Der Sand der Zeit - Bestimme die Zukunft.
Abenteuer, Fantasy
Der Sand der Zeit - Bestimme die Zukunft.
Abenteuer, Fantasy
Bewertung und Kritik von
Filmfan "stuforcedyou" am 02.06.2010Eine gesunde Skepsis ist hier angebracht, denn Videospielverfilmungen gibt es viele aber die wenigen die gelungen sind, kann man an einer Hand mit amputierten Fingern abzählen. Billige und schlecht inszenierte Produktionen wie „Far Cry“, „Resident Evil“ oder „D.O.A.“ manifestierten den schlechten Ruf des Genres. Dies liegt gewiss aber nicht nur an schnell abgedrehten Fließbahnproduktionen, sondern auch daran, dass ein Spiel nicht mit einem Film zu vergleichen ist. Einer der größten Fehler ist, dass nicht jedes erfolgreiche Spiel auch eine brauchbare Geschichte für einen Film hat. Das „Prince of Persia: Sands of Time“ von 2004, auf dem der Film basiert, bietet jedoch eine gute Geschichte, auch wenn sie für die Verfilmung noch etwas verändert wurde.
„Prince of Persia“ ist reinste Blockbusterunterhaltung. Der britische Regisseur Mike Newell („Vier Hochzeiten und ein Todesfall“, „Harry Potter und der Feuerkelch“) inszenierte einen kurzweiligen, wenn auch überraschungsfreien Abenteuerfilm mit orientalischen Flair und teils nett choreographierten Actionszenen. Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal, sonst eher aus kleineren Produktionen wie „Donnie Darko“ oder „Brokeback Mountain“ bekannt, trainierte sich eine beachtliche Muskelmasse an. Dies kommt Gyllenhaals kecker, tugendhafter Ausstrahlung als Held zu Gute. Denn obwohl der gute Prinz Dastan mit gefühlt nur drei Gesichtsausdrücke auskommt, so wirkt der Prinz doch passend besetzt.
Ganz und gar nicht passend ist die Rolle der Prinzessin Tamina, gespielt von Gemma Arterton, geraten. Arterton wird im gesamten Film auf zwei Dinge reduziert: Stichworte, bzw. Befehle geben und schön aussehen. Dass ist (vor allem letzteres) furchtbar nett gemeint, nervt aber auf die Dauer und lässt die eigentlich recht knappen Streitgespräche zwischen Dastan und der Prinzessin aufgedunsen und zäh wirken Die Figur die sich positiv aus der Inszenierung hervortut, ist des Gauner Amar (ulkig: Alfred Molina). Richtig große Lacher gibt es hier, wie im Rest des Films, auch nicht, aber es ist einfach amüsant diesem Schlitzohrigen Gauner zuzusehen, vor allem weil es Regisseur Newell gelingt diese Figur nicht zu verheizen und es versteht sie genau in den richtigen Zeitpunkten einzusetzen.
Dass ist alles Unterhaltung nach Rezept, nach Vorschriften. Die Macher haben versucht mit Action, Phantasterei, Abenteuer, Exotik, Witz und Charme ein ähnliches Produkt zu erzeugen wie das erfolgreiche Franchise von „Fluch der Karibik“. Solche Rechnungen ergeben eigentlich nie wirkliche Innovationen oder cineastische Höhepunkte. Immerhin ist „Prince of Persia“ so ein schöner Beweis dafür dass sich Charisma und Charme selbst über seelenlosen Effektmassen durchsetzen können und dass nicht jede Videospielfilmverfilmung ein Desaster ist.
Jake Gyllenhaal empfiehlt sich als Held. Unvergesslich wie die Abenteuer aus 1001 Nacht ist dass bei weitem nicht. Aber ausreichend für einen netten Kino- oder DVD- Abend ist „Prince of Persia: Der Sand der Zeit“ allemal. Ob es aber dazu reicht orientalische Abenteuer für die große Leinwand wieder salonfähig zu machen, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlich bis zur Fortsetzung.
ungeprüfte Kritik