Nach der Graphic-Novel 'Schneekreuzer' von Jacques Lob, Jean-Marc Rochette & Benjamin Legrand.
Science-Fiction, Thriller
Nach der Graphic-Novel 'Schneekreuzer' von Jacques Lob, Jean-Marc Rochette & Benjamin Legrand.
Science-Fiction, Thriller
Bewertung und Kritik von
Filmfan "michaelsimon" am 05.02.2015Eine altbekannte Geschichte in völlig neuem Gewand: mir hat der Film gut gefallen. Natürlich findet man hunderte von Detailfehlern, wenn man genauer nachfragt (wo kommen die Hühner- und Rinderhälften her, wenn alles nur in einem Zug produziert werden kann, der niemals anhält?). Wenn man davon aber mal abstrahiert und den Film als Parabel auf Gesellschaftssysteme wahrnimmt (ähnlich wie "Farm der Tiere" oder "Schöne neue Welt"), dann kann man sich doch für den Film erkälten - äh, erwärmen natürlich :-) Es geht um die alte Debatte, wie man einen Haufen Menschen organisiert. Im Zug kommt man also zur Lösung gemäß der altbekannten Dreiklassengesellschaft, wobei die dritte Klasse letztlich zum Wohle der anderen beiden Klassen ausgebeutet wird. Der "Führer" Ed Harris balanciert alles haarklein aus, so dass die Menschheit insgesamt überlebt, aber auf individuelle Einzelschicksale wird keine Rücksicht genommen. Ein extrem inhumanes System, wie wir es bereits aus dem Nationalsozial- und Stalinismus kennen. Chris Evans verkörpert hier den Freiheitskämpfer, ähnlich wie Lenin bei der Oktoberrevolution 1918 oder Camille Desmoulins beim Sturm auf die Bastille 1789, außer das er tatkräftig mithilft, die Soldaten der zweiten und ersten Klasse dramatisch zu dezimieren. Jede Menge Schlachten und Kunstblut verlängern den Kampf und den Film, insgesamt bleibt es aber spannend. Wer wissen will, ob des Chris Evans bis ganz nach vorne schafft, muss sich den Film ausleihen.
ungeprüfte Kritik