Kritiken von "stuforcedyou"

John Rabe

Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt. Nach einer wahren Geschichte.
Kriegsfilm

John Rabe

Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt. Nach einer wahren Geschichte.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 14.09.2009
Die internationale Produktion kleckert nicht sondern klotzt. Alles was hier gezeigt wird, ist von absoluter Genauigkeit, oder gibt es zumindest vor. Aber so verliert die wahre und höchst emotionale Geschichte rund um den deutschen Nationalsozialisten, der 200.000 chinesischen Zivilisten das Leben rettete, ihre persönliche Note.
Alles wirkt viel zu unterkühlt. Die Mechanismen des Films um beim Zuschauer Unbehagen, Mitgefühl, Trauer und ähnliche Empfindungen zu erzeugen sind zu offensichtlich und der Film ist neben seinen emotionalen Szenen meisten viel zu nüchtern. Der Ausbruch aus diesem eng anliegenden Korsett gelingt "John Rabe" nur ein paar Mal.
Wenn sich Rabe von seiner Frau am Hafen verabschiedet oder Dr. Wilson die erste Sitzung des Komitees unterbricht, dann durchfährt die Inszenierung ein vitaler, ein aufrüttelnder Wind, der von der Kälte der präzisen Inszenierung aber schnell wieder verscheucht wird.
So bleibt von "John Rabe" am Ende nur eine Szene wirklich hängen, die Szene die im Feuilltione hektisch diskutiert wurde: Rabe rettet hunderte von Zivilisten vorm Luftangriff der Japaner indem er sie unter einer riesigen Naziflagge versteckt. Ein naives, ein großes, ein zwiespältiges Bild. Aber ein wenigstens ein Bild mit Persönlichkeit.

ungeprüfte Kritik

Inglorious Bastards - Ein Haufen verwegener Hunde

Action, 18+ Spielfilm, Kriegsfilm

Inglorious Bastards - Ein Haufen verwegener Hunde

Action, 18+ Spielfilm, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 14.09.2009
Diese eher schlecht gealterte Kriegsaction aus Italien gilt als Inspiration für Tarantinos Nazijagd, doch eigentlich haben die Filme bis auf den ähnlichen Titel und die Soldaten im Feindesland nicht viel Gemeinsam.
"Ein Haufen verwegener Hunde", so der damalige deutsche Titel, bietet sehr wenig. Die Action ist nicht nur sichtbar billig produziert, ihr fehlt auch jegliche Dynamik. Die Figuren, die eigentlich so überzeichnet sind dass es Parodien sein könnten, sind uninteressant und haben die dumme Angewohnheit unentwegt zähe Sprüche zu reißen und der Verlauf der Handlung leidet darunter dass Regisseur Castellardi ohne Sinn für Timing von eingebildeter Seriosität zu banalem Klamauk wechselt. Diese Unförmigkeit zerstört jeglichen cineastischen Spaß im Keim.

ungeprüfte Kritik

Traitor

Sobald du die Grenze überschritten hast... gibt es kein Zurück mehr!
Drama, Thriller

Traitor

Sobald du die Grenze überschritten hast... gibt es kein Zurück mehr!
Drama, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 14.09.2009
Die Aktualität dieses Thrillers ist spürbar, erreicht aber nie die Kraft um die Doppelagentengeschichte voll und ganz zu tragen. Stattdessen gibt es einige spannende Szenen, viel Leerlauf und die Erkenntnis dass die "Bösen" und "Guten" gar nicht soweit auseinander liegen.
Dass diese Erkenntnis von der Figur entdeckt wird, die in der Grauzone arbeitet ist nur logisch, aber dies macht den technisch sehr gut gemachten Film auch nicht spannender. Ein weiteres, starkes Manko ist der Anspruch. Der besteht grundsätzlich aus eher hohlen Phrasen und nutzt die grassierende Furcht des Abendlandes vor dem Terror viel zu genügsam.
So richtig tief in die Materie des Terrors und der Angst will der Anspruch von "Traitor" aber nicht vorstoßen. Er begnügt sich mit einer Tragödie auf Actionfilmniveau und verschwendet so seine wertvolle Ressourcen.

