Kritiken von "Jorin"

Die Bourne Identität

Wer ist Jason Bourne?
Action, Thriller

Die Bourne Identität

Wer ist Jason Bourne?
Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 28.03.2009
Identitätskrise.

Leider habe ich den ersten Teil der bisherigen Bourne-Trilogie nur im Free-TV gesehen und hatte am Ende echt starke Probleme, mich von der Werbung nicht vollends einlullen zu lassen - Am Film kann das nicht gelegen haben. "Die Bourne Identität" ist endlich mal wieder ein klassischer Agentenfilm, der zwar nicht allzu viel Mitdenken erfordert wie z.B. "Der dritte Mann", aber endlich mal keine Superhelden beinhaltet und keine Großstadt in Schutt und Asche legt. Monster tauchen auch nicht auf, und Jason Bourne ist Gott sei Dank ein Mensch aus Fleisch und Blut.

Ich fühlte mich gut unterhalten. Matt Damon (Wieso muss ich jetzt an "Team America" denken?) spielt seine Rolle ganz gut, auch wenn ich immer noch Probleme habe, ihn als wirklich erwachsenen Agenten zu sehen: Er wirkt genau wie Leonardo di Caprio für mich immer noch irgendwie wie ein allzu junger Mann, knapp dem Teenie-Alter entwachsen. Franka Potente bleibt in meinen Augen ziemlich blass, und das ist auch sehr gut so. Ich mag sie einfach nicht mehr sehen. Erst recht nicht blond. Ansonsten bietet der Film für mich eine gelungene Mischung aus Spannung, Action, und Realismus. Einen Realismus, der filmtypisch zwar kein wirklicher Realismus ist, aber in der Masse der in den letzten Monaten von mir gesehenen Filme eine willkommene Ausnahme darstellt.

ungeprüfte Kritik

Bin-Jip

Leere Häuser
Lovestory, Drama

Bin-Jip

Leere Häuser
Lovestory, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 24.03.2009
Tja, was soll man von einem Film halten, dessen Hauptcharaktere über 4/5 des Films kein einziges Wort sagen, dessen männliche Hauptfigur sich in einen vermeintlich Unsichtbaren entwickelt, und dem irgendwie das gewisse Etwas fehlt, um diese schwierige Situation trotzdem angenehm und fesselnd zum Zuschauer zu transportieren? Ganz ehrlich: Ich war enttäuscht. Und dabei hatte ich mir so viel versprochen.

Die etwas harmlosere Form der Mietnomaden sind jene Menschen, die nur für kurze Zeit die leer stehenden Wohnungen oder Häuser anderer beziehen, solange diese im Urlaub oder anderweitig verreist sind, und Reparaturen erledigen, sich um die Wäsche kümmern, und sonst keinerlei Spuren ihrer Anwesenheit hinterlassen. Tae-suk ist so ein Zeitgenosse. Eines Tages übernachtet Tae-suk in einer vornehmen Villa und lernt dort Sun-hwa kennen, ein verheiratetes Model, deren Ehegatte leider gar nicht angetan von dieser peinlichen Romanze ist, zumal er Sun-hwa regelmäßig misshandelt und schlägt. Zusammen mit Tae-suk bricht Sun-hwa aus diesem Kreislauf der häuslichen Gewalt aus und zieht fortan mit ihrem neuen Freund um die Häuser - Oder besser gesagt in die Häuser. Doch dummerweise werden sie auf frischer Tat ertappt und stehen plötzlich unter Mordverdacht.

Klingt ja ganz spannend, doch leider kann der Film von Kim Ki-duk nicht halten, was zahlreiche auf dem Cover der DVD abgedruckte Kritiken namhafter Zeitschriften und Zeitungen versprechen. Die Geschichte dümpelt so da hin, wird nur kurz von zauberhaften Momenten der Zärtlichkeit unterbrochen. Der Soundtrack besteht nur aus 2 Stücken und wird zu oft wiederholt. Die Stimmlosigkeit der beiden Hauptdarsteller geht einem irgendwann auf die Nerven, und als wäre das alles nicht genug, hat "Bin Jip" auch noch mit der einen oder anderen Länge zu kämpfen. Von Romantik bleibt da unterm Strich leider nicht mehr allzu viel übrig. Ich war enttäuscht.

ungeprüfte Kritik

Vexille

Anime

Vexille

Anime
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 21.03.2009
2077: Japan wird seit nunmehr zehn Jahren hermetisch vollkommen abgeschottet. Über die japanische Bevölkerung wacht einzig der Dawia-Konzern. Ein SWAT-Team, zu dem auch unsere Hauptperson und Namensgeberin des Animes von Appleseed-Regisseur Fumihiko Sori, im Vorspann schlicht Sori genannt, Vexille gehört, wird nach einem Anschlag auf die Führungskräfte der anderen Nationen in Amerika nach Japan gesandt, um dort nach dem Rechten zu sehen. Dabei macht das Team um die resolute, blauäugige (ja, das ist extrem auffällig und wird dem Zuschauer auch oft genug präsentiert) Kämpferin eine unglaubliche Entdeckung, denn bis auf Tokyo, welches hinter einer dicken Mauer versteckt liegt, besteht das restliche Japan samt Nebeninseln nur noch aus Sand und Stein - Keine Spur von Menschen weit und breit.

