Kritiken von "VideobusterRedaktion"

Die Vorahnung

Kannst du dein Schicksal ändern?
Thriller

Die Vorahnung

Kannst du dein Schicksal ändern?
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 19.03.2008
Der Film ist eine Mischung aus „Täglich grüßt das Murmeltier“, „The Sixth Sense“ und „Memento“. Wie das nun mal so ist, machen viele Zutaten ein Gericht nicht unbedingt besser. Hinzu kommt die Schwierigkeit, gegen große Vorbilder ankommen zu müssen. Ich gestehe, dass ich von Anfang an etwas misstrauisch war, weil ich Sandra Bullock jetzt nicht wirklich toll finde. Allerdings bin ich zumindest teilweise positiv überrascht worden. So lange man nicht versucht dem Verwirrspiel zu folgen und unweigerlich riesige Löcher in der Logik zu finden, unterhält der Film zumindest über zwei Drittel der Laufzeit ganz ordentlich. Leider passieren immer wieder Dinge, die mit der Story gar nichts zu tun haben, aber offensichtlich irgendwie unheimlich sein sollen (tote Krähe im Garten und solche Dinge).

Ich gebe zu, dass Sandra Bullock auch schauspielerisch überzeugen kann, wenn man sie nur lässt. Der Regisseur Mennan Yapo stellt seinen Streifen denn auch ganz in den Dienst seiner Hauptdarstellerin. Das dabei ein visuell und dramaturgisch eher ein mäßiges Machwerk entstanden ist, ist bei der Story auch schon irgendwie eine Kunst. Eine, auf die ich gerne verzichtet hätte, insbesondere weil Yapo vor seinem Sprung über den großen Teich bewiesen hat, was er kann. Richtig ärgerlich fand ich das Ende, was mir viel zu platt und glatt und mainstreamig war, hier hätte man mehr draus machen können.

Insgesamt ein ganz gut gelungener Mystery-Thriller – ideal für einen verregneten Abend im Heimkino.

Viel Spaß

ungeprüfte Kritik

Beim ersten Mal

Ein One-Night-Stand mit Folgen.
Komödie, Lovestory

Beim ersten Mal

Ein One-Night-Stand mit Folgen.
Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 09.01.2008
… und was passiert beim zweiten Mal?

Welche Antwort man auf diese Frage auch erwarten möge, Ben Stone vermag sie alle zu toppen.

Vermutet man hinter dem Filmtitel „Beim ersten Mal“ lediglich die schon hundertfach verfilmte Thematik „Loser verliebt sich in Karrierefrau“, so wird man wirklich überrascht! Grundsätzlich hangelt sich die Story zwar an diesem Stoff entlang, kann aber trotzdem auf der ganzen Linie überzeugen.

Drehbuchautor und Regisseur Judd Apatow ist es gelungen, ein eigentlich ausgeschöpftes Thema so in Szene zu setzen, dass eine „Dialog-Komödie“ vom Feinsten entstanden ist.

Es ist erstaunlich, wie gut es Apatow gelungen ist, die Begegnung und die daraus entstehende Romanze zwischen Ben und Alison glaubhaft erscheinen zu lassen. So können wohl viele nachvollziehen, dass Alison in bester Feierlaune sich den eigentlich netten Ben sozusagen „schön säuft“ und der Abend dort endet, wo die skurrile Lovestory beginnt.

Herrlich dargestellt ist dann auch das „üble“ Erwachen am nächsten Morgen. Genial ist immer und immer wieder die Situationskomik, die hauptsächlich durch die unerwarteten Sprüche von Ben getragen wird. So z.B. beim zweiten Date mit Alison, aber das sollte man sich am besten selbst anschauen.

Man bekommt beinahe den Eindruck, dass jeder Gag neu ist. Immer wieder überraschend sind Bens Antworten, welche im Grunde alle ehrlich und direkt sind, die allerdings kaum jemand so äußern würde – des guten Benehmens wegen!

Aber auch diverse Szenen in der außergewöhnlichen WG und die verschiedensten Begegnungen mit den Gynäkologen sind stets für einen Lacher gut.

