Die jugendliche Marija (Vesta Matulyte) verbringt den Sommer bei ihrer Großmutter in einem Industriegebiet im Hinterland Litauens. Aufgrund ihres Gehfehlers wird sie schnell gemobbt und gerät in eine Prügelei mit der gleichaltrigen Kristina (Ieva Rupeikaite), die - wie viele andere Mädchen in dieser abgehängten Gegend - eine Modelschule besucht. Bald schließt sich auch Marija der kultähnlichen Institution an. Mit der Aussicht auf eine Karriere in der Modebranche werden hier Gefühle von Selbsthass normalisiert und Essstörungen sind an der Tagesordnung. Während sich eine intime Freundschaft zwischen Marija und Kristina entwickelt, geraten die Mädchen in eine sich immer schneller drehende Spirale, in der sie ihre Körper auf extreme Weise missbrauchen...
Beruhend auf eigenen Erfahrungen offenbart Regisseurin Saule Bliuvaite die toxischen Strukturen einer ausbeuterischen, patriarchalen Gesellschaft, mit der viele junge Frauen zu kämpfen haben. Der weibliche Körper wird zur Währung, zum manipulierbaren Objekt, oder vielleicht doch zum letzten Fluchtweg aus einer chancenlosen Situation? 'Toxic' (2024) ist von einer intimen Emotionalität geprägt und bezieht seine Faszination aus dem Gegensatz zwischen der Hässlichkeit eines tristen Alltags und der Schönheit echter Menschlichkeit und Zuneigung.
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The teenage Marija (Vesta Matulyte) spends the summer with her grandmother in an industrial area in the hinterland of Lithuania. Due to her walking defect, she is quickly bullied and gets into a fight with Kristina (Ieva Rupeikaite), who is the same age as Kristina (Ieva Rupeikaite), who - like many other girls in this outcast area - attends a modeling school. Soon Marija also joins the cult-like institution. With the prospect of a career in the fashion industry, feelings of self-hatred are normalized here and eating disorders are commonplace. While an intimate friendship develops between Marija and Kristina, the girls get into an ever-faster spiral in which they abuse their bodies in an extreme way...
Based on her own experiences, director Saule Bliuvaite reveals the toxic structures of an exploitative, patriarchal society with which many young women have to struggle. The female body becomes currency, an object that can be manipulated, or perhaps the last escape route from a situation without a chance? 'Toxic' (2024) is characterized by an intimate emotionality and draws its fascination from the contrast between the ugliness of a dreary everyday life and the beauty of real humanity and affection.
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