AUGE UM AUGE (welch unnötiger deutscher Titel) ist ein sehr ruhiger Film. Und gleichzeitig ein sehr intensiver. Er lebt von der impulsiven Musik und seinen grandiosen Darstellern: mit Bale, Whitaker, Harrelson, Saldana, Affleck, Dafoe und Saldana hat man fast schon einen Ensamble-Film. Manche Stars wirken zu Beginn unterfordert - gehen aber im Laufe der sich zuspitzenden Rachestory richtig auf. Genau wie der Film selbst.

Asoziale EXPENDABLES.
"Halt die Fresse": An diesen meistgesagten Satz hält sich (leider) keiner der Hauptdarsteller. Durch viel Gelaber und Gefluche in der ersten Filmhälfte, untermauert das DEA-Team sein verkommenes und unsympathisches Image. Selbstironie alá EXPENDABLES sucht man vergebens - dafür hat man genauso viele Stars (aus AVATAR, IRON MAN, LOST und THE UNIT). Zum Glück ergibt sich schnell ein vielschichtiger Plot - eine Gradwanderung zwischen extrem brutaler Action und spannendem Thrill. Dabei kommt kein Gut gegen Böse-Schema zustande und Heldencharaktere werden schnell demontiert. David STREET KINGS Ayer gelingt dadurch etwas geradezu Innovatives: Arnold Schwarzenegger brilliert in einer untypischen Rolle! Als fluchende und zwielichtige Wildsau hat man ihn noch nicht erlebt. Ähnlich wie Sly Stallone steht aber auch der steirischen Eiche sein Job als Teamleader. Arnie- und FSK-18-Action-Fans werden filmisch keineswegs sabotiert ... oder doch?

Staffel 4 ist die Beste der Serie - gleichzeitig leider die Letzte. Hier gibt es ein Wiedersehen mit James RESCUE ME McCaffrey. Er nimmt hinter dem Steuer einer neuen Viper statt. Allein das ist den Blick wert - aber auch die Chemie zwischen ihm und dem Team stimmt (Romanze mit Partnerin Heather Medway inklusive). Außerdem treffen die letzten 22 Episoden genau den Ton zwischen Action, Krimi, Humor und Special Effekts. Letzteren sieht man auch ein aufgestocktes Budget an: Die Umformung von der Viper zum Defender war noch nie so gut. Misst man VIPER am heutigen Serienmaßstab, fährt die Serie natürlich mit angezogener Handbremse. Aber für Trash-Fans sind die meisten Episoden ein Hochgenuss - und die finalen allemal! Vor allem weil es dem 80-minütigen Serienfinale tatsächlich gelingt einen Bogen zum Auftakt zu schlagen.

Tom Selleck wie man ihn kennt und liebt: mit Pornoschnauzer und Ferrari vor bildschöner Kulisse. Obwohl die Detektiv-Serien in den 80ern geradezu aus dem Boden schossen, bleibt MAGNUM einzigartig. Der Mix aus Action, Krimi und Situationskomik blüht dank der Chemie zwischen den Darstellern geradezu auf. Dieses Best-Of enthält eine wilde Episoden-Zusammenstellung: Wer braucht schon Schnee auf Hawaii? (kompletter Pilot), Schatten der Vergangenheit, Die Rache der Mau-Mau, Mac ist wieder da und Sühne für einen nicht begangenen Mord. Die Folgen sind natürlich super - funktionieren aber eigentlich nur im Zusammenhang mit den jeweiligen Staffeln.

Ohne zu spoilern kann man mittlerweile getrost sagen: Einer der Winchester-Brüder ist immer dem Tode nahe - und stirbt sogar. Dieser simple Plot funktioniert seit zig Staffeln. Auch in Season 7 unterhält die Flucht vorm Tot und der Kampf zurück ins Leben. Die Episoden beinhalten außerdem einige richtig innovative Geschichten und profitieren von einem gelungen Mix aus Grusel und Humor. Auch nach 149 Folgen ist SUPERNATURAL noch nicht reif für die Gruft.

