David Lynch ist ein wahrer Meister, nicht nur, was seine Filme seit den 70er Jahren betrifft. Für seine Fotografien und Skulpturenbilder, sein gesamtes künstlerisches Schaffen wurde ihm jetzt eine große Ehre zuteil: Am 9. Oktober 2010 wurde ihm in der Kaiserpfalz der Kaiserring der Stadt Goslar überreicht. Wir zeigen Ihnen hier Fotos von der Verleihung durch von Oberbürgermeister Henning Binnewies im Rahmen einer öffentlichen Ratssondersitzung, dazu Szenenbilder aus Lynchs filmischen Meisterwerken und stellen Ihnen natürlich auch seine Filme zum Ausleihen auf DVD und Blu-ray vor.
Sind Sie David Lynchs abgründigen Filmbildern bereits im Kino und im Fernsehen begegnet? Uns haben so manche Szenen seit der Jugend nachhaltig verfolgt. Schrecklich unheimlich war und bleibt ein schwarz-weißes Kinoposter zu Der Elefantenmensch (1980), auf dem Hauptdarsteller John Hurt mit einem Leinensack über dem Kopf zu sehen ist - ein gruseliges Motiv, das sich ganz ähnlich im DVD-Cover (siehe unten) viele Jahre später wiederfindet.
Auch der Moment, als Kyle MacLachlan in Blue Velvet (1986) ein abgetrenntes Ohr auf der Wiese findet, bleibt im Gedächtnis haften, sein Auftritt als FBI-Agent Dale Cooper mit "verdammt gutem Kaffee" in Twin Peaks (1990/91) ist ohnehin legendär.
Nur Momentaufnahmen aus zehn Jahren Filmschaffen - und Lynch nutzt noch weitere Ausdrucksmöglichkeiten: Malen, so schreibt die Stadt Goslar zur Kaiserring-Verleihung 2010, stand für David Lynch am Beginn seiner Karriere und Malen begleitet sein Werk bis heute. Seine Werke zeigt er in berühmten Galerien in New York, Paris, Tokio und jetzt auch bis Ende Januar 2011 in Goslar.
Als bester Regisseur des Jahres wurde Lynch bereits dreimal Oscar-nominiert, zuletzt für den düsteren Mulholland Drive (2001), der für uns als Zuschauer mindestens einen ganz bestimmten unvergesslichen Schockmoment bereithält! 2006 war es dann soweit, dass der Regisseur auf den Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Im Oktober 2010 kam nun der Kaiserring als besondere Auszeichnung hinzu, einer der weltweit renommiertesten Preise für moderne Kunst, den zuvor Ausnahmekünstler wie Henry Moore, Max Ernst, Joseph Beuys oder Christo erhielten.
Die Filme, die Sie sich unter diesem Artikel auf DVD oder Blu-ray per Post ausleihen können, erzeugten eine Stimmung, die an Hans Christian Andersens Märchen erinnerten, in denen "das Idyllische plötzlich in Terror umschlägt".
So erzählt Spies in der Ehrenrede und zitiert Lynch mit der Feststellung: "Es gibt Dinge, die sich mit Worten nicht ausdrücken lassen. Darum geht es in der Malerei und beim Filmemachen."
Ein Jugendfreund Lynchs, das wurde beim Festakt in Goslar gleich zweimal zitiert, habe gesagt: "Der Kerl arbeitet wie ein Besessener." Großes Gelächter breitete sich im Saal aus, als David Lynchs Einschätzung von "schlechten Bildern" zur Sprache kam:
"Sie sind aber sozusagen auf eine gute Art schlecht. Ich liebe schlechte Gemälde. Gemälde müssen wunderschön und gleichzeitig schlecht sein. So wie Frauen auch."
Nach der Überreichung des Kaiserrings und einem Glückwunschschreiben der Bundeskanzlerin Angela Merkel bedankte sich der Geehrte von ganzem Herzen: "With my full heart I say a giant 'Dankeschön'." Es sei eine "inspiration for the future", fügt der Künstler noch hinzu, bevor es im Anschluss an die Kaiserring-Verleihung mit einem Spaziergang durch die Goslarer Altstadt ging, wo die Vorgärten - dem Laudator nach - an die (zunächst) heile Welt in Blue Velvet und Twin Peaks erinnerten. Ziel war die im Mönchehaus-Museum feierlich eröffnete Ausstellung von Lynchs Gemälden, die noch bis Ende Januar 2010 dort in Goslar zu besichtigen sind.
Wie wichtig David Lynch uns Filmfans nimmt, zeigt sich an seiner unbedingten Durchsetzung des "Final Cuts", des leider überhaupt nicht mehr selbstverständlichen letzten Wortes des Regisseurs bei der Filmvollendung. Lynch: "Es ist völlig absurd, dass Filmemacher Filme nicht so machen können, wie sie es möchten." Bravo.
Vor einiger Zeit berichteten wir in einem anderen Zusammenhang von einem satirischen iPhone-Pseudo-Werbespot zum Wohle der Filmwirtschaft, in dem David Lynch verkündet: "Now if you're playing the movie on a telephone, you will never in a trillion years experience the film. You think you have experienced it, but you'll be cheated. It's such a sadness, that you think, you've seen a film on your fucking telephone. Get real!" Übersetzt etwa: "Also wenn du den Film auf deinem Handy abspielst, wirst du den Film nicht mal in einer Billion Jahren erleben. Du denkst du hast ihn erlebt, aber du wurdest betrogen. Wirklich traurig, dass du denkst, du hättest einen Film auf deinem verfluchten Handy tatsächlich 'gesehen'. Werd' vernünftig!"
Wenn schon Lynchs Filmklassiker bis auf seltene Ausnahmen nie mehr im Kino erlebbar sind, so können wir Ihnen diese Meisterwerke dennoch präsentieren, sie Ihnen nun in digital aufbereiteter Form auf DVD zusenden, damit Sie die Filmbilder des Kaiserring-Trägers David Lynch auch selbst in Ihrem Heimkino erleben können!