Südkoreanischer Agententhriller in Berlin, klingt zu Anfang eigentlich noch ganz nett und vielversprechend, ist es aber leider nicht. Das Geschehen verliert sich relativ schnell in Verstrickungen, komischen Vernetzungen und verwirrenden Handlungssträngen, so das er fast nicht richtig zu verstehen ist. Das ewige hin und her, das verstrickte Katz & Mausspiel zwischen guten und bösen Agent entpuppt sich als anstrengung. Hier machte man es sich unnötig schwer auch in der Verblendung und Aufdeckung will sich der Film nicht richtig durchdringen oder sich für eine Seite entscheiden. Verschleiherte Identitäten sind ja ganz nett, aber nicht wenn sie so unbemüht agieren! In der Handlung kann man sich relativ schnell verlaufen, auch wenn die Darbietung gelungen daherkommt. Lassen wir die Nord & Südkorea Konfliktthematik mal aussen vor. Er ist einfach unnötig schwer!
Man muss wirklich genau aufpassen um hier die Zusammenhänge zusammenzufügen und zu deuten. Man sollte diese komplizierte inszenierung mögen, die für Südkoreanische Filme üblich ist um an diesen Film etwas besonders zu finden, sonst ist man als Zuschauer relativ schnell desinteressiert und findet den Draht nicht mehr an dem alles hängt. Eigentlich sind einem die Charaktere relativ egal, weil hier keiner wirklich ehrlich oder eine art Held verkörpert, alles verliert sich in unnötig langen dialogen, die teilweise auch nerven können und undurchsichtige Szenarien mit ein bisschen Action und Gewalt. Dabei liegt der Schwerpunkt nicht unbedingt in der Story oder den Dialogen. Eher überzeugt der Film durch realistische Kämpfe ohne übertrieben an der Kung-Fu Schraube zu drehen, und fährt mit mässigen Ballereien auf. Schauspielerisch nicht besonders stark, aber auch nicht besonders schlecht, hier fehlt es definitiv an Charaktertiefe. Berlin wirkt unrealistisch leer und verlassen, auch wenn die Kameraführung weiß zu gefallen, setzt er keine markanten Akzente und bleibt weit hinter seinen Erwartungen. In seiner Heimat wurde der Film ein großer Erfolg, wobei sich Nordkorea und Südkorea hier gegenüberstehen wie im kalten Krieg. Die Geheimdienstgeschichte erinnert leicht an die Bourne Reihe, aber geht einen ganz eigenen Weg. Für deutsche Verhältnisse fällt nur die tolle Berlin Location ins Auge, der Rest wirkt nach junges Südkoreanisches Actionkino. Man hätte durchaus mehr aus dem ganzen machen können, so bleibt es eher ein Intrigantes Spiel.
Er ist so belanglos gespielt, man kann keine Nähe zu den Darstellern aufbauen, irgendwie werden die Charaktere zwar vorgestellt und einem Näher gebracht aber durch die vielen fast gleichen südkoreanischen Namen, kann man unter den ganzen Agenten, Maulwürfen, überläufern, Waffenrussen, CIA, Mossad und geheimagenten nicht erfassen wer hier wer ist und wer der eigentliche Held des Filmes ist oder sein möchte. Passt man zwischendurch nicht auf, verliert man relativ schnell den Faden. Eigentlich wirkt "The Berlin File" total uninteressant, er verliert sich in einigen Längen und uninteressanten Szenarien, kann aber mit einigen netten Actionsequenzen, gut choreografierten Prügeleien und Schießereien punkten, was aber üblich für Südkorea ist. Einzig und allein der Showdown im Kornfeld konnte mich nochmal fesseln und packen, aber sonst sind die Actioneinlagen und Kampfsequenzen eher unspektakulär und monoton. Auch die teilweise netten Aufnahmen von Berlin versprühen etwas Heimatatmosphäre, dabei ist die Kameraarbeit hektisch und schnell. Ein paar nett ausgesuchte Drehorte und übliche klischees machen diesen eher langwierigen Streifen durchgehend aus. Die Hauptstadtkulisse an sich ist eigentlich austauschbar, so besonders fand ich Berlin jetzt nicht, aber hat auch keine großen Auswirkungen auf den Film. Vielleicht ist Berlin als Drehort auch nicht so richtig geeignet, aber das bleibt jedem selbst überlassen ob er die Kulisse als passend oder nicht empfindet. Leider geht das Geschehen in den üblichen Genre-Klischees unter und kann dauerhaft kein interesse aufrecht erhalten.