ungeprüfte Kritik

Inglourious Basterds

Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Vergeltung.
Kriegsfilm

Inglourious Basterds

Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Vergeltung.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 08.09.2009
Die ersten Bilder und Filmausschnitte die von "Inglorious Basterds" durch die Welt flimmerten ließen auf einen Kriegsfilm im Italo-Western Stil schließen und tatsächlich ist der sechste Spielfilm vom kultisch verehrten Filmnerd Tarantino zu Teilen eine Mixtur aus Spaghetti- Western und B-Movie Kriegsaction, aber halt nur zum Teil, denn die "Basterds" bestehen nicht nur aus fünf Kapiteln sondern auch aus einer wilden, oftmals etwas stoischen, ja fast schon bockig verquerten Verkettung von cineastischen Stilen. Da gibt es noch Groteskes, Satirisches, Dramatisches und Explosives alles verbunden zu einem dreckigen Märchen für Erwachsene, ein Märchen von einem Erzähler, von dem man eigentlich etwas anderes erwarten hätte.
Natürlich bieten die "Basterds" aber typische und lieb gewonnene Tarantino-Standards: Übertriebene, comicartige Gewalt die eruptiv aus der Handlung bricht, eine Fülle von Filmzitaten, ein herausstehender wie toller Soundtrack und großartige Dialoge die von großartigen Darstellern vorgetragen werden. Besonders gut: Christoph Waltz als SS Oberst Hans Landa, der mit seiner sprachlichen wie psychologischen Eloquenz, seiner bürokratischen, manchmal sogar kindlicher Gefühlskälte klar und prägnant aus dem Cast hervorsticht.
Diese qualitativ hohen und immer wieder sehenswerten Standards, die von Tarantino immer wieder aus der Mottenkiste geholt und recycelt werden, sowie die erfrischende Trotzigkeit sich nicht der historischen Korrektheit und Objektivität zu unterwerfen, bringen den „Inglorious Basterds“ eine knurrige Note die sich durch die fünf Kapitel und die verschiednen Genreversatzstücke schneidet wie das Jagdmesser von Leutnant Aldo Raine durch einen Nazikopfhaut. Die klare Aussage am Ende des Films wird so robust verfestigt. Eine Aussage die jedem Filmliebhaber gefallen dürfte: Das Kino besiegt den Faschismus. Dass war (und ist) oft nicht so, aber wer will schon ein Märchen ohne Hoffnung.

ungeprüfte Kritik

Rachels Hochzeit

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 08.09.2009
Über die Talking Heads drehte er mit "Stop Making Sense" einen der besten Konzertfilme alle Zeiten. In den 1990er Jahre brachte er mit "Philadelphia" und "Das Schweigen der Lämmer" spannendes wie anspruchsvolles Kino in die Multiplexe, doch dann wurde es ruhig um Jonathan Demme und so richtig überzeugen konnten seine nachfolgende Filme wie "Menschenkind" oder das Remake von "Der Manchurian Kandidat" nicht. Mit dem grandiosen Drama „Rachels Hochzeit" meldet sich Demme in bester Form wieder zurück. Der Film mit Anne Hathaway, in ihrer bisher besten Rolle, ist gewiss kein Werk für den schnelllebigen Massengeschmack. Es ist ein kleines, intimes und ganz und gar kraftvolles Werk, das eine Familie portraitiert, die mit harten Schicksalsschlägen, schönen und furchtbaren Veränderungen und kleinen wie großen Konfrontationen zusammenstößt. Dass ist dank einfachen wie stimmigen Digitalbildern so lebensnah, so faktisch und ehrlich, dass man förmlich spürt wie sich die Luft zwischen den entfremdeten Schwestern zusammen zieht, wie der innere Abscheu und die Enttäuschung, die jede Figur mit sich zerrt immer mehr in die Außenwelt schreitet. Dass ist ein enger, ein ungemütlicher Schritt für jeden Charakter und Demme lässt trotzdem nicht los. Er fixiert alles mit einem klaren wie voyeuristischen Überblick und frönt dabei der Redseligkeit. So entstehen unverblümte Wahrheiten die ohne das Engansitzende Korsett der leichten Unterhaltung auskommen und die es so nur sehr selten im Kino zu sehen gibt. Wer physische Aktionen den psychologischen vorzieht ist hier falsch. Wer ein, oft fast schon schmerzhaftes, ehrliches Drama mit brillanten Schauspielern sehen will, sollte dieses kleine Juwel nicht verpassen.

