Ruhm. Liebe. Schmerz.
Drama
Bewertung und Kritik von
Filmfan "stuforcedyou" am 13.03.2009Keuchend schleppt sich der langhaarige, blondierte Mann durch die Gänge. Bevor der Zuschauer seine Gesicht richtig zu sehen bekommt vergehen fast zehn Minuten, erst dann blickt man in die Augen von Randy "The Ram" Robinson und trotzdem hat man früh das Gefühl dass dieser Mensch beschädigt ist. Es sind solche Momente, die Darren Aronofskys "The Wrestler" so bewegend, so aufwühlend und doch so gefühlvoll machen. Der Film, der zu 100% auf Mickey Rourke zugeschnitten ist, zeigt zum einen die Halbwelt des Wrestling, eine fast schon unwirkliche Zusammensetzung aus Show, Sport und Schmerzen, in der sich Randy "The Ram" aber heimisch, ja sogar geborgen fühlt. Für diese Welt musste er allerdings Opfer bringen, sei es sein Gehör, sein Herz oder die Beziehung zu Tochter. Als ihm ein Herzinfarkt aus dieser Geborgenheit reißt und Randy versucht die Wunden der Vergangenheit auszukurieren kommt er bald an seine Schmerzgrenze. Mickey Rourke verkörpert diese Rolle mit solch einer Hingabe, Aufopferungsbereitschaft und mit so einer unbeschreiblichen Offenheit dass es einem das Herz zerreißt. Wenn Randy versucht sich mit seiner Tochter zu versöhnen und er kurz dabei ist Glück und Geborgenheit außerhalb des Wrestling zu finden, gibt er einen Wunsch preis, den er an seine Tochter richtet. "Alles was ich will, ist dass du mich nicht verachtest". Für kurze Zeit wird dieser Wunsch wahr und auch wenn Randy mit Kittel und Haarnetz im Supermarkt Schinken verkauft, in dieser Zeit strahlt er so viel Liebe, Glück und Würde aus, dass bei einem selbst einen Rausch des Glücks auslöst, aber Randy wird fallen und wird einen Entschluss fassen, den er am Ende vor Publikum benennt. Ob dieser Entschluss eine Selbstaufgabe oder der einzig richtige Weg ist, muss jeder selbst entscheiden, eins ist aber sicher mit "The Wrestler" hat Mickey Rourke nicht nur ein famoses Comeback hingelegt, sondern sich auch ein darstellerisches Monument erschaffen, dass über all seine Kritiker, Neider und Spötter stehen wird. Es wird ein Mahnmal für viele vergessene Talente sein.
ungeprüfte Kritik