Kritiken von "stuforcedyou"

Religulous

Man wird doch wohl fragen dürfen
Dokumentation

Religulous

Man wird doch wohl fragen dürfen
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 27.08.2009
Um eines gleich vorweg zu nehmen: Ja, der Film von Regisseur Larry Charles ist absolut subjektiv und nutzt die Fähigkeiten des Films erbarmungslos um Bill Maher immer so aussehen zu lassen, als ob er jedem Gesprächspartner haushoch überlegen ist. Eine richtige Dokumentation ist "Religious" also definitiv nicht. Sei's drum! Der Film ist eine so prächtig unterhaltsame Satire geworden, dass man gerne für kurzweilige und durchaus auch informative 97 Minuten seine Objektivität und "political correctness" abschalten kann. Zuschauer die sensibel auf das Thema Religion sowie Kritik reagieren sollten "Religious" lieber meiden, für sie wirkt der Film gewiss wie eine reißerische Propaganda für den Anti-Glauben. Alle anderen werden sich wohl sehr gut amüsieren, denn egal ob Maher den Jesus- Darsteller eines Bibelvergnügungsparks, einen Prediger der seine Offenbarungen per DVDs verkauft oder einen Nachfahren von Jesus persönlich interviewt, er tut dies immer mit einer scheinbar unendlichen Lässigkeit, frei nach dem Motto "ich frag ja nur".
Dass ist alles so witzig und leider oft genug gleichsam schockierend dass man Bill Maher durchaus recht geben will wenn er behauptet die Führer der Religionen wären "intellektuelle Sklavenhändler" und allen Gläubigen am Ende des Films den Rat gibt "werdet erwachsen oder geht unter". Natürlich sollte man jetzt erwähnen dass man Religionen durchaus kritisch sehen kann, aber den individuellen Glauben (etwas sehr privates und persönliches) lieber unangetastet bleiben sollte, aber dazu fehlt dem Schreiber momentan noch die Objektivität. Hallelujah, was für ein schönes Gefühl.

ungeprüfte Kritik

Spritztour

Sie verlassen jungfräuliches Territorium!
Komödie

Spritztour

Sie verlassen jungfräuliches Territorium!
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 27.08.2009
"Sex Drive", so der Originaltitel, ist ein schematischer Road Trip der auf der Schiene von "American Pie", "Porky’s" und dem pubertären Sex-Klamauk Klassiker "Eis am Stiel" fährt und diese abgenutzt Route nie verlässt. Zu diesen lahmen wie altbekannten Mustern gesinnt sich dazu noch dröge und ganz und gar nervige Hauptfiguren, eine dahin siechende Lovestory und arg strapazierte Pseudo- Schlüpfrigkeit. Freunde von Morgenständerwitzchen können sich also freuen, denn diese "Spritztour" wird ihre cineastische Begierde nach Sex, Spaß und Sinnlosigkeit befriedigen.

ungeprüfte Kritik

Die Erpresser

Nichts bleibt für immer begraben.
Thriller, 18+ Spielfilm, Krimi

Die Erpresser

Nichts bleibt für immer begraben.
Thriller, 18+ Spielfilm, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 27.08.2009
Die digitalen Bilder des Films fangen gekonnt und spannungsvoll eine melancholische wie zutiefst düstere Aura ein, die den Film von diversen anderen Serienkiller Filmen abhebt. Doch neben dem bloßen Bild, wäre da noch der Inhalt und der ist über weite Teile so versteift affektiert, dass sich eine Passivität über den Film legt, der ihn beinah in den stillstehenden Müßiggang versetzt. Dass die Macher den Film ausschließlich mit dem dröhnenden Diktat der Brutalität aufwecken hinterlässt einen eher enttäuschenden Gesamteindruck, auch wenn aus der gezeigten Gewalt am Ende eine grausame wie clevere Pointe entsteht.

ungeprüfte Kritik

Dawn of the Dead - Zombie

Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, werden die Toten auf der Erde wandern.
18+ Spielfilm, Horror

