Wie der Vater, so der Sohn.
Action, Thriller
Wie der Vater, so der Sohn.
Action, Thriller
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Fenolin" am 09.09.2013Die Bewertung ist ein zweischneidiges Schwert: Als reiner Actionfilm ist "Stirb langsam 5" annehmbar, wenn auch Standardkost. Als Teil der Reihe gehen ihm leider der Witz und die Raffinesse der ersten Teile ab. Wobei ich nicht unterschreiben würde, daß es der schlechteste Teil ist: Auch Teil 4 war schon nicht mehr der große Wurf. Aber zurück zu Teil 5. Die Story ist mal wieder ein allerbilligstes Szenario der Sorte "gute Amis vs. böse Russen" und wäre schon vor 20 Jahren nicht mehr ansatzweise innovativ gewesen und hätte selbst zu Hochzeiten des Kalten Krieges lächerlich gewirkt. Wie ernst kann man denn heute noch so ein blödsinniges Drehbuch nehmen, welches korrupte russische Politiker mit sich bringt, die durch krumme Geschäfte mit der Abzweigung von Uran sogar mitschuldig an der Tschernobyl-Katastrophe gewesen sein sollen? Absolut schmerzfrei, solchen Blödsinn bringen mittlerweile ja nicht mal mehr B-Movie-Gurken von Steven Seagal und Dolph Lundgren.
Und wenn man glaubt, den unglaubwürdigen Unsinn könne man nicht mehr toppen, Irrtum, der Film treibt es im zunehmenden Verlauf echt an die Spitze. Die Protagonisten verfügen anscheinend über Superkräfte, überstehen Stürze von hohen Häusern und Auto-Unfälle problemlos und am Ende geht es sogar nach Tschernobyl, ganz ohne Schutz vor Strahlung und selbst Explosionen von waffenfähigem Uran richten keine weiteren Schäden an.
Dazwischen ein paar abgedroschene Dialoge über eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung, die dem Film wohl zumindest den Ansatz einer sinnvollen Story verleihen soll, aber nicht über die üblichen Standard-Sprüche hinauskommt. Und wo wir schon bei Sprüchen sind: Nur ein paar zotige Zeilen machen noch lange keinen "Stirb langsam" aus.
In der deutschen Version fällt mal wieder ein übler Sprach-Mischmasch auf, da die russischen Dialoge mit Untertiteln auch nicht fehlen dürfen, weil es ja sooo authentisch ist - nur daß es am Ende nicht mal konsequent durchgezogen wird, wenn der Scherge Alik mit Untergebenen und Vorgesetzten auf einmal Deutsch spricht und selbst die anderen Russen auf einmal untereinander Deutsch sprechen. Da hätte man auch gleich alles Deutsch synchronisieren können.
Hat man früher auch gemacht und da wirkten die Filme weitaus authentischer als heutige Machwerke.
Fazit:
"Stirb langsam 5" ist ein durchschnittlicher Actionkracher, der zwar halbwegs zu unterhalten weiß, aber an einer unsinnigen Story krankt und keinen nachhaltigen Eindruck hinterläßt.
Hätte man hier keinen prominenten Cast, wäre das eher eine Direct-to-DVD-Produktion in dem Stile, mit dem sich so mancher ehemaliger Actionstar über Wasser hält.
Warum trotzdem drei Sterne? Vielleicht ein kleiner Nostalgie-Bonus. Denn es gibt merklich schlechtere Filme.
ungeprüfte Kritik