Nahezu perfekt sind die einzelnen Charaktere gewählt. Zwar teilweise merkwürdig und überzogen, aber dennoch ideal, um die Filmstimmung aufrechtzuerhalten. Es passt einfach Alles zusammen.

Seit langem wieder mal ein Film, der Spaß macht und einen zum Lachen bringt.


Viel Spaß beim Film!

Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Irina Palm

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 02.01.2008
Ein wirklich wunderbarer Film über die Halbwelt-Odyssee einer älteren Dame, die anfangs einfach nur auf der Suche nach irgendeinem Job aus ihrem doch leicht perversen Handwerk (sorry, konnte ich mir nicht verkneifen), eine gewisse Befriedigung zieht und sogar so etwas wie eine kleine Halbwelt-Berühmtheit wird. Maggie (umwerfend gespielt von Marianne Faithfull) wagt den Schritt in die Sexindustrie zwar nicht ganz freiwillig aber doch bewusst, um ihrem Enkel eine Operation zu ermöglichen. Wo us-amerikanische Produktionen auf schenkelklopfenden Pennälerhumor setzen würden, ist „Irina Palm“ auch bei den absurden und komischen Szenen doch immer irgendwie leise und zärtlich zu seinen Figuren. Selbst die stereotypen Figuren des Bordellbetreibers oder der entsetzten Kleinstadtnachbarinnen erhalten Raum, sich zu entfalten und man lacht nie aus Schadenfreude.

Sehr zu Gute halten muss man Regisseur Sam Gabarskis auch, dass er viele Situationen weiterdenkt und glaubwürdige und echte Konflikte entstehen lässt, die die „Erfolgsstory“ von Irina/Maggie überstrahlen.

Unbedingt anschauen! 5 Sterne (4 für den Film und einen Extrastern für die Hauptdarstellerin)

Viel Spaß beim Film!

Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Oh je, du Fröhliche!

Weihnachten mit Turbulenzen
Komödie, Kids

Oh je, du Fröhliche!

Weihnachten mit Turbulenzen
Komödie, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 19.12.2007
Alle guten Dinge sind Drei … richtig verrückt wird’s erst mit Fünf

Fünf alleinreisende Kids stecken bei einer Zwischenlandung auf Grund eines gewaltigen Schneesturms auf dem Flughafen fest. Der Manager des Airports, der Weihnachten, Passagiere und besonders Kinder hasst, sperrt diese zusammen mit weiteren Minderjährigen, in einen kargen Aufenthaltsraum im Kellergeschoss ein. Und, wie sollte es anders sein, die 5 entwischen und der Flughafen wird zum riesigen Abenteuerspielplatz. Es folgt ein lustiges Katz und Maus Spiel mit den
hiesigen Sicherheitskräften. Das ganze Spektakel erinnert ein wenig an den guten „alten“ (1990) Klassiker „Kevin - Allein zu Haus“.

„Oh je, du Fröhliche!“ ist ein typisch amerikanischer Film der manchmal etwas langatmig und pointenarm daherkommt. Auch fehlt den Dialogen manchmal der gewisse Pepp. Nichts desto Trotz ist er für Kinder ein unterhaltsamer, weihnachtlicher, aber auch actionreicher Spaß. Auch ich als bekennender Weihnachtshasser, konnte mir das ein oder andere Schmunzeln nicht verkneifen.
Eine herrlich „sinnfreie“ Weihnachtskomödie für Kinder und Kind gebliebene.

Ein frohes Fest und viel Spaß beim Film!

Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Triff die Robinsons

Du denkst, deine Familie ist verrückt?
Kids, Animation, Science-Fiction

Triff die Robinsons

Du denkst, deine Familie ist verrückt?
Kids, Animation, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 19.09.2007
Ein Gehirnscan gefällig?

Wer keine Trickfilme mehr schaut, der verpasst was und sollte einen Gehirnscan mal in Erwägung ziehen! Triff die Robinsons ist mal wieder ein echt gelungener Animationsfilm aus den Disney Studios!