Dawn of the Dead - Zombie

Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, werden die Toten auf der Erde wandern.
18+ Spielfilm, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 23.08.2009
Zehn Jahre nachdem George A. Romero mit "Die Nacht der lebenden toten" einen unvergesslichen, cleveren wie schrecklich spannenden Horrorfilm drehte, präsentierte der Großmeister der Zombies diese Fortsetzung, die in Deutschland in der ungeschnittenen zweieinhalb Stunden Fassung beschlagnahmt ist. So können Zuschauer die kein Blut sehen können sich diesen rabiaten Film sparen, denn hier werden Kopfschüsse im Sekundentakt verteilt und Menschen werden beim lebendigen Leib die Inneren rausgerissen. Guten Appetit! Dass ist gewiss alles überaus brutal und manchmal auch überaus abstoßend, aber durch das minimal Budget sehen manche Bluteffekte im Vergleich zu späteren Produktionen fast schon dilettantisch aus. Was "Dawn of the Dead" (Alternativtitel "Zombie") aber von anderen Gewaltorgien des Genres unterscheidet ist seine zynische und überaus sarkastische Anklage gegen die moderne Konsumgesellschaft. Diese Anklage geht zwar im Gesamtblick betrachtet im Blut und herausgerissenen Organen baden, aber es ist eine willkommene Abwechslung im Zombiealltag, der von Romero dazu noch überaus zäh und langsam inszeniert wurde. Was den Film heute noch etwas in seinem Unterhaltungswert verbessert sind seine Darsteller. Die werden von waschechten Fans zwar verehrt, aber sie agieren so hölzern, dass manche Szenen fast schon clownesk wirken, wie eine unfreiwillige Parodie.

ungeprüfte Kritik

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1 1/2 Ritter

Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde.
Komödie, Deutscher Film, Abenteuer

1 1/2 Ritter

Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde.
Komödie, Deutscher Film, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 23.08.2009
Nach dem großen Erfolg von "Keinohrhasen" inszenierte Til Schweiger, Deutschlands Vorzeigeschauspieler Nummer eins, diesen ungelenken Mittelalterklamauk, der scheinbar ziel- und wahllos aus der Parodien- und Abenteuermottenkiste plündert und außer einigen, aber meist eher dumpfen Gastauftritten von der deutschen Fernsehprominenz nicht viel zu bieten. Zwar harmonieren Til Schweiger und sein Sidekick Rick Kavanian, aber die Situationen in die das Script die beiden schickt ist weder sonderlich einfallsreich noch besitzt es nicht die nötige atmosphärische Stärke, die u.a. "Keinohrhasen" so charmant machte. Wem es reicht bekannte Gesichter aus dem TV zu entdecken, dem dürfte "1 1/2 Ritter" zumindest kurzzeitig Spaß bereiten, wer froh ist die Super Nanny, Thomas Gottschalk oder Robert Blanco gerade einmal nicht über seinem Bildschirm flimmern zu sehen sollte um diese enttäuschende Komödie meiden.

ungeprüfte Kritik

Der Vorleser

Drama, Lovestory

Der Vorleser

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 23.08.2009
Bernhard Schlinks Roman zählt neben Patrick Süßkinds "Das Parfüm" zu einem der erfolgreichsten deutschen Romane, die nicht nur National die Bestsellerliste stürmten. Die Verfilmung von „Billy Elliot“ und „The Hours“ - Regisseur Stephen Daldry versucht sich akribisch an den Roman zu halten und fängt die Tristesse des Nachkriegsdeutschlands wirklich packend und glaubwürdig ein. Auch die Darsteller sind exquisit, was jedoch nichts daran ändert dass sich die Verfilmung des Erfolgsromans über weite Teile recht schwammig geraten ist. Die Wechsel zwischen den Zeitabschnitten geschehen zu hastig, die Geschichte der eigentlichen Affäre wird viel zu pauschal fallen gelassen und die spätere Gerichtsverhandlung ist zwar bemüht sich mit dem Thema der Schuld auseinander zu setzen, aber wie im Buch auch, fällt es schwer sich darauf ein zulassen, weil die Affäre zwischen Hannah und Michael dies einfach überschattet. Dank der Darsteller und der vorbildlichen Authentizität ist "Der Vorleser" aber dennoch ein sehenswerter Film für Zuschauer mit Anspruch.

