Anime
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Jorin" am 21.03.20092077: Japan wird seit nunmehr zehn Jahren hermetisch vollkommen abgeschottet. Über die japanische Bevölkerung wacht einzig der Dawia-Konzern. Ein SWAT-Team, zu dem auch unsere Hauptperson und Namensgeberin des Animes von Appleseed-Regisseur Fumihiko Sori, im Vorspann schlicht Sori genannt, Vexille gehört, wird nach einem Anschlag auf die Führungskräfte der anderen Nationen in Amerika nach Japan gesandt, um dort nach dem Rechten zu sehen. Dabei macht das Team um die resolute, blauäugige (ja, das ist extrem auffällig und wird dem Zuschauer auch oft genug präsentiert) Kämpferin eine unglaubliche Entdeckung, denn bis auf Tokyo, welches hinter einer dicken Mauer versteckt liegt, besteht das restliche Japan samt Nebeninseln nur noch aus Sand und Stein - Keine Spur von Menschen weit und breit.
Vexille wird als ein neuer Anime-Meilenstein angepriesen. In Bezug auf die grafischen Qualitäten, speziell zum Ende des fast zweistündigen Actionspektakels, mag das auch soweit stimmen - bis auf das künstliche Feuer und die Bewegungen der Figuren, die relativ steif wirken und dadurch wenig real. Die Geschichte weiß zu fesseln, auch wenn man alles irgendwoher zu kennen glaubt: Sandwürmer aus Dune, Kampfroboter aus Appleseed, die dicke Mauer um Tokyo aus Aeon Flux. Sie entfaltet sich aber langsam, nimmt immer mehr Fahrt auf, und gipfelt in einem tollen Finale. Leider aber bleiben die Figuren relativ blass, viel mehr hätte man aus den Beweggründen der japanischen Bevölkerung machen können, sich gegen den Dawia-Konzern aufzulehnen. In kurzen Rückblenden erfährt man wenigstens grob, warum Maria handelt, wie sie am Ende handelt, und was Vexille und Leon verbindet. Dies reicht aber nicht, um sich mit den Figuren zu identifizieren.
Was bleibt, ist Popcorn-Anime in Reinkultur: Einigermaßen spannend, überaus stilsicher, konsequent auf Action getrimmt, das ganze in düsteren Braun- und Grautönen.
ungeprüfte Kritik