Drama, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "stuforcedyou" am 07.09.2010Wenn sich eine Figur eines Filmes oder eins Theaterstücks direkt ans Publikum wendet, nennt man dies „die vierte Wand durchbrechen“. Lars von Trier war schon immer ein Filmemacher, der als Regisseur diese vierte Wand durchbrach. Natürlich, viele Regisseure wollen Botschaften mit ihren Werken vermitteln, doch von Trier gehört zu den Regisseuren die mit ihren Botschaften gezielt auf die vierte Wand zielen und sie versuche zu durchbrechen. 
„Antichrist“ durchbricht diese Mauer, oft und mit tosendem Lärm. Dabei gibt es immer wieder Bilder die mal dämonisch, mal wunderschön oder sogar beide Attribute miteinander vereinen. Alleine der Prolog ist sensationell. Eine Szenerie aus Dekor, Pornographie, Tristesse, Romantik und Tragik. Doch so gut und berauschend „Antichrist“ beginnt so steil geht es später bergab. Van Trier, der mit diesem Film seine Depression bekämpfen wollte, verschießt sein Pulver in ungelenken Dialogen, Symboliken und Deutungen. Er inszenierte ein Gruselmärchen mit gigantischen Metapherbergen, die jeglichen Bezug zu den Figuren versperren. Dazu wirken die gezeigten Grausamkeiten und Brutalitäten zu konstruiert, wie ein geplanter Skandal. Dass ist wenig kunstvoll und wenig unterhaltsam und so ist „Antichrist“ für mich trotz einiger großartigen Kunstgriffe nicht mehr als eine auf Skandal getrimmte Therapiestunde.
ungeprüfte Kritik