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Der fremde Sohn

Um ihr Kind zu finden, folgte sie unbeirrt ihrem Weg.
Drama

Der fremde Sohn

Um ihr Kind zu finden, folgte sie unbeirrt ihrem Weg.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 23.08.2009
Die wahre Geschichte der Christine Collins wurde von Altmeister Clint Eastwood in einen gefühlsbetonten Film verwandelt. Dabei teilt Eastwood die Geschichte in drei grobe Teile auf. Da wären zu Beginn die für die Mutter schockierenden ersten Tage nach dem Verschwinden ihres Sohnes, gefolgt von dem Teil der Geschichte, in der Christine Collins unschuldig in eine Psychiatrie gesperrt wird. Der abschließende Teil, die Gerichtverhandlung und die düstere kriminalistische Geschichte baut dann weniger auf die Ungerechtigkeit gegen die verzweifelte Mutter, sondern grast die klassischen Gerichtsstandards ab. Diese Zusammenstellung lässt „Changeling“, so der Originaltitel, mit unter etwas zu statisch wirken, aber es gelingt Eastwood immer wieder fesselnde wie auch überaus bedrückende Momentaufnahmen und Szenen zu erzeugen. Die gute Angelina Jolie, von der böse Zungen behaupten sie würde alles wegadoptieren was geht, gibt sich sichtlich mühe der Verzweiflung und Ohnmacht der Christine Collins ein greifbares Gesicht zu verleihen, aber es fällt schwer sich komplett von der ewig im Blitzlicht befindenden Jolie zu verabschieden. Deshalb wirkt ihre Darstellung nie so überzeugend, was aber nicht an ihrem Talent liegt, sondern mehr an ihrer ausufernden Popularität die sich freilich mehr sekundär mit ihren Filmen beschäftigt. "Der fremde Sohn" ist schlussendlich gelungenes Gefühlskino, dass mit der Mechanik der Ungerechtigkeit den Zuschauer aufschrecken und aufhorchen lässt. Ein Film für die Ewigkeit ist Eastwood, trotz seiner Bemühungen, jedoch nicht gelungen.

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Quarantäne

Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 23.08.2009
Der spanische Horrorhit "Rec" erfährt mit "Quarantäne" sein Hollywood- Remake, ein absolut mutloses Remake, denn die US- Variante des Schockers erzählt den Film nicht nur eins zu eins nach, sondern kopiert jede einzelne Szene und fast jedes einzelne Wort des Originals. Eigentlich ist "Quarantäne" also kein schlechter Horrorfilm, aber die Frage wer diesen Film wirklich braucht bleibt massiv an ihm haften. Wer Horrorfilme mag, aber "Rec" verpasst hat kann gerne zum Remake greifen, auch wenn dies dem Original, was demnächst fortgesetzt wird, gegenüber unfair wäre. Zuschauer die "Rec" jedoch nicht sahen weil sie keine ausländischen Filme sehen, außer denen aus Amerika, haben es gar nicht verdient gut unterhalten zu werden.

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Der rosarote Panther 2

Komödie, Krimi

Der rosarote Panther 2

Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 18.08.2009
War Teil eins der Neuinterpretation des Blake Edwards / Peter Sellers Klassikers noch eine cineastische Grabschändung, so ist die Fortsetzung nur eine lieblose, am Reißbrett zusammengestellte Slapstickkomödie die nur mit ihrem Ensemble glänzen kann, nicht aber mit ihrem Konzept oder gar mit ihrem Humor. Zwar sind einige der Slapstickeinlagen durchaus ansehnlich, aber wie im Vorgänger fehlt auch hier das richtige Timing und die Wiederholungsrate von ausgelutschten Kamellen ist fast genau so hoch wie im ersten Versuch der Klassikermodernisierung. Zum Glück gibt es die guten Originalfilme auch auf DVD, denn auch wenn sich Steve Martin, Jean Reno oder John Cleese sichtbar anstrengen den großen Sellers würdevoll zu beerben, an seinen perfekten, chaotischen Wahnsinn kommen sie nicht heran.

