstopps à la Bill Murray in Jim Jarmuschs BROKEN FLOWERS (2005) zu erleben. Am Ende ist unsere durchschnittliche Bewertung des Films aber durchaus positiv gemeint, schließlich zeigt der Film, wie schön es sein kann, wenn man akzeptiert, dass man durchschnittlich ist... und glücklich.

ungeprüfte Kritik