Vexille wird als ein neuer Anime-Meilenstein angepriesen. In Bezug auf die grafischen Qualitäten, speziell zum Ende des fast zweistündigen Actionspektakels, mag das auch soweit stimmen - bis auf das künstliche Feuer und die Bewegungen der Figuren, die relativ steif wirken und dadurch wenig real. Die Geschichte weiß zu fesseln, auch wenn man alles irgendwoher zu kennen glaubt: Sandwürmer aus Dune, Kampfroboter aus Appleseed, die dicke Mauer um Tokyo aus Aeon Flux. Sie entfaltet sich aber langsam, nimmt immer mehr Fahrt auf, und gipfelt in einem tollen Finale. Leider aber bleiben die Figuren relativ blass, viel mehr hätte man aus den Beweggründen der japanischen Bevölkerung machen können, sich gegen den Dawia-Konzern aufzulehnen. In kurzen Rückblenden erfährt man wenigstens grob, warum Maria handelt, wie sie am Ende handelt, und was Vexille und Leon verbindet. Dies reicht aber nicht, um sich mit den Figuren zu identifizieren.

Was bleibt, ist Popcorn-Anime in Reinkultur: Einigermaßen spannend, überaus stilsicher, konsequent auf Action getrimmt, das ganze in düsteren Braun- und Grautönen.

ungeprüfte Kritik

I'm a Cyborg, But That's OK

Ich bin ein Cyborg, aber das macht nichts.
Drama, Lovestory

I'm a Cyborg, But That's OK

Ich bin ein Cyborg, aber das macht nichts.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 20.03.2009
Die ersten beiden Drittel wird man als Zuschauer förmlich erschlagen von zu vielen Charakteren, deren Verhaltensweisen und deren Gründe für ihre psychischen Störungen und den Aufenthalt in der Psycho-Anstalt leider unerklärt bleiben. Warum haben wir hier einen Insassen, der sich ständig für alles verantwortlich fühlt und sich dementsprechend nur entschuldigt? Warum geht ein weiterer Insasse immer rückwärts? Park Chan-wooks Film ist aber deswegen nicht grundsätzlich schlecht, mir aber eben anfangs einfach viel zu viel. Geändert hat sich das im letzten Drittel, jetzt endlich finden Cha Young-goon (die sich für einen weiblichen Cyborg hält) und Park Il-sun (der Eigenschaften anderer auf sich übertragen zu können glaubt) zueinander und hier wird der Film endlich zu einem kleinen Juwel. Das hätte meiner Meinung nach viel früher erfolgen müssen, dann wäre es eine süße kleine RomCom geworden. Die gebotene Bildkunst ist aber von Beginn an über jeden Zweifel erhaben, ebenso wie die starken Hauptdarsteller, die ihren Rollen jede Menge Charakter verleihen. Es bleibt ein Film der besonderen Art, eine Art Amélie in irre, nur bei weitem nicht so schön.

ungeprüfte Kritik

Ratatouille

Rattenscharf serviert.
Kids, Animation

Ratatouille

Rattenscharf serviert.
Kids, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 16.03.2009
Rémy, seines Zeichens Ratte und mit einer extrem feinen Nase für fleischliche Gelüste ausgestattet, verschlägt es nach einer plötzlich notwendig gewordenen Flucht vor einer äußerst brutalen altem Dame nach Paris, wo er im Restaurant des verstorbenen Sternekochs Gusteau zum Handlanger des Küchenjungen Linguini wird und ihn "fernsteuert". So entstehen nach der feinen Nase Rémys durch Linguinis magische Hände die raffiniertesten Gerichte, die den eifersüchtigen Küchenchef Skinner auf den Plan rufen.