Die einzelnen Charaktere sind super getroffen, sowohl stimmlich als auch in der Darstellung. Oft wirken animierte menschliche Figuren steif und ausdruckslos, was bei diesem Film ganz und gar nicht der Fall ist. Die Figuren bringen genau den benötigten Charme rüber, um ein Publikum zu begeistern. So z.B. der kleine Erfinder Lewis mit einer zu großen Nickelbrille auf einem etwas zu groß geratenen Kopf oder der Melonenmann, der zwar der „Fiesling“ ist, die Kindergemüter jedoch nicht überstrapaziert. Für die Erwachsenen finden wir einige nette Filmzitate, die für Kinder eher nicht nachvollziehbar sind, was aber für den Spaß der Kinder keinen Minuspunkt bringt, da der Film durch seine kunterbunte Gestaltung und etliche Albernheiten das Interesse stets aufrechterhält. Durch die liebevolle Darstellung der Figuren fällt es diesmal auch nicht schwer, bei einem animierten Film eine emotionale Bindung zu den „Filmhelden“ aufzubauen. Ganz nett ist auch, dass man bei der stimmlichen Besetzung einige bekannte Größen erkennen kann, wie z.B. Thomas Gottschalk oder Ralf Möller.


Also, ganz außer Frage ist dieser Film für die ganze Familie echt sehenswert. Auch Erwachsene fühlen sich bei diesem Film nicht unterfordert. Anspielungen auf altbekannte Filme, wie z.B. meine Stiefmutter ist ein Alien, bringen einen echt netten Unterhaltungsfaktor mit ein!


Ein super Kinderfilm mit Spaßfaktor, der versteckten Botschaft: „Gib niemals auf!“ und einem Happyend. Da macht es mal wieder Freude, einen Trickfilm zu sehen!


Viel Spaß beim Film!


Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Mitten ins Herz

Ein Song für dich.
Lovestory, Musik

Mitten ins Herz

Ein Song für dich.
Lovestory, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 22.08.2007
Fremdschämen auf hohem Niveau...

Wem der Begriff Fremdschämen immer noch nichts sagt, dem sei ganz unbedingt eine Folge Stromberg ans Herz gelegt und nach spätestens 5 Minuten ist klar was ich meine. Damit schließt sich der rethorische Kreis auch schon wiedert: die ersten 5 Minuten von "Mitten ins Herz" werden von dem (erfundenen aber erschreckend glaubwürdigen) 80er Hit von Hugh Grants Exband "Pop" bestritten. Die Band erinnert wohl nicht ganz zufällig an Wham! und Hugh Grant soll - wohl auch nicht ganz zufällig - an den Zweiten von Wham! erinnern, dessen Name kein Mensch mehr wirklich weiss -Andrew irgendwas.
Jedenfalls ist dieses Musikvideo derart peinlich, dass man entweder sofort körperliches Unwohlsein verspürt (ging mir so) oder man schreiend anfängt zu lachen (ging den Anderen so).

Der Plot ist ganz witzig und die Dialoge alle ordentlich geschrieben, die Witze sind an der richtigen Stelle und das Tempo stimmt - aber seien wir doch mal ehrlich eigentlich gehts doch um Hugh, oder? Der wird, mit Drew Barrymore an seiner Seite, allen Anforderungen gerecht und hat auch in diesem Jahr wieder die inoffizielle Weltmeisterschaft der romantischen Komödien erfolgreich verteidigt. Barrymore ist ebenfalls hinreißend und dank viel Genre-Erfahrung durchweg überzeugend.

Kurz und Gut: der Film funktioniert einfach, selbst bei einem Komödienmuffel wie mir. Ich fands bloß mal wieder unglaubwürdig, wieso Drew Barrymore sich mit nem Mann einläßt, der bestimmt 15 Jahre älter und noch nicht mal geliftet ist. Andererseits macht das ja Hoffnung für die zukunft - womit nicht ma entfernt andeuten möchte, irgendeine Ähnlichkeit mit Hugh Grant zu haben.

Mein Tipp:
Ansehen, 2 Stunden gute Unterhaltung genießen und danach zum Kuscheln ins Bett!

Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Schräger als Fiktion

Harold Crick verdient ein Happy End. Punkt.
Komödie, Drama

Schräger als Fiktion

Harold Crick verdient ein Happy End. Punkt.
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 11.07.2007
Schöne Dramödie mit surrealen Zügen

Zur Story:

Will Ferrell mausert sich endgültig zum echten Schauspieler und darf als neurotischer und wirklich stinklangweiliger Steueragent Harold Crick zeigen, dass er auch die leisen Töne beherrscht. Als Zahlenfetischist putzt er sich nicht nur mit exakt 72 Streichen die Zähne und kann aus dem Kopf sagen was 428 x 71 ist, sondern er ist auch bemerkenswert einsam – Bis er anfängt, eine Stimme zu hören, die sein Leben beschreibt, in dem übrigens seine Armbanduhr eine wichtige Rolle spielt. Die Stimme gehört der gefeierten und schrulligen Autorin Karen Eiffel (Emma Thompson), die an Ihrem neuen Meisterwerk sitzt, in dem Harold zufällig die Hauptrolle hat, ohne das Karen von dessen realer Existenz wüsste. Wirklich beunruhigend nur, dass Karens Bücher allesamt mit dem unausweichlichen und tragischen Tod Ihrer Helden endet. Dergestalt aus dem Alltag gerissen, beginnt Harold nun sich zu öffnen, lernt eine Frau kennen, hört auf beim Zähneputzen zu zählen und legt die Krawatte beiseite – kurz sein Leben zu leben.



Dem deutschstämmigen Regisseur Marc Forster (darf den nächsten Bond machen) ist es zu verdanken, dass aus dem ordentlichen, aber nicht überragenden Drehbuch (Zach Helm), keine zuckersüße Schnulze wurde, sondern ein wirklich schöner Film. Schreiend komische Momente halten sich die Waage mit nachdenklichen Sequenzen. Ein klitzekleines Bisschen unglaubwürdig ist es allerdings, dass ausgerechnet die sehr hübsche, tätowierte Maggie Gyllenhall was an dem Typ findet – aber vielleicht bin ich einfach nur neidisch.

Emma Thompson spielt Ihren Part mindestens genauso neurotisch wie Will Ferrell – es gibt eine großartige Szene im Krankenhaus, wo sie sich Anregungen bezüglich Harolds Ableben erhofft und eine Krankenschwester fragt, wo denn jetzt die Leute sind, die nicht einfach nur schwer verletzt sind, sondern eigentlich schon tot - herrlich. Dustin Hoffmann als völlig abgeklärter Literaturprofessor ist gewohnt gut, und seine Analyse, um welche Art Story es sich denn handeln könnte, gehört mit zu den schönsten Momenten des Films – vielleicht abgesehen von Ferrells Gesangseinlage.



Alles in allem ein schöner Film, bei dem eigentlich niemand was falsch macht.



Viel Spaß

Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

A Scanner Darkly

Der dunkle Schirm - Alles wird nicht gut.
Animation, Science-Fiction

A Scanner Darkly

Der dunkle Schirm - Alles wird nicht gut.
Animation, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 13.06.2007
Drogenfeuerwerk mit Hintersinn

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht so recht wo ich anfangen, so viele Eindrücke habe ich bei diesem Film gesammelt. Fangen wir also ganz zu Anfang an: Das war der erste Animationsfilm den sich meine Freundin bis zum Schluss mit mir angeschaut hat, das will schon was heißen.
Die Optik des Films ist dank Rotoscope-Verfahrens atemberaubend. Hierbei wird der Film zunächst real gedreht und dann Frame für Frame durch Animationen ersetzt. Der Look der hierbei entsteht ist wirklich einmalig - unglaublich flüssige und reale Bewegungen und Settings gepaart mit einem klassischen Comiclook. Der Films sieht beinahe aus wie mit Aquarell gezeichnet. Die Darsteller sind allesamt grandios und geben eben nicht nur dank ihrer Stimmen dem Film eine unglaubliche Tiefe.
Rein inhaltich ist die erste halbe Stunde ein durchgeknallter Drogenfilm, der dank der Typen und absurden Situationen wirklich komisch ist. Ganz hervorragend die Idee eines verhinderten Selbstmörders sein Ableben vor allem archäologisch Wertvoll zu gestalten. Mit zunehmender Dauer wird der Film immer paranoider und die verschiedenen Bedeutungsebenen verschwimmen. Einen Drogencop sich selbst beschatten zu lassen gehört sicher zu den perfidesten Einfällen von Autor Philip K. Dick, der uns auch die Vorlagen zu Blade Runner und Minority Report beschert hat. Der Schluss ist wunderbar geeignet auch noch das letzte bißchen Vertrauen in das Gute im Menschen zu ersticken.
Leider kann ich der Vielschichtigkeit dieses Films in der kurzen Form einer Kritik nicht wirklich gerecht werden - also überzeugt Euch selbst.

