Weder ein Drama, noch eine Lovestory. PARIS KANN WARTEN ist ein überwiegend belangloser Spielfilm, bei dem die Landschaft und vor allem der kulinarische Aspekt im Vordergrund stehen. Immerhin nett anzuschauen und bisweilen darf man als Zuschauer seine eigenen Interpretationen mit einbringen. Ferner sind zwei starke Hauptdarsteller zu bewundern. 2,70 Road-Movie-Sterne in Frankreich.

Dass Gangster und deren Familien in Hollywood-Streifen über Gebühr sympathisch dargestellt werden hat Tradition. Hier wurde wenigstens der Plot und der Handlungsverlauf realistisch gehalten, wohl aber nur weil WHITE BOY RICK auf absolut wahren Gegebenheiten und Figuren beruht. Es wurde aber enorm viel Potential verschenkt, weil sich die Macher auf ein grenzwertiges Familien-Szenario konzentrierten und die interessante Polizeiarbeit und die Verflechtungen zwischen Kriminalität und Politik lediglich eine untergeordnete Rolle spielten. 2,90 Unterschicht-Sterne in Michigan.

So einiges in diesem Familiendrama ist ziemlich gut beobachtet, hin und wieder gibt es aber auch Banalitäten und Überzeichnungen zu bestaunen, oder sogar gleich beides auf einmal. DRAUSSEN IST SOMMER ist sicherlich ein guter Versuch mit ansprechender Besetzung, doch in dem Plot steckt mehr, als letztendlich daraus gemacht wurde. Insbesondere in Sachen Filmsprache existiert hier viel Luft nach oben. 2,90 Pool-Sterne im Kanton Zürich.

Mit KILL LIST, SIGHTSEERS und HIGH-RISE hat Ben Wheatley bereits mehr als deutlich gemacht, wie man überdurchschnittliche Kinofilme inszeniert. Auch bei FREE FIRE sehen wir als Zuseher eine tolle Idee, in einer passenden Location, mit gutem Sound und starken Schauspielern. Da allerdings das überaus wichtige Finale erheblich schwächelt, gibt es hier lediglich 3,40 kriechende Sterne in der alten Fabrikhalle.

Hoch emotional, aber bedauerlicherweise nicht immer vollkommen realistisch in den Figuren und im Handlungsablauf. Vielleicht hätte das Publikum gerne die Welt so einfach wie in BEGABT - DIE GLEICHUNG EINES LEBENS und damit ist das Sozial-Drama auch halt so schön anzusehen. 3,10 Mathematik-Sterne in Florida.

Die ehrlich durchgezogene Grundstimmung und das abstruse Finale heben das Drama vielleicht ein wenig ins Interesse des Publikums. Allerdings verschenkt DRAUSSEN IN MEINEM KOPF auch sehr viele dramaturgische und filmkünstlerische Möglichkeiten. Insofern ist dies ein überaus zwiespältiger Streifen, in dem alle Darsteller keineswegs schlecht agieren, aber auch keiner wirklich nur im Ansatz überragend. 2,90 FSJ-Sterne im Hospiz.

Ein halt etwas anderes Serienkiller-Drama. Wer es ein wenig abseits des Mainstreams mal ausprobieren möchte, der ist hier absolut richtig. THE HOUSE THAT JACK BUILT funktioniert sowohl als spannender (weil nie vorhersehbarer) Thriller, wie auch als intellektueller Arthouse-Spielfilm. Insbesondere der Gegensatz von explizit dargestellter Gewalt und ungewöhnlicher Inszenierung mittels Gesprächen im Off und eingestreuten Thesen im Doku-Stil, können den Zuschauer zum Nachdenken animieren. Bei mir hat es weitgehend funktioniert und insofern gibt es auch 3,60 Abstieg-Sterne in die Hölle.

Ein irgendwie schöner, trauriger, hoffnungsvoller und beeindruckender Spielfilm, sowohl im Konflikt, wie auch in Harmonie von Wissenschaft und Metaphysik. A BILLION STARS hat ferner einen starken Score, gute Darsteller und eine ordentliche Dramaturgie. Insgesamt demzufolge ein mehr als nur sehenswertes Film-Werk. 3,90 Stern-Sterne in einer Entfernung von 200 Lichtjahren.