Vor allem der Hauptprotagonist ist in seiner Rolle so zurückhaltend und wird komisch verkörpert. Generell sind die Darsteller nicht wirklich symphatisch, sie interessierten mich nicht besonders, weil auch das Schauspiel nicht besonders daherkommt. Man muss echt aufpassen das man zwischendurch nicht wegen Teilnahmslosigkeit einschläft oder irgendwann so unbewegt das ganze verfolgt das man irgendwann nur noch sehnsüchtig auf den Abspann wartet.
Kann ja auch sein das ich den Film irgendwann nicht mehr richtig verstand, fakt ist er wurde schön verdeckt gedreht, teilweise intelligent und wendungsreich aber nie richtig fesselnd. Dazu fehlt auch der Bezug zu den verschiedenen Geheimbehörden und deren fragwürdige Vorgehensweisen, auch hier bleibt etwas die Logik auf der Strecke. Man kann sich einfach mit den Charakteren nicht identifizieren. Auch die zu düstere Optik weiß nicht immer zu gefallen oder zu passen.
Das Geschehen wird auch nicht besonders aufgelockert sondern läuft rasant und schnell aber auch wirr vor sich her. Die Szenen zwischen den Actionszenen sind langweilig und unbedeutend, wer sich wirklich für die ganzen Verstrickungen und Zusammenhänge interessiert muss wirklich Ausdauer mitbringen um zu verstehen. Aber das ist von Zuschauer zu Zuschauer ja auch verschieden, ich kam etwas durcheinander! Wer gerne komplexe Storys mag, wird hier kein Problem haben mit den Charakteren. Ich persönlich fand das alles zu fad und zäh, zwischendurch auch zu ideenlos. Zwischendurch unnötige Melodramatik. Liebe und Loyalität in einem Satz, dabei versprüht das Geschehen eher Hass und Neid aber auch Verrat und Betrug. Das nichtssagende Frauenbild nebenbei war auch etwas peinlich. Für meinen Teil agiert das geschehen zu hölzernd und zu gefühlskalt, aber auch irgendwo zu ernst. Die Regie engt sich irgendwann ein, schafft es aber mit "The Berlin File" einen vielseitig und verworrenen Agententhriller zu konstruieren der nur denen gefallen wird, die das komplizierte mögen wie es für eine richtige Agentengeschichte ja auch so üblich ist. Deswegen kann man der Regie hier nicht unnötik Kritik zuschustern wenn man was nicht versteht oder deuten kann.
Ich verfolgte zwar das Geschehen, aber es interessierte mich irgendwann nicht mehr, ich sah die gute optik, die netten Aufnahmen von Berlin und wartete auf die Actionszenen und das tempo. Einzig und allein diese kleinen Kämpfe zwischendurch weckten mich wieder auf und brachten mich zurück ins Geschehen. Zum Schluss war mir der Film egal, er hinterließ nichts in mir, und wurde im Format schon besser gedreht und konstruiert. Ich mag diese eher oberflächliche Spielart nicht. Vielleicht bin ich auch nicht so der Freund von Südkoreanischen Produktionen, hier stieg ich irgendwann nicht mehr so richtig durch. Was bleibt ist das tolle Berlin, ein paar gut inszenierte Action und Kampfeinlagen und eine Story die man entweder richtig durchleuchten möchte oder nicht. Mich konnte er nicht richtig packen, es kommt zu wenig Stimmung auf!
Fazit : Sehr gewöhnlich! Zu Anfang etwas zu langweilig und zu langwierig in seinem Aufbau, "The Berlin File" überzeugt durch seine rasanten passagen und seiner temporeichen erzählweise, hat durchaus gelungene Actionsequenzen und eine verworrene Agentengeschichte im Hintergrund. Die vielen Drahtzieher machen das Geschehen teilweise sehr kompliziert und schwer verständlich. Optisch werden nette Drehorte präsentiert, Berlin hat wirklich schöne Seiten. Dabei steht nicht nur das Brandenburger Tor im Visier, auch so kleine Details werden kameratechnisch aufgezeichnet und wissen zu gefallen. An sich ist die Story komplex und wirkte auf mich zu schwerfällig. Die Charaktere sind einem irgendwann egal und man verfolgt nur noch das geschehen ohne wirklich zu wissen wer wirklich gut oder böse ist. Im großen und ganzen zu schwach, mich konnte er nicht überzeugen!