Viel Spaß beim Film
Nettie

ungeprüfte Kritik

All the King's Men - Das Spiel der Macht

Mit der Zeit kommt alles ans Licht.
Drama

All the King's Men - Das Spiel der Macht

Mit der Zeit kommt alles ans Licht.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 06.06.2007
Kritik zu Das Spiel der Macht

Mitreißendes Ensemblestück um Macht und Korruption

Als kleines Licht beginnt Willie Stark (Sean Penn) seine Laufbahn und zieht gegen eine korrupte Clique zu Felde, die beim Bau einer Schule in die eigene Tasche wirtschaftet. Zunächst aufs Abstellgleis geschoben, wird er nach dem Tod dreier Schüler als Marionette bei der Gouverneurswahl aufgestellt, um einem der Kandidaten Stimmen abzujagen, damit ein Dritter unbehelligt die Wahl gewinnen möge. Als ihm klar wird, dass er missbraucht werden soll, wendet sich das Blatt und Stark nimmt den Kampf auf. Gleichzeitig ist dies der Moment, an dem die Politik erstmals auch den Menschen Stark jenseits seines heiligen Zornes auf das ausbeuterische Establishment zu beeinflussen beginnt. Bis dahin begnügte sich der Protagonist immer mit Orangenlimo und greift jetzt erst- aber keinesfalls letztmalig zu Hochprozentigem.

Der nun folgende Wahlkampf gehört für mich mit zu den mitreißendsten Filmsequenzen überhaupt. Penn spielt den Hinterwäldler, der seine Mitmenschen aufrüttelt und zu den Urnen treibt, derart überzeugend und dynamisch, dass sich bei mir ehrfurchtsvolle Gänsehaut einstellte – ich hätte den Mann auf jeden Fall gewählt! Mir ist es ein Rätsel, wieso es für diese Rolle keinen Oscar® gegeben hat. Neben Penn brilliert das ganze Ensemble in einer Art und Weise, dass es die wahre Freude ist – ganz so als würden die Fähigkeiten Penns auch den Rest der Darsteller zu Höchstleistungen anstacheln. Allerdings wurde mit Jude Law, Kate Winslet, Patricia Clarkson, Anthony Hopkins etc. auch eine Reihe erstklassiger Darsteller verpflichtet.

Etwas missverständlich ist die Konzentration von Klappentext und Beschreibung auf die Korrumpierung durch die Macht. Stark ändert seine Methoden und bedient sich schmutziger Tricks. Er beginnt die Freuden des Wohlstands zu genießen – seinen hehren Zielen bleibt er dabei treu. Der von Jude Law gespielte Jack Burden bildet so etwas wie die erzählerische Klammer des Films. Immer mitten drin, aber immer auch seltsam distanziert, selbst wenn er im Auftrag von Stark seinen Ziehvater unter Druck setzt, wahrt Burden seinen eigenen Standpunkt. Durch seine aus dem Off gesprochenen, tagebuchähnlichen Einschübe erhält der Film auch emotionale Tiefe.