Diese inhaltliche, aber bisweilen auch stilistische, Mixtur aus den beiden Genre-Produkten MOON und EX MACHINA ist von seinen Machern optisch exzellent in Szene gesetzt worden. ARCHIVE kämpft allerdings im Laufe seiner Handlung mit so einigen Plausibilität-Problemen. Weil aber das Finale alles erklärt und jene Unwahrscheinlichkeiten mit einmal weggewischt sind, bekommt das Science-Fiction-Werk klipp und klar eine überdurchschnittliche Bewertung. 3,80 KI-Sterne bei Kyoto.

Nicht wirklich ein neuer Plot, doch die Ausarbeitung um den symbiontischen Alien ist doch deutlich besser als viele vergleichbare Genre-Leinwand-Werke. SPUTNIK - ES WÄCHST IN DIR präsentiert überdies einen klasse Score und eine bärenstarke Besetzung. Vielleicht nicht für jeden Zuschauer der richtige SciFi-Horror-Film, doch für Genre-Anhänger unbedingt zu empfehlen. 3,60 schön schleimige Sterne in der ehemaligen UDSSR.

Hier hat tatsächlich wirklich nicht viel gefehlt und dieser Science Fiction Film wäre ein richtig starkes Werk geworden. 2067 - KAMPF UM DIE ZUKUNFT überzeugt von seiner grundsätzlichen Idee aber halt nur halbwegs und seine Umsetzung hält zu viele Vorhersehbarkeitsmomente bereit. Der Handlungsablauf, das Finale und vor allem die optische Umsetzung gefallen hingegen sehr. 3,40 Lost-Place-Sterne im Jahr 2474.

Der Angst-Suspense-Aspekt funktioniert in diesem Horrorfilm recht gut. Ferner wurde THE POSSESSION OF HANNAH GRACE mit erstklassigen Darstellern und einer passenden Location in Szene gesetzt. Zwar gibt es insgesamt nichts neues aus dem Dämonen-Bereich, doch eine ordentliche Variation ist THE POSSESSION OF HANNAH GRACE allemal. 3,20 Leichenhaus-Sterne in Boston.

Eine Zombie-Komödie. Vielmehr: Noch eine Zombie-Komödie. YUMMY ist allerdings selten wirklich lustig, dafür zeigt der Horrorfilm stellenweise beeindruckende Splatter-Sequenzen. Überdies überrascht positiv das inhaltlich und optisch heftige Finale. 2,60 unschöne Sterne in Osteuropa.

Zu vorhersehbar und damit halt auch ziemlich langweilig. Weil ein Monster zu wenig hergibt, kämpfen in der ersten Hälfte dieses Streifens erst einmal Menschen gegen Menschen. DRAGON SOLDIERS ist ein typisches B-Movie, welches allenfalls in doppelter Geschwindigkeit genießbar ist, ohne dass man Zuschauer Gefahr läuft einzuschlafen. 2,30 Urzeitmonster-Sterne im Wald.

Vampire-Zombies. Nicht unbedingt originell, aber für eine Komödie eigentlich ausreichend. THE NIGHT WATCHMEN bietet allerdings lediglich hin und wieder mal guten Humor. Mit den fast ordentlichen Splatter-Einlagen und dem guten Sound entstand somit ein mittelmäßig Streifen. Immerhin! Nur aber leider halt auch nicht mehr. Kann man sich mal anschauen, wenn man tatsächlich gerade nichts besseres zu tun hat. 2,80 Clown-Sterne in Baltimore.

Zwei Stunden Spielfilmlänge und nach einer Stunde beginnt RAUM eine zweite Geschichte zu erzählen. Die erste Geschichte des Streifens, mit der Zeit der Gefangenschaft, ist weniger bemerkenswert und allein der Vorgang der Befreiung ist irgendwie spannend, aber leider auch nur halbwegs überzeugend. Teil 2 ist der eigentlich interessante Part des Dramas. Leider haben hier die Macher nicht alle erwähnenswerte Aspekte adäquat abgedeckt. Dennoch bleibt ein beinahe eindrucksvoller Spielfilm übrig. 3,40 eingesperrte Sterne im ROOM.

A BIGGER SPLASH bietet eine großartige Location und wirklich einen tollen Sound bzw. Musik. Auch die Darsteller sind erstklassig. Gleichwohl kommt die abgehobene Geschichte nicht wirklich überzeugend beim Publikum an. Das allerdings hat dieses Erotik-Drama mit seinem Vorbild DER SWIMMINGPOOL (1969) gemeinsam. Überdies agierten damals Romy Schneider, Alain Delon und Jane Birkin. A BIGGER SPLASH hat aber leider die Chance irgendetwas besser zu machen mehr als großzügig vertan. 3,20 Pool-Sterne auf Pantelleria.

