Bewegendes History-Drama um die Protestmärsche Martin Luther Kings von Selma nach Montgomery, Alabama. Das Thema könnte aktueller nicht sein. Die Besetzung ist großartig. Besonders David Oyelowo stellt Martin Luther King mit all seinen Stärken und menschlichen Schwächen überzeugend dar. Hervorragend auch Tom Wilkinson in der Rolle des Präsidenten Lyndon B. Johnson. Die Story und die Inszenierung kommen ohne erhobenen Zeigefinger und ohne übertriebenes Pathos aus, sind packend und spannend. Erwähnenswert sind ausserdem die überzeugende Ausstattung, die herausragende Kamera-Arbeit und die sehr passende Bildsprache. Sehr sehenswert.

Im Grunde gefiel mir DIE BESTIMMUNG 2 - INSURGENT besser als der erste Teil. Die Handlung ist dicht gepackt mit Spannung und Action, die schauspielerischen Leistungen sind sehr überzeugend. Der Film ist recht unterhaltsam. Man sollte sich den Vorgänger-Film aber auf alle Fälle nochmals vorher ansehen. Das hilft, etwas besser in die Story reinzukommen und beugt eventuellen Verwechslungen vor, mit DIE TRIBUTE VON PANEM, MAZERUNNER und HÜTER DER ERINNERUNG ;)

Meine einzigen (winzigen) Kritikpunkte: 1. Die Spezialeffekte! Die sind zwar sehr gelungen, allerdings bieten diese nichts Neues. Das hat man in den letzten Jahren alles schon so oft in diversen Varianten gesehen. 2. Die Kostüme! Diese waren im ersten Teil überzeugender und besser gewählt. Wieso muss Kate Winslet als Ober-Schurkin so ein royalblaues Kostüm tragen, in dem sie aussieht, wie die Vorzimmerdame vom Sparkassendirektor?

UNBROKEN ist auf visueller Ebene sehr überzeugend gelungen. Eine hervorragende Kameraarbeit und auch Angelina Jolie als Regisseurin macht ihren Job sehr geschickt. Dank der aussergewöhnlichen Ereignisse und dramatischen Erlebnisse im Leben des Louis Zamperini bleibt man als Zuschauer durchaus gebannt bei der Sache. Meine einzigen Kritikpunkte wären daher: In der Mitte des Films passiert einfach zu wenig; die Szene mit dem Rettungsboot wurde unnötig in die Länge gezogen. Hier hätte es sicher davor - oder besser danach - noch handlungstragendere Ereignisse gegeben, die es wert gewesen wären, diese ausführlicher zu zeigen. Ausserdem ist die Grundstimmung des Films für meinen Geschmack etwas zu pathetisch geraten. Jack O'Connell versucht seiner Rolle des Louis Zamperini zwar stets etwas positives einzuhauchen, aber irgendwie wirkt der echte Zamperini, von dem im Abspann noch ein paar reale Aufnahmen zusehen sind, im Alter von 81 Jahren, fideler. Nichtsdestotrotz, ein sehenswerter und unterhaltsamer Film.

Mit "im Keller" kehrt Ulrich Seidl wieder zu seinen dokumentarischen Wurzeln zurück und begibt sich nicht nur in diverse österreichische Keller hinab, sondern auch gleich in die menschlichen Abgründe, die sich dort unten auftun. Für Kenner und Fans von Seidls Filmen ist "im Keller" ein Muss. Er ist zwar nicht so unterhaltsam wie beispielsweise seine "Paradies"-Spielfilmtrilogie, und schon gar kein Film für das breite Publikum, dennoch bekommt man auch hier wieder jede Menge skurriler Typen präsentiert. Sehenswert, aber bestimmt nicht jedermanns Sache.

Ein wunderbarer Film, der einerseits eine äußerst bewegende Geschichte erzählt, andererseits aber auch sehr unterhaltsam und spannend ist. Die Besetzung ist perfekt gewählt, auch die Kinder sind absolut überzeugend und glaubhaft in ihren Rollen. Auch die Ausstattung, die Kamera und die Inszenierung sind auf höchstem Niveau. Einziger Minuspunkt: Die Sache mit der Titelgebenden "Bücherdiebin" kommt leider insgesamt etwas zu kurz bzw. verliert sich im Laufe der Handlung fast völlig. Trotzdem: Der Film ist Pflicht.