Seit ONCE UPON A TIME stehen Märchen wieder hoch im Kurs. Anders als die seichte Familien-Mär überzeugt GRIMM durch echten Grusel-Flair. Die Geschichte um den quasi Dämonenjänger Nick Burkhardt (arg verpeilt: David Giuntoli), läuft anfangs zwar nach dem Monster-der-Woche-Schema ab - spinnt aber dafür einen spannenden roten Faden. Dabei erinnert die Mystery nicht umsonst an BUFFY und ANGEL: Hinter allen Serien steckt der kreative Kopf David Greenwalt. Wer die Vampir-Serien kennt, der weis: Sie werden von Staffel zu Staffel besser. Das gilt auch für GRIMM.

In einem halben dutzend Kurzgeschichten bekommen die Darsteller süßes oder saures. Die Storys spielen natürlich alle an Halloween – und sind clever miteinander verworren. Obwohl sie nicht alle plausibel erscheinen, sind sie schaurig schön. Zu einem gruseligen Filmabend gehört der Film definitiv dazu.

Henry MAN OF STEEL Cavill macht auch ohne Umhang eine gute Figur. Aber auch sein Nemesis Mickey IRON MAN 2 Rourke ist erschreckend gut - Betonung liegt auf erschreckend ... Die Fights sind pompös und die Effekte berauschend. Die simple Story sieht man dem Film gerne nach.

Der Papa macht das gut!
Der Humor der Serie überträgt sich auf die große Leinwand. Dabei schlägt der Film bereits in der zweiten Szene einen Bogen zur allerersten Folge - und zeigt altbekanntes aus einer neuen Perspektive. Die ulkige Geschichte vom Capitol-Betriebsausflug wird flott erzählt - die 2 Stunden verfliegen geradezu. Der Kampf Ernie vs. Stromberg ist ein Brüller und viele bekannte Gesichter sorgen für Schmunzler. Am Ende könnte man der Geschichte zwar ihren eigenen Größenwahn vorwerfen ... aber irgendwie passt einfach alles. Das Finale ist rund und befriedigend. Ein wenig schade: Die Zukunft um manche Darsteller bleibt ein wenig auf der Strecke (z.B. von Ulf und Tanja). Unterm Strich ist Lurchis Kinoausflug aber ein echter Hingucker.

Die Serie steuert auf die finale Schlacht zu! 10 Episoden geben noch einmal alles - und überzeugen. Besonders dank neuem Rivalen: Caesar. Die Quoten hätten zwar noch weitere Episoden erlaubt, aber die Macher haben die Serie vernünftigerweise nicht künstlich verlängert. So findet die Serie nach 33 Episoden ihr würdiges Ende.

Spartacus ist zurück - aber mit neuem Gesicht: Liam McIntyre tritt in große Fußstapfen. Denn Andy Whitfield war sehr charismatisch - und musste zu früh gehen. Nach gewöhnungsbedürftigem Auftakt baut die Season allerdings enorm viel Spannung auf. Und das vor neuer, digitaler Naturkulisse - aber mit gewohnt guter und brutaler Action.

300 geht in Serie!
Die visuellen Effekte, die Fights und die Blutfontänen erinnern an den Kampf der Spartaner. In 10 Episoden werden die Charaktere allerdings viel besser ausgebaut als in einem Film möglich. Allen voran der charismatische Andy Whitfield. Denn obwohl SPARTACUS oberflächlich wie ein brutales Gemetzel wirkt, steckt darunter viel mehr. Der Racheplot schaukelt sich nach oben ... bis zu einem grandios, fesselndem Finale.

Hier taucht die Mutter von Teds Kindern endlich auf - bleibt aber gesichtslos. Zu lachen gibts aber nach wie vor so einiges. Allen voran Neil Patrick Harris als Barney, hat sich seinen Kultstatus im Sitcom-Genre gesichert.

Die Cliffhanger mit denen Staffel 3 ausschlich war vorhersehbar und abgedroschen. Dementsprechend uninspiriert gestaltet sich auch der Auftakt von Staffel 4. Anschließend überzeugen viele Episoden aber erneut mit gelungenen Gags und einer stimmigen Chemie der Darsteller.