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Ong Bak 2

Action, Abenteuer

Ong Bak 2

Action, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 18.08.2009
2003 war der thailändische Actionfilm "Ong-Bak" ein internationaler Erfolg, was vor allem an seinen Hauptdarsteller Tony Jaa lag, der mit Kampfstunts ohne Tricks und doppelten Boden vor allem die Fans von schnellen und harten Kampfsport überzeugen konnte. Mit "Ong-Bak 2", der bis auf den Titel nichts mit dem ersten Teil zu tun hat, gab Jaa nun sein Regiedebüt und auch hier sind die Kampfszenen wieder exquisit und beeindruckend. Die Geschichte ist dabei allerdings recht dünn, doch dafür bietet "Ong-Bak 2" eine überaus ausdrucksstarke, ethnische Faszination, den die Welt von Thailand im Jahre 1431 wurde wirklich beeindruckend auf Film gebannt und so hätte "Ong-Bak 2" das Potenzial zum Hit gehabt, doch leider ist Jaas Entscheidung die Geschichte mit Zeitsprüngen zu erzählen nicht optimal und bremst die Action wie die ethnische Faszination zu oft aus. Dazu ist das Ende zum einen enttäuschend abrupt und zum anderen im Gegensatz zum Rest des Films recht betagt und dramaturgisch überfrachtet. Bleibt zu hoffen dass, die Fortsetzung das offene Ende zufrieden stellend weiterführt und die Macher sich auf die Action konzentrieren und nicht zu sehr auf ihre stümperhafte Dramatik vertrauen.

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Public Enemies

Thriller, Krimi

Public Enemies

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 14.08.2009
Während der Weltwirtschaftskrise von 1933 galt Bankräuber John Dillinger als Gentleman-Ganove, als amerikanischer Robin Hood, weil er "nur das Geld der Banken raubt, nicht dass der Menschen". Gewiss eine Zwiespältigkeit, die der Film von Michael Mann jedoch zu keiner Zeit wirklich in Frage stellt. "Public Enemies" fokussiert sich lieber auf die reine Figur Dillinger und weniger auf seine Symbolik. Das ist durchaus verschenktes Potenzial, vor allem weil Hauptdarsteller Johnny Depp sein Spiel drosselt und der Film so noch viel Raum hätte, wie etwa für den historischen Aspekte der wahren Geschichte. Des Weiteren hätte es sich Angeboten Dillingers Gegenspieler, den FBI Agenten Melvin Purvis, größer auszubauen. Dies wäre der Dynamik zu Gute gekommen, so aber verkommt Christian Bales Rolle des Gaunerjägers leider zur blassen Nebenfigur, ähnlich blass und mutlos bleibt übrigens auch die Romanze zwischen Dillinger und seiner Billie Frechette (Marion Cortillard).
Michael Manns Entscheidung seinen Kameramann Dante Spinotti den Film mit modernen Digitalkamera zu filmen ging leider nach hinten los, denn die modernen Bilder mit ihrer mal klaren mal eher grobkörnigen Komposition passen nie so ganz zur Atmosphäre des Films und lassen ihn oft zu kühl und emotionslos erscheinen.
Zum Glück versteht es Regisseur Mann aber aus seinem Gangster-Drama eine große Hand spannender und interessanter Momente zu filtern. So beweist Mann erneut, dass er ein Großmeister der Gewalt ist. Wenn in seinen Filmen Gewalt ausbricht, dann ist diese immer kraftvoll, energisch, impulsiv und erinnert an die kompromisslosen Spätwestern eines Sam Peckinpah. Diese raue, fesselnde Energie der Actionszenen wirkt auch in die ruhigeren Szenen nach und macht das Drama sehenswert.
"Public Enemies" ist bei weitem nicht das Gangster- Epos geworden, was es hätte werden können, aber er besitzt einen unterhaltsamen wie anspruchsvollen Kern, die ihn voran treibt und auch der gebremste Johnny Depp kann überzeugen. Wenn er am Ende wie das moderne Duplikat eines Clark Gable seinem Schicksal entgegen sieht, dann hat man den Star Johnny Depp längst vergessen und sich ganz und gar auf John Dillinger eingestellt. Für einen so gefragten, beliebten und exzentrischen Schauspieler ist dies wirklich eine Glanzleistung erster Güte.

ungeprüfte Kritik