ungeprüfte Kritik

Watchmen - The Complete Motion Comic

Der Comic-Roman wird Seite für Seite lebendig.
Animation, Fantasy

Watchmen - The Complete Motion Comic

Der Comic-Roman wird Seite für Seite lebendig.
Animation, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 08.09.2009
Die Realverfilmung der "Watchmen" war meisterhaft, auch wenn viele lieber nur ein simples Actionfeuerwerk gesehen hätten. Das Motion Comic, was im Grunde nichts weiteres ist, als das Comic Bild für Bild abzufilmen und nachzuerzählen macht nun noch einmal deutlich das die Original Comic-Novelle zu Recht zu den besten Comics aller Zeiten gehört. Ein vielschichtiges Werk das lange nachwirkt und mit einer bizarren wie stimmigen Mischung aus Alternativer Realität, Comicklischees und grotesker Gesellschaftskritik ein klares Zeichen setzte. Ob man allerdings die "Watchmen" wirklich in solch einer etwas leblosen, abgefilmten Form braucht ist fraglich. Dazu leistet sich der Erzähler, zumindest in der deutschen Fassung, einige stilistische Patzer. Daher lieber den Film gucken oder die Comics normal lesen. Zum Motion Comic, wie großartig der Inhalt auch sein mag, sollte man im "Notfall" greifen.

ungeprüfte Kritik

The Air I Breathe

Die Macht des Schicksals
Drama

The Air I Breathe

Die Macht des Schicksals
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 08.09.2009
Dieser mysteriös angehauchte Episodenfilm mit Starbesetzung (Brendan Fraser, Julie Delpy, Kevin Bacon, Forest Whitaker, Andy Garcia, Emile Hirsch, Sarah Michelle Gellar) ist in seinen besten Momenten ein kluger, vielseitiger und dramaturgisch wie emotional bewegender Film, dessen Erzählform man getrost als schwebend bezeichnen kann. Doch diesen Schwebezustand verlässt "The Air I Breathe" nach der zweiten Episoden etwas zu häufig was damit zusammen hängt dass die letzten zwei Episoden nicht die Dichte und feinsinnige Lust des Erzählens besitzen, wie die ersten zwei Geschichten, obwohl alle Episoden miteinander verwoben sind. Abseits der normalen Dramen- Standards ist der Film von Jieho Lee aber durchaus einen Blick, auch gerne einen zweiten, wert.

ungeprüfte Kritik

MISSING PCF Placeholder

Milk

Drama

Milk

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 08.09.2009
Die Biographie des ersten öffentlich als schwul bekennenden Politikers der USA, Harvey Milk, ist zum einen eine Bühne für Hauptdarsteller und diesjährigen Oscargewinner Sean Penn und zum anderen ein filmisches Loblied an den Humanisten, Demokraten und Kämpfer Milk. Dabei vergisst der Film von Gus Van Sant nicht zu zeigen dass Milk neben der Politik auch ein Privatleben hatte, dass zunehmend an dem politischen Druck zerbrach. Diese Episoden in Milks Leben wirken etwas zu verzichtbar, sind aber immer großartig gespielt (nicht nur von Penn). So ist der Film zum Großteil aufs Milks politisches Leben fokussiert und präsentiert den Bürgerrechtler jeder Zeit greif- und begreifbar. Obendrein verzichtet Die Biographie auch nicht auf die kleinen Macken und zeigt, auf charmante Art und Weise, dass Harvey Milk ein gewiefter Selbstdarsteller war, aber diese Eigenschaft hat er wie der Film auch nie zum bloßen Selbstzweck verkommen lassen.