Die wichtigste Aufgabe eines Regisseurs bei einem Film – wenn es nicht gerade ein reiner Actionkracher ist – ist es, das Beste aus seinen Darstellern rauszuholen und die Story mit dem richtigen Tempo zu erzählen. Beides gelingt Steve Zaillian außerordentlich gut, obwohl dies erst seine zweite große Regiearbeit ist (Vorher u.a. Drehbuch für Schindlers Liste und Mission Impossible, Autor bei der Dolmetscherin). Die feinfühlige Auswahl von Licht und Farbe versetzt den Zuschauer auch Dank der guten Ausstattung perfekt in die Südstaaten der Nachkriegsära.

Fazit: Spannend, mitreißend, tolle Schauspieler – 5 Sterne!

Viel Spaß beim Film!
Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit

Du denkst, es spielt sich alles nur in deinem Kopf ab? Dann geh zurück und sieh genauer hin.
Thriller, Action

Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit

Du denkst, es spielt sich alles nur in deinem Kopf ab? Dann geh zurück und sieh genauer hin.
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 16.05.2007
Lupenreine Blockbuster-Unterhaltung mit Schwindelfaktor

Die Idee: Mit Hilfe einer bemerkenswerten Technologie gegen die bisherige Überwachungsphantasien – wie z.B. ebenfalls von Tony Scott in Staatsfeind Nr. 1 gesponnen – ziemlich lahm aussehend, wird ein direkter Blick in die Vergangenheit riskiert, um einen terroristischen Anschlag aufzuklären. Wie bei Zeitreise-Stories üblich, fängt hier aber die Verwirrung erst an, denn es stellt sich heraus, dass man in die Vergangenheit eingreifen und sie damit ändern kann. In der Folge fragt man sich so manches Mal: „Ist das jetzt schon passiert“, „Ist das jetzt der vergangene Agent oder der gegenwärtige auf dem Weg in die Vergangenheit“. Insgesamt ist also dafür gesorgt, dass man sich schon ein bisschen konzentrieren muss, um am Ball zu bleiben.

Wie bei Tony Scott üblich, ist der Film in extremen Bildern komponiert, die mit sehr deutlichen Farben und akzentuiertem Licht viel Stimmung transportieren. Entgegen früheren Filmen wie Spy Game oder Domino nimmt sich der Regisseur dieses Mal aber manchmal auch Zeit für beinahe ruhige Sequenzen, in denen die Kamera ruht.

Die Actionszenen sind furios und unglaublich dynamisch, allein die Explosion zu Beginn des Films ist ein echtes Ausrufezeichen.

Denzel Washington spielt ordentlich, aber nicht überragend. Etwas irritierend fand ich allerdings, dass man ihn so oft von schräg unten aufgenommen sieht. Val Kilmer wirkt etwas lustlos und ich bezweifle, dass die kleine Plauze, die er spazieren trägt, unbedingt Teil der Rolle ist. Jim Cazaviel ist wie immer toll, hat aber insgesamt keinen so großen Part, dass er dem Film seinen Stempel aufdrücken könnte.

Ich persönlich stehe tierisch auf diesen Zeitreise-Kram, allerdings muss man auch in der Lage sein, sich drauf einzulassen. Man sollte nicht die ganze Zeit darüber nachdenken, ob das jetzt logisch ist oder nicht. Dafür ist hinterher noch Zeit genug. In Kombination mit einigen furiosen Actionsequenzen entstehen zwei Stunden bestes Popcorn-Kino mit einer tragenden Story.

Viel Spaß beim Film!

Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Wo ist Fred?

Komödie, Deutscher Film

Wo ist Fred?

Komödie, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 25.04.2007
Starensemble ohne Rücksicht.

Es scheint Teil meines unausweichlichen Schicksals zu sein, dass ausgerechnet ich mir immer die deutschen Filme anschauen muss - die ich eigentlich nicht leiden kann. Bei "Wo ist Fred" ist es mir allerdings ganz und gar nicht schwer gefallen mich auf den Film einzulassen.

