Die Zeit läuft gegen einen Mann.
Western
Die Zeit läuft gegen einen Mann.
Western
Bewertung und Kritik von
Filmfan "gbg2008" am 27.05.2008Jedes Genre hat ja bekanntlich so seine Grundregeln. So auch im Western. Faszinierend, wenn es jemand wagt, an diesen Regeln zu rütteln, aber das Genre beizubehalten ("Erbarmungslos" war ein geglücktes Beispiel).
TNY spielt gekonnt mit den Charakteren. Der böse Russel zeigt für einen Gangster ungewöhnliche Tiefe, dagegen erscheint auch der gute Christian etwas blass und bübchenhaft. Der Rest rennt nur herum, damit die beiden nicht ganz so alleine durch die Gegend diskutieren und um sich knallen.
Nette Idee, aber gegen Ende zu wird´s mir einfach zu heftig. Der Showdown hatte wirklich Potential - aber der wurde absolut unglaubwürdig (und das bei einem "Cowboyfilm"!) vergeigt.
Die Klassiker drehen sich da in der Filmrolle um: Es ist ja nett, "12 Uhr Mittags" Feeling aufkommen zu lassen und selbst ein bisserl mit den Klischees zu spielen "ich habe einen schwarzen Hut auf, schiess auf den Weissen", aber es gibt Grenzen. Ein Amerikanischer Psychopath verändert sich nicht über Nacht, da können noch so viele Ligas an aussergewöhnlichen Gentlemen als Stars aufgeboten werden.
Die ersten 98% dieses Filmes sind Spitzenklasse - Ideenreich, durchdacht, sauber realisiert.
Happyend oder nicht Happyend (nein ich werde nichs verraten) sind ok - das hier ist nur ein total unglaubwürdiges Ende.
Selbst wenn "der Zug" am Ende angefüllt mit toten Cowboys in den Sonnuntergang gefahren wäre, wäre es befriedigender gewesen.
Film: SUPER - Ende: zum wegwerfen!
ungeprüfte Kritik