Leider auch nicht wirklich besser als Staffel 8, sondern ganz im Gegenteil. THE WALKING DEAD - STAFFEL 9 kämpft vor allem mit der (Un-)Glaubwürdigkeit bzw. dem Wandel vieler Figuren und einer zeitlichen, wie auch räumlicher Unübersichtlichkeit. Ein erster Blick in die ersten fünf Folgen von Staffel 10 kommt allerdings zu dem Resultat: Es wird definitiv wieder deutlich besser werden. Hier muss man einfach mal durchhalten. 3,30 Kino-Sterne im Königreich.

Von allem ein wenig, doch von nichts wirklich richtig viel: Fantasy- und/oder Horrorfilm, Liebesdrama, Historienschinken. CRIMSON PEAK ist optisch opulent in Szene gesetzt, doch inhaltlich krankt der Streifen ein wenig an unbefriedigender Gehaltlosigkeit. Darsteller und Regie können sich sehen lassen, aber auch hier regiert nicht die übermäßige Begeisterung. 3,10 Geister-Sterne in Allerdale Hall.

Inzwischen ein Klassiker, den man schon mal gesehen haben sollte. Auch wenn LÉON - DER PROFI kein derartiges Kunstwerk ist, wie es allenthalben in manchen Kritiken dargestellt wird, so ist diesen Gangster-Killer-Streifen schon stilbildend gewesen und vielleicht sogar heute noch. Interessant ist vor allem das Spiel von Jean Reno und die Bezüge zu den Werken von Jean-Pierre Melville, der 1967 mit DER EISKALTE ENGEL einen vergleichbaren Klassiker schuf. 3,60 Auftragskiller-Sterne in New York.

Inhaltlich überaus konfus und mitunter auch unglaubwürdig, doch DIE RATTE vermag dennoch eine recht überzeugende 90-Jahre-RotLicht-Großstadt-Atmosphäre zu entwickeln. Regisseur Klaus Lemke ist sicherlich alles andere als ein First-Class-Filmkünstler, doch gerade seine späteren Werke, wie auch dieses, sind zumindest beachtenswert. 3,30 (H)Uhren-Sterne in Hamburg.

Diesen Streifen mit dem Erotik-Thriller-Drama-Kunstwerk EYES WIDE SHUT von Stanley Kubrick zu vergleichen, wäre in etwa wie der sinnlose Vergleich eines gebrauchten Trabbis mit einem neuen Edel-Ferrari. Die Erotik von SADIE - DUNKLE BEGIERDE zeigt sich so kühl wie eine Eishalle und eine etwaige Spannung verliert sich schnell im Drogenrausch der Hauptfigur. Über das negative Urteil eines maximal halbwegs passablen Versuchs kommt SADIE - DUNKLE BEGIERDE damit nicht hinaus. 1,80 Eyes-Wide-Open-Sterne in der Berg-Villa.

Es ist ja schon komplett grenzwertig über eine Terroristin bzw. Verbrecherin ein BioPic zu drehen, aber wenn jenes Werk zudem so gut wie nichts konstruktives zu bieten hat, insbesondere zum tatsächlichen psychischen Zustand der historischen Figur und damit auch zu Präventionen für eine mögliche zukünftige Wiederholung, dann wird solch ein Produkt inhaltlich absolut obsolet. WER WENN NICHT WIR präsentiert sich überdies aus Sicht der Filmkunst durchweg bieder. Optik und Erzählweise langweilen also ebenso wie sein Inhalt. Diesen Film kann man sich definitiv ersparen. 1,90 Germanistik-Sterne in Tübingen.

Sollte die Realität in diesem Film korrekt wiedergegeben worden sein, so wäre schon interessant zu sehen, wie wichtig die Köpfe dieser linken Terrororganisation sich selbst und ihre Aufgabe nahmen und wie leichtfertig sie dabei mit anderen Menschenleben umgingen. Entweder war dies tatsächlich ein kleiner Ego-Kindergartenverein, oder die realen RAF-Terroristen kämpften innerlich und äußerlich deutlicher mit ihren Taten, zumindest was die erste Generation jener Vereinigung betrifft. DER BAADER MEINHOF KOMPLEX ist gleichwohl ein höchst interessanter Streifen geworden, vor allem für jene die die damalige Zeit nicht bewusst miterleben konnten. Leider kommt das Werk aber nicht über einen ordentlichen Doku-Spielfilm hinaus, trotz der deutschen Mega-Besetzung durch den Star-Produzenten. 3,30 gefangene Sterne in Stammheim.