Basierend auf Jane Austens Briefen und Tagebüchern.
Drama, TV-Film
Basierend auf Jane Austens Briefen und Tagebüchern.
Drama, TV-Film
Bewertung und Kritik von
Filmfan "tinasusanne" am 01.06.2011Wegen des Titels wollte ich den Film erst gar nicht sehen; zum Glück trifft er nicht zu. Gegen Ende ihres kurzen Lebens hadert Olivia Williams als Jane Austen eher mit ihrer Krankheit als mit einem fehlenden Partner. Sie spricht klar aus, dass sie sonst nicht hätte schreiben können.
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Der Film beginnt mit einem Prolog verwirrend für diejenigen ohne Vorkenntnisse. Sie nimmt einen Heiratsantrag an. Der Zuschauer weiß aber nicht, von wem und warum sie am nächsten Morgen in der Kutsche „flüchtet“. (Gegen Ende stellt sich ihre ältere Schwester Cassandra als treibende Kraft da, was ich angesichts Janes starken Charakters aber nicht glaube).
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Die eigentliche Geschichte beginnt 12 Jahre später. Als Tante soll sie ihre Nichte Fanny beraten, wer der Richtig für sie ist. Ihr aktueller Kandidat ist mir durch seine Worte sofort unsympathisch, aber Miss Austen hält ihn für einen guten Charakter; der allerdings später bei Abwesenheit Fannys um eine andere Hand anhält. Leider dient der Film auch nicht als Liebesgeschichte für Fanny, denn den Witwer mit sechs Kindern, den sie schließlich heiratet, spielt im Film keine Rolle.
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Diese Biographie bleibt für mich unbefriedigend. Zwar ist diese Jane Austen glaubwürdiger als in „Geliebte Jane“ (die sie auf Elizabeth vereinfacht), sie ist „witty“, nicht auf den Mund gefallen (was Jon Spence aber widerspricht) und mitunter albern. Es fehlt aber der Aspekt, dass die Schwestern in ihrer Jugend als hübsch galten und viele Verehrer hatten. Während „geliebe Jane“ die Beziehung zu Tom Leroy überhöht, wird sie hier untertrieben. Man legt Miss Austen in den Mund, dass sie er nicht der „Eine“ gewesen wäre, er nach seiner Rückkehr eine andere geheiratet hätte und sie ihm nur fünf Minuten hinterhergetrauert hätte. Sie hat tatsächlich drei Jahre auf ihn gewartet! Der zweite, in Wahrheit sechs Jahre jüngere(!), Mann (witzigerweise hatte er bereits Mr. Bennet dargestellt) tritt öfters im Film auf und ist, obwohl er inzwischen anderweitig verheiratet ist, Jane immer noch sehr zu getan und versichert ihr, dass er sie hätte schreiben lassen. Sie weißt dies zurück, wie sie dies als Mutter hätte tun können. Das wichtigste Motiv ihrer ursprünglichen Zuneigung, dass die Heirat einen Umzug ins verhasste Bath verhindert hätte, fällt leider unter den Tisch.
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Zudem konzentriert sich der Film eher auf die problematischen Beziehungen der Familienmitglieder. Ihre Mutter geht sehr harsch mit ihr um, obwohl Cassandra genauso nicht geheiratet hat. Nach Jon Spence hatte ich eher den Eindruck, dass sie sich geborgen gefühlt haben muss und dass ihre Arbeit von der Familie gewürdigt wird. Im Film erfährt sie hohe Würdigung von Außenstehenden.
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Auch hier ist stattdessen die einschlägige Biographie von Jon Spence uneingeschränkt zu Empfehlen.
ungeprüfte Kritik