Das lag zunächst einmal an drei Dingen:
1. An der Darstellerriege, die mit Jürgen Vogel, Til Schweiger, Anja Kling, Christop Maria Herbst und Alexandra Maria Lara wirklich so ziemlich alles auffährt was hierzulande aufzufahren ist.
2. Geht es in dem Film, zumindest ein kleines bißchen, um Basketball von Albaberlin - für mich als Exilberliner und Lokalpatriot ein Riesen-Pluspunkt.
3. Ist das endlich mal ein Film, der sich nicht drum schert, was die üblichen Betroffenen denken.
Der Film zieht das Thema "Ich tu so als wäre ich behindert um daraus Vorteile zu ziehen" konsequent durch und geht auch da hin wo es weh tun könnte. Tut es aber nicht. Wenn man sich vom eigenen Anspruch an politische Korrektheit nicht abhalten lässt, hat man es mit einem wirklich lustigen Film voll absurder Situationskomik zu tun. Besonders amüsant fand ich es, wie Til Schweiger bei jeder drohenden Enttarnung einfach debil die Augen verdreht und sein Hemd besabbert hat. Hier werden mitnichten die Behinderten veralbert, sondern unser eigener Umgang und unsere Vorurteile. Ein Punkt, der auch bei Borat schon von vielen mißverstanden wurde. Schon nachvollziehbar, dass so zarte Seelen wie Minh-Khai Phan-Thi (oder so ähnlich) bei der Kinopremiere mit den Worten zitiert wurden "Es war teilweise echt hart - hart an der Grenze." Um einen weiteren Berliner zu zitieren: und das ist auch gut so. Deswegen funktioniert der Film auch so gut.

Sehr bezeichnend in diesem Zusammenhang übrigens die Tatsache, dass das amerikanische Original-Drehbuch von den Hollywood-Studios sämtlichst abgelehnt wurde.

Fazit: Herrliches Rollstuhl-Vergnügen

Viel Spaß
Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Happy Feet

Stepp ins Abenteuer!
Kids, Animation, Abenteuer

Happy Feet

Stepp ins Abenteuer!
Kids, Animation, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 03.04.2007
Pinguin-Musical mit Anspruch

Ich muss ja gestehen, dass ich die meisten Disneyfilme vor allem wegen der Musik und Süße nicht wirklich leiden kann – allerdings bin ich spätestens seitdem ich den König der Löwen in der Nachmittagsvorstellung gesehen habe, auch vorbelastet. Happy Feet ist zwar kein Disneyfilme, trotzdem wird wirklich permanent gesungen und getanzt - und ich fand’s einfach klasse. Diese Pinguine haben Soul und Rhythmus im Blut.

Zwei Dinge vor allem überraschen an dem Film. Erstens die Tatsache, dass hier in 80 Min. Hollywoodfilm (für Kinder?) ganz klar vermittelt wird, das Aliens (das wären dann wir) die Pinguine töten, weil wir Ihnen den Fisch wegessen. Zweitens wird das religiöse Establishment hier ganz gehörig vorgeführt, wenn die dumpfe Pinguinmasse – geführt von Noah(!) - lieber weiter den großen Guin anbetet und Hauptfigur Mumble, angesichts seiner Andersartigkeit, in die Verbannung schickt, statt sich den Problemen zu stellen. Das ganze Leben dieser Pinguine dreht sich um ihr Herzenslied, das jeder von Ihnen hat und dafür sorgt, dass zusammenfindet was zusammen gehört, damit viele kleine Pinguinbabys später auch den Guin anbeten und singen können.


Dieser Ausflug führt Mumble mit einer Gruppe Latino-Pinguine einer anderen Art zusammen, die ihm zeigen, dass Singen nicht alles ist. Die Jungs würden sich prima mit den Anarchisten aus "Madagaskar" verstehen, sorgen für jede Menge Action und sind enorm unterhaltsam. Die Actionszenen sind rasant und so gefilmt, dass man sich auch als Erwachsener in der Sessellehne verkrallt. Insgesamt denke ich dann auch, dass Happy Feet kein Film für die ganz Kleinen ist.


Auch auf die Gefahr, dass ich ins Schwärmen komme: klasse Dialoge, klasse Sprecher, klasse Story, klasse ‚gefilmt’ - seit langem mal wieder mit gutem Gewissen die volle Punktzahl.

Viel Spaß beim Film

Euer Nettie

ungeprüfte Kritik