ungeprüfte Kritik

Fast & Furious 4

Neues Modell. Originalteile.
Action

Fast & Furious 4

Neues Modell. Originalteile.
Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 08.09.2009
Nachdem Paul Walker im zweiten Teil ohne den markanten Glatzkopf Vin Diesel auskommen musste und dieser im dritten Teil nur kurz als Gast vorbeischaute, können sich Fans des Original-Teams freuen, dass im vierten Teil der PS-Reihe die Grundbesetzung wieder vertreten ist. Aber mal ehrlich, die wahren Stars sind die Autos, die vom Film immer perfekt ins rechte Licht gerückt werden, was man von der Story, den Figuren und der Abwechslung nicht behaupten kann. Wie eh und je in der Reihe heißt es auch hier „schicke Verpackung aber nichts dahinter“. Die Autorennen erinnern in ihrer Sterilität und realitätsfremde mehr an ein Videospiel als an ein wahres Rennen. Die Geschichte rund um Rache, Vertrauen und Freundschaft dient lediglich für plumpe Macho-Sprüche und die ach so starken Frauen im Film wirken nur wie hohle Stichwortgeber und aufgepimpte Gummipuppen die zum Beat ihre Hüften in Großaufnahme kreisen lassen. Fans der Reihe bekommen also genau dass geboten, was sie in den Vorgängerfilmen so gemocht haben.

ungeprüfte Kritik

Smart People

Manchmal haben auch die klügsten Menschen noch viel zu lernen...
Komödie, Drama

Smart People

Manchmal haben auch die klügsten Menschen noch viel zu lernen...
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 08.09.2009
Die leise wie unaufgeregte Tragikkomödie bewegt sich auf bekannten Pfaden des amerikanischen Independent-Kinos. Irgendwie kennt man die Figuren, ihre Probleme und Eigenheiten schon bevor der Film sich richtig mit ihnen beschäftigt und irgendwie sind einem die Wandlungen und inneren wie äußeren Reiberein auch schon bekannt, so dass der Sympathiewert der Charaktere zwar durchaus überdurchschnittlich ist, aber komplett ohne Verwunderungen auskommt, was der lethargischen Grundstimmung des Films zwar entspricht, der Erzählung der Geschichte aber nicht sonderlich hilfreich gegenüber steht. Zum Glück geben sich die Darsteller aber keine Blöße, vor allem Thomas Haden Church, einer der Schauspieler, der seit Jahren unter Wert verkauft wird, liefert als Adoptivbruder und Onkel eine überaus überzeugende Performance ab.

ungeprüfte Kritik

Nick & Norah

Soundtrack einer Nacht
Lovestory, Musik

Nick & Norah

Soundtrack einer Nacht
Lovestory, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 08.09.2009
Die leichte Romanze, die von ihrem poppigen amerikanischen Indie-Soundtrack getragen wird, ist eine netter Gegenvorschlag zum üblichen verfilmten Teenie-Romantik-Kitsch, auch wenn der Film mit wahren Höhepunkten geizig umgeht und den gefälligen Titelhelden irgendwann die charakterliche Luft ausgeht. Aber die frisch verliebten der Zielgruppe “Young & Alternative“ wird das wenig stören, denn Michael Cera ("Juno", "Superbad") ist wie immer mit einem scheuen wie Hilfesuchendem Hundeblick ausgestattet und seine Norah (Kat Dennings) hat genau das Format in dass sich viele 16-jährige Indie-Boys verlieben können. Auch Indie-Pop ist halt eine Zielgruppe.

ungeprüfte Kritik