Der Kampf um das Überleben des Restaurants und speziell die Fernbedienung Linguinis durch die Ratte Rémy sind hervorragend in Szene gesetzt. Pixar gelingt der Spagat zwischen kindgerechtem Klamauk und bezauberndem Stil für erwachsene Gourmets erstaunlich gut. Die Bilder sind gewohnt hervorragend animiert und sehr detailliert. Rattenfell, Käsestückchen, Wassertropfen - All das ist zwar nicht wirklich realistisch, aber passend zur Geschichte und eben passend zu Pixar designt. Ratatouille ist ein Abenteuer ganz im Still von Findet Nemo, es unterhält gut, aber bleibt wohl nicht lange im Gedächtnis haften. Ich hoffe, dass Pixar eines Tages mutig genug ist, vorhandene Ressourcen für etwas wirklich Außergewöhnliches zu nutzen. Bei mir schleicht sich nämlich langsam ein Abnutzungseffekt ein, und das hat das Pixar-Team eigentlich nicht verdient.

ungeprüfte Kritik

A History of Violence

Toll Stall hatte das perfekte Leben... bis er zum Helden wurde.
18+ Spielfilm, Thriller

A History of Violence

Toll Stall hatte das perfekte Leben... bis er zum Helden wurde.
18+ Spielfilm, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 14.03.2009
Kurz zur Story: Alternder Familienvater kämpft im beschaulichen Städtchen um das Überleben seiner selbst und seiner Familie, als durch einen dummen Zufall äußerst "schwierige" Bösewichte auftauchen und ihn zwingen wollen, sich mit seiner schmutzigen Vergangenheit auseinander zu setzen.

Zuerst dachte ich ja an einen Quentin Tarantino der früheren Jahre, aber dann kam Viggo Mortensen als Tom Stall samt Familienidylle ins Spiel, und der Film wurde dann doch ein wenig Cronenbergiger, auch wenn er wirklich nicht sein stärkster ist. Mortensen spielt hier wirklich sehr hässlich, was sein Aussehen im Film angeht, und zeigt erstaunlich viel Gefühl, auch wenn man ihm das manchmal nicht richtig abnimmt. Die beiden Sexszenen stören schon ziemlich, da sie so gar nicht zum Rest der doch brutalen und blutigen Geschichte passen wollen, sind aber natürlich schon ein Hingucker. Über den Realismus generell kann man natürlich streiten, und speziell das Ende wirkt doch arg konstruiert ACHTUNG: SPOILER! - Oder könnten Sie mit einem Killer an Ihrer Seite weiterleben, der Ihnen Jahre lang seine Vergangenheit verschwieg, schlimmer noch, der über die Jahre eine erdachte Vergangenheit lebte?

ungeprüfte Kritik

Das Beste kommt zum Schluss

Drama, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 06.03.2009
Morgan Freeman und Jack Nicholson - Zwei Schauspieler alter Schule, die in meinen Augen unterschiedlicherer Natur nicht sein könnten. Und dennoch füllen sie ihre Rollen sehr gut aus. Die alten Herren beschließen, ihre letzten verbleibenden Tage nochmal jede Menge Spaß zu haben und all das zu tun, was sie bisher nicht geschafft haben. Dank reichlich finanzieller Rücklage ist dabei so einiges möglich.

Soviel zur Story. Schauspielerisch kann da nicht viel schiefgehen, ich mag die beiden einfach. Nebenrollen bleiben relativ blass, aber das stört nicht weiter. Was klar im Vordergrund steht, sind die Unternehmungen der beiden alten Herren. Das Ende mausert sich dann doch zum heftigen Drama und lässt den Zuschauer mit dem Gefühl zurück, sich fest vorzunehmen, sich den einen oder anderen Traum auch wirklich zu erfüllen, solange man das noch kann.

ungeprüfte Kritik

Sweeney Todd

Der teuflische Barbier aus der Fleet Street. Vergiss nie. Vergieb nie.
Thriller, Musik, Horror

Sweeney Todd

Der teuflische Barbier aus der Fleet Street. Vergiss nie. Vergieb nie.
Thriller, Musik, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "Jorin" am 03.03.2009
Sweeney Todd basiert auf einem Broadway-Musical der späten Siebziger und ist auch als Film genau das: Ein Musical. Und zwar ein bitterböses! Tim Burton, der sonst ja schon ziemlich düstere Filme schafft und böse Geschichten erzählt, greift hier in die vollen und führt den Zuschauer durch eine gesanglich hervorragend ausgefüllte Rachegeschichte über Liebe, Verrat, und Vergeltung.

Düstere Bilder, für Burton ungewohnt viel Blut und der eine oder andere Ekelmoment führen dazu, dass Sweeney Todd für Kinder absolut ungeeignet ist. Erwachsene mit Sinn für morbides Spiel, Musicals im klassichen Sinne und Burton-Fans sollten sich Sweeney Todd aber unbedingt ansehen. Die schauspielerischen Leistungen vor allem von Johnny Depp und Helena Bonham Carter sind hervorragend, was ich mir anfangs nicht vorstellen konnte.

Ich wurde hervorragend unterhalten und empfehle unbedingt, den Film im Originalton zu schauen. Zur Not kann man sich ja die Untertitel einblenden, man kann mit normal guten Englischkenntnissen der Geschichte aber auch ohne Untertitel sehr gut folgen. Licht aus, Popcorn bereit, Anlage aufgedreht - Es erwartet euch der blutigste, musikalischste Burton aller Zeiten!

ungeprüfte Kritik