Dank der innovativen Grundidee hinter der Serie, unterhalten auch die 20. Episoden der dritten Staffeln. Über die gesuchte Mother erfährt man aber nach wie vor so gut wie gar nix.

Die Mama-Suche ist in Staffel 2 noch witziger. Situationskomik und Ironie prägen den Großteil der Episoden. Hin und wieder wirds mal arg albern - aber insgesamt ein lustiges Sitcom-Erlebnis.

Das Schauspiel von Harrelson und McConaughey ist schlichtweg begeisternd! Letzterer liefert eine Darstellung, die ins Staunen versetzt. Obwohl die Stars die Serie tragen, ist die Geschichte extrem clever gesponnen - für das US-TV beinah zu anspruchsvoll. So wird der Plot z.B. über 2 Jahrzehnte erzählt. Dabei entwickelt sich ein anfangs brutal/simpler Mordfall zum echten Trip in die Hölle ... nicht nur für die Ermittler. Ja, TRUE DETECTIVE ist harte Kost - und jede Sekunde davon wert. Hervorragende Serien-Unterhaltung!

THE BIG BANG THEORY ist eine der wenigen Serien die im Laufe der Staffeln besser werden. In diesen 24 Episoden gibts noch mehr zu lachen als bisher. Kein Wunder: Sheldon (immer noch genial: Jim Parsons) kriegt eine Freundin ... Und das ist nur ein Highlight der Season!

Die Nerds wollen hoch hinaus: In dieser Season gehts nämlich ins All ... Aber auch in Sachen Gags wird noch ne Schippe draufgepackt. Spaß und gute Laune beim Schauen sind wieder garantiert.

Die Gags werden bissiger, Sheldon zunehmend verrückter, die Nerds um ihn herum sympathischer - und der Spaßfaktor bleibt! Nicht jeder Witz zündet und die ein oder andere Episode schießt übers Ziel hinaus. Aber auch nach 6 Seasons bekommt man bei THE BIG BANG THEORY noch Comedy der 1. Klasse.

"Argo fuck yourself"
Dieses scherzhafte Zitat beweist den schwarzen Humor der in ARGO steckt. Trotz ernster Story wird der Film nie schwermütig und Ben Affleck liefert ein überzeugendes Charakterschauspiel. Man hätte die Geschichte etwas straffer erzählen können, aber alles in allem ein stimmiger Oscar-Gewinner.

Spannung in schwindelerregender Höhe: Liam Neesons Flug hält einige Twists parat. Nicht jeder ist plausibel - aber ein kurzweiliger Thrill ist sicher!

Die Würfel fallen wieder im Hochglanz-Casino! In Season 2 hat sich die Serie schon deutlich besser eingespielt. Viele Episoden machen richtig Laune (vor allem die mit Gast-Star Sylvester Stallone!) und der Action-Humor-Krimi-Soap-Mix ist ein schöner kurzweilliger Abwechsler.

Als ich vom 300-Sequel las, dachte ich: purer Kapitalismus - wie soll die Geschichte unterhaltsam weitergesponnen werden? Aber RISE OF AN EMPIRE gelingt das! Und gleichzeitig noch viel mehr: Die Effekte sind bahnbrechender, die Stunts beeindruckender, die Action blutiger und die Story ergänzender ... ähh ja genau: ergänzender. Denn die Geschichte wird vor, während und nach 300 erzählt. Bereits gesehenes vermengt sich clever mit neuem. Bahnbrechend neu sind z.B. die Seeschlachten! Dabei entfalten die Effekte ihre ganze Pracht. Und auch dann, wenn sich Eva Green von Ihrer besten Seite zeigt... Sie verdreht nicht nur Sullivan Stapleton den Kopf. Stapletons Themistokles ist noch sympathischer als Gerard Butlers Leonidas. Denn der neue Star am Six-Pack-Himmel sitzt auf einem niedrigeren Ross. Und apropos Ross: Allein das brachiale Finale ist 300: RISE OF AN EMPIRE wert!