Hervorragende Schauspieler in einem guten Thriller. Nicht ganz so spannende, wie erwartet, aber dennoch ist der Film hochwertig gemacht. Alles andere als ein B-Picture. Die erste große "überraschende" Wendung nach etwa einer halben Stunde kann man leider sehr schnell vorhersehen, die zweite und bedeutendere gegen Ende des Films, zum Glück nicht! Eine nette Unterhaltung, aber kein großer Wurf.

Eine reale, bewegende Geschichte, die wenigen bekannt sein dürfte: Die Geschichte des britischen Mathematikers und Informatikers Alan Turing und die Entschlüsselung der Enigma. Geschickt werden drei Zeitebenen miteinander verwoben, Rückblenden in die Jugend geben Aufschluß über bestimmte Verhaltensmuster des Protagonisten. Benedict Cumberbatch ist wohl die Idealbesetzung für die Rolle Turings gewesen und spielt diesen sehr überzeugend und präzise. Punktabzug gibt es lediglich für die etwas altbackene Inszenierung. Ansonsten ein Film, der auch mal ohne Action spannend und sehenswert ist.

Sowohl inhaltlich als auch auf der filmischen Ebene ein gelungenes Produkt! Der Film lenkt den Fokus auf ein wenig beachtetes und thematisiertes Kapitel Nachkriegsdeutschlands. Allein das macht den Film zur Pflicht. Dazu kommt eine sehr gelungene und stilsichere Umsetzung im Kolorit der damaligen Zeit. Die Atmosphäre ist sehr gut und glaubhaft getroffen. Einzig bei den Charakteren wurde zu sehr vereinfacht und fast schon auf Stereotypen zurückgegriffen. Ein wenig mehr Tiefgang und mehr Mut zu etwas ausgeprägterer Ambivalenz der Figuren hätten dem Film noch gut getan. Trotzdem: Ansehen!

Eine Komödie? Ein Drama? Beides? Zunächst weiß man bei "The Cobbler" nicht so recht, in welche Richtung es gehen wird. Schnell wird diese Frage dann aber beantwortet: sowohl als auch! Beides gelingt dem Film recht gut und ausgewogen. Der Film bietet eine sehr dichte Atmosphäre, die Figuren wirken alle sehr authentisch und glaubhaft, die Besetzung ist großartig. Lediglich die magischen Momente im Film hätten noch etwas mehr "Magie" vertragen, hier wurde eindeutig Potential verschenkt, es geschieht zuviel einfach so beiläufig. Man denke nur an Regisseure wie Steven Spielberg & Co., die hätten in den 1980er Jahren Kassenknüller aus so einen Stoff gemacht... Alles in allem aber ein recht unterhaltsamer Film, bei dem man nichts falsch macht, wenn man ihn sich ansieht.

DIE BOXTROLLS ist ein aufwädnig gemachter Animationsfilm mit Stop-Motion-Animation. Die Ausstattung ist sehr opulent und liebevoll bis ins letzte Detail. Besonders angetan war ich von den einzelnen Charakteren; diese sind sehr sorgfältig ausgearbeitet und einfach umwerfend animiert. Die anrührende Geschichte ist eine nachdenklich stimmende Parabel über Vorurteile und Hass gegenüber allem Fremden und wie sich skrupellose Zeitgenossen das zu Nutze machen und damit manipulieren. Obwohl der Film durchwegs auch eine passable Familienunterhaltung darstellt, könnte jüngere Kinder leicht damit überfordert sein. Begleitung und Erklärungen durch die Eltern ist sicher angebracht. Ansonsten kann man den Film nur empfehlen. Die 3D-Umsetzung ist nicht überragend, aber ganz nett anzuschauen.

Ein angenehmer, unaufgeregter Film, der eine überraschende (Beziehungs-)Geschichte erzählt. Mit hervorragenden Schauspielern besetzt und einer tollen Kameraarbeit. Zum Glück weit entfernt von Hollywood und Bollywood!

Ein herzerfrischender (Dokumentar-) Film über ein junges Paar - Franziska aus Bayern und Jay aus Indien - die sich lieben und heiraten wollen. Aber eigentlich dreht sich alles um die Eltern des Paares, deren Vorurteile, gesellschaftliche und kulturelle Probleme die durch so eine Hochzeit entstehen würden. Witzig und sehr persönlich erzählt. Absolut sehenswert.